Schrutz - unwichtiger Kleinkram

„Schrutz“ - ist ein Begriff, der in meiner Heimat Thüringen benutzt wird für : „sinnlosen Kleinkram“ - also den Bodensatz in einer Schublade. Wenn er so verstanden wird, lässt sich der Begriff dann auch übertragen. Es kann dann politische Beschlüsse geben, die „Schrutz“ sind (EU Verordnungen) oder die Reste eine Hausstands, die beim verlassenen Gatten zurückbleiben.
Weiß jemand mehr dazu?

„Schrutz“ […]
Weiß jemand mehr dazu?

hi,
was willst du wissen?

in westösterreich (vermutlich in ganz österreich) nicht gebräuchlich. vermutlich regional beschränkt. (ich habs noch nie gehört.)

m.

„Schrutz“ - ist ein Begriff, der in meiner Heimat Thüringen
benutzt wird für : „sinnlosen Kleinkram“ -

Weiß jemand mehr dazu?

Es könnte eine Verwandtschaft bestehen mit dem lateinischen scruta (ursprünglich „abgesägtes, abgetrenntes Stück“, dann auch „alte, unbrauchbare Dinge, Altkleider, Trödel“) - evtl. aus der angenommenen indoeuropäischen Wurzel *krut/krud = schneiden.

Siehe http://books.google.de/books?id=Uo0SAAAAIAAJ&dq=late… (892.)
http://books.google.de/books?id=xA9dxrhfa5kC&lpg=PA3… („shred“ 1.)

Gruß
Kreszenz

Hi,

wow, ein sächsisches Dialektwort mit lateinischer Wurzel - muss der Rest Deutschlands befürchten, das Sächsisch jetzt hoffähig wird? :wink:

Na ich denke zum Äußersten wird es nicht gleich kommen.

Übrigens heißt das in der Gegend von Meißen eher Schruhds, aber vielleicht hat sich der UP auch nur vertippt.

die Franzi

…Schruhds…

Eine stimmlose Affrikate am Wortende? Oder ein stimmloser Plosiv gefolgt von einem stimmhaften Frikativ? Das wag ich doch zu bezweifeln. Nicht im Sächsischen. :wink:

Hier in Leipzig heißt das Wort auch „Schrutz“ und bedeutet genau das gleiche, das „u“ ist lang [ʃʁʉːt͡s]. Wenn ich heute Abend zuhause bin, kann ich mal ins Sächsischwörterbuch von Gunter Bergmann gucken, der hat meist 'ne kleine Etymologie dabei.

Viele Grüße,

  • André

Hallo, André,
kann ich bestätigen Schruutz hat sich auch bei uns gehalten.

Im oberschwäbischen habe ich „Kruuschd“ kennengelernt, was das gleiche bedeutet und lt. Kreszenz ja auch die gleiche Wurzel hat.

Gruß
Eckard

Steht nisch trinne… :frowning:

Wenn ich heute
Abend zuhause bin, kann ich mal ins Sächsischwörterbuch von
Gunter Bergmann gucken, der hat meist 'ne kleine Etymologie
dabei.

Bin daheim, aber das Wort steht leider nicht im Buch verzeichnet. Schade schade.

Gruß,

  • André

Hallo, Eckard,

Im oberschwäbischen habe ich „Kruuschd“ kennengelernt, was das
gleiche bedeutet und lt. Kreszenz ja auch die gleiche Wurzel
hat.

„G/Kruscht“ dürfte aus „Gerüst(e)“ entstanden sein, ahd. girusti, geruste, karusti für Ausrüstung, Hilfsmittel, Rüstung, Schmuck, Werkzeug etc.

Dieses wiederum gehört zu ahd. (h)rusten: (aus)rüsten mit der idg. Wurzel *krāu-, krā-, *krəu- häufen, zudecken, verbergen - also keine Verwandtschaft mit „Schrutz“.

Gruß
Kreszenz

Hi

Bin daheim, […]

dorheeme!!

die Fränzi

1 Like

Hallo Alfred,

ich kenne aus meiner Heimatstadt Leipzig eine andere Bedeutung:

Schrutz ist minderwertige Ware, bzw. Schundartikel, Ramsch.

Viele Grüße Michael