Schulanfänger ohne Ehrgeiz

Liebe Experten,

mein Sohn ist seit zwei Wochen in der Schule. Er zeigt keinerlei Ehrgeiz, etwas „schön“ oder „gut“ zu machen. Er macht nur das absolute Minimum, und das so unleserlich und lieblos, dass man es eigentlich nicht durchgehen lassen dürfte. Er hat keine Lust sich anzustrengen und braucht für die geringsten Aufgaben „unendlich“ lange. Die HA-Betreuung ist also jetzt schon sehr konfliktträchtig. Wer hat ähnliche Erfahrungen? Vielen Dank im Voraus.

Da geht es vielen gleich. Vom Kindergarten in die Schule ist auch eine grosse Umstellung. Unsere hat waehrend der ganzen Grundschulenzeit die Hausaufgaben ungern gemacht. Erst in der 4. Klasse wurde es besser. Hat es trotzdem auf das Gymi geschafft.
Es wird schon noch.
Ein bisschen Druck ausueben schadet aber nicht.
Lg

Lieber Herr Estragon,

wie war es denn bisher bei Ihrem Sohn: gab es in seinem Leben Dinge, die er schön oder gut machen musste? Und wie haben Sie bisher darauf reagiert? Bekam er eine Belohnung/Lob? Kinder brauchen oft Zeit, um sich auf Schule einzustellen. Die Umstellung vom Lustprinzip aufs Realitätsprinzip erfordert immer wieder die Fähigkeit, mit Frustrationen zurecht zu kommen, bzw. eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Das ist nicht leicht für ein Kind, vor allem, wenn es das bisher nicht so sehr musste. Es hilft eigentlich nur, mit dem Kind zu sprechen: zeigen Sie, dass Ihnen die Schule und seine Leistungen wichtig sind. Belohnen Sie Ihr Kind für gute Leistungen – aber möglichst nicht materiell, sondern in dem Sie etwas Schönes mit ihm machen (Spiel spielen, ins Kino gehen, Ausflug machen o.ä.)Versuchen Sie, herauszufinden, wie es ihm in der Schule geht. Falls sich nichts bessert, suchen Sie das Gespräch mit der Lehrerin.
Ich wünsche Ihnen Geduld und alles Gute!

Hallo,

vielleicht sollten Sie Ihrem Sohn einfach noch etwas Zeit geben. Es strömt gerade so viel Neues auf ihn ein.
Die Hausaufgabenbetreuung ist oft konfliktträchtig in der Familie. Viel loben für bereits Gelungenes und Geduld! Ein Außenstehender (älteres Nachbarkind) kann da helfen.

Lieben Gruß

Hallo Herr Estragon,

zunächst die Frage: Wer ist die HA-Betreuung? Sind Sie das oder erledigt Ihr Sohn die Hausaufgaben in der Ganztagsschule?
Wenn es sich nicht bessert, nehmen Sie Kontakt mit der/dem Klassenlehrerin/Klassenlehrer auf. Vielleicht „genügt“ ihr/ ihm das, was Ihr Kind als Hausaufgabe erledigt. Falls das nicht der Fall ist, ist es effektiver, wenn der Lehrer es dem Kind sagt und entsprechend Kritik übt oder lobt, wenn eine Sache besonders schön erledigt wurde. Ich arbeite sehr gerne mit gemalten Smileys, Stempeln oder Lobaufklebern. Vielleicht lässt sich so ein Belobigungssystem auch zu Hause umsetzen.
Lassen Sie Ihrem Kind Zeit. Es ist eine große Umstellung für das Kind und gewisse „Anfangsschwierigkeiten“ sind durchaus normal. Gerne können Sie sich bei weiteren Fragen wieder an mich wenden.
S. Regner

Hallo Herr Estragon,
tja, dazu fallen mir verschiedene Dinge ein. Kinder die vor Schuleintritt keine besondere Lust zu malen hatten, sind am Anfang oft nicht so motiviert. Meist ist dem ein „Du kannst aber nicht schön malen“ von anderen Kindern vorausgegangen und dann verweigern sich die Kinder. Die Aufgaben am Anfang der 1. Klasse haben ja oft viel mit malen, ausmalen, nachmalen zu tun. Es könnte auch ein Problem der Feinmotorik sein und er kann es nicht besser, tarnt es aber über „Mir doch egal“, Lustlosigkeit und vermeintlich fehlenden Ehrgeiz. Das würde auch die lange Dauer erklären. (Ermüdete Handmuskulatur) Dahinter liegt vielleicht ein Unvermögen, das mit einer Ergotherapie verbessert werden kann. Abklärung Kinderarzt?
Schüler, und Erstklässler im besonderen, erledigen die Aufgaben primär, weil sie Anerkennung und Lob von ihrer Lehrerin erhalten wollen. Die Beziehung zur Lehrerin ist also ein Schlüssel. Sie kann, bei körperliche fitten Voraussetzungen (s. oben), also im motivationalen Bereich also noch etwas rauskitzeln.
Zu Hause können Sie natürlich eine zeitlang mit Anreiztabellen arbeiten. Sie einigen sich auf Bedingungen, die ihr Sohn bei den Hausaufgaben erfüllen soll (ordentlich ausmalen, sauber schreiben, zeitlicher Rahmen) und wenn er diese erfüllt, erhält er in einer Tabelle einen Stern, Aufkleber, was auch immer. Sie vereinbaren welche Belohnung er bei 10 Sternen erhält. (Schwimmbadbesuch, ein Buch etc) So können Motivationslücken überbrückt werden, bis sich ein gewisse Routine eingespielt hat.
Vielleicht sind aber auch Ihre Ansprüch zu hoch und die Lehrerin ist zufrieden mit dem was Ihr Sohn abliefert. Das könnten Sie nur in einem Gespräch klären.
Ich wünsche Ihnen trotzdem ein gelungenes 1. Schuljahr und lassen Sie sich die Freude an Ihrem Kind nicht verderben. Es gibt ein Leben außerhab der Schule!
Viele Grüße
Riesenwicht

Hallo,

zunächst einmal möchte ich vorsichtig erwähnen, dass das Lernverhalten, den Willen zum Fleiß und zur Leistung viele wichtige Vorläufer hat in der frühen Kindheit bis zum Vorschulalter. Ist dort kein Ehrgeiz oder Spaß am Lernen geweckt worden, wird es nun sehr schwer werden. Des Weiteren ist es von Bedeutung, wie schulreif ein Kind ist. Haben Sie Ihren Sohn bereits recht früh eingeschult? Dann war er vielleichtnoch nicht reif genug, denn vile Knder brauchen Zeit bis zum 7. Lebensjahr. Was sagte denn damals die Schulärztin?
Jetzt ist es aber wie es ist und man muss sich Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Der absolut falscheste Weg ist Druck, Stress und Strafe. Das bewirkt eine Verstärkung seines Verhaltens und wirkt auch treaumatisierend auf das gesamte restliche Schulleben. Versuchen Sie es mit Belohnung. Sie können z.B. eine Tabelle anfertigen, wo er jeden Tag, wenn er seine Hausaufgaben gut, (nicht PERFEKT!) gemacht hat, einen Aufkleber eingeklebt bekommt und hat er 5 Aufkleber gesammelt, erhält er eine kleine Belohnung. Das kann ein Ü-Ei sein, ein schöner Ausflug, ein Büchlein etc. Des Weiteren müssen Sie schnell mit der Lehrkraft in Verbindung treten und sich besprechen. Mehr kann ich Ihnen auf die Schnelle nicht raten, denn dieses Thema füllt Bücherseiten und ist sehr komplex. Wenn Sie Ihrem Sohn das Gefühl geben, Sie sähen ihn als Versager an, wird er seine Rolle erfüllen. Zeigen Sie ihm, dass sie davon überzeugt sind, dass er es besser kann und loben Sie ihn für jeden kleinsten Fortschritt. Aber Leistungsdruck geht IMMER nach hinten los. Kinder lernen durch Lob und Erfolg. Nur dann sind sie bereit, etwas dafür zu tun. Dieses Schema hält bis zum 16. Lebensjahr an, erst dann wissen sie, dass sie alles für sich selber und ihre Zukunft tun.
Herzliche Grüße…

Geht dein Sohn gerne in die Schule? Hat er sich auf die Schule gefreut? Sich darauf vorbereitet? Gab es Probleme im Kindergarten? Was macht er wirklich gerne? Für was ist er bereit sich anzustrengen? Wie erfolgt die Rückmeldung von Seiten der Schule und vom Elternhaus, wenn er sich sich nicht angestrengt hat? Bist du sicher, dass er seine Arbeit besser erledigen könnte?

Ohne Antworten auf diese Fragen ist es schwierig etwas zu raten?
Allgemein hilft aber oft ein Belohnungssystem.

Viel Erfolg und Geduld!

Viele Grüße

Kinder müssen sich an das Neue (die Schule gewöhnen).

Geht er denn wenigstens gerne zum Unterricht?

Hat sich die Lehrerin oder Lehrer schon beschwert?

Gab es schon den ersten Elternabend?

Was machen andere Eltern aus der Klasse/Schule?

Eltern sollten nicht zu streng sein - ich rate „Regeln“ mit dem Kind auszuhandeln und Rituale einzuführen:

Feste Arbeitszeit, an einem festen Platz ohne Ablenkungen. Die Aufgaben werden vom Kind den Eltern erklärt und dann selbständig durchgeführt. Eltern und Kind geben den Hausaufgaben „Noten“: sieht gut aus, geht so, sieht schlecht aus und reden dann darüber. Für jeden „guten“ Tag gibt es einen Punkt. Für 3bis 5 Punkte gibt es eine Belohnung (aber kein Geld oder Essen, sondern einen Spaziergang, ein Brettspiel mit den Eltern spielen - also Zuwendung und Zeit). Mit den Lehrern kann man über das Problem sprechen und gemeinsame Schritte unternehmen.

Für Hausaufgaben sollen etwa 30 Minuten pro Tag angesetzt werden (trödeln muss aber abgezogen werden).

Dann wird sich das schon einspielen (wenn nicht, ggf. zur psychologischen Beratungsstelle gehen - aber nicht in den ersten 3 Monaten)

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
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Vielen Dank für die Antwort!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

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Sorry, ich war sehr lange krank, daher hier gar nicht online.