Hallo, Werner
Du hast den Punkt nicht verstanden. Wenn die Afghanen
Mehrheitlich auf Seiten der Afghanen ständen oder auch nur die
Internationale Intervention und deren „Demokratieprojekt“
ablehnen würden, warum sollte sie dann überhaupt zu den Wahlen
hingehen? Warum sollte sie sich den Drohungen der Taliban
widersetzen und deren Übergriffen aussetzen wenn sie mit deren
Zielen übereinstimmten?
Das Ergebnis der Wahl ist nicht die entscheidende Aussage,
sondern das die Menschen daran überhaupt teilgenommen haben.
dazu:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghan…
"(…) Es beginnt damit, dass niemand die Bevölkerungszahl des zentralasiatischen Landes kennt. Eine vorgesehene Volkszählung wurde vom Westen wegen zu hoher Kosten bisher abgebogen.
Die mit 90 Millionen US-Dollar finanzierte Wählerregistrierung Ende 2008 und Anfang 2009 war eine Farce.
Dabei sollten eigentlich nur Neuwähler, zurückgekehrte Flüchtlinge und vor den letzten Wahlen 2004/05 durchs Netz gerutschte Wahlberechtigte erfasst werden. Aber praktisch jeder Afghane, der sich meldete, bekam einen Wählerausweis.
Das blähte die Zahl der Wählerinnen und Wähler auf utopische 17 Millionen auf.
Vor allem in den paschtunischen Aufstandsgebieten wurden massenhaft Fantasienamen eingereicht, vor allem von Frauen. Dies öffnete das Fenster für den gegenwärtig laufenden großen Betrug, den vor allem die Karsai-Regierung zu verantworten hat – wenngleich auch andere wichtige Kandidaten manipulieren.
Realistische Schätzungen gehen von knapp 12 Millionen Wählern aus. Wie viele davon vor zwei Wochen wirklich zur Wahl gingen, lässt sich kaum sagen. Projektionen besagen, 5,5 bis 6,5 Millionen Stimmen seien abgegeben worden. Aber nicht hinter jedem Wahlzettel, der sich in einer jetzt ausgezählten Urne befindet, steht auch ein realer Wähler.
Inzwischen wächst die Zahl von Berichten über zum Teil organisierte, weit reichende Fälschungen.
In der südafghanischen Grenzstadt Spin Boldak wurden nach Recherchen des unabhängigen Afghanistan Analysts Network vor der Abstimmung alle Wahlurnen direkt ins Haus eines örtlichen Polizeichefs geliefert. Personal der Wahlkommission wurde gezwungen, sie mit falschen Wahlscheinen zu füllen. Wähler, die ins eigentliche Wahllokal kamen, wurden registriert, erhielten aber keine Stimmzettel und wurden nach Hause geschickt.
In anderen Distrikten wurde Wählern angedroht, sie würden nach Guantanamo geschickt, wenn sie nicht für den Amtsinhaber stimmen.
Im südostafghanischen Ahmadkhel inszenierte die Polizei einen angeblichen Taliban-Angriff und nutzte die Flucht der Wahlhelfer, um die Wahlurnen zu stopfen. Das führt dazu, dass vor allem aus den Paschtunengebieten, wo die Wahlbeteiligung wahrscheinlich deutlich im einstelligen Bereich lag, aus vielen Wahllokalen hohe zweistellige Werte gemeldet werden.
Da sich wegen der gefährlichen Sicherheitslage kaum internationale Wahlbeobachter im Land befinden und ihre afghanischen Kollegen sich allein kaum dem Druck örtlicher Machthaber – die die Fälschungen organisierten – widersetzen konnten, lässt sich vieles davon nicht gerichtsnotorisch beweisen.
Die Unabhängige Wahlkommission (UWK) des Landes, deren Chef ein enger Karsai-Vertrauter ist, will nun auch die Wahlurnen jener Stimmlokale ins Zwischenergebnis einfließen lassen, die wegen vermuteter Unregelmäßigkeiten noch unter Verschluss stehen. Das wäre der I-Punkt auf die bisherigen Fälschungen. (…)"
Die Afghanen sind nicht unzufrieden weil die NATO dort ist,
sondern weil sie ihre Ziele nicht erreicht hat.
Das schreibt/ sagt Wer?
Lies z.B. mal in der Zeit von vor zwei Wochen nach.
Entschuldige bitte, dort habe ich nichts Dementsprechendes finden können.
Du wirst mir doch sicherlich auf die Sprünge helfen können, da du den Artikel gelesen hast!
Außerdem warte ich immer noch auf Belege für deine Position.
Du forderst hier sterotyp Statistike und Belege ein. Du hast
doch noch viel weniger etwas in der Richtung vorzuweisen.
Okay. Du fragst nach Belegen für meine Position:
http://zmag.de/artikel/interview-mit-der-revolutiona…
(…) Viele Leute in Afghanistan verlangen einen Truppenrückzug; sie betrachten die Truppen als nutzlos, um etwas Guten für Afghanistan zu bewirken. Die Truppenerhöhung wird zu einem Anstieg der Proteste gegen die USA und die Nato in Afghanistan führen und wird, als Reaktion auf die Besatzungstruppen und ihre Misshandlung der Menschen, mehr Menschen den Taliban und anderen terroristischen Gruppen in die Arme treiben.
Der Truppenanstieg wird den Aufständischen auch als Vorwand dienen, ihre Operationen und Angriffe zu verstärken, was wiederum den Konflikt in Afghanistan verschärfen wird.
(…)
RAWA ist der festen Überzeugung, dass der Rückzug der ausländischen Truppen der erste Schritt sein sollte, da heute, trotz der Anwesenheit Tausender ausländischer Soldaten in Afghanistan aus vielen Ländern, die Mehrheit unseres Volkes unter Unsicherheit, Tötungen, Entführungen, Arbeitslosigkeit, unter Vergewaltigung, Säureangriffen auf Schulmädchen, Hunger, Gesetzlosigkeit, unter eingeschränkter Redefreiheit und vielen anderen schrecklichen Desastern leidet.
Friede, Sicherheit, Demokratie und Unabhängigkeit können nur von uns selbst erreicht werden. Wir sind verantwortlich dafür, uns als Alternative zur Besatzung zu vereinen, uns zu erheben, Widerstand zu leisten und unser Volk zu organisieren.
Derzeit ist unser Volk von drei Feinden umgeben. Auf der einen Seite stehen die Taliban, auf der anderen sind die Luftangriffe der USA und auf der dritten stehen in verschiednen Provinzen die Kriegsfürsten der Nordallianz. Mit einem Rückzug der Truppen wird das Volk wenigsten einen dieser Feinde los. (…)"
und:
http://en.wikipedia.org/wiki/War_in_Afghanistan_%282…
"(…) In December, 2009, many Afghan tribal heads and local leaders from the Pashtun south and east—the heartland of the Taliban insurgency—called for U.S. troop withdrawals.
„I don’t think we will be able to solve our problems with military force,“ said Muhammad Qasim, a tribal elder from the southern province of Kandahar. „We can solve them by providing jobs and development and by using local leaders to negotiate with the Taliban.“[268]
„If new troops come and are stationed in civilian areas, when they draw Taliban attacks civilians will end up being killed,“ said Gulbadshah Majidi, a lawmaker and close associate of Mr. Karzai. „This will only increase the distance between Afghans and their government.“[268] (…)"
Gruß
karin