Schüler verstehen Prüfungsfragen nicht mehr

Hallo,

ich möchte hier, ortsunabhängig, denn das wird wohl in ganz Deutschland so sein, einmal in die Runde geben, was man so hört.

Nach einer intensiven Lerneinheiteinheit im Bereich BWL an einer berufsbildenden Schule im Teilzeitbereich (Kaufleute), kommt die Klassenarbeit. Dabei greift mancher Lehrer gerne auf Prüfungsfragen für Kaufleute zurück. Genau diese Fragen wurden im Unterricht vorher nicht besprochen, jedoch waren die Inhalte bestens bekannt.

Dazu muss gesagt werden, dass an dieser Schule die Klassenarbeiten eine Woche vorher schon einmal in die Klasse gegeben werden, damit die Schüler die Fragen machen können. Eine Woche später, also zur Klassenarbeit, kommen dann die gleichen Fragen noch einmal.

Das war jetzt bei mir nicht mehr der Fall. Die Inhalte waren bekannt, die Fragestellungen aber nicht.

Nach der Rückgabe der nicht mehr so gut ausgefallenen Klassenarbeit, meinte ein Schüler, er hätte die Fragen gar nicht verstanden. Einige aus der Klasse stimmten ihm zu.
Wohlgemerkt, es sind ganz normale Fragen aus einem Buch für Kaufleute, die ich bisher immer benutzen konnte und meine Kollegen in einem anderen Bundesland das ebenfalls getan haben.

Die Umstände sind hier schwieriger.
Aber noch einmal zu meiner Frage.
Mich würde interessieren, was andere auf die Aussage des Schülers hin, er habe die Fragen gar nicht richtig verstanden, antworten würden?

Gruß
numbat

Hi

Wie soll man das machen, ohne die Fragen zu kennen?

Kann sein, dass der Schüler einfach blöd war.

Ich habe aber in meiner Schulzeit schon die ein oder andere Beleidigung an der deutschen Sprache unter den Prüfungsfragen erlebt. Sowas wird wohl auch an Berufsschulen vorkommen.

Und wenn der Schüler dann noch nervös ist und wegen der Prüfung unter Stress steht, bleibt da schonmal ein Hänger.

Die Frage ist:
Wie gehst du mit Fragen um?

Normalerweise sollte ein Schüler, wenn er eine Prüfungsfrage nicht versteht, sich melden. Und wenn der Lehrer meint diese Frage ist berechtigt, so wird für die gesamte Klasse eine Erklärung gegeben.

Es gibt aber auch Lehrer, die erlauben während einer Prüfung überhaupt keine Fragen.

Und wenn die dann verwurschtelte Fragen stellen, wirkt sich das natürlich auf den Durchschnitt aus.

Wenn Fragen erlaubt waren, liegt die Verantwortung beim Schüler und in der Berufsschule sollte man fähig sein sich zu melden, wenn man etwas nicht versteht.

lg
Kate

Hallo numbat,

was genau hält Dich davon ab, bei den Schüler rückzufragen, was genau sie denn an den Fragen nicht verstanden haben? Das kann von „unleserlich geschrieben“ über „merkwürdig formuliert“ bis „Fachbegriffe waren unbekannt“ allerlei sein :wink: Und die Antwort wirst Du wohl nicht von uns sondern nur von Deinen Schülern kriegen…

*wink*

Petzi

Hallo,
ich würde mal sagen, ihr habt euch nicht richtig vorbereitet.
Wenn es so ist, wie Du schreibst hätte die Vorbereitung nicht besser laufen können (vorausgesetzt die Themen wurden auch im Unterricht besprochen und nicht nur „ausgeteilt“).

Ich erinnere mich sehr lebhaft an eine Bioklausur der 9. Klasse. Wir haben ein ganzes Semester lang den Bienentanz besprochen und dann kam die Klausur. Thema: Synapsen unter dem Einfluss von äußeren Reizen! Wir haben alle verkackt und die Klausur wurde nicht wiederholt.

Viele Grüße

Hallo!

„Was man so hört“ ???

Also, mir gingen unterschiedlichen Gedanken durch den Kopf:
a) Schutzbehauptung der SuS, um sich besser mit einer negative(re)n Note anfreunden zuu können.
b) Tatsache: SuS denken manchmal zu wenig mit.
c) Tatsache: SuS haben große Schwierigkeiten, GESCHRIEBENE Formulierungen tatsächlich zu verstehen, weil sie ungenau lesen und nicht mitdenken können / wollen.

Mir selbst als Testender passierte manch unerwartetes, vor allem wenn es um einen Transfer von Wissen ging, also bekanntes Wissen sollte auf einen Fall, der so nicht besprochen wurde, angewandt werden.

Manchmal habe ich auch den Eindruck, die SuS haben nur geringe Vorstellungskraft bzw. Phantasie.

BSP: Rechts- und Geschäftsfähigkeit etc. sowie Gesellschaftsrecht wurden durchgenommen. Nun im Fall war ein 17-Jähriger Geschäftsführer einer GmbH. Mit dieser Konstellation kamen die Personen schwer zu Recht.

BSP: Sachverhalt wird über 4 Fragen hinweg erweitert und weitere Fragen dazu gestellt. SuS vergessen, was vorher beschrieben war und beziehen dies nicht (mehr) in ihre Antworten ein.

Just my 50 ct.
Herzliche Grüße
Jogi

PS: Ursachenforschung betreibe ich schon lange nicht mehr, es ist müßig. Leider.

Guten Tag,

als Antwort auf einige Postings.
Fragen sind während der Klassenarbeit erlaubt. Wenn ich feststelle, es kommt zum x-ten Mal die gleiche Frage, dann beantworte ich sie laut für alle.

Die Fragen kommen aus einem Buch, indem Sie in Textform vorliegen. Die Seiten dienen als Kopiervorlage, somit sind sie für alle deutlich leserlich. Manchmal wird eine Frage, samt Lösungsvorschläge, von mir ganz abgeklebt.Diese Frage fälllt dann aus dem Fragekatalog heraus. Es sind Multiple-Choice-Aufgaben.
Also, jeder konnte die Fragen lesen, die Inhalte waren lange im Unterricht durchgenommen worden und hinlänglich bekannt. Für Fragen stehe ich zur Verfügung.

Gruß
numbat

Hallo,

als Dozent und Prüfer in der Weiterbildung kenne ich Dein Problem bzw. das Problem Deiner SuS.

Ich helfe mir so, in dem ich 1 oder 2 UE plane, in denen ich das sytematische Verstehen und Lösen von IHK Prüfungsfragen übe.

Bei manchen Lösungsvorschlägen (nicht MC, sondern offen gestellt) frage ich mich selbst, was will mir der Prüfer sagen bzw. der, der den LV verfasst hat.

Gruß Hans