Schrift bei Facharbeit

Hallo zusammen,

mein Sohn schreibt gerade eine Facharbeit in Physik.
Der Inhalt wird immer besser, jedoch gibt es Probleme beim Formatieren (wir haben jetzt neu Office 2007).

Früher wurde alles in „Schreibmaschinenschrift“ (Arial oder Times New Roman) geschrieben. Office hat da jetzt etwas ganz anderes als Standard gesetzt.

Welche Schriftarten sind mittlerweile bei dergleichen Arbeiten üblich?

(Ich weiß, grenzwertig zum Computerbrett. Aber es geht um „übliche“ Schriftarten)

Lieben Dank für eine Anregung
Chrissie

Moin Chrissie,

wie immer bei Bildungsfragen ist das Bundesland wichtig, Facharbeiten werden auch an unterschiedlichen Schularten mit unterschiedlichen Anforderungen geschrieben.

Es wird doch einen Betreuer der FA geben, der sollte verbindliche Aussagen treffen können. I.d.R. bekommen aber die Schüler Formvorschriften etc. doch ausgehändigt.

Gruß Volker

Hi,

Betreuungslehrer fragen. Der bewertet das, der legt die Regeln fest. Punkt.

die Franzi

Hallo Volker.

Danke für die schnelle Antwort.
12. Klasse Gymnasium , RLP.

Es gab offensichtlich keine ausgeteilten verbindlichen Formvorschriften. Er sagt, andere eiern genauso rum.
Den Tritt gebe ich meinem Sohn für morgen gleich mal, sich zu erkundigen!

…Ok, wir haben die Formvorschriften anderweitig gefungen.

Das war eine tolle Anregung deinerseits, Danke.

Grüße
Chrissie

Dir auch lieben Dank, Franzi, dass wir hier klar Schiff machen.

Grüße
Chrissie

Moin,

Dir auch lieben Dank, Franzi, dass wir hier klar Schiff
machen.

jau, macht mal klar Schiff. Und tretet dabei nicht dem Sohn, sondern dem Lehrer in den Hintern (oder gar in die Eier, wenn es w-w-w-genehm ist).
Der hat es nämlich offensichtlich verbaselt, seinen Schülern zu sagen, was er will.
Es könnte natürlich auch sein, dass Euer Filius Euch veräppelt. Das müsst Ihr herausfinden.
Es ist oft schwierig, einen Schuldigen zu finden. Manchmal gibt’s auch keinen

Grüße
Pit

Hi,

mein Sohn schreibt gerade eine Facharbeit in Physik.

hab ich auch mal gemacht. Formal waren keine besonderen Anforderungen gestellt, also hab ich mir selbst was ausgedacht. Hat gut ausgesehen, und damit war alles in Ordnung - So eine Facharbeit ist ja noch auf eher niedrigem Niveau, da interessiert das niemanden so wirklich.

Generell den Aufbau betreffend: Man braucht eine Titelseite mit dem eigenen Namen, Fach, Schulnamen, Thema, Abgabedatum und dem Namen des Betreuers. Ein Bild macht sich auch immer gut, aber man sollte darauf achten, dass mans auch benutzen darf (urheberrechtlich gesehen). Falls Aufgabenblätter gegeben sind, ist nach der Titelseite ein guter Ort, sie einzuheften. Dann kommt ein Inhaltsverzeichnis. Kopf- und Fußzeile kann man ab hier für Seitenzahl (die Zählung beginnend ab dem Inhaltsverzeichnis oder der Seite danach), Thema, Name usw. nutzen. Abbildungen und Tabellen werden durchnummeriert und am Ende die Bezeichnungen in je ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis eingefügt (manche Leute beginnen dafür auch eine neue Seitenzählung mit römischen Ziffern). Wenn man nicht viele davon hat, kann man die Tabellen auch mit zu den Abbildungen zählen. Außerdem ist ein Quellenverzeichnis Pflicht, bei Büchern kann man sich was die Schreibweise angeht an der DIN 1505-2 orientieren.

Was die Formatierung angeht ist man eher frei; ob man nun Arial oder Calibri benutzt ist egal. Man sollte aber so Scherzschriftarten wie Comic Sans meiden und solange man kein Manuskript an einen Verlag schicken will, würde ich auch von Times New Roman Abstand halten. Außerdem sollte man sich auf eine oder allerhöchstens zwei Schriftarten beschränken (die zweite wäre dann z.B. für Überschriften). Unterstreichungen sollte man ebenfalls vermeiden (kursiv ist meistens besser geeignet) und Fettdruck nur sparsam einsetzen, am besten nur für Überschriften und insbesondere nicht mitten im Text, so wie das in der Werbung praktiziert wird. Die Schriftgröße würde ich zwischen 10 und 12 Punkt wählen (für den Fließtext), bei alten Lehrern/Betreuern auch mal größer, die sehen ja nicht mehr so gut. Größer als 14 Punkt hat dann aber wieder Grundschulflair, das ist auch nicht gut. Blocksatz kann man wählen, aber das muss nicht zwangsläufig besser aussehen (solange man sich nicht um Worttrennungen kümmert, sieht es fürs geübte Auge oft sogar schlimmer aus als linksbündig flatternder Text).
Ebenfalls sparsam einsetzen sollte man Farben. Wo sie Sinn machen (Bilder, Diagramme, Markierungen etc.) kann man größzügig sein, aber bunte Überschriften, wie die Standard-Wordvorlage sie beispielsweise hat, halte ich persönlich für schrecklich.
Außerdem sollte man einen ausreichenden Rand einhalten; innen zum Binden oder Abheften und außen für eventuelle Korrekturen.
Im Fach Physik würde ich auch mit zahlreichen Formeln rechnen. Dafür hat Word 2007 einen ganz hervorragenden Formeleditor, den man auch benutzen (lernen) sollte. Bruchstriche aus Unterstreichungen zusammenzusetzen macht einen sehr dilettantischen Eindruck.

lg
ventrue

Hi,

haaaalt - keinen treten, erstmal fragen. Dann entscheiden, wen man treten muss. Oder ob überhaupt.

Beispiel aus dem echten Leben, meine beiden letzten Seminaristen. Am Anfang des Schuljahres bekommen alle Schüler ein Geheft vom Deutschlehrer, in dem steht, wie man zitiert und wie man schriftliche wissenschaftliche Arbeiten verfasst (von der Deutschfachschaft nach Absprache mit den anderen Fachschaften verfasst, seit Jahren so im Umlauf). Das Geheft wird besprochen: Arial oder Times New Roman, Schriftgröße 11 einheitlich für Text, Fußnoten und Überschriften, 1,5 Zeilen Abstand, Rand links 3cm, sonst 2,5cm. Brauchen sie, weil jeder ein Fachreferat hält und dazu ein Expose verfasst. Das Expose folgt den gleichen formalen Kriterien wie die spätere Seminararbeit, ist nur kürzer.
Dann halten sie das Fachreferat und bekommen das mit dem Format usw nochmal vom Betreuungslehrer erzählt (das wäre dann das zweite Mal).
Im zweiten Halbjahr müssen sich die, die das allgemeine Abitur machen und noch ein jahr bleiben wollen, einen Seminarlehrer suchen. Wenn da das erste Treffen stattfindet, so jetzt um diese Zeit, erklärt der Seminarlehrer noch mal die Vorgaben für die Form der Seminararbeit (das 3. Mal). Dann ist nach den schriftlichen Prüfungen Seminarwoche, Teilnahme für die Schüler, die eine Seminararbeit schreiben ist verpflichtend (gegen Unterschrift, Fehlen nur gg ärztliches Attest, sonst fliegen sie ausdem Seminar). In der Seminarwoche wir unter anderem - richtig, die äußere Form der Seminararbeit besprochen! Übrigens imer noch Schriftgröße 11, 1,5 Zeilen, Rand 3 bzw 2,5cm. (das wäre das 4. Mal). Wird da nochmal schriftlich ausgeteilt (das 2. Mal)
*Schnitt* Es ist Ende September. Klein Franzi freut sich mächtig auf ihre beiden Seminararbeiten, denn sie hat zwei gute Schüler. Es klopft am Lehrerzimmer: ihre beiden Seminaristen. Ihr ahnt es:0"Frau Miezekatze, wie müssen wir gleich die Seminararbeit noch formatieren?" … Frau Miezekatze:„labersülzformatrunterleier“ … Schüler:„Oh. Wir haben jetzt einzeilig geschrieben.“ … Frau Miezekatze: „Wie kommt ihr darauf?!“ … Schüler:„Na das haben alle so gemacht.“

Wir überlegen uns nochmal, ob wir den Lehrer treten, ja?

die Franzi

(Ich weiß, grenzwertig zum Computerbrett. Aber es geht um
„übliche“ Schriftarten)

Hi,

Chrissie!

Bei mir üblich ist die „Garamond“, die halte ich für eine schöne, klare Buchschrift.
Problem nur: als 12-Punkt wirkt sie klein und als 14-Punkt zu groß im Vergleich zu „Times Roman“. Da müsste man mal ein paar Zeilen schreiben und den Umfang vergleichen.
Times Roman: Ist mir zu sehr Schreibmaschine.
Arial: Mag ich nicht, weil das kleine l und das große I identisch sind.
Gruß!
Hannes

Hallo,

hier wurde tatsächlich vom Lehrkörper/den Lehrkörpern offensichtlich der ganzen Schule einiges verbaselt.

Nicht nur in Physik hängt mein Sohn unwissend rum, auch der Kollege in Bio.

Wir haben jetzt „Vorschriften“ auf der Schul-Homepage gefunden, nach denen die Arbeit in drei Terminen besprochen werden sollten. Es gab nach der ersten Besprechung keine weiteren Terminabsprachen!

Ein letzter Termin hätte eigentlich vor Abgabe der Arbeit stattfinden sollen. Das wird schon wegen der Feiertage nicht mehr klappen.

An dieser Stelle dann meine Lehrerschelte:
Wenn es im Schulrahmen keine zeitlichen Betreuungsmöglichkeiten gibt, sollte auf Formalitäten („gebundene Ausgabe“, kein Schnellhefter) dem engagierten Schüler genauso Flexibilität eingeräumt werden.

Vielleicht kann ein guter, mit Engagement erzeugter Inhalt trotz Formfehler dennoch überzeugen!?

Wütend, weil man doch alles hätte früher klären können…

Chrissie

Hi,

bei uns hat die äußere Form 10% Anteil an der Gesamtnote, und in die äußere Form fließt anderes ein als die Schriftgröße.
Aber: mit Schriftgröße 12 passt weniger auf eine Seite als mit Schriftgröße 11, und das kann sehr wohl einen Einfluss auf die Note haben.

Wir haben jetzt „Vorschriften“ auf der Schul-Homepage gefunden, nach denen die Arbeit in drei Terminen besprochen werden sollten.

Wenn nicht dabei stand, wann diese Termine liegen, dann sind die individuell festzulegen, für jeden Schüler einzeln. Hat da eine Absprache stattgefunden? Wenn ja: wo ist das Ergebnis? Wenn nein: warum hat der Schüler nicht nachgefragt? Ich kenne Schulen, an denen ein Lehrer zehn Seminaristen hat, die jeweils Einzelgespräche kriegen müssen, da geht schnell mal einer verloren. Außerdem soll die Erstelung der Seminararbeit auch zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten erziehen, daher soll sich auch der Schüler darum kümmern, dass er Termine nicht versiebt, genug Gespräche bekommt, etc. An der Uni / FH wird er nur gesagt bekommen, dass er eine wiss. Arbeit zu schreiben hat. Nicht mehr. Um den Rest muss er sich selber kümmern, oder er darf das Seminar noch mal besuchen.

Ein letzter Termin hätte eigentlich vor Abgabe der Arbeit stattfinden sollen. Das wird schon wegen der Feiertage nicht mehr klappen.

Jetzt hingehen, nach Termin fragen und sehr flexibel sein, damit es klappt.

Wütend, weil man doch alles hätte früher klären können…

Jupp, aber ich habe dir ja jetzt erklärt, wie es eigentlich gehört hätte… vielleicht im nächsten Leben / beim nächsten Kind / an der Uni / … je nachdem.

Vielleicht liest du auch mein Posting hier drunter. Das sind zwei durchaus aufmerksame Schüler gewesen, die sich von anderen und von ihrer Nervosität haben irritieren lassen. Beide kenne ich aus dem Unterricht, sie führen ihre Aufzeichnungen sorgfältig und haben in den Besprechungen mitgeschrieben - aber haben sich dann von Kolegen durcheinanderbringen lassen. Sowas gescheht halt.

die Franzi

Hallo,

falls sich jemand noch mal heruntergearbeitet hat:

Auskunft der betreuenden Lehrerin war, das es an unserer Schule grundsätzlich keine formalen Vorschriften gibt. Arial ist immer ok, links sollte ein Abstand eingehalten werden, der ein Blättern nach Binden ermöglicht.

Schrift solle nicht Comic o.ä. sein, ansonsten wird ein Gestalten nach eigenem Ermessen erlaubt (und dann sicher in die „Stilnote“ eingehen).

Danke für Eure hilfreichen Tipps,
das wird schon…

Grüße
Chrissie

Lieber Ventrue,

im Eifer des Gefechts habe ich ganz vergessen, dir für deine 100% Antwort zu danken.

Sorry, aber ganz lieben Dank.

Grüße
Chrissie