Schon wieder Afghanistan

Politik Auslandspolitik
#1

Hallo,

nachdem ich diesen Artikel

http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan754.html

gelesen habe, stellt sich mir folgende Frage:
Bringt in solchen Fällen der Einsatz von noch mehr Militär überhaupt etwas oder schürt er nur den Hass auf das entsprechende Land, welches die Soldaten entsendet?
Die USA wollen ja ihr Kontigent dort erhöhen und drängen anscheinend ja auch die Bundesrepublik, dort mehr militärischen Einsatz zu leisten.
Meine Befürchtung geht jedoch dahin, dass wir gerade durch solche Einsätze genau das Gegenteil von dem erreichen, was wir eigentlich erreichen wollten.
Die Möglichkeit von Terroranschlägen in D könnte sich dadurch sogar erhöhen.

Wie seht ihr das?

Schönen Sonntag noch,

Jürgen

#2

Moin
Ich halte ebenfalls nichts von einem erhöhten Mlitäreinsatz. Es gibt dadurch imho nur eine höhere Gefährdung der Soldaten und der Zivilbevölkerung.
Terroristen sollte man eher mit gut geschulten und gut bezahlten undercover-Agenten bekämpfen, denke ich.
Gruß,
Branden

#3

Man kann das mit dem Irak vergleichen. Genau so wie dort ist es besser. Nach und Nach die Truppen dort abzuziehen und währenddessen den Staat wieder von den eigenen Leuten regieren lassen.

Am Ende sollte es so aussehen, dass Soldaten nur noch vereinzelt an wichtigen Punkten stehen.

#4

Terroristen sollte man eher mit gut geschulten und gut
bezahlten undercover-Agenten bekämpfen, denke ich.

die gut bezahlten sind im afghanistankrieg gegen die russen umgekommen und die gut geschulten im afghanistankrieges gegen die russen inzwischen vergreist. uebrig bleiben hottentotten und unerfahrene schnellschiesser, die wie neanderthaler drauf los schlagen und sich wundern, dass der gegner nicht auf sie hoert.

wenn die feinde von heute die freunde von gestern sind und wir ihre schwaechen nicht kennen, spricht das baende ueber uns.

#5

Man kann das mit dem Irak vergleichen. Genau so wie dort ist
es besser. Nach und Nach die Truppen dort abzuziehen und
währenddessen den Staat wieder von den eigenen Leuten regieren
lassen.

Also wenn ich es richtig verfolgt habe, sind die Truppen zunächst noch einmal verstärkt worden, bevor die jetzt schrittweise reduziert werden. Nebenbei wurde jedoch auch die Strategie geändert. Offensichtlich hat das den „Erfolg“ gebracht.

Am Ende sollte es so aussehen, dass Soldaten nur noch
vereinzelt an wichtigen Punkten stehen.

Na ganz am Ende könnte es sogar so aussehen, dass gar keine fremden Soldaten mehr notwendig sind.

Grüße

#6

Hi!

Na ganz am Ende könnte es sogar so aussehen, dass gar keine
fremden Soldaten mehr notwendig sind.

Dann übernehmen - hoffentlich - wieder die Taliban die Macht im Staate.

Grüße
Heinrich

#7

Hallo,

Meine Befürchtung geht jedoch dahin, dass wir gerade durch
solche Einsätze genau das Gegenteil von dem erreichen, was wir
eigentlich erreichen wollten.
Die Möglichkeit von Terroranschlägen in D könnte sich dadurch
sogar erhöhen.

Wie seht ihr das?

Genau wie du.

Gruß,
Markus

#8

Hallo,

Bringt in solchen Fällen der Einsatz von noch mehr Militär überhaupt
etwas oder schürt er nur den Hass auf das entsprechende Land,
welches die Soldaten entsendet?

So ist es meist. Die USA, die bisher die meisten weltweiten Einsätze getätigt haben, mussten diese Erfahrung schon vor 100 und mehr Jahren machen. Vor einer Weile hörte ich im Radio (DLF?), dass sie vor dem 1. WK den Aufständischen in Mexico gegen die korrupte Regierung zur Hilfe eilten und dann nach einer Weile verbittert feststellen mussten, dass sie als ungeliebte Besatzer angesehen wurden.
In Afghanistan ist der Anlass zwar etwas anders, aber sie und die anderen Truppen werden eher gehasst. Dsgl. im Irak.
In Afg., in ganz Zentralasien ist die Gemengelage so kompliziert, dass man sich da nur blutige Nasen holen kann. Andererseits ist diese Weltgegend nicht nur wegen der Gas- und Ölvorkommenden wichtig.
Lies’ das Buch „Heiliger Krieg am Hindukush“, Der Kampf um Macht und Glauben in Zentralasien von Achmed Rashid (2002), einem ausserordentlich kenntnisreichen pakistanischen Journalisten. Wohl das Werk über diese Weltgegend, interessant zu lesen. Leider im Buchhandel fast nicht mehr zu bekommen, ich konnte es in der Landesbibliothek bekommen.
Wenn Du das gelesen hast, wirst Du eher verständnislos sein bzgl. dessen was man tun sollte und könnte, denn die Lage dort ist wirklich kompliziert und verworren. Die teils karoeinfachen Weltbilder der USA und Europas sind Lichtjahre davon entfernt.

Die Möglichkeit von Terroranschlägen in D könnte sich dadurch sogar
erhöhen.

So isses wohl.

Gruss
Laika

#9

Hi!

Na ganz am Ende könnte es sogar so aussehen, dass gar keine
fremden Soldaten mehr notwendig sind.

Dann übernehmen - hoffentlich - wieder die Taliban die Macht
im Staate.

Wenn die dort bleiben kann mir das letztlich auch recht sein. Wenn sie eine Bedrohung für uns darstellen, sieht es anders aus.

Grüße
Heinrich

#10

Hi!

Dann übernehmen - hoffentlich - wieder die Taliban die Macht
im Staate.

Wenn die dort bleiben kann mir das letztlich auch recht sein.
Wenn sie eine Bedrohung für uns darstellen, sieht es anders
aus.

Mit einem gewissen Maß an Risiko und Opfern müssen wir eben leben. Das ist nun mal der Preis für unser ruhiges Gewissen.

Grüße
Heinrich

#11

Hi!

Na ganz am Ende könnte es sogar so aussehen, dass gar keine
fremden Soldaten mehr notwendig sind.

Dann übernehmen - hoffentlich - wieder die Taliban die Macht
im Staate.

Wenn die dort bleiben kann mir das letztlich auch recht sein.
Wenn sie eine Bedrohung für uns darstellen, sieht es anders
aus.

der mensch geht zu 99% von sich aus. deshalb denkt die halbe westliche welt, die taliban besitzen ein expansionsbestreben.

#12

Wenn sie Flugzeuge in Hochhäusern parken oder Züge in die Luft jagen, dann ist es mir ehrlich gesagt egal, ob sie das aus Expansionsstreben tun oder nur weil sie uns ärgern wollen. Beides stellt aus meiner Sicht eine Bedrohung dar. Ich hatte ja auch klar gemacht, dass die Taliban mich nicht stören, wenn sie und ihre Vorstellungen dort bleiben, wo sie sind. Wenn sie dort bleiben und anderen Unterschlupf und sonstige Unterstützung bieten, die vielleicht doch Expansionsbestrebungen hegen, sieht´s auch wieder anders aus.

Mfg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#13

Hallo,

Mit einem gewissen Maß an Risiko und Opfern müssen wir eben
leben. Das ist nun mal der Preis für unser ruhiges Gewissen.

Sorry, die beiden Sätze ergeben zusammen für mich keinen Sinn.

MfG