Schlechteste Spiegelrefl. besser als beste Bridge?

Hallo und Guten Tag,

zu Weihnachten wollte ich mir eine neue Kamera kaufen. Ich habe bisher nur eine Kompaktkamera, Canon Ixus, bin nur ambitionierter Hobbyfotograf, will aber jetzt eine bessere haben.

Ich habe ich mich auch informiert und schwanke ich zwischen einer digitalen Spiegelreflexkamera und einer sogenannten Bridgekamera. Für mich sind dabei verschiedene Kriterien ausschlaggebend:

-> Ist die Kamera nicht übermäßig kompliziert? Kann ich auch als Laie schon direkt von Anfang an gute oder zumindest zufriedenstellende Bilder damit machen?

-> Ist die Kamera nicht zu groß, zu schwer, zu klobig, zu „protzig“? Kann ich damit problemlos in den Urlaub fahren?

-> Macht die Kamera auch bei Kunstlicht bzw. wenig Licht im Zimmer noch gute oder zumindest brauchbare Bilder?

Nun hatte ich schon eine zwei Bridgekameras ins Auge gefasst, entweder die Sony HX100V oder die Panasonic Lumix DMC-FZ150EGK.

Allerdings habe ich mich dann auch in professionellen Fotografenforen umgesehen, und da auf Sätze gestoßen wie: „Eine Bridgekamera ist doch nur eine Kompaktkamera mit mehr Zoom.“ und „Die schlechteste und billigste digitale Spiegelreflexkamera macht noch deutlich bessere Bilder als die teuerste und beste Bridgekamera.“

Und das hat mich jetzt auch wieder ins Grübeln gebracht. Kann man das pauschal wirklich so sagen?

Natürlich habe ich mich auch über Spiegelreflexkameras informiert und in Frage kämen für mich vielleicht eventuell die Canon EOS 600D oder die Nikon D3100 oder auch Sony SLT-A35K. Vielleicht auch die Nikon 5000D, die es ja schon seit 2009 gibt und die deshalb im Preis gefallen ist.

Wobei ich mir dann doch nicht sicher bin, ob eine gute Bridgekamera nicht vielleicht doch reichen würde - zumal ich im Urlaub keinen „schweren Klotz“ mit mir rumtragen möchte. Aber andererseits: wenn wirklich „die schlechteste Spiegelreflexkamera immer noch wesentlich bessere Bilder macht als die beste Bridgekamera“ möchte ich mein Geld natürlich auch sinnvoll anlegen.

Also, wie ist das mit Bridge- und Spiegelreflexkameras?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper

Moin Jasper,

ich habe mir vor etlichen Jahren die Canon Powershot A 610 gekauft. Sie hat zwar „nur“ 5 Megapix, macht aber super-scharfe Bilder, ist total einfach zu bedienen und nicht so riesig groß. Leider gibt es die nur noch gebraucht, aber das Nachfolgemodell Canon PowerShot G12 ist meines Erachtens noch besser geworden.

Schaue Dir doch mal bei ebay die Artikelnummer: 120702817020 an. (Habe ich jetzt einfach mal rausgepickt, weil die Beschreibung wirklich sehr detailiert ist)

Ich hatte mich damals für die A610 entschieden, weil es dafür auch ein Unterwassergehäuse gibt, was für mich als leidenschaftliche Schnorchlerin wahnsinnig wichtig war. Und was soll ich sagen: Die Unterwasserbilder sind genau so gestochen scharf, wie die an Land. Einziges Manko bei meiner Kamera ist die Filmaufnahme. Die ist beim Abspielen sehr, sehr grobpixelig. DAS soll aber bei der G12 einfach enorm sein.

Hatte mich damals auch extra gegen eine Spiegelreflex entschieden, weil ich früher eine analoge Spiegelreflex hatte, und es irgendwann echt leid war, ständig den riesigen Koffer mit Zubehör (Objektive, Blitzgerät, Filter, Stativ, usw.) überall mit hin zu schleppen. Und dann, im Urlaub am Strand, wenn man mit „kleinem Gepäck“ los gegangen ist, hatte man mit Sicherheit das falsche Objektiv drauf gehabt, oder man mochte es nicht tauschen, weil ja evtl. Sand in das Gehäuse reinkommen könnte… Ich bin echt froh, daß ich die A610 habe, obwohl ich jetzt acuh schon mit der G12 liebäugele, da die einfach mehr Möglichkeiten bietet. Werde aber wohl noch warten, bis deren Nachfolger rauskommt und sie etwas günstiger wird. Bis dahin hält meine auch noch durch.

Hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Wünsche auf jeden Fall viel Spaß mit der Neuen und eine schöne Adventszeit,

LG Petra

Hi!

-> Ist die Kamera nicht übermäßig kompliziert? Kann ich auch
als Laie schon direkt von Anfang an gute oder zumindest
zufriedenstellende Bilder damit machen?

Bei Canon mit dem P-Modus (bitte nicht das grüne Viereck wählen :wink:

-> Ist die Kamera nicht zu groß, zu schwer, zu klobig, zu
„protzig“? Kann ich damit problemlos in den Urlaub fahren?

Deine ausgesuchte EOS 600D wird von manchen „Profis“ als Spielzeug belächelt, weil sie eben so „klein“ ist (im Vergleich zu den anderen Canons)

-> Macht die Kamera auch bei Kunstlicht bzw. wenig Licht im
Zimmer noch gute oder zumindest brauchbare Bilder?

Das macht sogar die EOS 1100D

Fotografenforen umgesehen, und da auf Sätze gestoßen wie:
„Eine Bridgekamera ist doch nur eine Kompaktkamera mit mehr
Zoom.“

Kommt auf die Größe des Sensors an, aber im Normalfall ist eine Bridge einer Kompakten doch wesentlich _überlegen_.

und „Die schlechteste und billigste digitale
Spiegelreflexkamera macht noch deutlich bessere Bilder als die
teuerste und beste Bridgekamera.“

Jein - es kommt noch immer auf den Fotografen an und ob er sich zumindest nur ein bißchen mit dem Thema „Fotografie“ auseinandersetzen will und ob er mit Begriffen wie „Blende“, „Verschlußzeit“, usw. etwas anfangen will.

Und das hat mich jetzt auch wieder ins Grübeln gebracht. Kann
man das pauschal wirklich so sagen?

Nein.

Wobei ich mir dann doch nicht sicher bin, ob eine gute
Bridgekamera nicht vielleicht doch reichen würde - zumal ich
im Urlaub keinen „schweren Klotz“ mit mir rumtragen möchte.

Ich trage im Urlaub immer meine 350D mit zwei Objektiven und einen Blitz mit; drauf ist (im Urlaub) fast immer ein Canon 18-135 (von manchen verteufelt, ich aber mag es), um Fotorucksack ist noch ein Tamron 10-24 (für die „Effekte“) und ein Billig-Nissin Di622. Immerhin lasse ich das 70-200/f2.8 mit seinen 1,2kg zuhause :wink:

Und da siehst Du auch gleich das nächste DSLR-„Problem“: Kamera und Kitobjektiv am Anfang, und wenn Du wirklich infiziert worden bist, geht’s so richtig los und wird - leider - immer teurer.

Also, wie ist das mit Bridge- und Spiegelreflexkameras?

Vorteil einer DSLR: Wenn sie Dir nicht paßt/Du damit nicht zurechtkommst/sie im Schrank liegen bleibt und nicht mitgenommen wird, kannst Du sie mit nur wenig Verlust wieder verkaufen; allerdings fehlen dann auch die Bilder.

Gehe ganz einfach mal in einen der großen Elektromärkte und schau Dich mal bei den DSLRs um, nimm sie in die Hand, drück ein paar mal ab, dann bekommst Du ein Gefühl dafür, ob Du damit zurecht kommst und ob sie Dir auch nicht zu groß ist.

Grüße,
Tomh, dem seine 350D schon lange zu klein ist …

Hallo Jasper,

Allerdings habe ich mich dann auch in professionellen
Fotografenforen umgesehen, und da auf Sätze gestoßen wie:
„Eine Bridgekamera ist doch nur eine Kompaktkamera mit mehr
Zoom.“
und „Die schlechteste und billigste digitale
Spiegelreflexkamera macht noch deutlich bessere Bilder als die
teuerste und beste Bridgekamera.“

Das ist korrekt. Eine Spiegelreflex hat einen größeren Sensor, der dafür sorgt daß die Kamera etwa eine Zehnerpotenz mehr Licht einfängt.
Und jetzt kommt das große ABER:
Eine Spiegelreflex ist idR groß und schwer. Dazu kommen diverse Wechselobjektive, die auch transportiert werden wollen.
Die Bridge hat alles bereits eingebaut. Und wenn das Licht stimmt, kannst Du mit der Bridge hervorragende Bilder machen.

Wobei ich mir dann doch nicht sicher bin, ob eine gute
Bridgekamera nicht vielleicht doch reichen würde - zumal ich
im Urlaub keinen „schweren Klotz“ mit mir rumtragen möchte.

Das ist ein wirklich „schwerwiegendes“ Argument, welches man nicht vernachlässigen sollte…

Also, wie ist das mit Bridge- und Spiegelreflexkameras?

Ich merke gerade, die Begrifflichkeiten sind etwas verwirrend: Eine heutige Bridge ist keineswegs eine ‚Brücke‘ zwischen Kompaktkamera und Spiegelreflex.
Als Bridge-Kamera werden heute nur noch Geräte bezeichnet, die einen wahnsinnigen Zoom-Bereich haben. Sie kosten vergleichsweise viel Geld, was sich nur lohnt wenn Du diesen gewaltigen Zoom-Bereich wirklich nutzt (mir persönlich fällt kaum eine Anwendung für ein 30fach Zoom ein).
Vielleicht macht es ja auch eine Kompakt-Zoom in der Klasse einer Canon Powershot 220 o.ä?

Wenn Du Dich hingegen für einen echten Kompromiss zwischen Spiegelreflex und Kompaxktkamera interessierst, schau nach spiegellosen Systemkameras (Sony Nex, Samsung NX, Olympus Pen, Panasonic G/GH/GF). Da hast Du ein kleines Kameragehäuse kombiniert mit einem hervorrangenden Sensor.

Viele Grüße,
Steffen

Hallo!

Wenn du ambitionierter Hobbyfotograf bist, solltest du dich am besten mit dem Grundsätzen der Fotografie auseinandersetzen, dann kannst du solche Fragen aus eigenem entscheiden und bist nicht so gefährdet auf Marketingblabla hereinzufallen.

Die Frage ist nicht, ob die Kamera gut oder schlecht ist, sondern wofür man sie benötigt und was die eigenen Vorlieben sind. Tendenziell wird die Bedeutung der Technik überbewertet.

Zunächst einmal muss man sagen, dass die Frage der Bauart eigentlich keine Auswirkungen auf das Bild hat. Es ist nur faktisch so, dass die hochwertigen Kameras normalerweise als (D)SLR gebaut werden, weil nur diese Bauart die Möglichkeit bietet, dass das Sucherbild mit dem fotografierten Bild identisch ist. Wenn man darauf keinen Wert legt, braucht man theoretisch keine (einäugige) Spiegelreflex, und sonst ist sie ja eigentlich eher unpraktisch.

Im Bereich der Digitalfotografie sind aber die Alternativen leider etwas mau, weil das Marketing den Leuten einredet, sie bräuchten alle eine DSLR, weil man damit angeblich bessere Fotos machen könne. Deshalb kaufen die Leute das und deshalb wird der kreative Fotograf in der Regel eine DSLR kaufen.

Gruß
Tom

Hallo,

wenn Du als blutiger Laie ohne große Ambitionen zum Pseudoprofi „was zum Knipsen“ für Urlaub und Familie, … brauchst, dann kannst Du heute extrem viel Geld mit guten Kompakten, Bridgegeräten oder spiegellosen Systemkameras gegenüber einer Spiegelreflex sparen, Dich an geringem Gewicht, und handlichen Außmaßen erfreuen, ohne wirklich auf etwas zu verzichten. Oder um es etwas pointiert auszudrücken: Wenn Du vor diesem Hintergrund in eine Situation kommen solltest, wo die Spiegelreflex wirklich ihre Vorteile ausspielen könnte, nützt es Dir wenig, weil das dann normalerweise die Situationen sind, wo man auch mit so einer Kamera dann „nicht mal eben aufs Knöpfchen drücken kann“, sondern manuell einstellen muss, dafür Hintergrundwissen und Zeit in der Situation braucht, … Einzig das Mehr an Licht mag Dir in der ein oder anderen Situation mal was bringen.

Ich habe selbst noch zu Schulzeiten analog mit eigenem Labor, … angefangen, über Jahre mein Taschengeld mit meinen Bildern aufgebessert, und habe heute sowohl eine digitale Kompakte (gehört eigentlich unserem Sohn) und eine digitale Spiegelreflex mit komplettem Programm drum herum. Ganz ehrlich: Ich überlege mir wirklich gut, wann ich den ganzen großen Rucksack mitnehme, und entscheide mich bzgl. des Sonntagsausflugs, immer häufiger für die Kompakte. Und wenn die Bilder dann im heimischen Wohnzimmer über den Schirm laufen, kann man bei diesen klassischen „dokumentarischen Schnappschüssen“ oft keinen Unterschied feststellen.

Gruß vom Wiz, der natürlich auch noch eine analoge Ausrüstung im Schrank liegen hat, die er schon seit Jahren kaum noch angefasst hat

Hallo!

Gruß vom Wiz, der natürlich auch noch eine analoge Ausrüstung
im Schrank liegen hat, die er schon seit Jahren kaum noch
angefasst hat

Naja, wenigstens wird das Zeug nicht kaputt. Man weiß ja nie, wärst nicht der erste, der auch wieder mal die analoge auspackt.

Gruß
Tom, der jetzt mit einer Freundin fotografieren geht, die neben digital jetzt mit analog anfängt. Wird ein schönes Praktica Shootin, lang lebe der VEB Pentacon :wink:)

Gruß
Tom

Hallo,

als nicht, dass wir uns missverstehen: Ich hätte - die nötige Zeit, und einen noch auszubauenden Raum für das noch in meinem Elternhaus stehende Labor vorausgesetzt - durchaus Lust mal wieder analog los zu ziehen. Aber ganz ehrlich, auf der anderen Seite siegt dann eben auch natürlich wieder der Schweinehund, der ganz genau weiß, dass man die digitalen Bilder eben sofort und ohne weiteren Aufwand jederzeit auf jeden beliebigen Schirm im Haus holen kann, und die Bequemlichkeit der für die klassischen Familienzwecke notwendigen Bearbeitung vom PC aus. Das mag aber auch daran liegen, dass ich früher wirklich jeden Sonntag und Montag Stunden im Labor gestanden habe, weil Dienstag meine beiden Hauptabnehmer Redaktionsschluss hatten, und dann immer weniger Lust und immer mehr „das jetzt auch noch“ die Labortätigkeit bestimmte.

Gruß vom Wiz

-> Ist die Kamera nicht übermäßig kompliziert? Kann ich auch
als Laie schon direkt von Anfang an gute oder zumindest
zufriedenstellende Bilder damit machen?

nein, eine solche Kamera ist nicht „zu kompliziert“ taschlich benötigt man die meisten elektronischen Gimmiks nicht, es reicht A,T,und M völlig aus.
Gute Bilder ist Definitions sache, aber dazu unten mher

-> Ist die Kamera nicht zu groß, zu schwer, zu klobig, zu
„protzig“? Kann ich damit problemlos in den Urlaub fahren?

nein, und kommt drauf an, wohin. (wobei das Kommt drauf an, wohin, genaos für gute Bridgekameras gilt)

-> Macht die Kamera auch bei Kunstlicht bzw. wenig Licht im
Zimmer noch gute oder zumindest brauchbare Bilder?

Das hängt mehr von dem verwendeten Objektiv ab.
ABER: Durch die größere Sensorfläche einer DSLR bzw einer Spiegellosen EVIL verfügt das System über viel größer Sensorpixel, was es ermöglicht in ganz andere Bereiche bezüglich Beleuchtung vorzustossen als mit jeder Kompakten mit ihren Winzsensoren.
Einer der ganz großen Vorteile einer DSLR/EVIL

Allerdings habe ich mich dann auch in professionellen
Fotografenforen umgesehen…

*grins*

, und da auf Sätze gestoßen wie:
„Eine Bridgekamera ist doch nur eine Kompaktkamera mit mehr
Zoom.“

Grins

und „Die schlechteste und billigste digitale
Spiegelreflexkamera macht noch deutlich bessere Bilder als die
teuerste und beste Bridgekamera.“

Da kann man jetzt dazu wie radio Eriwan antworten, „Im Prinzip ja, aber…“
Prinzipiell ist der wihtigste Faktor bei einem System mit Wechselobjektiven die Qualität des Objektives.
Daher würde ich sagen, dass CaniSoPe Einsteigerbody mit Billigplastikkit bei der Normalfotografie (Freundin am Stran unter Palmen) einer Kompaktklickibunti auf alle Fälle überlegen ist, aber bei einer anständigen Bridgekamera hätte ich schon gewisse Zweifel.
Sobald man aber auf den „Billigbody“ eine anständige Linse drauf schraubt, räumt man tatsächlich jede Kompakte und Bridgekamera weg.

Und das hat mich jetzt auch wieder ins Grübeln gebracht. Kann
man das pauschal wirklich so sagen?

Wie gesagt… Im Prinzip ja.

Also, wie ist das mit Bridge- und Spiegelreflexkameras?

Die Frage ist ganz simpel: Was willst Du fotografieren, und was willst Du mit den Bildern hinterher machen.

Willst Du einfach im Urlaub ein bissle rumknipsen, Freundin unter Palmen am Strand, also die komplette Ottonormalverbraucherfortografie :smile:, und das ganze max am Bildschirm angucken…
Dann würde ich zu einer Bridge raten.

Geht es aber um schwierige Lichtverhältnisse, Abendstimmungen (bzw Morgenstimmungen) oder auch um große Ausdrucke, dann würde ich entweder zu einem Spiegellosen Evil-System oder einer DSLR raten.
(allerdings wird bei Kuhnacht der elektronische Sucher der spiegellosen Systeme eine Qual)

Bei allem, was einen schnellen Fokus benötigt, oder extrem lange Brennweiten, also Sport (ausser Schach) und Wildlive, bleibt derzeit nur der Griff zur DSLR (Linsenverfügbarkeit und Auslöseverzögerung)

Wenn Du dich für eine DSLR entscheidest (oder auch eine EVIL) bitte folgendes beachten:

  • Die Bilder werden dir erst mal flau, farbschwach und etwas unscharf erscheinen. Kompaktgeräte greifen viel agressiver in die Bilder ein um ein Massenkompatibles Bonbonbuntes und scheinbar Knackscharfes Bild zu erzeugen. Eigentlich alle DSLR sind so eingestellt, dass diese ein Bild weitaus dezenter bearbeiten, da die Hersteller zu recht davon ausgehen, dass die meisten Benutzer gerne selber an den Bildern rumfummeln.
    Am besten machst Du eh gleich RAW-Bilder und entwickelst sie dann digital am Computer.

  • Bilder, die bei wenig Licht = hoher Blendenöffnung gemacht werden, sind nicht von vorn bis hinten durchgehend Scharf. Dieses Spielchen nennt man Schärfentiefe und ist rein Physikalisch Bedingt. Es hängt mit der Sensorgröße zusammen. Dies kann Einsteiger etwas verwirren, ist aber ein wichtiges Gestaltungsinstrument und gilt als großer Vorteil der DSLR/Evil

Und immer dran denken:

  1. die ersten 10 000 Bilder sind die schlechtesten :smile:
  2. Bei schlechten Bildern sitzt der Fehler meist knapp hinter dem Sucher.

LG
Mike

Hallo!

-> Macht die Kamera auch bei Kunstlicht bzw. wenig Licht im
Zimmer noch gute oder zumindest brauchbare Bilder?

Das hängt mehr von dem verwendeten Objektiv ab.
ABER: Durch die größere Sensorfläche einer DSLR bzw einer
Spiegellosen EVIL verfügt das System über viel größer
Sensorpixel, was es ermöglicht in ganz andere Bereiche
bezüglich Beleuchtung vorzustossen als mit jeder Kompakten mit
ihren Winzsensoren.
Einer der ganz großen Vorteile einer DSLR/EVIL

Ein größerer Sensor bringt nicht mehr Licht, die Lichtstärke hat etwas mit dem Objektiv zu tun. Bauartbedingt hat jetzt eine DSLR auch nicht unbedingt einen größeren Sensor, aber es stimmt, dass es am Markt hauptsächlich DSLR sind, die größere Sensoren haben. Weiß der Geier warum…

  • Bilder, die bei wenig Licht = hoher Blendenöffnung gemacht
    werden, sind nicht von vorn bis hinten durchgehend Scharf.
    Dieses Spielchen nennt man Schärfentiefe und ist rein
    Physikalisch Bedingt. Es hängt mit der Sensorgröße zusammen.

Wobei es nur indirekt mit der Sensorgröße zusammenhängt. In Wahrheit ist es eine Frage der Brennweite.

Ich stimme dir aber sonst zu

Gruß
Tom

‚Evil‘?
Hallo Michael,

erst einmal Dir, wie auch allen anderen, vielen herzlichen Dank fürs ausführliche Antworten.

Aber eine Frage hätte ich noch, was heißt „Evil“ in Zusammenhang mit Kameras? Sind das „böse“ Kameras, oder wie? :wink:

Gruß Jasper.

Hi,

also ich bin früher (zu Analogzeiten) mit zwei KB-SLR für SW und Farbe, sowie einer Mittelformat SLR und etlichen Objektiven nebst Makro-Zubehöer (Einstellschlitten Zwischenringe, Balgen etc) in Urlaub gefahren.
Gesamtgewicht von dem Kram: 18 KG.
Dann habe ich erstmal die Mittelformat SLR durch eine Sucherkamera ersetzt, was einge Kilo sparte (allerdings auch nur einen kleineren Brennweitenbereich erlaubte).

Bei einem sehr kurzen Kurzurlaub (von der Vorbereitungszeit her) hatte ich dann zum erste Mal eine Digtale Kompaktkamera (3-fach Zoom) dabei. Damit war ich allerdings bei eingen Bildern relativ eingeschränkt (Telebereich war da praktisch garnicht).

Jetzt habe ich eine Olympus Superzoom und sonst nix mit. Ok. Ein Satz Ersatzbatterien, einige Speicherkarten.

Mittlerweile überlege ich, mir noch eine kleinere Kompakte zuzulegen, weil ich für die Olympus immer eine Tasche umhängen muß (oder eben die Kamera selber).

Die Bilder - speziell die Aufnahmen von Blüten etc. (man erwähne hier keinesfalls das Wort „Schmetterling“) sind meist ähnlich gut wie früher und ich vermisse den mehrere Kilo schwerten Fotorucksack auf den Bergen nur sehr selten.

Digi-SLR habe ich schon manchmal überlegt, es mir aber bei dem momentanen Zeitmangel (und der nicht kleinen Investitionssumme) immer wieder verkniffen.

Ich bin auch am Überlegen, ob diese kleinen Kameras mit Wechselobjektiven (Pen oder wie sie alle heißen) nicht besser (weil kleiner und leichter) wären als eine SLR, aber es wäre momentan rausgeschmissenes Geld, weil auch hierfür etwas die Zeit fehlt. Und die Dinger werden ja immer besser und billiger, so daß ich damit noch eine gewisse Zeit warten werde…

Viele Grüße
HylTox

PS: Mir ist aber durchaus bewußt, daß man mit größeren Sensoren wohl bessere Bilder bekommt. Deswegen habe ich ja auch Mittelformat.
Meien einzige Befürchtung ist: wenn es jemals ein digitales Rückteil für eine Mamiya 7 geben sollte, kann ich es mir nicht leisten…

Falsch. Es ist eine Frage der Brennweite und der Größe der Chipdiagonalen :smile:

Und die Sensorgröße hat bei gleicher Megapixel-Zahl sehr wohl was mit der Lichtempfindlichkeit zu tun! Wenn mehr Photonen je Pixel ankommen bedeutet das weniger Rauschen.

Natürlich kann man letzteres durch intelligente Ansteuerung und nachträgliche Filterung sehr gut anpassen. Aber von der reinen Physik her stimmt das Argument durchaus.

Viele Grüße,
Frank

Hallo!

Falsch. Es ist eine Frage der Brennweite und der Größe der
Chipdiagonalen :smile:

Nein, es stimmt nicht bzw. nur indirekt. Die Schärfentiefe ist abhängig von der Brennweite des Objektivs. Bei gleichem Aufnahmeabstand muss für den gleichen Bildausschnitt bei kleinerem Chip/Film eine kürzere Brennweite gewählt werden. Daher ist die Schärfentiefe größer. Sie ist also nicht deswegen größer, weil der Chip kleiner ist, sondern weil die Brennweite kürzer ist. Im Ergebnis hat man natürlich weniger Schärfentiefe, das habe ich aber eh nicht in Frage gestellt.

Und die Sensorgröße hat bei gleicher Megapixel-Zahl sehr wohl
was mit der Lichtempfindlichkeit zu tun! Wenn mehr Photonen je
Pixel ankommen bedeutet das weniger Rauschen.

Ja schon das ist schon klar, dafür ist aber die Auflösung geringer. Ich ging davon aus, dass von gleichbleibender Auflösung die Rede ist, also von einem relativen, nicht absoluten Wert.

Gruß
Tom

Ja, Ganz schrecklich Böse…
electronic viewfinder interchangeable lens ist die engliche Bezeichnung, aus der diese Abkürzung entstanden ist.

Die Entwickler hatten vermutlich einiges Intus zu dem Zeitpunkt.

LG
Mike

Das Thema Schärfentiefe wollte ich hier nicht weiter vertiefen…
Sonst wird der TO noch wahnsinnig.

Thema Auflösung:

Die Auflösung ist sowohl vom Verwendeten Objektiv abjängig (Möglichst wenig abbildungsfehler) als auch vom Sensor.

Wenn ich eine Kamera mit einem Hutzelsensor mit drauf gepackten 10 MPix mit einer Kamera mit einem APSC-Format Sensor vergleiche, dann haben die unter optimalen Linsen- und Abbildungsbedingungen und gleichem Bildwinkel die gleiche Auflösung.

Allerdings kann man gerne mal vergleichen , wenn man die Empfindlichkeit bei beiden Kameras hochdreht. Da wirds dann plötzlich sehr sehr unterschiedlich, insbesondere bezüglich Rauschen (Rauschen verringert immer die Auflösung) und der Dynamik.
(Been there, Done that)
LG
Mike

Hallo!

Ich denke es geht ja vor allem darum für Dinge, die eigentlich keine neuen Erfindungen sind, einfach neue Bezeichnungen zu erfinden. Nach Möglichkeit auf englisch natürlich…

Gruß
Tom