Hallo.
Dass neuerdings eineige Lehrer nur noch Angestellte sind, hat
nichts an der ‚Schwerkündbarkeit‘ geändert.
Erstens ist das nicht „neuerdings“ und zweitens ist diese ‚Schwerkündbarkeit‘ um Welten nicht mehr so ausgeprägt, wie beim Beamtenstatus. Viele Lehrer, die sich damals uns gegenüber zu der Problematik äußerten, meinten sogar, daß ein Großteil der Motivation für den Job auch aus dem Angestelltenstatus kommt, denn man hätte nicht dieses unglaublich verführerische „Faulbett“. Das ist O-Ton.
Also anstatt erstmal sinnlos herumzunörgeln, wäre die Abschaffung des Beamtenstatus der zentrale erste Schritt in die richtige Richtung.
Noch nie gehabt. Die Lehre ist auch nur ein Teil seiner
Aufgaben.
Und genau hier muß sich etwas ändern. Das Verhältnis muß zu Gunsten der Lehre etwas verschoben werden. Forschung gut und schön, doch ein Professor ist nur an der Universität, weil ich (der Student) dort studiere. Alles andere ist verkehrte Welt.
Allerdings ist der Erwerb dieses Rechtes nur für einen
UniProf tatsächlich mit eigenen Vorlesungen verbunden, bei
einem FH-Prof reicht die Doktorarbeit, bei einigen
Fachbereichen sogar ein Diplom.
Erzähl mir etwas Neues.
Zu den ganzen anderen Bemerkungen sag ich einfach 'mal:
Was interessiert mich die FH?
Die gibt es überall. Aber in dieser Absolutheit ist das eine
böswillige Unterstellung, die weder berechtigt noch belegt
ist.
Ach, und nur weil es die Vetternwirtschaft „überall“ gibt, muß man sie dulden, hinnehmen oder sogar noch fördern? Abgründe! Abgründe tun sich da auf. Solche unsinnige und lächerliche Resignation behalte bitte für Dich.
Es gäbe mit Sicherheit für diese entsprechende Clique
wesentlich mehr Probleme „Professor“ zu werden, wenn man zur
Beurteilung der Lehrfähigkeit die tatsächlich Betroffenen
heranziehen würde.
Tja, Du warst offensichtlich noch nie in einer
Berufungskommission.
Und tja - geirrt.
Und weiterhin: Was interessiert mich die FH?
Da sitzen auch Studenten drin. Und eine
Probevorlesung mit anschließender Befragung der teilnehmenden
Studenten gibt es auch.
zuumindest an unserer FH wird da auf die Meinung der Studenten
auch heftig Wert gelegt.
Du mußt noch lernen, nicht von Deinem Beispiel vor Ort auf die Allgemeinheit zu schlußfolgern …
So ist es doch keine Wunder, wer da manchmal eine
vermeintliche Lehrbefähigung erhält, wenn die
Gutachter/Entscheidungsträger mehr Ähnlichkeit mit
alteingesessenen, korrupten Politikern haben, als mit
engagierten, erfahrenen Akademikern.
Polemik ohne Hintergrund.
Falsch, scharfe Unterstellungen, die ich durchaus an so einigen konkreten Beispielen belegen könnte. Sowohl aus eigener Erfahrung, als auch aus Berichten anderer.
Aber immerhin hast Du an Deiner FH gelernt, wie man gewisse Zustände schön wegwischt …
Bei uns gibt es nur noch wenige Professoren, die ein Tafelbild
erzeugen. Es gibt mittlerweile Overheadprojektoren und Beamer.
Und?
Das heißt doch nicht automatisch, daß man dann alles mit diesen dämlichen Folien macht.
Die berühmte Regel lautet auch heute noch: „Die beste Vorlesung ist eine geschriebene Vorlesung.“.
Die gesunde Mischung machts; die vielen Herleitungen und allgemeinen Rechnungen auf Folien durchzuziehen, ist didaktisch ziemlich daneben.
Gut, an der FH ist das vielleicht nicht so wichtig … …
Was anderes ist es natürlich bei komplizierteren graphischen Darstellungen oder kompakten Übersichten.
Du hast wirklich keine Ahnung, oder?
Bei einigen Antworten Deinerseits weiter oben, könnte ich diese Frage auch stellen.
Die W-Besoldung führt dazu, dass Kapazitäten nicht mehr an die
Hochschulen kommen - wer arbeitet schon gern für weniger als
die Hälfte seines bisherigen Gehaltes?
Also komm. Schau Dir 'mal die Besoldungsstufen an. Das ist immer noch jede Menge Geld.
Und beim leistungsbezogenen Teil stehen tatsächlich verschiedenste Angaben im Raum. Ich hab einfach einmal ein Drittel genommen, weil das auch Zahlen sind, die aus der politischen Diskussion kommen.
Alles auf jeden Fall besser, als bei den C-Besoldungen zu bleiben.
Zum anderen ist der
Leistungsbezogene Teil so gering, dass sich dafür auch keiner
den A*** aufreißt. Zum dritten hast Du hier genau die
Vetternwirtschaft, die Du oben grad bemängelt hast - oder
glaubst Du im Ernst, dass Studenten die Evaluierung
durchführen und keine Kommission aus Professoren?
Das kommt ganz auf die Umsetzung an.
Du leidest an einem schwerwiegenden Problem: Du „zernörgelst“ gute Ideen, bevor sie überhaupt weitreichend umgesetzt sind, weil irgendwelche Details eventuell Probleme machen.
Wie gesagt, so ein infantiles Schulterzucken gegenüber gewissen Mißständen behalte für Dich, oder propagiere es an Deiner FH.
Das ist keine Basis für eine ernsthafte Diskussion, denn wenn die Menschheit sich so verhalten hätte, wie Du es hier in gewissen Ansichten vorlebst, würden wir heute noch auf dem Bärenfell schlafen. Und wenn eben die Evaluierung dann wieder diesen Bonzenstrukturen zufällt - schön und gut. Hauptsache, sie ist erstmal da. Dann kann man weitersehen, den Hebel erneut ansetzen.
Anders funktioniert es in unserem schwerfälligen System nunmal nicht.
Der „große Schnitt“, die Generalreform, funktioniert nicht (mehr).
Also kann man sich nur von Schlachtfeld zu Schlachtfeld hangeln.
Und die Vetternwirtschaft wird damit gewiß nicht größer, eher kleiner.
Drittmittel heranzuschaffen über Vitamin B ist in unserem Wirtschaftssystem wichtig und erwünscht - solange es in legalen Bahnen verläuft (auch wenn da bezüglich der Forschungslandschaft viel im Argen liegt bei der Verteilung von Geldern).
Auf der anderen Seite: Wird die Rückkopplung aus der Studentenschaft vernünftig umgesetzt, ist hier auch ein ordentlicher Schritt gegen Vetternwirtschaft getan. Man muß es nur geschickt anstellen.
MfG