Schockfestigkeit, was sagt der Wert '800G/1ms'?

Hallo,

im Datenblatt einer Notebookfestplatte ist bei der Schockfestigkeit dieser Wert angegeben:

„Shock (half sine wave) 800G/1ms“
Was sagt dieser Wert aus, was kann man daraus ableiten?
Wie groß sind ungefähr die (Schockkräfte) wenn sie in einem Notebook drin ist, welches in einem Rucksack transportiert wird und man läuft oder rennt? Denn wenn sie das nicht aushält, will ich der Festplatte das auch nicht antun.

Versuch
Hi,

„Shock (half sine wave) 800G/1ms“
Was sagt dieser Wert aus, was kann man daraus ableiten?

Die Angabe könnte bedeuten, dass das Teil 800 Erdbeschleunigungen (G) für die Zeitdauer von 1 Millisekunde gerade noch verkraftet.
Bei 800 Erdbeschleunigungen fühlt sich ein 1 kg schweres Teil an, als ob es 800 kg wiegen würde.

Wie groß sind ungefähr die (Schockkräfte) wenn sie in einem
Notebook drin ist, welches in einem Rucksack transportiert
wird und man läuft oder rennt?

Das wird sie auf jeden Fall gut vertragen. Mit Schock hat das nichts zu tun.
Gruss,

Wie groß sind ungefähr die (Schockkräfte) wenn sie in einem
Notebook drin ist, welches in einem Rucksack transportiert
wird und man läuft oder rennt?

Das wird sie auf jeden Fall gut vertragen. Mit Schock hat das
nichts zu tun.

Nunja, aber im Rucksack gibt’s ja auch immer ein kleines auf und ab, sind das nicht in gewisser Weise auch Schocks?

Klar. Aber keine 800g - sowas bekommst Du ohne mechanische Hilfe gar nicht hin, da ein Mensch physisch nur sowas wie 10g (für trainierte Kampfpiloten) aushält). Trotzdem: Polsterung ist besser.

Gruß,
Ingo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

was die HD tatsächlich aushält, entscheidet auch der Einbau. Wenn ich den Laptop unterwerfe, hält er mehr aus, als die augebaute HD, da der Laptop als Knautschzone wirkt.

die 800G/1ms dürften heissen, dass zur Prüfung eine Prüfbeschleunigung von 800G und einer Wellenlänge von 1ms sinusförmig einwirkt.

Beim Herunterfallen der HD hast du aber ggf. viel kürzere Wellenlängen (es ist ja keine Schwingung, sondern ein nur durch die Elastizität des Gehäuses gebremster Stoß)

Die 800G sind sicher auch nur bei stehender Platte, nicht im Zugriff möglich. Also sicherheitshalber den Laptop vor dem Einpacken in Standby versetzen und nicht auf die Automatik warten.

Ein Beispiel zur Haltbarkeit von HD: ich hab mein Gigabytedrive mit Schwung aus ca. 1,5m Höhe auf Beton geworfen (unbeabsichtigt), geht aber noch…

A.

Du unterschätzst den Körper…

Wie groß sind ungefähr die (Schockkräfte) wenn sie in einem
Notebook drin ist, welches in einem Rucksack transportiert
wird und man läuft oder rennt?

Das wird sie auf jeden Fall gut vertragen. Mit Schock hat das
nichts zu tun.

Nunja, aber im Rucksack gibt’s ja auch immer ein kleines auf
und ab, sind das nicht in gewisser Weise auch Schocks?

Klar. Aber keine 800g - sowas bekommst Du ohne mechanische
Hilfe gar nicht hin, da ein Mensch physisch nur sowas wie 10g
(für trainierte Kampfpiloten) aushält). Trotzdem: Polsterung
ist besser.

… rechne mal aus, welche Beschleunigung(-skräfte)
auf Füße beim Joggen, oder auf eine Hand beim
Mückentotschlagen wirken.

(Juhuuu, ich halte mehr aus, als trainierte
Kampfpiloten, und das jeden Morgen :smile:))) )

Gruss, Marco

Hi,
rechnen ist nur dei halbe Wahrheit.

hier ging es um die Beschleunigung. Du magst zwar ein Held (7 auf einen Streich) sein, aber 7848 m/s² hält sicher keines deiner Körperteile aus.

nach F=m * a würde z.B. auf einen 100 g schweren Finger eine Kraft einwirken, die ca. 750kg entspricht. Bei einem 80 kg schweren Körper wären es dann schon 600 Tonnen :wink:

A.

Hi,
rechnen ist nur dei halbe Wahrheit.

hier ging es um die Beschleunigung. Du magst zwar ein Held (7
auf einen Streich) sein, aber 7848 m/s² hält sicher keines
deiner Körperteile aus.

nach F=m * a würde z.B. auf einen 100 g schweren Finger eine
Kraft einwirken, die ca. 750kg entspricht.

Nicht ganz. ca. 800 Newton wären das. (Eine Null zu viel)
Das entspricht einer Gewichtskraft von 80 kg.
Wenn Dir kurz einer auf den Finger steigt–> blauer
Fleck, d.h. Verletzungen, aber reparabel.

Es ging ja mir nur darum, dass Körper-TEILE mehr als
10 g aushalten. 800 g sind etwas viel, aber sehr
kurzzeitig geht sogar das.

Ich glaube mich verschwommen daran zu erinnern, mal
gelesen zu haben, dass bei optimaler Lagerung
(schweben in Spezalflüssigkeit, Vollnarkose,…)
der menschliche Körper mehrere Minuten 50 g aushalten kann.

Das halte ich für ungefähr glaubwürdig, aber
zitiere mich nicht damit :smile:

Gruss, Marco

Hi,

(…)
die 800G/1ms dürften heissen, dass zur Prüfung eine
Prüfbeschleunigung von 800G und einer Wellenlänge von 1ms
sinusförmig einwirkt.

Wahrscheinlich meinst du PERIODENDAUER = 1 ms.
Das wäre dann 1 KiloHertz.
Das würde dann über den Daumen gepeilt eine Amplitude von 0,2 mm. ergeben.
Werden Schocktests derart durchgeführt?
Ich denke, das sind eher Vibrationstests. Schocktests kenne ich eher so, dass man es mit „Fallen lassen“ vergleichen kann.
Gruss,

Werden Schocktests derart durchgeführt?
Ich denke, das sind eher Vibrationstests. Schocktests kenne
ich eher so, dass man es mit „Fallen lassen“ vergleichen kann.
Gruss,

Vibrationsfestigkeit wird da nochmal extra aufgeführt:
"Vibration (sine wave) 5G (22 - 500Hz) "

Ein paar Zahlen dazu
Hallo Olaf,

„Shock (half sine wave) 800G/1ms“

Leider kenn ich die Vorschriften auch nicht, aber nur ein paar Zahlen wenn 800g 1ms lang wirken.

nach v = a * t wären das etwa 8m/s (~30km/h) am Anfang oder am Ende (also von 30km/h auf 0 oder von 0 auf 30)

mit s = v^2/2a und a = g entspräche das einer Fallhöhe von 3,2m, was ja auch ganz praktisch ist. Mit a = 800g entspräche das einer „Eindringtiefe“ von 4mm, was vermutlich irgendwo zwischen hartem Teppich und Betonboden liegt.

Könnte half sine wave etwa bedeuten, dass die Beschleunigung zwar im Mittel 800G betragen soll, aber sinusförmig aufgebracht werden soll (also, Start mit 0/1G, maximum bei ?1200G? und am Ende der ms wieder 0/1G? Das wäre vermutlich auch das einzig realisierbare.

Gruß
achim

P.S.: 1G !!=!! 10m/s^2 so far.

Schock- und Vibrationstoleranz. (O.T.?)
Nur zur Info:

Man unterscheidet zwischen

  1. Schocktoleranz (fallen,eimalige kurze Beschleunigung) und
  2. Vibrationstoleranz (Schwingungen mit bestimmter
    maximaler Beschleunigung).

Normalerweise liegt bei Standartkomponenten
(Faustregel) die Schocktoleranz deutlich
höher bei ca 70 g, gegenüber der Vibrationstoleranz
bei (nur) 7 g. (bsp.: Kameratechnik)

Besondere Anforderungen z.B. Automobilindustrie
können eine sehr viel höhere Vibrationstoleranz
notwendig machen.

Gruss, Marco