Schüler hirntot

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Wolfen: Ärzte erklären Schüler
nach Prügelei für hirntot

18-Jähriger soll auf Jungen brutal eingetreten haben

Der bei einer brutalen Prügelei auf einem Schulhof in Wolfen (Sachsen-Anhalt) verletzte Schüler ist von den Ärzten für hirntot erklärt worden. Das teilte die Polizei Dessau auf Anfrage am Freitagabend mit. Ein 18-Jähriger soll den 16 Jahre alten Jungen am Donnerstag geschlagen und auf das am Boden liegende Opfer eingetreten haben. Der Junge erlitt Hirnblutungen und Hirnquetschungen.

Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst, stellte sich dann aber bei der Polizei. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Er befindet sich in Halle in Untersuchungshaft. Der Hirntod ist ein unumkehrbarer Ausfall sämtlicher Hirnfunktionen.

Der 18-Jährige hatte nach bisherigen Ermittlungen dem jüngeren Schüler mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Lebensgefährlich verletzt wurde der Junge per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Halle gebracht. Der Prügelei sollen in der Vergangenheit verbale Auseinandersetzungen zwischen dem 18-Jährigen und dem Jüngeren vorausgegangen sein.

Unauffällig und hilfsbereit
Der Täter, der bis vor kurzem selbst die Schule besucht hatte, sei bisher als unauffällig, hilfsbereit und freundlich wahrgenommen worden. „Darum wäre es voreilig, der Schule, Lehrern oder Mitschülern unbesehen eine Mitschuld an dem Geschehen zuzuweisen“, betonte Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos). Ein Schulpsychologe helfe Lehrern und Schülern bei der Verarbeitung der Geschehnisse.

Der Minister hatte sich zuvor bestürzt über die Tat gezeigt. „Dem Opfer, den Eltern und allen Leidtragenden gilt mein tiefes Mitgefühl. Eine solch aggressive Gewalttat macht mich traurig und ratlos“, sagte Olbertz am Freitag. Er warnte zugleich vor voreiligen Schlüssen. Die Hintergründe des Geschehens seien noch nicht bekannt. Derzeit scheine es, als sei der Schulhof eher zufällig zum Tatort geworden.


Ist das nicht furchtbar?
Die Hemmschwelle schein immer mehr zu sinken.
Gut, Jungs schlagen sich öfter mal, aber auf jemanden einzutreten der schon am Boden liegt?

Schockierte Grüße
Marianne

Hallo Marianne,

Ist das nicht furchtbar?

Ja, ist es.

Die Hemmschwelle schein immer mehr zu sinken.

Nein. Das kommt schon seit tausenden von Jahren immer wieder vor. In unserer Zeit eher immer seltener. Die Hemmschwelle war noch nie so hoch wie heute.

Gut, Jungs schlagen sich öfter mal, aber auf jemanden
einzutreten der schon am Boden liegt?

Ja, furchtbar, unentschuldbar. Aber nun wirkluch kein Massenphänomen, wie Folter und Hexenverbrennung im Mittelalter. Noch vor 60 Jahren wäre das eher harmlos gewesen, im Vergleich zu anderem. Die Tendenz geht eher in die entgegengesetzte Richtung.

Gruß, Rainer

Hallo Marianne,

Ist das nicht furchtbar?

diese Frage ist mit einem ja sicherlich richtig beantwortet.

Die Hemmschwelle schein immer mehr zu sinken.

Dies ist eine Aussage aufgrund des aktuellen aktuellen Anlasses.
Ob die Hemmschwelle wirklich sinkt ist dadurch nicht zu belegen.

Solche Vorfälle gab es schon immer.
Der große Unterschied ist heute, dass wie massenhaft Medien haben, die solche Themen aufgreifen und reisserisch ausschlachten.
Das führt ja auch dazu, dass sich Eltern heutzutage nicht vorstellen können, dass Kinder ohne Handy überleben können und dass hinter jeder Schule ein Kinderschänder wartet.

Gut, Jungs schlagen sich öfter mal, aber auf jemanden
einzutreten der schon am Boden liegt?

Auch das gab es früher schon.
Ob es in tatsächlichen Zahlen eine qualitative Zunahme der Gewalt gibt, kann dir nur eine entsprechende Statistik sagen.

Mir zeigt ein Blick in die Statistik dass hier die meisten subjektiven Grfühle die man da so hat, falsch sind.

Gruß Ivo

wahrgenommen worden. „Darum wäre es voreilig, der Schule,
Lehrern oder Mitschülern unbesehen eine Mitschuld an dem
Geschehen zuzuweisen“, betonte Sachsen-Anhalts Kultusminister
Jan-Hendrik Olbertz (parteilos). Ein Schulpsychologe helfe
Lehrern und Schülern bei der Verarbeitung der Geschehnisse.
Schockierte Grüße

Hallo Marianne,
erst nachdem etwas Schreckliches passiert ist, kommen von allen Seiten Unschuldsbekenntnisse. Im Vorfeld müssen alle Schüler darauf vorbereitet werden, wie auf Gewalt zu reagieren ist. Es liegen hier klare Versäumnisse von Lehrern wie auch Eltern vor. Im Flugverkehr werden Piloten und Stewardessen trainiert, wie sie auf Gewalt an Bord zu reagieren haben. Warum wird das nicht an Schulen gemacht?
Franz

Ist doch nichts neues. Andere Schüler werden gefoltert, bevor sie totgeschlagen werden.

Mein Vorschlag: die Täter, sofern ermittelbar, in ein Bootcamp stecken, dort ordentlich schmoren lassen, und wenn sie nach ihrer Mama schreien, noch ein paar ordentliche Überzüge verpassen, bis sie heulend und wimmernd am Boden liegen. Und dann mal fragen, ob sie aus der Lektion etwas gelernt haben. Und wenn nicht, die gleiche Prozedur noch einmal.
Mit dem Schmusekurs „Bewährung“ kommen wir nicht mehr weiter, die jugendlichen Staftäter lachen doch über die deutsche Strafjustiz!

R.

Hallo,

Ist das nicht furchtbar?

sicherlich. Insbesondere stellt sich die Frage, wieviel Zuschauer es gab. Den Punkt untätig zuzuschauen empfinde ich als weitaus tragischer, als die Tat an sich.

Die Hemmschwelle schein immer mehr zu sinken.

Kann ich nicht beurteilen. Sicher ist zumindest, daß in den Medien verstärkt von solchen Fällen berichtet wird. Ob solche Gewaltdelikte faktisch zugenommen haben, bleibt dabei offen.

Gut, Jungs schlagen sich öfter mal, aber auf jemanden
einzutreten der schon am Boden liegt?

Den Pressemeldungen zufolge war dies nicht die erste Auseinandersetzung der beiden und häufig tritt bei solchen wiederholten „Begegnungen“ einer Steigerung der Gewalt auf. Wenn man echten Haß verspürt, wird „das“ Gegenüber ohnehin nicht mehr menschlich wahrgenommen - sondern als lästiges etwas, das es zu zerquetschen gilt.

Gruss
Enno

Hallo Franz

Im Flugverkehr werden Piloten und Stewardessen
trainiert, wie sie auf Gewalt an Bord zu reagieren haben.
Warum wird das nicht an Schulen gemacht?

Anwort von Lehrern: weil zwar vielen Kindern bzw. Jugendlichen Gegenwehr/Gewaltvermeidung beigebracht werden könnte, aber manchen auch, wie sie „richtiger“ zuschlagen können. D.h. man fürchtet, dass die Gewalt - wenn vorhanden - besser weil brutaler ausgeführt wird. Man delegiert also „Selbstverteidigung“ bewusst an die Eltern, um potentiellen Tätern nicht eine zusätzliche Waffe zu liefern.

PS: unabhängig von diesem traurigen Fall: Mir gibt es einen „Vorsprung an Gegenwehr“, wenn ein potentieller Angreifer nicht weiß, dass und wie ich mich wehren würde, denn nur dadurch hab ich gegen eine stärkeren Gegner eine Chance.

lg. Christine

Hallo,

Anwort von Lehrern: weil zwar vielen Kindern bzw. Jugendlichen
Gegenwehr/Gewaltvermeidung beigebracht werden könnte, aber
manchen auch, wie sie „richtiger“ zuschlagen können.

was wäre denn der richtige Ansatz ? Wohl kaum SV-Training für die Schüler. Eher etwas, das zumindest die anderen Schüler darauf konditioniert, bei gewalttätigen Eingriffen sofort dazwischen zu gehen. Gewalt müßte als abnormes, unadäquates Mittel der Konfliktlösung verstanden werden.

Mir gibt es einen „Vorsprung an Gegenwehr“, wenn ein potentieller Angreifer
nicht weiß, dass und wie ich mich wehren würde, denn nur dadurch hab ich gegen
eine stärkeren Gegner eine Chance.

beim Erstkontakt sicher richtig, in der nächsten „Runde“ ist der hinfällig - falls die stattfindet. Allerdings dürfte es gerade bei solchen Streitigkeiten unter Schülern häufig die Konstellation eines deutlich überlegenden Aggressors geben, der sich ein wehrloses Opfer zum Frust abreagieren sucht. Ist man zumindest ansatzweise in der Lage Widerstand zu leisten, senkt das die Chance zum Opfer zu werden.

Gruss
Enno

Solche Vorfälle gab es schon immer.

Mir ist in meinem ganzen Leben noch kein solcher Vorfall zu Ohren gekommen.

Wir hören ja schon seit einiger Zeit immer wieder von fürchterlichen Mißhandlungen von Schülern durch Mitschüler.

Das ist

a) nicht normal und
b) kam es früher i.d.R. nicht vor.

By the way: Man hat jahrelang Kampagnen gegen „rechte Gewalt“ geführt - aber irgendetwas anderes muß man dabei übersehen haben.

Gruß, Infotalk