Schönheitsideale?

Wer legt sowas eigentlich fest und woher kommt das? Wie sieht das heutige Schönheitsideal der Frau von heute WIRKLICH aus? Modedesigner versuchen ja Models zu buchen die „nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen“, um ihre Mode interessant zu präsentieren. Was heißt das jetzt für das Ideal? Gibt es überhaupt noch ein ideales Erscheinungsbild?

M.

Hi vdmaster!

Was du sagst stimmt leider nicht.

Es gibt einheitliche Schönheitsideale, die universell gültig sind, und zwar auf der ganzen Welt. Sie decken nur nicht alle Aspekte des äußeren Erscheinungsbildes ab.

Es geht dabei vorwiegende um Proportionen, und diese beziehen sich auf Formaspekte nicht auf Farben.

Dass du selbst dieses Schönheitsideal verinnerlichst kannst du feststellen, wenn du dich fragst, ob Angela Merkel und Giselle Bündchen beide Chancen als Model hätten.
Hätten Sie nämlich nicht. Witzigerweise würden auch Afrikaner und Asiaten sich für Giselle Bündchen als Model entscheiden.

Warum ist das so?

Schönheit ist kein Selbstzweck, sondern repräsentiert in der Natur Gesundheit und Fertilität.
Ein symmetrischer Körper wird deshalb als schöner empfunden, weil er leistungsfähiger ist; für eine Frau bedeutet ein symmetrische gebauter Mann einen vermutlich guten Versorger, für einen Mann bedeutet eine symmetrisch gebaute Frau eine gute genetische Wahl zur Zeugung des Nachwuchses.

Dies setzt sich in allen Bereichen fort: Ebenmäßige Zähne gewährleisten eine gute Ernährung, glänzendes Haar hat man nur, wenn man gesund ist, eine ebenmäßige Haut repräsentiert einen gesunden Körper usw.
Das ist Wissenschaftlich erwiesen und plausibel erklärt.

Video Tipp: Die BBC-Reportage „Das Gesetz der Schönheit“ sowie die Internetseiten von Prof. Stephen Marquart.

Es ist überhaupt nicht Schlimmes dabei, dass es Schönheitsideale gibt.
Es ist übrigens auch wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Anblick schöner Dinge das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert.
Das hat die Natur ja sicher auch nicht ohne Grund so eingerichtet.

Wenn man sich zu diesen Schönheitsidealen bekennt ist man deshalb noch lange kein Menschenverachter.
Das sind diejenigen, die das völlig leugnen wollen, weil sie Aussehen und Charakter verknüpfen und bei ihnen die weniger Attraktiven dabei schlecht wegkommen.

Meiner Meinung nach entscheidet sich ja jeder dafür, wie er aussehen will, und wer nichts aus sich macht, der lebt eben damit, dass er das Belohnungssystem anderer nicht aktivieren will. Hässlich an sich ist niemand nach meinem Dafürhalten.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert übrigens die Kunst, in der es ja bspw. den Goldenen Schnitt gibt, und die Natur an sich. Jeder hat ein natürliches Empfinden für die Schönheit der Natur, und dass die meisten Menschen Wasser lieben (und Wüsten eher nicht so), liegt daran, dass Wasser immer lebenswichtig war.
In diesem Zusammenhang ist bspw. auch erklärbar, warum lange Beine attraktiv wirken: Sie ermöglichen dem Menschen, besser im Wasser zu stehen (und zu jagen) und erhöht damit die Überlebenschance.

Guck mal die DVD, ist einfach superinteressant.

Gruß, Fo
Friseurin und Visagistin

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Yepp.
Vgl.
http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_II/Psychologie/Psy_II/beautycheck/english/bericht/beauty_mi_zensiert.pdf

Die Ergebnisse aus unserem Experiment zur Symmetrie zeigen, dass Symmetrie zwar ein
Faktor ist, der Attraktivität beeinflusst, jedoch bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es
häufig behauptet wird. Es gilt vielmehr: Gesichter, die sehr asymmetrisch sind, sind eher
unattraktiv (vgl. 4.3.1: Ergebnis bei den unattraktiven Männern), aber sehr unattraktive
Gesichter sind deswegen noch lange nicht automatisch asymmetrisch (vgl. 4.3.1: Ergebnis
bei den unattraktiven Frauen). Umgekehrt gilt ebenso: Sehr symmetrische Gesichter sind
Schlussbetrachtung Seite
noch lange nicht attraktiv und sehr attraktive Gesichter zeigen durchaus Abweichungen
von der Symmetrie.

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Ok denn eben anders…
Fehlt die n Arm, fehlt dir n Arm…da hilft entscheiden nich viel.
oder kennst du jetz nochjemanden dem nen Arm fehlt, bei dem der eine jedoch sehr mittig, symmetrisch und wohlproptioniert is? :wink:

Ging ja darum, dass man über sein Aussehen nur in engen Grenzen selbst entscheiden kann. Klar kann man was aus dem machen was man hat…aber aus nem Esel macht man kein Mustang…da hilft kein Training und kein stiregeln…

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Heu,

von Seite 3 Deines Links:

Sehr symmetrische Gesichter sind nicht notwendigerweise attraktiv und sehr attraktive Gesichter zeigen durchaus Abweichungen von der Symmetrie. Insgesamt scheint Symmetrie nur ein eher schwaches Kriterium für Attraktivität zu sein.

Gruß
vdmaster

einer Meinung nach entscheidet sich ja jeder dafür, wie er aussehen will, und wer nichts aus sich macht, der lebt eben damit, dass er das Belohnungssystem anderer nicht aktivieren will. Hässlich an sich ist niemand nach meinem Dafürhalten.

Also sonst gebe ich dir recht zum Thema. Wobei du nur von einem allgemeinen Ideal sprichst und die Moden außer Acht lässt.

Und beim zitierten Satz geht mir ein wenig das Messer in der Tasche auf. Du beschreibst selbst, dass z.B. Proportionen und Symmetrie wichtige Voraussetzungen sind. Dazu Gesundheit und gute Zähne.

Kosmetik dient dazu, Mängel quasi zu verbessern, aber das hat seine Grenzen. Und da ist Deine Aussage der pure Hohn für z. B. kranke: die haben sich dann wohl einfachnicht genug Mühe gegeben?

Ja und schiefe Zähne kann man noch so pflegen - sie bleiben schief.

Bufo

Moin!

Es ging auch nicht um Attraktivität, sondern rein um Schönheit, und zwar rein um die äußere, optische Erscheinung.

Attraktivität ist etwas ganz anderes.

Gruß

Moin!

Ich sehe keine Widerspruch. Symmetrie sagt noch nichts über Proportionen aus.

Jemand kann sehr symmetrische weit auseinanderstehende Augen haben, dann sind sie zwar symmetrisch, wirken aber trotzdem nicht so schön, weil sie proportional zu weit auseinandersetzen.

Gruß

Moin!

Ja, es ist auch genau so: Es gibt ein allgemeines Schönheitsideal, dass sich vorwiegend auf Formen und Proportionen bezieht.

Die Moden und Kulturen wechseln innerhalb anderer Kriterien.

Interessanterweise gelten aber bei magersüchtigen Models und Plus-Size-Models immer noch die gleichen Proportionen als schön.
Dazu bitte die BBC-Reportage gucken, das will ich jetzt nicht im Einzelnen erklären.

Das alles sind keine Widersprüche.

Und noch etwas: Ich verhöhne keine Kranken. Aber du wirst sicher kaum bestreiten können, dass jemand mit Pickeln oder Psoriasis als weniger schön von der Masse wahrgenommen wird als jemand mit makelloser Haut. Schönheit ist ein Repräsentant für Gesundheit und daher ein Auswahlkriterium bei der Fortpflanzung. Das ist der Sinn, den die Natur in die Schönheit gelegt hat.
Das hat nichts mit Bewertung oder Abwertung zu tun.

Wieviele Models mit Pickeln oder Schuppenflechte hast du denn schon gesehen?
Gut, es gibt ein schwarze Model mit Vitiligo, aber sie entspricht in allen anderen Kriterien dem allgemeinen Schönheitsidealen und wird aus bestimmten Gründen gebucht, die mit einem Trend zu tun haben.

Bei Models geht es auch nicht um die Bewertung des Charakters, sondern nur um die äußere Erscheinung. Und den Wert kranker Menschen habe ich dadurch auch nicht herabgesetzt, nur weil ich feststelle, dass es in der Bevölkerung allgemeingültige Schönheitsideale gibt.

Und schiefe Zähne wirken selten attraktiver als ebenmäßige. Deshalb werte ich Menschen mit schiefen Zähnen nicht ab.
Würdest du als Agenturchef ein Model mit schiefen Zähnen einem mit ebenmäßigen vorziehen? Wohl kaum.
Das macht aber den Wert dieser Menschen nicht geringer, nur ihre Aussicht darauf, als Model gebucht zu werden.

Gruß

Ich glaube da haben wir einfach unterschiedliche Begrifflichkeiten.
Schönheit ist für mich ein Begriff der viel breiter gefasst ist…ein Bild kann schön sein, ein Buch, ein Lied eine Landschaft, ein Gedanke, usw. usw.
Jedoch hat die Schönheit vieler dieser Dinge nichts oder nicht viel mit Symmetrie zu tun…
Die Schönheit im Sinne von (optischer)Attraktivität bezieht sich für mich auf die optischen Attribute anderer Menschen…natürlich zählen zur Attraktivität iim allgemeinen noch andere Aspekte.
(Komisch, dass die umgangssprache in diesem Fall so unscharf ist)

Dennoch stimmt

so nich… haste n Glasauge,haste n Glasauge…da hilft entscheiden nich viel.

Moin!

Gefragt war ja nach dem Schönheitsideal, und das impliziert doch klar die äußere, optische Schönheit.

Gruß

Du wirst lachen, aber ich habe eine Schülerin mit einem Glasauge. Und sie ist attraktiv und entspricht auch überwiegend dem allgemeinen Schönheitsideal, und zwar aus genau den Gründen, die ich bereits angeführt habe: Sie hat ein recht symmetrisches und wohlproportioiniertes Gesicht, eine kleine, schmale Nase, große Augen, volle Lippen und das alles in den entsprechenden Proportionen im Gesicht angeordnet.

Sehr weit auseinanderstehende oder sehr engstehende Augen würden von diesem Ideal viel stärker abweichen.

Hallo,

ist zeit- und kulturabhängig. Wurde niemals kodifiziert und hat sicher eine gewisse Spannbreite. Letztlich liegt es immer im Auge des Betrachters.

Gruß
vdmaster

Hallo,

ich bestreite nicht, dass ein gewisses Maß an Symmetrie ein Schönheitsaspekt ist, aber eben gerade kein allumfassendes Ideal. Hier wären viele äußere Faktoren mit einzubeziehen, so dass eben gerade keine Normierung oder ein Zielpunkt innerhalb einer Skala erreicht werden kann.

Gruß
vdmaster

Hallo,

ich denke

ist etwas zu kurz gefasst…aber wie nur 10 Zeilen darüber zu lesen…

…ist schon das Richtige gemeint. Symmetrie ist quasi eine notwendige, jedoch keine hinreichende Bedingung für Schönheit (zumindest für Schönheit im Sinne von attraktivität).
Daneben kommen jedoch noch andere Aspekte hinzu.

  • Proportionen (vorallem im Gesicht…jedoch auch die berühmte 90-60-90)
  • kulturelle Aspekte (z.B. Körperschmuck)
  • der Zustand des „Betrachtenden“
    (gab da mal sone britische Studie, dass hungrige Männer mollige Frauen attraktiver bewerten…allerdings mit nur 30 Teilnehmern nicht sonderlich aussagekräftig)

Du schreibst., man hätte das selbst in der Hand. Das ist der Punkt, den ich an Deiner Aussage kritisierte.

er Meinung nach entscheidet sich ja jeder dafür, wie er aussehen will, und wer nichts aus sich macht, der lebt eben damit,

Wenn jemand Schuppenflechte hat, wie du in Deinem Beispiel anführst, hat man das eben nicht selbst entschieden.

Grüße

Ja, und man muss sich deshalb nicht vernachlässigen.

Wer schiefe Zähne hat, schminkt sich halt die Augen toll und lässt den roten Lippenstift weg.

Wer Pickel hat, kann Make up-Foundation benutzen und Puder, damit die Haut ebenmäßiger erscheint.

Frauen mit X-Beinen tragen Röcke mindestens knielang, Männer mit O-Beinen tragen dann eben nicht die superskinny-Jeans.

Bei Psoriasis exponiert man sicher nicht die Haut, aber man kann schöne Kleidung tragen und eine gepflegte Frisur.

Niemand, dem ein Arm oder ein Bein fehlt, ist automatisch hässlich. Jeder kann etwas aus sich machen, das ist ja auch genau mein Beruf.

Aber in meinem Beruf hätte ih keine Anhaltspunkte, wo die Reise hingeht, wenn es kein allgemeingültiges Schönheitsideal gäbe, dem man sich anzunähern versucht.