Hallo, Gemeinde.
Nein, ich habe keine Frage, und falls mein kleiner Bericht hier fehl am Platz ist, darf er auch gelöscht werden.
Geräteschuppenfund: Vollständig erhaltene Zündapp, 200 cm³, Zweitakt-Zweizylinder, so von 1952 etwa, schätze ich. Natürlich vom Zahn der Zeit angenagt.
Nun hat Onkel Eillicht natürlich den Ehrgeiz, daraus wieder ein Motorrad zu basteln. Die Fuhre wurde also zerlegt und mit dem Motor angefangen (nachdem ich schon früher einmal ein altes Schätzchen fand, bei dem ich mit dem Rahmen anfing und zum Schluss, o Schreck, feststellte, dass die Kurbelwelle fehlte …).
Prüflauf im Keller stand gestern an, nachdem alle Arbeiten gut vonstatten gegangen waren und außer Kleinteilen nichts ersetzt werden musste; selbst die Lager waren alle noch gut, freu. Also angeschmissen, sprang gut an, zog gut hoch.
Während ich über den Motor gebeugt stand, trat mich plötzlich ein Pferd in die Ei…ngeweide. Dazu ein freundliches PAFF, und ein Blechdeckel kugelte sich auf dem Boden.
Was war passiert? Der Deckel der Lichtmaschine (den ich mit M6-Schrauben und Zahnscheiben anstelle der pofeligen Federringe angebracht hatte) war samt Dichtung und vorstehender Schrauben weggeflogen und mir vor den Latz geknallt.
Lichtmaschine? Ja, Lichtmaschine. Seit wann explodieren denn die Lichtmaschinen? Was war denn das nun gewesen?
[Vor dem Weiterlesen bitte selbst raten!]
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Ich hatte die Lichtmaschine vor dem Probelauf komplett totgelegt, sogar die Bürsten ganz vorschriftsmäßig entfernt. Da kann doch gar nix wegfliegen, Sack und Asche noch mal … ?
Da bleibt nur eins: Schorsche, seines Zeichens DKW-Sammler und Zweitaktfex, um Rat angehen. Der gab den ultimativen Tip : „Leuchte mal mit der Maglite von oben in den Kurbelkasten und guck, ob Du in der Lichtmaschine was siehst“. Gesagt, getan. Es liegt tatsächlich ein Lichtspalt zwischen Kurbelwelle und Lichtmaschine vor, das Kurbelgehäuse ist also nicht ganz dicht.
Aufklärung des Rätsels: Im Lichtmaschinengehäuse hat sich ein zündfähiges Gemisch gebildet, welches dann tatsächlich im psychologisch günstigen Moment explodierte und mir den Deckel vor den Latz knallte. Nu habe mer ä Dichtungsproblem … wie mir Schorsche versicherte, nichts Ungewöhnliches bei alten Zweitaktern und früher schon ein Problem bei Wettbewerbsmaschinen, die regelmäßig mit Deckeln schmissen. Was hätte passieren können, wenn ich nicht direkt vor dem Motor, sondern fünf Meter weg gewesen wäre, so dass mich die Kante hätte treffen können … will ich gar nicht so genau wissen.
Ich mache jetzt doch erst mal den Rahmen.
Gruß Eillicht zu Vensre