Schlechts raus, gutes drinlassen?

Wissenschaft Religionswissenschaft
#1

Hallo,

gibt es denn religöse Strömungen, die sich mal ernsthaft mit den Vorwürfen auseinandergesetzt hat, dass in den heiligen Schriften viel drin steht, dass eben als Grundlage für die Argumentation für kriegerische Auseinandersetzungen sehr gut dienen kann.

Gibt es Gruppierungen, die an eine Bibel „light“ oder Koran „light“ glauben.

Gäbe es denn auch gute Gründe dafür „böse“ Kapitel aus den heiligen Büchern wegzulassen. (z.B. im „Wahn“ geschrieben")

Ich bin neulich U-Bahn in München gefahren, wo Werbeplakate die „guten“ Nachrichten aus dem Koran zitieren („man soll nicht zum Glauben zwingen“). Was hilft das, wenn im gleichen Buch gegensätzliches steht…ebenso wie ja auch in der Bibel häufig komplett Gegensätzliches steht…

Grüße
Thomas

PS: Ich meine nicht Gruppierungen, die die „bösen“ Aussagen einfach ignorieren…das geht so nicht…ich kann ja auch nicht einfach teile des GG ignorieren…

#2

Hallo.

gibt es denn religöse Strömungen, die sich mal ernsthaft mit
den Vorwürfen auseinandergesetzt hat, dass in den heiligen
Schriften viel drin steht, dass eben als Grundlage für die
Argumentation für kriegerische Auseinandersetzungen sehr gut
dienen kann.

Dem Judentum immanent ist es, die Texte der Bibel eben nicht als selbsterklärend anzusehen, sondern, dass sie der weiteren Auslegung bedürfen und hierzu bestand seit jeher eine mündliche Form, welche diese ganzen Diskussionen umfasst und weitergab.

Hier wurden dann eben auch klare Regeln herausgearbeitet, welche eine Willkührlichkeit bei der Auslegung ausschliessen. So muss jede Auslegung nicht nur spezifisch sondern allgemein sein und auf die ganze Bibel anwendbar sein, ohne dabei Widersprüche zu konstruieren.

Und selbst hier bedarf es bei jeder neuen Fragestellung einer lebhaften Auseinandersetzung, um vom gegebenen Text zu klaren Handlungsanweisungen zu kommen.

In diesem Sinne ist es richtig, dass die Bibel uns einen Begriff von „Frieden“ vorstellt, welche zur Erreichung davon auch vor kriegerischen Mitteln nicht zurück schreckt. Daran kann man mit dieser Herangehensweise nicht vorbei.

Andererseits scheitern viele „populistische“ Auslegungen genau an diesem ganzheitlichen Ansatz, dass zwar jede Handlungsweise mit einem Bibelzitat gerechtfertigt werden kann, aber dabei - wie du selber feststellst - auf der anderen Seite unzählige Zitate stehen, welche diese verurteilen.

Gruss,
Eli

#3

Moin,
meinst du nach Art der ‚Jefferson-Bibel‘?

#4

Hallo,

ebenso wie ja auch in der Bibel häufig komplett Gegensätzliches steht…

kannst du uns mal eine paar komplett gegensätzliche Behauptungen benennen?

LG

#5

Speedy kanns.
Hi.

kannst du uns mal eine paar komplett gegensätzliche
Behauptungen benennen?

Oh ich tu jetzt mir nicht an zu sammeln aber mein Freund Speedy
liefert immer was passendes.
Unlängst diese Paarung:smile:

"sondern ich muss es „Glauben können“/wollen- durch nachforschen- mitdenken…lt.Hebr.11,6…Röm.1,20…ect. "

„Prediger 12,12 Und über diese hinaus, laß dich warnen, mein Sohn! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib…“

Gruß

Balázs