Schriftdeutsch in der Schule

Hallo BildungsexpertInnen,

seit sieben Jahren lebe ich mit meiner Familie (drei Töchter) in der Schweiz. Die Kinder gehen hier in Kindergarten (Chindgsi) und Schule und unterhalten sich untereinander natürlich in der regionalen Mundart (als hätten sie nie etwas anderes getan). Bei uns zuhause wird allerdings Schriftdeutsch gesprochen, weil meine Frau und ich uns nicht in der Lage sehen, diese Fremdsprache zu beherrschen (versuche mal ein Schweizer, Kölsch zu lernen:wink:.

Der Schulunterricht wird nun (wenigstens ist dies im Aargau so) bis zur dritten Klasse in Mundart gehalten und erst dann sprechen die Lehrer mit den Kinder Schriftdeutsch. Soweit sie dies beherrschen…

Nun kann meine Älteste (9 Jahre) recht gut Schriftdeutsch und erhält bei Proben aber oft Fehler angestrichen, die gar keine sind, dem Lehrer jedoch - wegen seiner offensichtlich mangelnden Sprachkenntniss - als solche vorkommen.

Ich finde es recht heikel, den Lehrer darauf anzusprechen. Auf der anderen Seite findet meine Tochter bereits manche Korrekturen ungerechtfertigt und ich möchte auch nicht, dass sie falsche Regeln lernt.

Wie würdet Ihr Euch hier verhalten?
Herzlichen Dank vorab,
Martin.

Hallo Martin,

schon mal versucht dich mit dem Lehrer zusammen zu setzten und dieses Problem mit ihm zu lösen? Vielleicht wäre dir ja auch für die ein oder andere Hilfestellung ganz dankbar

LG

hallo.

für zweifelsfälle gibt’s immer noch den duden. und der sollte auch für schweizer gelten, wenn’s nicht grad um „spezialausdrücke“ geht. vielleicht solltet ihr dem lehrer mal einen schenken :smile:

gruß

michael

Salü Martin :smile:,

ich lebe seit fünf Jahren in der Schweiz. Habe mich zwar am Anfang recht schwer getan mit dem Schweizerdeutsch… aber es geht immer besser :smile:)

Als „Bildungsexperte“ (schöner Ausdruck) hoffe ich mal dir helfen zu können… nur als Voraberklärung: Ich bin Primarlehrer im Kanton Luzern und unterrichte eine erste Klasse - natürlich in Schriftdeutsch :smile:)

Bei uns zuhause wird allerdings Schriftdeutsch
gesprochen, weil meine Frau und ich uns nicht in der Lage
sehen, diese Fremdsprache zu beherrschen (versuche mal ein
Schweizer, Kölsch zu lernen:wink:.

Das können selbst Deutsche nicht :smile:))

Der Schulunterricht wird nun (wenigstens ist dies im Aargau
so) bis zur dritten Klasse in Mundart gehalten und erst dann
sprechen die Lehrer mit den Kinder Schriftdeutsch. Soweit sie
dies beherrschen…

Ups, das ist hier anders. Ab der ersten Klasse ist Schriftdeutsch Pflicht.

Nun kann meine Älteste (9 Jahre) recht gut Schriftdeutsch und
erhält bei Proben aber oft Fehler angestrichen, die gar keine
sind, dem Lehrer jedoch - wegen seiner offensichtlich
mangelnden Sprachkenntniss - als solche vorkommen.

Dazu müsste man erst einmal wissen, was für „Fehler“ das sind - Grammatik- oder Rechtschreibfehler?

Ich finde es recht heikel, den Lehrer darauf anzusprechen. Auf
der anderen Seite findet meine Tochter bereits manche
Korrekturen ungerechtfertigt und ich möchte auch nicht, dass
sie falsche Regeln lernt.

Das ist klar.

Meine Vorschläge:

  1. Sende mir doch eine gescannte Kopie einer Prüfung (kannst ja Namen usw. unkenntlich machen) und ich schaue mir das mal an.
  2. Schaue mal bezüglich der Fehler im Rechtschreib-Duden nach und überprüfe diese Fehler auf ihre Berechtigung.

Hoffe geholfen zu haben.

Liebe Grüsse an einen Landsmann

Matthias

Hallo Martin

Nun, ich bin auch eine Lehrerin (sogar im Kanton Aargau!)

Deine Kids sind den andern einen Schritt voraus, da sie die Schriftsprache von Haus aus beherrschen. Freu dich einfach darüber. Sie werden dies auch durch falsche Korrekturen bestimmt nicht verlernen. Wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, können sie selbst auf die Lehrperson zugehen.

Wenn das nicht klappt, bin ich auch der Meinung, dass du dich mit der Lehrperson in Verbindung setzen solltest. Nimm die Beispiele mit und frage den Lehrer ganz einfach, warum er dies und das als Fehler zählt.

Es gibt so viele Eltern, die sich mit Problemen und Fragen nicht direkt an die Lehrperson wenden. Warum? Lehrer und Lehrerinnen sind keine Monster und die meisten sind froh, wenn man sich direkt an sie wendet, anstatt „hintendurch“ die halbe Welt (und dazu auch noch die Kinder) verrückt zu machen.
Es ist der Ton, der die Musik macht. Wenn man natürlich arrogant, besserwisserisch auf eine Lehrperson „losgeht“ reagiert sie möglicherweise dementsprechend angegriffen. Wendet man sich einfach fragend und kritisch an die Lehrkraft, findet man bestimmt das Gespräch und einen entsprechenden Konsens.

In der Hoffnung, dass du mir diesen Beitrag nicht korrigiert zurück schickst sende ich dir
en schöne Gruess
Andrea