Schreibuebungen fuer Vorschueler

Salve allerseits,

seit dem ich gestern abend im Fernsehen gesehen habe, mit welchen komischen Mitteln derzeit versucht wird, den Schuelern in Deutschland das Schreiben beizubringen, habe ich folgende Frage:

Wer kann ein Programm empfehlen (Windows), mit dem Vorschueler schon vor der ersten Klasse in der richtigen=altbekannten Weise an das Schreiben herangefuehrt werden, so dass meine Kleine da nicht in eine Bildungsfalle tappt? Das Programm darf ruhig etwas kosten.

Experten, die meinen, die nun wohl seit 15 Jahren benutzte Methode sei korrekt, brauchen nicht zu antworten.

Gruss
E.

PS Ich kann es ihr nicht selber beibringen, derweil ich nicht zusammen mit ihr wohne und das Programm haette den Vorteil, dass auch die Mutter (Nichtdeutsche) lernt, deutsch richtig zu schreiben.

Zwischenfrage
Hi!
Überlege gerade, wie das dann in der Schule sein wird.
Wird sich das Kind dann nicht zu Tode langweilen?
Durcheinander kommen mit beiden Methoden?

Welche Methode meinst Du eigentlich? Welche wird in der Schule bei Dir gelehrt und welche findest Du besser?

Ich dachte ja, Du willst Übungen für die Motorik (Schwungübungen)…

Wer kann ein Programm empfehlen (Windows), mit dem Vorschueler
schon vor der ersten Klasse in der richtigen=altbekannten
Weise an das Schreiben herangefuehrt werden,

Die altbekannte Weise (?) wird nicht am PC sondern von Hand gelehrt. Deshalb verstehe ich Deine Frage nicht ganz.

Experten, die meinen, die nun wohl seit 15 Jahren benutzte
Methode sei korrekt, brauchen nicht zu antworten.

Die neue oder die alte und welche überhaupt?

Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, aber das wolltest Du ja nicht hören, weil Du als ausgebildeter Pädagoge, Germanist und Sprachwissenschaftler Dir bestimmt eine fachkundige Meinung (aufgrund einer einzigen Fernsehsendung?) gebildet hast… :wink:

Grüße
kernig

Hi kernig,

Überlege gerade, wie das dann in der Schule sein wird.
Wird sich das Kind dann nicht zu Tode langweilen?

wenn das Kind schon richtig schreiben kann, dann zerstoert auch die „neue“ Methode in der Grundschule das nicht mehr, während man die langen „Nachwirkungen“ der derzeitigen Methode auch bei 20- oder 25jährigen noch sehen kann.

Welche Methode meinst Du eigentlich?

Die Methode, bei der wohl nach „Gehör“ anhand einer Tabelle die zu verwendenden Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen gewaehlt werden sollen, wobei dann z.B. sowas wie

schtat
schpil
liba
fata
schornschtain

rauskommt, weil man entprechende Laute identifiziert (bei Spiel dann also ein sch, ein p, ein i und ein l).

Die altbekannte Weise (?) wird nicht am PC sondern von Hand
gelehrt. Deshalb verstehe ich Deine Frage nicht ganz.

So, dann lies bitte noch einmal meinen Artikel. Ich kann es ihr nicht von Hand beibringen, da ich weit entfernt wohne, und die Mutter schon erst gar nicht.

Pädagoge, Germanist und Sprachwissenschaftler Dir bestimmt

Nun ja, zu deren Ausbildung habe ich mich doch gar nicht geäussert, obwohl sie in dem Fernsehbericht sehr schlecht weggekommen sind.

Und ohne dir nahetreten zu wollen: Wenn also eine Vielzahl von Schuelern mit der derzeitigen (von Pädagogen entwickelten) Methode Probleme haben, koennte es hier dann nicht der Fall sein, dass eben diese falsch liegen?

eine fachkundige Meinung (aufgrund einer einzigen
Fernsehsendung?) gebildet hast… :wink:

Nein, das basiert nicht nur auf einer Sendung, sondern auf Erfahrung mit jungen Leuten, die in den letzten Jahren fuer mich (bzw. mit mir) haben arbeiten duerfen und von denen eine Grosszahl nicht richtig schreiben konnte. Ich wusste nur bis zu der Sendung nicht, woran das denn liegen koennte.

Gruss
E.

Wer kann ein Programm empfehlen (Windows), mit dem Vorschueler
schon vor der ersten Klasse in der richtigen=altbekannten
Weise an das Schreiben herangefuehrt werden, so dass meine
Kleine da nicht in eine Bildungsfalle tappt? Das Programm darf
ruhig etwas kosten.

Die beste und altbekannte Weise ist, dass du deinem Kind Kinderbücher vorliest (große Bilder, wenig Text). Auch ruhig immer wieder die gleichen, das fordern Kinder oft.
Die meisten Kinder werden dann neugierig auf die Schrift und die Wörter.

Wenn das Kind schreiben will, lass es seinen Namen in Druckschrift üben, wenn es nach weiteren Wörtern fragt, schreib ihm diese vor. (Möglichst richtig:wink:
Viel mehr solltest du im Vorschulalter nicht machen.

Wenn du mit der "Lesen-durch-Schreiben-Methode, auch Reichen-Methode, nicht einverstanden bist, erkundige dich an verschiedenen Grundschulen und schule dein Kind in einer Schule ein, wo diese nicht verwendet wird.
Wenn das Kind mit 2 verschiedenen Methoden konfrontiert wird, tust du ihm auch keinen Gefallen!

Falls keine andere Schule in der Nähe ist, bleib gelassen: Stern TV überspitzt immer etwas, die meisten Kinder lernen trotzdem richtig schreiben. Und wenn du die Beispiele der erwachsenen Schreiber richtig angesehen hast, ist dir sicher aufgefallen, dass bei denen gar nicht klassische Rechtschreibung, sondern Grammatik und vielleicht noch die Kenntnis von Fremdwörtern das Problem war.

Also, keine Überreaktion bloß wegen einer Stern-TV -Reportage.
Sagt Bixie

Hi Bixie,

Die beste und altbekannte Weise ist, dass du deinem Kind
Kinderbücher vorliest (große Bilder, wenig Text). Auch ruhig
immer wieder die gleichen, das fordern Kinder oft.

das mach ich ohnehin, gezwungenermaßen aber via Skype.

Wenn du mit der "Lesen-durch-Schreiben-Methode, auch
Reichen-Methode, nicht einverstanden bist, erkundige dich an
verschiedenen Grundschulen und schule dein Kind in einer
Schule ein, wo diese nicht verwendet wird.
Wenn das Kind mit 2 verschiedenen Methoden konfrontiert wird,
tust du ihm auch keinen Gefallen!

Auf die Schulwahl hab ich leider keinen Einfluss, aber das ist ein anderes Thema.

Stern TV überspitzt immer etwas, die meisten Kinder lernen
trotzdem richtig schreiben.

Das sehe ich halt nicht so. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele junge Erwachsene hier Probleme haben.

Zur Klarstellung: Dass Leute Probleme haben, vor laufender Kamera etwas korrekt hinzuschreiben, gesteht ihnen ja wohl jeder zu, genau wie einige Fehlerchen in Online Foren :wink:

Allerdings entspricht das Beispiel mit der Abschlussarbeit des Germanisten (?) ungefähr dem, was mir regelmäßig als Ausarbeitungen (z.B. Arbeitsberichte, Pflichtenhefte, wissenschaftliche Papiere, etc) vorgelegt wird.

Also, keine Überreaktion bloß wegen einer Stern-TV -Reportage.

nur deswegen mit Sicherheit nicht…

Gruß
E.

Hallo,
diese Diskussion gab es in den letzten Wochen in unserer Tageszeitung auch, welche Methode nun besser sein.
Als Mutter zweier Kinder konnte ich - zumindest bei meinen Kindern - beobachten, dass auch die klassische (Silben-, Fibel-)Methode nicht unbedingt zum schnellen Erfolg führt. Die richtige Rechtschreibung erlernt man mMn vor allem durch Üben, Üben, Üben. Leider gibt es in der heutigen Grundschule kaum noch „Schreiberlebnisse“, d.h. es wird gebastelt, ausgemalt und im besten Fall Arbeitsblätter mit Lückentexten vervollständigt, während wir früher ein leeres Heft hatte, in das wir schreiben, schreiben, schreiben mussten.
Ein weiterer Beitrag zur schlechten Rechtschreibung stellt die allumfassende Verbreitung von PC und Internet dar; selbst Zeitungen und Bücher enthalten spürbar viele Fehler, weil man sich wahrscheinlich auf die PC-Korrektur verlässt (und verlassen ist) und im Internet kann man viele fehlerhafte Texte lesen, weil halt jeder Depp für alle veröffentlichen kann.

Viel Lesen (von korrekten Texten!) und aktives Schreiben führt zu einer besseren Rechtschreibung. Die klassische Methode beruht übrigens darauf, dass man zuerst lesen lernt und darauf aufbauend schreiben. Von daher ist Deine Frage nach Schreibübungen für Vorschulkinder etwas unpassend, denn dann muss es erstmal lesen lernen und die Übungen besteht dann einfach im Abschreiben vom Texten. Das Wichtigste ist, denke ich, dass das Kind überhaupt Freude am Selbstlesen bekommt, das Andere kommt dann schon.

Beatrix

Hallo,

Allerdings entspricht das Beispiel mit der Abschlussarbeit des
Germanisten (?) ungefähr dem, was mir regelmäßig als
Ausarbeitungen (z.B. Arbeitsberichte, Pflichtenhefte,
wissenschaftliche Papiere, etc) vorgelegt wird.

Das glaube ich dir, und es entspricht auch meiner Erfahrung - wenn auch nicht regelmäßig.
Aber in dem Text gab es doch gar nicht so viele Rechtschreibfehler.
Vielmehr verdrehte, grammatisch fehlerhafte Formulierungen.
Sowas entsteht aber nicht durch die Reichen-Methode, sondern kann vielfältige andere Gründe haben.
Ich bin auch kein Freund dieser Methode, aber auch damit hat dein Kind die Chance, ein guter Rechtschreiber zu werden.

1 Like

Hallo,
die altbekannte und bewährte Methode ist erstmal ganz viel vorlesen, singen und miteinander reden / erzählen. Dann kommt immernoch der Umgang mit Stift und Papier. Um es mal ganz grob zu formulieren.

Von Lernprogrammen in dem Alter halte ich persönlich gar nichts.

Ich bin selber keine Deutsch-Muttersprachlerin und habe nun später als das Kind in die Schule gekommen ist ganz viel gelernt - die Basics zuzusagen.

Davor kann die Mutter unabhängig vom Kind Deutsch lernen (selber am Computer und / oder Kurs).

Spricht sie auch ihre Muttersprache mit dem Kind?

Viele Grüße

Hallo,

das Kind wohnt aber in Deutschland und soll auch hier eingeschult werden?

Was die „Schreiben-nach-Gehör“-Methode angeht (wovon ich ebenfalls so gut wie nichts halte), so steht sie seit dem bekannten Spiegelartikel im letzten Sommer offiziell auf der Abschußliste vieler Schulen. Leider ist es so, dass es da (wie so Vieles hier) nicht wirklich geregelt ist. Allerdings wird das Thema nun in den Schulen diskutiert und auch in Frage gestellt. Bis dahin kann sich also in der Lehrmethode noch viel ändern. Am besten fragt man in der Schule vor der Einschulung wie ihre allgemeine Einstellung zu dem Thema ist.

Auch wenn die Schule nach der Schreiben-nach-Gehör-Methode arbeitet, ist es wenig sinnvoll dann dagegen zu arbeiten - das verwirrt das Kind nur. Wir hatten das (leider) auch. Ich musste mich sozusagen damit abfinden. Das Einzige wo ich mich widersetzt habe war das Korrigieren. Die Lehrer sagen: bloß nicht korrigieren, das demotiviert die Kinder. Habe ich trotzdem gemacht. Das Kind ist trotzdem nicht demotiviert - da hingegen ist die Rechtschreibung deutlich besser als der Durchschnitt der Klasse.

Viele Grüße

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eine Anmerkung
Hallo,

wie dir schon jemand geschrieben hat, die klassische Methode ist, dass erst das Lesen und dann das Schreiben gelernt werden. Die „neue“ Methode, die gar nicht SO neu ist, nennt sich „Lesen durch Schreiben“, also genau umgekehrt. Und dort passiert genau das, was Beatrix, glaube ich, auch sagte: es wird erstmal geschrieben, was das Zeug hält, ohne Rücksicht auf Richtigkeit. Die kommt etwas später. Das nur so zur Klärung.

Meine Tochter lernt nach dieser Methode, ich bin eine absolute Verfechterin der Rechtschreibung, und einerseits sträuben sich meine Nackenhaare, wenn ich sehe, WIE sie (noch!) schreibt, am Anfang der 2. Klasse, andererseits freue ich mich auch, DASS sie überhaupt schreibt, und ich bin auch guter Hoffnung, dass sie die Rechtschreibung beherrschen wird. Bei der Mutter kann sie gar nicht anders. :smile:) Ich lese ihr sehr viel vor, sie hat auch selbst angefangen, mehr als nur die Überschriften beim Vorlesen zu lesen, und wie auch schon jemand geschrieben hat, ist das etwas, was auch beim Lernen hilft.

Was ich aber eigentlich anmerken wollte: ich bin Lehrerin an einer berufsbildenden Schule. Sehr viele meiner Schüler beherrschen weder Rechtschreibung noch Grammatik, und ich bin mir ganz sicher, dass die wenigsten davon die Lesen-durch-Schreiben-Methode in der Grundschule benutzt haben, denn SO verbreitet ist sie gar nicht, wie manchmal der Eindruck entsteht. Aber es wurde wieder mal ein Aufhänger gebraucht …

Und zu deiner Beruhigung, hier ein Artikel aus der „Welt“:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article136490…

Grundsätzlich gibt Schründer-Lenzen beim Schreiben- und Lesenlernen allerdings Entwarnung. Die Forschung zeige, dass die nach dem Reichen-Konzept unterrichteten Kinder nach der ersten Klasse die schlechtesten Leistungen zeigten, bis zum Ende des vierten Schuljahrs in der Regel aber wieder aufgeholt hätten.„Ein normal entwickeltes Kind lernt lesen und schreiben – egal, wie es unterrichtet wurde“, sagt Schründer-Lenzen: „Kinder sind da einfach methodenresistent.“

Viele Grüße
Christa

und gleich noch eine Anmerkung
Hi
**Die Forschung zeige, dass

die nach dem Reichen-Konzept unterrichteten Kinder nach der
ersten Klasse die schlechtesten Leistungen zeigten, bis zum
Ende des vierten Schuljahrs in der Regel aber wieder aufgeholt
hätten.**

Ich finde, wir sollten uns von den Reichen nicht alles diktieren lassen. Ein paar Reiche unterdrücken mit ihrem Geld Millionen Arme. Da muss ein Riegel…muss da…
Halten zu Gnaden,
Branden