Ich habe gelesen, dass während des Ancien Regimes so gut wie jeder Bürger Zutritt zu Schloss Versailles hatte, selbst wenn er kein Adeliger oder sonstige Person mit hohem Rang war. Der englische Reisende Arthur Young berichtete seinerzeit „Es war höchst belustigend, wenn Strolche in den ärmlichsten Lumpen unbeobachtet durch den Palast […] spazierten.“. Ich finde das sehr amüsant, sich vorzustellen, wie da ärmlichst gekleidete Bettler einfach so in den Spiegelsaal marschierten und an stark parfümierten in teuersten Roben gehüllte Aristokraten vorbei spazierten. Es steht aber auch geschrieben, dass nur diejenigen besonders tief ins Schloss vordringen durften, die einen entsprechenden Rang inne hatten. Wie wurde das kontrolliert? Ich kann mir das irgendwie nicht so recht vorstellen. War das wirklich so?
Hallo,
nun,die Wachen waren immer da und kontrollierten.
Denn egal ob Fürst oder Volksgenosse, an die Oberen kam man noch nie einfach ran.
Denn selbst Volksrepubliken des Kommunismus hatten keinen „Freizugang“ zu den
Führern.
sprachlich könnte das auch bedeuten, dass sie dort nur spazierten, wenn sie unbeobachtet waren.
Andererseits war es eine komplette Stadt. Es ist ja nicht wie heute mit einem Drehkreuz vor einem unbewohnten Provinzschloss. Sondern eher wie in einem Ferienhotel heute.
Versailles diente der Machtdemonstration.
„Das tägliche Leben Ludwigs XIV. vollzog sich weitestgehend in der Öffentlichkeit inmitten eines großen Hofstaates, der alles in allem rund 20.000 Personen umfasste. Unter die vornehme, adelige Hofgesellschaft mischten sich in den weiträumigen Schlossanlagen Besucher, Schaulustige und zumeist eine beträchtliche Zahl von Bittstellern. Im Prinzip stand jedem Untertan das traditionelle Recht zu, dem König Bittgesuche (placets) zu überreichen. Seit 1661 hat Ludwig XIV. jene Praxis reglementiert, zugleich aber auch gefördert. Der Monarch sah darin eine willkommene Möglichkeit, sich mit den unmittelbaren Sorgen und Nöten seiner Untertanen vertraut zu machen. " aus Wikipedia.
Gruß
rakete