Schnelllesen: „Speed Reading“ von Tony Buzan

Hi,

Ich habe mich im Internet über Schnelllesetechniken informiert. Denn es wäre eine enorme Zeitersparnis wenn man z.B. zwei oder drei mal so schnell lesen könnte wie bisher. Allerdings weiß ich jetzt auch das viele Methoden nichts bringen und einige sogar richtig gefährlich sein können (z.B.: Konzentrationsstörungen und Lese-Unlust). Es gibt viele Techniken. „Speed Reading“ von Tony Buzan finde ich jedoch am „seriösesten“ und will mir wahrscheinlich sein Buch kaufen. Vorher möchte ich jedoch wissen, was andere Leute, die mit so etwas Erfahrung haben, davon halten (grundsätzlich Schnelllesen und speziell von „Speed Reading“ von Tony Buzan).

Andere Methoden:

Photo-Reading (nur Übersichtslesen)
Flächen-Lesen
Highspeed Reading
Mental-Reading
Alpha-Lesen
Prime-Reading
Reading-Dynamics

Oder ist vielleicht eine von diesen Techniken noch besser geeignet? Oder kennt ihr noch ganz andere Techniken?

Ich will aber kein reines Übersichtslesen lernen, sondern alle Details wahrnehmen und alles im Zusammenhang verstehen.

Tony Buzan: „Speed Reading“
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3478719623/qid…

mfg
Mr. Chicken

mh, chicken,
die eigentliche Frage lautet ja: warum willst Du schnell lesen??? Für Literatur ist diese „Fähigkeit“ völlig ungeeignet, weil es in der Literatur letztlich um Sprache geht, und bei der Sprache geht es nicht nur um das Erfassen von einzelnen Handlungssträngen (die sich selbstverständlich durch genaues Lesen erschließen), sondern um die Herstellung von „Stimmung“ - die durch Schnelllesen nicht entstehen kann.
Bei Fachbüchern, wo es um das Erlangen von Kenntnissen geht, ist es m.E. auch nicht möglich,weil mit dem Überfliegen kausale Zusammenhänge verloren gehen.
Was für mich bliebe, ist das „Schnelllesen“ von Zeitungen: Sich mal eben einen Überblick verschaffen, angefangen von der Headline, der Sub, den Infos und dem Schlusssatz…
Also: welche Art des Schnelllesens interessiert Dich?
Gruß,
Anja

Mich interessiert Fachliteratur. Und ich habe auch schon gesagt das ich kein überfliegendes Lesen lernen möchte. Ich will einfach nur schneller lesen, alles Verstehen und auch alle Details mitbekommen.

Mfg
Mr. Chicken

Hallo Mr. Chicken,

beim Lesen-Verstehen-Behalten, also dem klassischen Exzerpieren von Texten bevorzuge ich den Bleistift und farbige Textmarker.
Beim zweiten Lesen die Zusammenfasslung von (Sinn-)Abschnitten und anschließend eine übersichtliche, graphische Darstellung in Form eines Mind-Maps.
Sofern Du Mind-Mapping noch nicht kennst: unter Google findest Du diverse Hinweise.
Diese Methode ist zwar nicht mit dem „Schnelllesen“ vergleichbar, erzeugt aber eine Struktur (eben das (oder mehrere) Mind-Map(s)), die Du dann - später - schnell erneut erfassen und verstehen kannst.

Grüsse aus Lüneburg
Heiner Gierling

jep, MindMaps kenne ich!
Hallo!

Ich finde MindMaping ist die wikungsvollste Methode, um Informaionen aus Texten herauszuschreiben. Und die Technik funktioniert nanürlich auch wenn man sich im Unterricht Notizen macht. Jedoch benutze ich diese Methode nicht mehr, weil ich mir die Kerninformationen im Unterricht, sowohl auch aus Texten, sofort auf Karteikarten notiere. Da der Lernstoff dann in ganz kleine Teile aufgeteilt ist, brauche ihr keine übersichtliche MindMap-Struktur mehr da sich ja eine Karte auf eine Frage und auf eine Antwort beschränkt. Die Methode Sachverhalte in wenigen Stich-/Schlüsselwortnen zusammen zu fassen habe ich jedoch noch vom MindMap-Prinzip übernommen.

Ich möchte jetzt aber einfach nur mein Lesetempo erhöhen. Also soll ich das Buch nun kaufen oder nicht?

mfg
Mr. Chicken

Eierlegende Wollmilchsau
Hi Chicken!

Ich nehme an, dass Du mit dem Versuch, einfach schneller zu lesen, d. h. mehr Wörter in der Sekunde/Minute/Stunde in Deinem Gehirn zu verarbeiten, wenig Erfolg haben wirst. Ein bisschen Routine gehört dazu, was ich beispielsweise daran beobachte, dass ich als Vielleser bei einem längeren Text in der Schule mitunter schon einmal ein paar Minuten vor eingefleischten Lesehassern fertig bin. Aber was sind schon ein paar Minuten? Du trainierst damit höchstens, Wort- und Satzstrukturen zu erfassen, sodass Du weniger Passagen noch einmal lesen musst, weil Du Dich nicht zurecht gefunden hast. Außerdem ist bei einem Vielleser, der zuhause schon einige Wälzer bezwungen hat, die Motivation möglicherweise größer, auch im professionellen Umgang mit Literatur vor einem Satzungetüm über 15 Zeilen nicht zu kapitulieren.

Du musst Dich aber damit abfinden, dass die maximale Lesegeschwindigkeit für Deine Person, bei der noch sehr wahrscheinlich ist, dass Du zumindest im Moment des Lesens alles wahrnimmst, begrenzt ist. Genauso wie Du auch nach jahrelanger Übung nicht in zwei Sekunden ausrechnen können wirst, wie viel 274983 minus 23984 ist, dürfte es Dir nicht gelingen, Thomas Manns „Zauberberg“ in einer halben Stunde sinnvoll zu lesen. Ich stehe insofern diesen Speed-Reading-Techniken eher skeptisch gegenüber, da Du meistens die Struktur des vorliegenden Textes nicht kennst und der Autor eines nicht für Speed-Reading geschriebenen Buches beim Schreiben auch keine Rücksicht auf Deine Lesart genommen hat. Im Endeffekt fehlen Dir eben doch Details, weil es keine Möglichkeit gibt, „Literatur“ an sich so zu schematisieren, dass man exakt sagen kann, wo die wichtigen Informationen stehen (jetzt komme mir keiner mit dem aristotelischen Dramenmodell).

Das Speed-Reading-System, das doppelte Lesegeschwindigkeit und trotzdem konstante Detailwahrnehmung garantiert, dürfte nur kurz nach der eierlegenden Wollmilchsau entdeckt werden. Sicher gibt es einige ganz nette Systeme, mit denen man recht flott durchkommt, aber je literarischer und je komplizierter strukturiert das Werk ist, desto mehr dürfte die Ausbeute leiden. Ich halte es für sinnvoller, bei einem dicken Sachbuch für die Uni mit zum Beispiel zehn Kapiteln neun Kommilitonen auf ähnlichem Lernstand wie man selbst anzuquatschen und zu fragen, ob sie eines der Kapitel genau lesen und den jeweils anderen eine sinnvolle Zusammenfassung zukommen lassen. Natürlich geht das nicht immer, aber im Fall, dass Du zügig bestimmten Stoff kennen sollst, halte ich das für effektiver als über zehn Kapitel selbst mit den Augen zu fliegen.

Beste Grüße!
Christopher

1 Like

Hatte ich auch mal vor …
Das hatte ich auch mal vor.
Mein Frau las (und liest) Bücher grundsätzlich immer ca. 33% flotter als ich.
Da ich auch gerne zB im Urlaub mehr Bücher „schaffen“ wollte, begann ich mich auch für solche Techniken zu interessieren.

Ich hatte mich dann bei der hiesigen VHS zu einem Wochenend-Seminar und einem vorbereitendem Vortrag angemeldet.

Nach dem Vortrag war ich bereits völlig desillusioniert; das Seminar habe ich dann garnicht mehr besucht!

Im Vortag wurde klargestellt was auch A.G. Adler bereits geschrieben hat: Für das lesen/geniessen von Literatur eignen sich solche Methoden nicht; auch nicht für das lesen/verstehen vom Fachinformationen.

Ansonsten hängt die Lesegeschwindigkeit zu einem Großteil von der Konzentrationsfähigkeit ab; einen Satz 2x lesen zu müssen hält eben auf. Dies abzustellen hilft (m.E.) schon beträchtlich.

Ausserdem helfen einigen Kleinigkeiten, die auch bereits im angesprochenen Vortrag erwähnt wurden: Dass man beispielsweise nicht „still mitspricht“, dass man mit den Augen nicht die Buchstabenreihe entlangfährt sondern das Wort als ganzes, evtl. sogar 2 Worte gleichzeitig wahrnimmt (bzw. sich darum bemüht - Übungssache).

Schönen Gruß aus Duisburg und guten Rutsch ins Jahr 2004
Garvey

Hi,

Ich habe mich im Internet über Schnelllesetechniken
informiert. Denn es wäre eine enorme Zeitersparnis wenn man
z.B. zwei oder drei mal so schnell lesen könnte wie bisher.
Allerdings weiß ich jetzt auch das viele Methoden nichts
bringen und einige sogar richtig gefährlich sein können (z.B.:
Konzentrationsstörungen und Lese-Unlust). Es gibt viele
Techniken. „Speed Reading“ von Tony Buzan finde ich jedoch am
„seriösesten“ und will mir wahrscheinlich sein Buch kaufen.
Vorher möchte ich jedoch wissen, was andere Leute, die mit so
etwas Erfahrung haben, davon halten (grundsätzlich
Schnelllesen und speziell von „Speed Reading“ von Tony Buzan).

Andere Methoden:

Photo-Reading (nur Übersichtslesen)
Flächen-Lesen
Highspeed Reading
Mental-Reading
Alpha-Lesen
Prime-Reading
Reading-Dynamics

Oder ist vielleicht eine von diesen Techniken noch besser
geeignet? Oder kennt ihr noch ganz andere Techniken?

Ich will aber kein reines Übersichtslesen lernen, sondern alle
Details wahrnehmen und alles im Zusammenhang verstehen.

Tony Buzan: „Speed Reading“
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3478719623/qid…

mfg
Mr. Chicken

Hi,

dieses

Denn es wäre eine enorme Zeitersparnis wenn man
z.B. zwei oder drei mal so schnell lesen könnte wie bisher.

und dieses

Ich will aber kein reines Übersichtslesen lernen, sondern alle
Details wahrnehmen und alles im Zusammenhang verstehen.

schliessen sich gegenseitig aus, meinst du nicht auch?
für’s textverständnis muss man eben zeit einplanen…

noch ein wort zu den diversen aufgeführten techniken:

Photo-Reading (nur Übersichtslesen)
Flächen-Lesen
Highspeed Reading
Mental-Reading
Alpha-Lesen
Prime-Reading
Reading-Dynamics

hab keine grösseren erfahrungen damit, aber es riecht irgendwie unseriös…
die beste möglichkeit, schneller zu lesen, scheint mir: bücher über diese themen erst gar nicht anschauen. das spart am meisten zeit. und geld.

grüße, simon