Hallo,
ich hatte ja vor ein paar Zeilen schon mal eine Frage wegen dem Pluto gestellt.
Jetzt habe ich aber die nächste Frage: wieseo eigenlich liegt unser System fast flach wie eine Scheibe?
Gibt es irgendwo da draußen Systeme, wo die Planeten wild in der driten Dimension um ihre Sone kreisen?
Mache mir schon wieder Gedanken, ob es vielleicht doch mehr Dimensionen gibt.
Bitte helft mir! Danke! jo-enn
Gibt es irgendwo da draußen Systeme, wo die Planeten wild in
der driten Dimension um ihre Sone kreisen?
Nicht lange, dann rummsen die zusammen oder taumeln ins Zentralgestirn.
Mache mir schon wieder Gedanken, ob es vielleicht doch mehr
Dimensionen gibt.
Klar, 10 mindestens im Ganzen.
Gruß
Stefan
Hallo
Daß die Planeten hier alle in einer Ebene liegen, hängt mit der Entstehung unseres Sonnensystems zusammen. Und diese Entwicklung läuft nach allem was wir wissen überall gleich ab. Daher kann man davon ausgehen, daß Systeme bei denen alle Planeten in einer Ebene kreisen der Normalfall sind. Bisher sprechen auch die Beobachtungen von Exoplaneten dafür, daß unsere Vorstellung in dieser Hinsicht richtig ist.
Bei der Entstehung eines solchen Systems gibt es zuerst eine Gas und Staub Wolke. Diese zieht sich aufgrund der Gravitation zusammen, und gerät dabei in Rotation. Durch die Fliehkraft wird die ursprünglich in alle Richtungen etwa gleich große Wolke abgeflacht und wird zu einer Rotierenden Scheibe. Im Zentrum dieser Scheibe bildet sich der Stern, und in der Scheibe die Planeten. Wenn man sich diese Entwicklung betrachtet, ist es geradezu logisch, daß alle Planeten in einer Ebene liegen.
Hallo,
Gibt es irgendwo da draußen Systeme, wo die Planeten wild in
der driten Dimension um ihre Sone kreisen?Nicht lange, dann rummsen die zusammen oder taumeln ins Zentralgestirn.
Wir kommst du denn da drauf?
Planeten kreisen ja auch nicht anders um einen Stern, als Monde um einen Planeten. Und die Monde von verschiedenen Planeten fliegen teils völlig „durcheinander“, d.h. haben alle möglichen Bahneigungen zur normalen Ekliptikebene des Planeten und laufen teils sogar in unterschiedliche Richtungen. Diese Monde haben sogar einen eigenen Namen, nämlich irreguläre Monde.
Und diese Monde rummsen auch nicht zusammen oder stürzen in ihr Zentralgestirn, und deshalb würden Planeten das auch nicht tun. Wieso auch?
Der Grund warum diese Monde dennoch „irregulär“ heißen, ist, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um den Planeten herum entstanden sind, um den sie nun kreisen, sondern entweder als Asteroid, Kleinstplanet oder Mond eines anderen Planeten entstanden sind, durch irgendwelche Ereignisse dort aus der Bahn geworfen wurden und dann von ihrem neuen Planeten eingefangen wurden.
Bis vor kurzem hatten wir auch einen leicht „irregulären“ Planeten im Sonnensystem, nämlich Pluto, der hat nämlich im Gegensatz zu den anderen Planeten auch eine deutlich exzentrische und zur Ekliptikebene geneigte Bahn. Nun ist zwar Pluto eh nicht mehr als Planet klassifiziert, aber der Grund wieso es viel mehr „irreguläre“ Monde gibt, als irreguläre Planeten, ist eigentlich ziemlich klar:
Reguläre Planeten und Monde entstehen aus der rotierenden Staub- und Gasscheibe heraus, aus der auch ihr Muttergestirn entstanden ist. Deshalb haben alle diese Planeten/Monde die gleiche Rotationsrichtung und liegen in der gleichen Bahnebene. Irreguläre Planeten/Monde sind fast immer durch (Beinahe)-Kollisionen irgendwo anders herausgeschleudert worden und dann von ihrem neuen Muttergestirn eingefangen worden. Nun sind die Planeten aber erstens viel, viel näher zusammen als die Sterne und zweitens hat, wenn ein Planet einen Mond verliert, dieser in aller Regel nicht genug Bahnenergie um sein Sonnensystem zu verlassen, er bleibt also gravitativ in der Nähe gebunden. Die Wahrscheinlichkeit dass er also früher oder später von einem der anderen Planeten in diesem Sonnensystem wieder eingefangen wird, ist daher ziemlich hoch.
Wenn dagegen ein Stern einen Planeten verliert, dann sind die Abstände zu anderen Sternen im Vergleich dazu riesig. Zudem ist der Planet nicht mehr in der Nähe gravitativ gebunden, er kann also beliebig weit weg driften und rumfliegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er also von einem anderen Stern als Planet wieder eingefangen wird, ist viel, viel kleiner. Viel wahrscheinlicher ist hier, dass der Planet einfach ohne Mutterstern als sogenannter „Rogue Planet“ oder freifliegender Planet durch die Milchstraße irrt. Deshalb gibt es mehr Planeten mit irregulären Monden als Sterne mit irregulären Planeten.
vg,
d.
Hallo, sehr interressante Frage! Und ein paar wirklich gute Antworten hast du ja schon bekommen. Ich könnte mir vorstellen, das es in einem Sonnensystem mit mehr als einem Zentralstern durchaus auch mehr stabile Umlaufbahnen geben kann. Aber um das zu beantworten brauchen wir die richtigen Astro-Profis hier.
Stabile Umlaufbahnen gäbe es in einem System mit nur einer Sonne auch genug. Aber nur weil es die Möglichkeit stabiler Umlaufbahnen gibt, müssen diese nicht zwangsläufig besetzt sein.
Daß die Bahnen der Planeten alle auf einer Ebene liegen, hat seinen Grund in der Entstehung des Systems. Siehe Meine Antwort vorher. Stabile Bahnen gäbe es auch außerhalb der Ekliptik, nur eben keinen Planeten der sich auf dieser Bahn einfindet.
Bei einem Doppelsternsystem ist es eher komplizierter. Da sind die Schwerkraftverhältnisse so kompliziert, daß es in den meißten Fällen keine Planeten gibt.
Hallo,
Sogar in unserem Sonnensystem gibt es Aussnahmen.
Nicht jeder große Himmelskörper umrundet die Sonne in der selben Ebene… siehe einige der Planetoiden.
Gruss
der Kölsche
Hi,
eher umgekehrt, wie schon beschrieben.
Dazu ein Artikel:
http://derstandard.at/1356427054048/Kein-Leben-auf-T…
lg
Hallo jo-enn!
Jetzt habe ich aber die nächste Frage: wieseo eigenlich liegt
unser System fast flach wie eine Scheibe?
Dazu gibt es m.E. mehr zu sagen als Aggregationsscheibe. Wie bekannt, enthält die Sonne ca. 99 % der Masse unseres Sonnensystems. Die Planeten enthalten dagegen ca. 99 % des Drehimpulses.
Das lässt sich nicht ohne weiteres verstehen, schließlich gibt es keine Speichen im „Rad“ des Sonnensystems.
Zwar nur aus dunkler Erinnererung, so bilden Magnetfelder einen Vermittler, der Drehimpuls von der Sonne auf die Scheibe überträgt, und die sich andererseits auch in den (polar gerichteten) Jets äußern.
Die Flachheit der Scheibe und damit auch die Planetenbahmen in einer Ebene haben daher evtll. neben ganz einfachen „passiven“ Ursachen auch eine „aktive“.
Gruß, Zoelomat.
P.S. Und entschuldige, ist so lange her, dass ich Quellen nicht benennen kann, aber Suchen lohnt sich evtll.
Hallo,
Bei einem Doppelsternsystem ist es eher komplizierter. Da sind
die Schwerkraftverhältnisse so kompliziert, daß es in den
meißten Fällen keine Planeten gibt.
In der Tat sind die Schwerkraftverhältnisse in Doppelsternsystemen schwieriger, aber dass die meisten Doppelsternsysteme keine Planeten haben, dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen. Immerhin kennen wir mehr als 50 Exoplaneten in Doppelsternsystemen. Es ist also zumindest schon mal keine exotische Seltenheit, dass es Planeten auch in Doppelsternsystemen gibt. Wie der Regelfall aussieht, das wissen wir schlicht nicht, denn dazu haben wir noch zu wenig Daten. Aber da sich zumindest in Simulationen zeigt, dass sich in einer Mehrzahl von Doppelsternsystemen auch Planeten bilden, würde ich wie gesagt vorsichtig sein mit Behauptungen, dass Doppelsternsysteme meist keine Planeten hätten.
vg,
d.
Hallo,
Ich könnte mir vorstellen, das es in einem Sonnensystem mit mehr als
einem Zentralstern durchaus auch mehr stabile Umlaufbahnen geben
kann.
Es dürfte eher tendenziell weniger stabile Umlaufbahnen geben als in einem System mit nur einem Stern. Denn in Mehrsternsystemen sind die Planeten meist auf kleinere Bahnradien um ihren Mutterstern beschränkt, da mit zunehmendem Bahnradius der gravitative Einfluss der anderen Sterne zunimmt, und der des Muttersterns abnimmt. Damit wächst die Gefahr mit zunehmendem Abstand vom Mutterstern, dass der Planet früher oder später aus dem System gekickt wird, weil er einem der anderen Sterne zu nahe kam.
Nichtsdestotrotz bedeutet das aber nicht, dass es in Doppel- oder Mehrsternsystemen keine Planeten gibt oder dies dort per se seltener wäre. Nur die möglichen Bahnen die Planeten dort haben können, sind dort IMO definitiv aufgrund der komplexeren Schwerkraftverhältnisse beschränkter.
vg,
d.
SCNR: Wieso nur 4 Sterne?
Einer ist von mir.
Gruß
Stefan