Schüleraustausch

Liebe/-r Experte/-in,

meine Tochter, derzeit 14 und gut in der Schule, möchte trotz G8 Schulzeit bis zum Abi, gerne 2010 für 3-6 Monate in einem englischsprachigen Land (England, USA, Australien, Neuseeland, Indien o.a) zur Schule gehen und in einer Familie wohnen. Entweder gegen Geld einseitig oder im echten Austausch mit Option, dass wir gerne auch ein Kind aus einem anderen Land danach zu uns aufnehmen. Der Markt ist unübersichtlich und viele Angebote sehr teuer. Wer kennt gute Möglichkeiten ? Wir freuen und über jede Information.
Herzlichen Dank!
J.P.Theurich

Hallo Herr Theurich,

Der Markt für Schüleraustauschprogramme ist tatsächlich unübersichtlich und es
ist schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ein paar generelle Ratschläge
meinerseits sind:

  • Wählen Sie eine mittelgroße Organisation. Bei einer zu großen Organisation ist
    die Betreuung oftmals unpersönlich, bei einer zu kleinen Organisation kann das
    Support-Netzwerk unausreichend sein.
  • Achten Sie darauf, wie lange die Organisation und die Partnerorganisationen im
    Ausland bereits bestehen. In einem von starker Konkurrenz dominiertem Markt
    können sich Austauschorganisationen nur wenige Fehler leisten - ein langes
    Bestehen ist ein Indiz für ordentliche und seriöse Arbeit.
  • Fragen Sie nach Vermittlungsquoten, Familienwechselquoten etc. Eine seriöse
    Organisation wird Ihnen auch unangenehme Fragen offen beantworten. Bei der
    Familienwechselquote ist niedriger nicht immer besser - eine hohe Quote kann
    auch bedeuten, dass die Organisation schnell auf Wechselwünsche reagiert.
  • Fragen Sie nach, ob auf jeden Fall eine Familie gefunden wird. Leider gibt es
    Organisationen, die sich die Möglichkeit vorbehalten, kurzfristig vom Vertrag
    zurückzutreten. Diese sollten Sie unbedingt meiden.
  • Achten Sie auf Fachverbandsmitgliedschaften. Die Partnerorganisation im
    Ausland muss Mitglied von CSIET sein.
  • Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl. Sie übertragen der Organisation für einen langen
    Zeitraum die Verantwortung für das Wohlergehen Ihrer Tochter. Sie sollten sich
    mit Ihrer Entscheidung 100% wohlfühlen.

Was direkten Austausch angeht fällt mir nur der Rotary-Club ein, allerdings weiß
ich nicht, ob dieser Quartals- und Semesterprogramme anbietet.

Ich selber war 2004 mit der Organisation DFSR für ein Jahr in Australien und war
mit den Dienstleistungen der Organisation sehr zufrieden. Alles war sehr gut
organisiert und als es leider zu Problemen mit der Gastfamilie kam, hat mich DFSR
sehr gut unterstützt. Ich sage offen dazu, dass ich für DFSR jetzt als freier
Mitarbeiter tätig bin und somit natürlich ein wenig voreingenommen bin, aber
wenn ich mit DFSR schlechte Erfahrungen gemacht hätte würde ich sicherlich nicht
für die Firma arbeiten.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Blümmert

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Lieber Herr Theurich,
im kurzfristigen Austausch kenne ich mich nicht so gut aus. Grundsätzlich empfehle ich Ihnen eine gemeinnützige Organisation wie z.B. AFS (hat meine ich auch kürzere Austausche im Angebot). Ansonsten ist eine kommerzielle Organisation mit viel Erfahrung EF.
Gruß A. Lorentzen

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Tut mir leid, meine Auslandszeit ist zu lange her. Ich kenn mich auf dem Markt nicht mehr aus.
Dennoch ein Tipp: Durch USA, England oder Australien kann man sich nicht mehr soderlich hervorheben bei Bewerbungen. Indien, HongKong oder ähnliches ist sicher aussichtsreicher. Die eigentliche Entscheidung muss aber dennoch auf dem Gefühl beruhen, dass man sich dort auch wohlfühlen kann.

Ich wünsche Ihrer Tocher für ihre Entscheidung und ihre Zukunft alles Gute!

Gruss
Björn Schlüter

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Lieber Herr Theurich,

ich war mit AFS unterwegs und habe durchwegs gute Erfahrungen gemacht. Hier bezahlt man an die Non-profit Agentur einen bestimmten Betrag für die Kosten, die Gastfamilie selber bekommt jedoch nichts dafür. Man selber braucht aber im Gegenzug keinen Austauschüler aufnehmen, außer man möchte das.
Im Endeffekt ist doch relativ viel Glück im Spiel - ob man es gut mit der Gastfamilie trifft hängt wohl doch nicht so stark von der Agentur ab, jedoch finde ich es gut, das diese kein Geld dafür bekommt und das somit nicht als „Nebenverdienst“ ansieht.

Alles Gute,

Elisabeth Schmon

Liebe/-r Experte/-in,

meine Tochter, derzeit 14 und gut in der Schule, möchte trotzdem
G8 Schulzeit bis zum Abi, gerne 2010 für 3-6 Monate in einem
englischsprachigen Land (England, USA, Australien, Neuseeland,
Indien o.a) zur Schule gehen und in einer Familie wohnen.
Entweder gegen Geld einseitig oder im echten Austausch mit
Option, dass wir gerne auch ein Kind aus einem anderen Land
danach zu uns aufnehmen. Der Markt ist unübersichtlich und
viele Angebote sehr teuer. Wer kennt gute Möglichkeiten ? Wir
freuen und über jede Information.
Herzlichen Dank!
J.P.Theurich

Hallo,

tut mir leid für die späte Antwort, ich bin sehr selten hier.

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten.
Ich würde Ihnen AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. empfehlen.
Sie haben dort die Möglichkeit zwischen einem 3-, 6- oder 10/11-monatigen Auslandsaufenthalt.
Angeboten werden Australien, Kanada, die USA, Neuseeland, Indien und Südafrika, sofern es in ein englischsprachiges Land gehen soll. Weiterhin sind noch ca. 40 weitere Länder möglich.

Diese Austauschorganisation ist nicht-kommerziell. D.h. Sie müssen weder selbst ein Kind aufnehmen, noch bezahlen Sie die Gastfamilie für den Aufenthalt Ihrer Tochter. Die Gastfamilien machen das aus Interesse an einer anderen Kultur, also ehrenamtlich.

Viele Grüße,
greta