Schnee Pflanzen vor Frostschäden schützen oder verschlimmern

Hallo wir haben heute eine Probeklausur für Argarwirtschaft bekommen, folgende Frage verwirrte mich etwas:

Eine Schneedecke kann Pflanzen vor Frostschäden schützen oder diese noch verschlimmern. Wovon hängt das ab und warum?

Die einzigen Infos die mein Skript hergibt sind folgende:

Frost

  • Winterfrost
    Schäden bei Temperaturen unter ‐25°C (Roggen), ‐20°C (Weizen), ‐15°C (Gerste,Raps)
    oder auch bei sehr plötzlichen Temperaturstürzen
    -Schneedecke schützt innerhalb des Schnees (jedoch ist oberhalb der Schneedecke
    nächtlicher Temperaturrückgang besonders groß)

  • Frühfrost
    Schäden im Herbst, wenn Pflanzen noch nicht genügend frostresistent (abgehärtet) sind

 -Spätfros t
Schäden im Frühjahr, wenn Pflanzen bereits in die Wachstumsphase gehen und die
Frosthärte abgenommen hat (besonders empfindliches Stadium: Blüte)
Schäden an kälteempfindlichen Kulturen (z.B. Mais, Zuckerrüben), die bereits gesät
wurden

 Schadwirkungen
 Direktes Absterben von Sprossteilen durch Gewebeschädigung
 „Auffrieren“ des Bodens ‐‐> Kontaktverlust oder Zerreißen der Wurzel
 Vertrocknen bei gefrorenem Bodenwasser und positiver Transpiration


Ich hätte nur die Erklärung dass der Schnee nur bei Winterfrost hilkfreich ist und im Falle der anderen Frostarten trotzdem schadet weil die Teperatur ungewöhnlich tief für die Vegetatationsphase ist?!

Hat jemand sonst ne Ahnung worauf das hinauslaufen könnte?

Servus,

der zweite Teil der Frage „… oder diese noch verschlimmern“ kommt mir sehr an den Haaren herbeigezogen vor.

Bei Früh- und Spätfrösten hat Schnee die gleiche Schutzwirkung wie sonst auch. Wenn Du Dir vorstellst, wie bei Obstkulturen mit fest installierten Beregnungsanlagen bei Spätfrösten ein Eispanzer zum Schutz des Austriebs erzeugt wird, kannst Du Dir auch vorstellen, dass das mit Schnee, der Luft einschließt, noch besser geht.

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, ist ein bissle griffelspitzerisch: Unmittelbar über der Schneedecke ist es bei Schnee (und sonst gleichen Bedingungen) etwas kühler als ohne Schneedecke - der Schnee dämpft die Wärmeabstrahlung des Bodens und er bleibt selber auch bei Sonneneinstrahlung recht kühl, wegen der weißen Farbe und weil er zum Schmelzen oder zum Sublimieren Energie braucht. Das hätte eine Wirkung bei Kulturen, die über die Schneedecke hinausragen, z.B. Dauerkulturen von Obst, Beeren, Wein.

Aber ich glaube, den Obstbauern wird man schwerlich finden, der bei kaltem Winterwetter nicht über alles froh ist, was er dabei an Schnee haben kann.

Eine blöde Antwort wäre: „Schnee auf dem Treibhaus verringert den Lichteinfall und hemmt auf diese Weise Kulturen im Unterglasanbau“, aber vielleicht will der Dozent grade so einen Unsinn hören. Es wäre wert, finde ich, ihn später danach zu fragen, damit er selber zu dieser Frage Stellung nehmen kann.

Schöne Grüße

MM

-Schneedecke schützt innerhalb des Schnees (jedoch ist oberhalb der Schneedecke
nächtlicher Temperaturrückgang besonders groß)

Das ist meiner Ansicht nach die gewünschte Antwort.
Aprilfisch hat das -etwas versteckt- auch schon gesagt
Udo Becker