Schulangst, Schulverweigerung

Hey Jule,

ich reduziere mitnichten. Ich halte es lediglich für eine richtige Entscheidung, Schulverweigerung nicht mit Fernsehen zu belohnen. Die Reduzierung nimmst du vor, indem du dich an Einzelheiten festbeißt.

Woher willst du wissen, ob das Kind das Fernsehen schauen als Belohnung betrachtet? Lediglich die operante Konditionierung als Erklärungsmodell zu benutzen ist viel zu eindimensional um es auf einen komplexen Menschen anwenden zu können. Und du weisst ja sicherlich auch dass es mehrere Erklärungsmodelle gibt. Warum nimmst du gerade die operante Konditionierung?

Versteh mich nicht falsch. Aber diese Theorie ist auch nur eine Phantasie deinerseits. Ob sie auf dem Kind zutrifft, weisst du nicht. Meine Theorie ist jedenfalls auch durch ein empirisches Beispiel belegt und nicht nur einfach meine Phantasie.

Was ich hier eigentlich versuche ist vom theoretischen Denken hinweg zu kommen und ich merke, dass du dadrin sehr verhaftet bist, was mir anscheinend nicht so ganz gelingen mag. Jede Theorie die du dir in deinem Kopf bildest verfehlt den Punkt, nämlich sich um das Bedürfnis des Kindes zu kümmern. Nicht, dass ich die Theorien nicht für wertvoll erachte, sondern einfach deshalb, weil durch die Theorien das wichtigste außer Acht gelassen wird.

Es geht nicht um Ursachen und Therapien, sondern lediglich darum, dass man sich durch Fehlverhalten neue Probleme schafft, die man dann ebenfalls bewältigen muss. Davon, sich selbst zu lieben, wird man z.B. nicht automatisch wieder schlank.

Ich hatte das schon verstanden. Ich habe aber vorrausgesetzt, dass du dir folgendes selber denken würdest: Wenn ein Mensch in der Lage ist sich selbst zu lieben, meinst du dann, dass er ein Problem damit hat, fett zu sein? Wenn er sich liebt und sich deshalb auch vollkommen so akzeptiert wie er ist, denkst du er hat dann ein Problem damit fett zu sein? Verstehst du was ich meine?

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