Schlecker-Pleite, Gerichtsurteil, ehemalige Mitarbeiter

Gerade wurde über das Gerichtsurteil zum Thema Schlecker-Pleite kurz und bündig berichtet worden. Auf mich macht das Gelesene einen großen Eindruck. Theodor Dreiser und Scott Fitzgerald lassen grüßen.
Und dann habe ich mir die Frage gestellt, wie kommt das bei den 11.000 ehemaligen Mitarbeitern an, was macht es mit den Betroffenen?

Ich habe jetzt nur Folgendes gefunden:

Wer weiß mehr?

Drogistische Grüße
peet

P.S. Wo sind übrigens die Literaten und Filmautoren, die daraus ein Jahrhundertwerk machen würden?

Naja,
ich weiß ja nicht, ob Volkeswille nun Genugtuung erfährt. Warum war Schlecker keine Kapitalgesellschaft? Weil der große Patriarch alle Fäden selbst in der Hand haben und niemandem Rechenschaft ablegen wollte, oder? Und nun gehen seine Kinder in den Knast, während er draußen bleiben darf weil die angeblich eine größere Schuld auf sich geladen haben? Naja, ich weiß nicht…

VG
J~

Auf mich nicht. Wenn es der Beitrag war den ich gelesen habe, dann wurde doch genau erklärt warum die Urteile gegen die Schlecker-Kinder härter ausfielen als die gegen den Firmengründer selbst.

Dafür ist bei so einem Thema hierzulande lediglich der ÖR zuständig.
Und seine GEZ.
Die haben aber nichts übrig für Literaten und sowas.

awM

Ich glaube, dass dieses Urteil für Anton Schlecker härter ist als wenn er selber zu Gefängnis verurteilt wäre. Vermute stark, dass er sich dafür verantwortlich fühlt. Vermute, dass die Eltern die Kinder dazu angestiftet haben.

Kein Wunder - hat doch die GEZ mit dem 31.12.2012 ihre Tätigkeit eingestellt.

Bei genauer Betrachtung wird man sogar feststellen, dass es sie überhaupt nicht mehr gibt.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

Nichts ist älter, als die Nachrichten von gestern. Und diese Meldung ist nun sogar mehr als zwei Tage alt.

Auf mich gar nicht. Es ist ein Urteil in einer Strafsache.

Verstehe ich nicht. Warum sollte man aus der Gier von zwei Menschen ein Buch machen? Ich sehe da keinen Spannungsbogen. Noch nicht mal das Ende kann überraschen — höchstens die Protagonisten.

Einige werden Genugtuung empfinden, andere werden vielleicht sagen „die armen Kinder“ und wieder andere werden das Urteil als viel zu sanft empfinden.

Grüße
Pierre

Das weiß aber nur jemand, der lesen kann. Literaten und so…

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Jaja, die Intelektuellen!

Karl Marx studiert und nix kapiert und wolln uns wat vertellen!

Schöne Grüße

MM

Es ging nicht um das Unternehmen und seine Rechtsform oder um die Pleite an sich, sondern um diverse Insolvenzstraftaten und da haben die beiden halt höhere Beträge beiseite geschafft als der alte Herr und deswegen waren deren Strafe höher und halt so hoch, daß sie nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden konnte.

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Servus,

wenn die Schleckers gut 50 Kilometer weiter südlich zu Hause wären, wäre das eine hübsche Sache für Martin Walser gewesen, allerdings eher in den 1970er - 1980er Jahren, vor „Dorle und Wolf“.

Peter Renz hat seit der „Glückshaut“ kein dazu passendes Format mehr veröffentlicht, aber ich schätze, der könnte die „Familiensaga“ in einem Bogen von zwei, vielleicht drei Generationen auch gut bearbeiten, unter dem Subtitel „Jaköble, Jaköble, wärsch’ blieba wa de warsch!“

Schöne Grüße

MM

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Moin,

ich glaube ja gern, dass die Gerichte nach dem was sie zu beurteilen hatten Recht gesprochen haben. Allerdings auch, dass die Kinder wohl eher nicht die wahren Strippenzieher waren. Und bei dieser Bewertung spielt die Unternehmensform IMHO eben doch eine Rolle. Waren wohl offenbar manche in der Familie schlauer als andere.

VG!
J~

Moin,

ja? Hat er sich denn vor Gericht als Akteur der ganzen Geschichte zu erkennen gegeben und die Verantwortung übernommen? Oder war es vielleicht so wie dieser Kommentator es benennt:

" Wie Anton Schlecker seine Kinder opferte
Das Urteil ist gefallen: Der Gründer der insolventen Drogeriekette Schlecker kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Seine Kinder müssen in Haft - auch, weil der Vater sie ans Messer geliefert hat."

Und man übertreibt sicher nicht in der Feststellung, dass ihr Vater sie ans Messer geliefert hat.

Allerdings wusste jeder, der sich nur ein kleines bisschen mit dem Geschäftsgebaren des Unternehmens Schlecker befasste, dass die Kinder nichts weiter als Strohleute im Netz des Drogerieimperiums waren. Am Ende hielt immer der Patriarch die Fäden in der Hand. Er entschied, er delegierte, er ließ umsetzen, was er sich ausgedacht hatte. Dass die Kinder die Geschicke diverser Schlecker-Unternehmungen lediglich auf dem Papier leiteten, lässt sich schon daran erkennen, dass sie schon zu jener Zeit hauptsächlich in London und Berlin lebten.

VG
J~

Hallo,

geurteilt wurde über das, was strafrechtlich vorwerfbar war. Eine Pleite an sich ist das nicht, sondern nur die im Zusammenhang damit stehenden Straftaten wie Bankrott und Insolvenzverschleppung. Im Zentrum stand dabei die Logistikgesellschaft LDG, die den Kindern allein gehörte und eben nicht dem Vatter.

Gruß
C.

Aber sofort erkannt?
Siehste, es funktioniert doch bestens.

awM

Das ist nicht so ganz überraschend bei einem 1961er.

Ich würde auch ZVS und Kreiswehrersatzamt „sofort erkennen“, freilich ohne Präjudiz für Dinge, die heute sind, wie sie sind.

Winkewinke

MM

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Es wurde nicht über das Unternehmen, das Geschäftsgebaren oder die famlieninterne Ethikauffassung geurteilt, sondern über die Straftaten und da ist es nun einmal so, daß von der Drogiereabteilung 7 Mio. an die Logistikbude der Kinder gezahlt wurden (Zahlung veranlaßt vom Senior), die dann wiederum von den Kindern aus der Logistikbude entnommen und beiseite geschafft wurden. D.h. die beiden haben sich zum Schaden des Logistikunternehmens persönlich bereichert. Ob der alte Herr das wußte, wollte oder gebilligt hat, spielt keine Rolle. Diese Straftat (neben diversen anderen) wurde von den Kindern begangen und genau darum geht es.

Gruß
C.

Am Ende hielt immer der Patriarch die Fäden in der Hand. Er entschied, er delegierte, er ließ umsetzen, was er sich ausgedacht hatte. Dass die Kinder die Geschicke diverser Schlecker-Unternehmungen lediglich auf dem Papier leiteten, lässt sich schon daran erkennen, dass sie schon zu jener Zeit hauptsächlich in London und Berlin lebten.</i>

VG
J~
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