Schröder als Schlichter

Der Agenda-2010-Macher.

Gut?
Weniger gut?
Für die Beschäftigten?

Franz

Ja natürlich.

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Gut?
Weniger gut?
Weshalb?

Franz

Natürlich könnte er diesen „Job“ neutral ausüben. Wieso auch nicht? Ich halte es dennoch für absoluten Unfug, ihn zum Schlichter zu ernennen. Allerdings nicht wg. der „Agenda 2010“, sondern seiner liebdienerischen Tätigkeit für Putin und seine neosowjetische Politik.

vdmaster

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Schröder hat - ob nun aus ideologischen oder populistischen Gründen - ein Problem mit den Marktkräften und beweist dabei regelmäßig, daß er von diesen keine Ahnung hat. Holzmann war faktisch schon seit Jahren pleite als er die Bude angeblich gerettet hat - und das mit einem völlig ungeeigneten Instrument und mit einem völlig unzureichenden Betrag. Konsequenterweise wurden die damals versprochenen 100 Mio. an Bürgschaften auch nie abgerufen. Gleiches Spiel bei Mobilcom. Hier wurden Bürgschaften gestellt, nachdem die Bude nach fatalen unternehmerischen Fehlentscheidungen am Rand der Pleite stand.

Bei Kaisers geht es um ein ähnliches Problem: der Markt hat sich in den letzten 15 Jahren verändert und Kaisers ist zu klein geworden, um rentabel arbeiten zu können. Nun kann man darüber diskutieren, wer daran schuld ist und was man hätte zwischenzeitlich noch retten können.

Tatsache ist aber, daß die Bude defizitär ist und eine Lösung gefunden werden muß. Als realistische Lösungen standen zur Auswahl:
Schließung
Verkauf der Märkte in kleinen Paketen
Komplettverkauf

Man entschied sich für Tor 3 und wollte an Edeka verkaufen. Je nach Region war das ein absehbar zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Das Kartellamt verbot den Verkauf und Gabriel setzte sich darüber selbstherrlich hinweg und das auch noch mit dem ewig gleichen, bescheuerten Argument: Beschäftigungssicherung. Auch ein Verkauf an Edeka hätte ganz fraglos Arbeitsplatzverlust bedeutet - wenn nicht bei Kaisers, dann eben bei bestehenden Edeka-Märkten oder bei der Konkurrenz, die regional gegen Edeka nicht mehr hätte bestehen können.

Da das ganze Verfahren vom Kopfe her stank, hat REWE konsequenterweise gegen die Ministererlaubnis geklagt und in einem ersten Schritt recht bekommen.

Der langen Rede kurzer Sinn: ausgerechnet Schröder als Schlichter an einem Verfahren zu beteiligen, bei dem es um einen sehr speziellen Konflikt zwischen freiem Markt, Regulatorik und staatlichen Eingriffen geht, hat schon etwas von einer ménage à trois zwischen Bock, Gärtner und Schlachter.

Am Ende ist die Zahl der Arbeitsplätze, die erhalten bleiben, in allen Szenarien mehr oder weniger die gleiche. Je länger das Verfahren dauert, desto unerfreulicher wird das aber für die meisten Beschäftigten, denn die damit einhergehende Ungewißheit ist quälend.

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Anscheneind war er wohl gut da sich Rewe und Edeka heute auf einen Preis geeinigt haben :wink: