Die Sache ist nicht ganz stimmig, wie @Penegrin schon schrieb, da auf einer Bingokarte keine Reihenfolge der Felder besteht, sondern alle gleichwertig sind. Aber wenn man sich ein Bingo-Spiel ansieht, dann ruft da jemand in Reihe die gezogenen Zahlen auf, und jeder Spieler markiert auf seiner Karte vorhandene Zahlen, bis einer eine durchgängige Reihe auf seiner Karte hat, dann „Bingo“ ruft und das Spiel gewonnen hat.
Irgendwann kam dann mal die Idee des Bullshit-Bingo in Firmen auf, wobei jemand abgedroschene Phrasen auf so eine Karte schrieb und dann in Meetings ging, dort den Kollegen zuhörte und jede dieser verwendeten Phrasen markierte, bis er auch eine Reihe voll hatte. Wie oft das tatsächlich gemacht worden ist, weiß ich nicht, aber diese Karten gab es diversen Formen mit diversen Inhalten zu diversen Themen, wie auch das oben gezeigte Beispiel.
Und insoweit kann die Autorin natürlich dies für sich zumindest gedanklich so übernommen haben, dass sie eben auch die Phrasen, die ihr besonders negativ und in großer Häufigkeit aufgefallen sind, zumindest gedanklich auf so eine Karte geschrieben hat. D.h. das ist einfach nur die plakative Darstellung eines Sachverhalts anhand des Bildes einer Bingo-Karte/eines Bingo-Spiels, das man sich so vorstellen kann, dass die Autorin mit der Karte jemand im Gespräch gegenübersitzt, der ihr gegenüber entsprechende Phrasen drischt. Sie hat diese ihr bekannten/sie besonders nervenden Dinge auf ihrer Karte stehen, markiert sie, sobald sie verwendet werden und bei einer vollständigen Reihe ruft sie dann „Bingo“ um klar zu machen, dass das Gespräch für sie keinen Wert hat, weil es eben nur aus solchen leeren Phrasen besteht.