Schmerztropf

Liebe Experten,

können Sie mir die Komponenten und Ihre Erfahrungen mit folgenden Zubereitungen nennen?

Würzburger-
Hettinger-
Fehlinger-Tropf

Mit Dank für Ihre Mühe

Dr. med. J. Köhnke

Hi!

Ich kenne nur den:

Würzburger-

Mit Tramal, Novalgin und DHB.
Die Erfahrung damit ist nicht so gut. Da dies eine Medikamentenmischung in einer Infusionsflasche ist, kann man weder Wirkung noch Nebenwirkungen adäquat steuern, ebensowenig wie die Dosis - ok, es gibt Infusionssysteme mit Tropfenzähler, trotzdem ist dies ziemlich ungenau.
Eine zusätzliche Gabe eines anderen Medikaments - sei es gegen Schmerzen oder die Übelkeit - ist auch schwierig, da man wegen des Gemisches nicht genau sagen kann, wieviel der
Pat. von dem jeweiligen Medikament schon intus hat. Außerdem: hat der „Schmerztropf“ geholfen, so weiß man dennoch nicht, ob das Novalgin ausreichend war oder nur das Tramal gewirkt hat.
Daher gibt man heutzutage lieber Schmerzmittel und Co-Analgetika getrennt, wobei man auch die Dosis exakt vestimmen kann. Der „Schmerztropf“ sollte eigentlich langsam aussterben - mit moderner Schmerztherapie hat der jedenfalls nicht viel zu tun.

Ich nehme mal an, die anderen zwei sind ähnlich - aber wie gesagt, ich kenne sie nicht.

Hettinger-
Fehlinger-Tropf

Gruß,
Sharon

Hallo,

ich kenne tatsächlich auch nur den Würzburger Schmerztropf, der auf Prof. Sprotte zurückzufüren ist.
Danach enthält dieser 2,5 g Novalgin, 500 mg Tramal und 1 Amp. Vomex in 500ml Sterofundin. Ursprünglich war DHB statt Vomex enthalten, aber das gibt es nicht mehr. Zeitweise wurde auch mit Haldol als Antiemetikum experimentiert, aber da gab es einzelne Fälle von Frühdyskinesien.
Mit der aktuellen Zusammensetzung haben wir gute Erfahrungen gemacht - insbes. bei der postoperativen Schmerzbekämpfung auf den Stationen, wo nicht so gerne Opiate verabreicht werden.

Viele Grüße,

aureel

Hi!

auf den Stationen, wo nicht so gerne Opiate verabreicht werden.

Jetzt machst du mich aber neugierig :wink:
Was ist der Grund dafür? Und was für eine Station ist das (Fachrichtung)?

Gruß,
Sharon

Hallo Sharon,

in unserer Klinik werden auf allen peripheren Stationen - also chirurgische, urologische, gynäkologische u.ä. ungern Opiate verabreicht. Zum Teil hängt das wohl mit der Dokumentationspflicht zusammen, zum anderen damit, dass der Patient dann streng genommen überwacht werden müsste. Im Aufwachraum und auf den Intensivstationen werden natürlich Opiate bevorzugt. Wie ist das denn bei euch?

Viele Grüße,

aureel

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