Schnappschusskamera für bewegte Motive

Hallo, ich habe wenig Ahnung vom Fotografieren und bin auf der Suche nach einer Kamera mit kurzer Auslöseverzögerung um Schnappschüsse machen zu können.

Meine Motive (nämlich meine Kinder) stehen aber meist nicht still und ich möchte auch bei künstlicher Beleuchtung und auch wenn nicht strahlender Sonnenschein herrscht, schöne, scharfe Bilder machen.
Worauf muß ich bei der Auswahl achten? Ist es die Anzahl der Linienpaare bei ISO 400 bzw. 800? Oder Textur bei entsprechenden ISO-Werten? Ich will die Bilder auch nicht in A1 Größe ausdrucken (13x18 reicht völlig), aber scharf sollen sie sein.

Wie gesagt auch bei eingeschränktem Licht und bewegtem Motiv. Bin von den „Expertentests“ ein wenig überfordert, da dort sicher andere Ansprüche vorausgesetzt werden. Wäre über Hilfe sehr dankbar! Vielen Dank. Docj

Hallo,

durch die bewegten Motive bist du auf einen schnellen Autofokus angewiesen. Das bieten praktisch nur SLR-Kameras.
Ohne Blitzlicht bei dunkler Umgebung noch scharfe bilder zu bekommen bedeutet, dass du eine lichtstarkes Objektiv benötigst.

Für 13x18cm reichen bei guter Qualität auch 6 Megapixel Auflösung.

Am wirtschaftlichsten ist ein Gebrauchtkauf - ansonsten ist folgende Auswahl ganz brauchbar:
http://snapsort.com/recommend#!general=price&image-q…
http://www.ebay.de/sch/Digitalkameras-/31388/i.html?..

Lichtstarke Objektive im geeigneten Brennweitenbereich sind meistens Festbrennweiten.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…

VG
angerdan

Hallo,
folgende faktoren sind für diese Anwendung wichtig:

  • wenig Rauschen bei hohen ISO-Werten (ISO 800 und mehr)

  • Objektiv mit großer Anfangsblende (2.0 oder weniger)

  • geringe Auslöseverzögerung, sonst sind die Kiddies schon weg, wenn die Kamera aufzeichnet

Zum Rauschen kann man grob sagen: Großer Sensor mir möglichst wenig Pixeln. Denn je größer der einzelne Pixel ist, desto lichtempfindlicher ist er. Natürlich haben sich die Technologien bei den Pixeln ansich auch weiterentwickelt. Schaue also nach einer neuen Kamera, die einen großen Sensor hat (APS-C, vielleicht sogar Vollformat), die aber nicht gerade wieder versucht, einen neuen Rekord bei Megapixeln aufzustellen.

Zur Anfangsblende beim Objektiv: Möglichst kein Mega-Zoom, sondern besser Wechselsystem und dazu einen Satz guter Objektive. Für lichtkritische Situationen eventuell sogar eine Festbrennweite (eher weitwinklig) - gibt es auch welche mit Blende 1.4. Das ist sehr lichtstark!

Sehr empfehlen kann ich - wie immer - die Seite dpreview.com, um zu recherchieren und Vergleiche anzustellen. Ist aber schon recht komplex.

Auf die Schnelle würde ich dir ein Modell mit Four-Thirds-Standard empfehlen. Die sind auch schön kompakt im Vergleich zu einer DSLR. Sony NEX-5T vielleicht.

Hallo! 

Also bewegte bilder sind von vielen Faktoren abhängig! 

Hauptsächlich aber die eingestellte Zeit also wie lange die Kamera belichtet.
Das gilt übrigens für jede Kamera!
Bei bewegungen darf die Kamera nicht zu lange belichten, da sonst Bewegungsunschärfe ins Spiel kommt. Ein Stabilisator bringt da garnichts!!! 
Wenn wenig Licht nicht vorhanden ist, kommt die Iso ins spiel. Die gleicht fehlendes Licht aus bei gleichzeitiger verschlechterung der Bildquallität. Wobei bei deinen genannten grössen spielt das nicht so eine Rolle. 
Lichtstarke Objektive also Objektive mit kleinen Blendzahlen sind nicht zu empfehlen, da hierbei ein hohes maß an Know-How vorrausgesetzt wird. Also die Grundlagen der Fotografie. Wenn du die kennst, kannst du selbst entscheiden ob es sinn macht mit f2.8 zu fotografieren oder nicht.
Dann haben wir noch den Abstand zum bewegten Objekt. Desto weiter weg desto länger kann die Belichtichtungszeit sein, da die bewegung auf zunehmende entfernung abnimmt. Wenn du dann aber wieder rannzoomst relativiert sich das wieder! 

Nur zur Info, da diese Informationen für jedes Kamerasystem gilt!!!

www.fotolehrgang.de 

Mfg

Lichtstarke Objektive im geeigneten Brennweitenbereich sind
meistens Festbrennweiten.

Leider ist grosse Lichtstärke bei solch einer Kamera gleichzusetzen mit geringer Schärfentiefe. Dieses Phänomen kennt der Pocketknipsen- Nutzer idR. nicht.

Was nützt die die grosse Lichtstärke von Blendenwert 2 oder grösser (= kleinere Blendenzahl), wenn du die Kids nur von der Nasenspitze bis zum Auge scharf abgebildet bekommst? Von mehreren Kids gleichzeitig ganz zu schweigen.

Unter Blende 2,8 bei einem leichten Weitwinkel- Objektiv von ca. 35mm (oder Kleinbild-Equivalent = ca. 22- 24mm am APS-C-Sensor) braucht man da gar nicht erst anfangen. Allerdings forciert eine grosse Offenblende die Einstellgeschwindigkeit und die Genauigkeit der Entfernungseinstellung. Nur so macht eine lichtstarke Festbrennweite hier Sinn.

Jede(!) „Einsteiger“- D-SLR ist in der Geschwindigkeit für Fokussieren und Auslösen schon um längen Besser als als jede Pocket-Kamera. In der Bildqualität sowieso.

Wirklich schnell sind aber erst die besseren (= teureren) Kamera- Modelle.
Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die Schnelligkeit des Objektivantriebs.

Relativ preiswert und gut sind regelmässig Objektive mit ca. 50mm Brennweite. Das ist für den „normalen“ APS-C-Sensor einer D-SLR schon ein leichtes Tele und man sollte für genügend Schärfentiefe gerne mindestens auf Blendenwert 4 abblenden.

Entgegen meiner persönlich bevorzugten Marke muss ich hier eine Lanze für die Marke „Nikon“ brechen. Die produzieren die schnellsten Systeme und sind nicht zuletzt deswegen auch bei Sportfotografen sehr beliebt.

Aber nicht jedem liegt eine Nikon „gut in der Hand“ und nicht jeder mag die Bedienung einer Nikon.

Hi!

Ohne jetzt auf jeden Punkt einzugehen, empfehle ich entweder eine Einsteiger-DSLR oder eine Bridge, ABER beides mit Aufsteckblitz zum indirekten Blitzen innen.

Geringe Blende nutzt nix (wie Odo schon erklärte), da hilft nur ein Blitz und die Fähigkeit der Kamera, den Blitz auch zum Fokussieren zu benutzen - und schon kann die Blende geschlossen werden und der Blitz als Hauptlichtquelle herhalten.

Allerdings wird das preislich wohl alles nicht dort liegen, wo Du Dir das wahrscheinlich vorgestellt hast, alleine schon für den Blitz solltest Du mit mind. 100€ rechnen, auch wenn es „nur“ ein Metz, Nissin oder Yongnuo ist (Nachbauten, gibt es für - fast - alle Systeme).
Dazu noch eine vernünftige Bridge und Du liegst bei insgesamt 350-500€.

Vor allem aber wirst Du nicht glücklich werden, wenn Du Dich nicht zumindest ein bisschen in das Thema Fotografie einliest.

Grüße,
Tomh

Hi!

.eine Bridge, ABER beides mit
Aufsteckblitz zum indirekten Blitzen innen.

Es gibt derzeit nur eine einzige wirklich hoch-ISO-taugliche Bridge.
Und das ist die Sonx RX10. Die ist aber ziemlich weit oberhalb des Budgets.

Die zweitbeste Bridge - die Fuxi X-S1 - fällt dagegen schon heftig ab und alle weiteren Bridge-Kameras mit Minisensor sowieso.

Ich haber selber eine HS20EXR. Da sind Bilder mit ISO 800 im 8MP-Modus nur noch in geringer Auflösung (maximal 800 x 600) erträglich. Meine APS-C-Kamera (Sony NEX-5n) macht bei ISO 6400 deutlich rauschärmere Bilder als die HS20 mit ISO 400.

Die Verwendung eines (einzigen) Blitzgerätes kann immer nur eine Notlösung sein. Zudem ist „gutes(!) Licht machen“ ein Kapitel für sich. Das macht man nicht nebenher und für herumtobende Kinder geht das schon mal gar nicht.

Hi!

Es:Ich haber selber eine HS20EXR. Da sind Bilder mit ISO 800 im
8MP-Modus nur noch in geringer Auflösung (maximal 800 x 600)
erträglich. Meine APS-C-Kamera (Sony NEX-5n) macht bei ISO
6400 deutlich rauschärmere Bilder als die HS20 mit ISO 400.

Die Canon SX50 meiner Frau macht bei ISO800 ebenfalls noch „ansehbare“ Bilder, aber mit der 60D gehe ich bedenkenlos auf 3200 - es gibt eben noch den Unterschied zwischen Bridge und APS-C …

Die Verwendung eines (einzigen) Blitzgerätes kann immer nur
eine Notlösung sein. Zudem ist „gutes(!) Licht machen“ ein
Kapitel für sich. Das macht man nicht nebenher und für
herumtobende Kinder geht das schon mal gar nicht.

Da bin ich vollkommen anderer Meinung; ein Nissin Di622 als Hauptlichtquelle beim indirekten Blitzen mit der „kleinen“ Canon füllt den Raum abends ordentlich „taghell“ aus, absolut ausreichend - wir reden hier nicht von Portraitbildern mit Baustrahlern und Funkblitzsystemen und Beauty Dish mit KB-System aufgenommen, wir reden hier vom privaten Heimbereich - und da ist der Unterschied zwischen den eingebauten Blitzchen und einem indirekt blitzenden Austeckblitz (der ev. sogar noch mit dem internen Blitz fernausgelöst werden kann) einerseits beträchtlich, andrerseits vollkommen ausreichend und alles andere als eine Notlösung.

Ich vergleiche spielende Kinder mit Sportfotografie: ISO gut und schön, wenn ich aber die Möglichkeit habe, per Blitz aufzuhellen oder sogar die ISO auf 200 runterschrauben kann, weil der Blitz als Hauptlichtquelle dient, dann mache ich es - ich will hier keine besondere Stimmung einfangen (zumindest nicht immer), sondern den Augenblick festhalten.

Beim Hallenfußball wird mir selbst bei meiner 60D bei ISO 6400 das Canon 85mm-f1,8 zu lichtschwach - nur hier kann ich leider nicht blitzen, um auf zumindest 1/500 Sek. (mit HSS) zu kommen - zuhause sind so die herumgalloppierenden Katzen kein Problem.

Grüße,
Tomh

möglichst kurze Auslöseverzögerung, hohe Lichtstärke, Rauscharm bei höheren iso (also möglichst grosser Sensor)

Was nützt die die grosse Lichtstärke von Blendenwert 2 oder
grösser (= kleinere Blendenzahl), wenn du die Kids nur von der
Nasenspitze bis zum Auge scharf abgebildet bekommst? Von
mehreren Kids gleichzeitig ganz zu schweigen.

Die Schärfentiefe ist auch mit 50mm bei Offenblende f/1.8 mit 40cm hoch genug, um eine 4m entfernte Person in der Tiefe vollständig scharf abzubilden.
Das interessante an Systemkameras ist doch sicherlich gerade die Möglichkeit, eine geringere Schärfentiefe als mit Kompaktmodellen zu erzielen.
http://www.dofmaster.com/dofjs.html

Entgegen meiner persönlich bevorzugten Marke muss ich hier
eine Lanze für die Marke „Nikon“ brechen. Die produzieren die
schnellsten Systeme und sind nicht zuletzt deswegen auch bei
Sportfotografen sehr beliebt.

Bei DSLR-Sytemen ist der Unterschied der Auslöseverzögerung sehr gering und bei normalen Lichtverhältnissen ist die Geschwindigkeit primär vom AF-Motor abhängig.
Da kann die Kamera auch von Canon, Pentax oder Sony sein.
http://snapsort.com/recommend#!general=price&price=1…

Für wen diskutieren wir das hier noch?
Der TO hat sich nicht ein einziges Mal zu Wort gemeldet… :frowning:

Die Schärfentiefe ist auch mit 50mm bei Offenblende f/1.8 mit
40cm hoch genug, um eine 4m entfernte Person in der Tiefe
vollständig scharf abzubilden.

Natürlich.
Aber das ist ja nicht das angestrebte Motiv.

Das interessante an Systemkameras ist doch sicherlich gerade
die Möglichkeit, eine geringere Schärfentiefe als mit
Kompaktmodellen zu erzielen.

Das wissen wir als „alte Hasen“ und nutzen diesen Effekt bewusst und wissen damit umzugehen um „genug“ Schärfentiefe zu erreichen.
Das lernt und verinnerlicht man nicht innerhalb weniger Tage. Als Gelegenheitsknipser eher gar nicht.

http://www.dofmaster.com/dofjs.html

Etwas tiefschürfender und in deutsch:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm#ZKreisBerechnen

:wink:

Bei DSLR-Sytemen ist der Unterschied der Auslöseverzögerung
sehr gering und bei normalen Lichtverhältnissen ist die
Geschwindigkeit primär vom AF-Motor abhängig.

Richtig.

Da kann die Kamera auch von Canon, Pentax oder Sony sein.
http://snapsort.com/recommend#!general=price&price=1…

Das sind offenbar die Zeiten mit AF und es ist nicht dokumentiert, unter welchen Vorausetzungen die ermittelt wurden.
Nur eine Kamera bleibt unter 1/10s.
Das ist eben der Nachteil der Automatiken. Für sich schnell und/ oder unvorhersehbar bewegende Ziele ist das eine halbe Ewigkeit und der AF hinkt immer(!) hinterher.
Bis die Automatik ausgelöst hat, habe ich mit manuellen Einstellungen schon das 2. Bild im Kasten :smile: Die Auslöseverzögerung vieler Kameras liegt im manuellen Modus und ohne AF bei unter 1/100s.
Wie genau ich den Fokus treffe ist dann noch mal eine andere Geschichte, die viel Erfahrung und Übung erfordert.
Da ist der AF in Verbindung mit einer schnellen Serienbildfunktion für einen Gelegenheitsknipser sicher in fast allen Fällen die kurzfristig bessere Variante.

Man muss den AF „nur“ richtig[tm] konfigurieren. Schon das erfordert allerdings intensivere Beschäftigung mit der Materie, die der Gelegenheitsknipser vermeiden will.

Wenige Kameras haben eine Serienbildfunktion mit „Vorabaufzeichnung“ nach dem first-in-first-out-Prinzip. Da wird der Auslöseknopf halb gedrückt und die Aufzeichnung beginnt. Abgespeichert wird aber erst mit Durchdrücken des Auslösers. Und zwar eine definierte Anzahl von Bidern vor(!), mit und nach dem Durchdrücken des Auslösers.

Das kann meine Bridge mit 11 fps und 8 bzw. 16 Bildern in Folge mit beliebig definierbarem „Auslösebild“. Das ist zuweilen eine feine Sache.