Hallo,
Es kann vielleicht nur Zufall sein, aber:
- bei uns gab es an den 3 Jahren kein einziges Mal eine
Schlägerei
- es wurde niemand (!!) gemobbt
- die Lehrer waren überaus engagiert und haben uns optimale
Lernkenntnisse vermittelt (das merken wir alle jetzt im
Studium)
Ich denke schon, dass dies auch nicht an allen Privatschulen so ist. An meinem staatlichen Gymnasium war es allerdings auch so. Wir hatten keine einzige Schlägerei. Das kleinste bisschen an „Gekabbel“ wurde gleich schon von anderen (meist älteren) Schülern im Keim erstickt.
- seit dem es die Schule gibt (70 Jahre)wurde noch kein
Schulabgänger arbeitslos und jeder hat entweder einen
Ausbildungsplatz bekommen oder ein Studium angefangen!
Das kenne ich sogar von meiner staatlichen Gesamtschule so. Unsere Lehrer haben sich sehr reingehängt, damit jeder von uns am Ende mit nem Ausbildungsplatz oder einem Platz an einer weiterführenden Schule dasteht. Von meinem Gymnasium weiss ich es nicht, aber zumindest von meinem Jahrgang sind auch alle unter gekommen.
- es war zwar etwas disziplinärer als an staatlichen Schulen,
aber irgendwie bin ich der Meinung, dass das allen Schülern
gut tut- viele
Jugendliche sehnen sich nach Regeln und Normen, die ihnen
einfach halt und Sicherheit geben. Auf der Anderen Seite wurde
bei uns sehr viel auf die Entfaltung der Persönlichkeit
geachtet (unsere Schule hat an zahlreichen Wettbewerben,
Seminaren, Schauspielaktivitäten,etc. teilgenommen)
Auch wieder vergleichbar mit meinem Gymnasium. Wir hatten Musicals, Weihnachtsmärkte, Schuldiskos, Theaterstücke, Naturwissenschaftswettbewerbe und was weiss ich noch alles.
Diese Herzlichkeit habe ich noch nie von einer staatlichen
Schule gehört- ist ja auch kein Wunder:
- dort sind die Schulen überfüllt (wir hingegen waren in der
Abistufe nur 23 Leute)
- die Lehrer tun „nur“ Ihren Job, weil sie sich nur wenig mit
der Schule identifizieren. Bei uns haben die Lehrer uns öfters
zum Abendessen oder zu einer Grillparty zu sich nach Hause
eingeladen,
Wenn ich das einem von einer staatlichen Schule erzählt
habe, dachten die nur " was sind denn das für
Streber/Schleimer" => was ich damit sagen will, bei uns gab
es nicht diese Trennung zwischen dem „Wesen“ Lehrer und
Schüler und damit waren wir alle sehr glücklich!
Ich denke, dass sind Vorurteile. Das mag ja an vielen Schulen so sein, aber bei weitem nicht an allen. Wir hatten bereits in der Realschule einen hervorragenden Klassenzusammenhalt. Wir waren stolz auf unsere Schule und unsere Klasse und verstanden uns bestens mit unseren Lehrern. Bei uns wurde niemand gemobbt und es wurde eher bei „schlaueren“ Leuten um Hilfe gebeten als diese dämlich anzumachen.
Meine beiden Tutoren in der Oberstufe haben ebenfalls Grillparties veranstaltet, Fahrten mit uns gemacht, etc.
Zusätzlich sind solch kleine Schulen auch nicht das Beste für jeden. Ich bin damals extra von einer Oberstufe mit nur 30 Schülern in eine mit 170 gewechselt. So zusammengedrängt und ohne Fluchtmöglichkeit bzw. nur begrenzte Alternativen (an Freunden, Fächern und ausserschulischen Aktivitäten), waren damals einfach nichts für mich. Dagegen konnte ich mich in einer größeren Gruppe besser entfalten, konnte mir vielen verschiedenen Leuten zusammenkommen, hatte eine größere Fächerauswahl etc.
Ob Privatschule oder staatliche Schule ist gar nicht mal so wichtig. Wichtig ist erstens, dass die Eltern/Schüler sich die zukünftige Schule vorher genau ansehen um abzuschätzen, ob sie auch den individuellen Ansprüchen entspricht. (Kinder mit musischer Begabung werden vielleicht an einer Schule mit technischer/mathematischer Ausrichtung nur bedingt glücklich.) Und zweitens, dass Eltern in ihren Kindern auch das Gefühl fördern, dass sich Bildung und Leistung lohnen. Schüler, die letzteres nicht haben, werden auch an der besten Privatschule nicht plötzlich zum Wunderkind.
Ich hab Praktika an Privatschulen und an staatlichen Schulen gemacht. (Beides im Grundschulbereich und beides in GB.) Wirkliche Unterschiede habe ich zwischen den Kindern an sich nicht festgestellt (ausser im Leistungsstand). Es ist halt nur in den meisten Fällen etwas angenehmer eine Klasse mit 15 Schülern zu unterrichten statt einer mit 35. Das ist aber auch wieder sehr von der Schule (und im Grundschulalter vom Lehrer) abhängig.
Kel