Schuld auf den Kopf /auf dem Kopf häufen/anhäufen

Gibt es so etwas, wie
„Schuld auf den Kopf /auf dem Kopf häufen/anhäufen“

auf dem Kopf / oder auf den Kopf?

anhäufen / oder einfach häufen?

Danke

ich bin mir nicht sicher, aber es ist anscheinend ein Bild aus der Bibel.

Hast Du vor Deinem Posting nachgeschaut, ob es google-Treffer dazu gibt?

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Und du willst uns nicht verraten, woher du diesen Anschein hast? Und wie er genau lautet?

Gruß

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wenn ich wusste, hätte ich gar nicht die Frage gestellt. Ergoogeln habe ich auch. Ich habe nur eine vage Erinnerung und weiß nicht, ob es stimmt. Im alten Testament legte man Asche auf den Kopf, um das Ableben der nahen Verwandten zu trauern. Es geht anscheinend im Sinn von "Schuld auf sich genommen zu haben/ sich schuldig gemacht zu haben usw.

Ist das grammatikalisch korrekt?
Schuld auf den Kopf häufen
Schuld auf dem Kopf häufen
Schuld auf den Kopf anhäufen
Schuld auf dem Kopf anhäufen
Schuld auf dem Kopf aufhäufen
Schuld auf den Kopf aufhäufen

Grüße

Das hat mit Grammatik nichts zu tun. Es gibt diese Redewendung einfach nicht. Das alttestamentliche „Asche aufs Haupt streuen“ bzw. „sich in Sack und Asche hüllen“ (meist aus Trauer, oder, glaub ich, auch manchmal aus Reue wegen einer Verfehlung) hat damit nichts zu tun.

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Na ja! Verfehlungen verursachen Schuldgefühle. Es ist ja egal!

Ich habe noch mal gegoogelt.
Es gibt 234 „Schuld auf sich gehäuft“
Dann geht es wahrscheinlich „Schuld auf den Kopf gehäuft“ in Anlehnung an „Asche aufs Haupt streuen“

Vielleicht sollte ich doch nicht „Kopf“, sondern „Haupt“ schreiben? Ein Kopf ist doch ein „Haupt“ und ein „Haupt“ ist wiederum ein Kopf

Das ist doch um Himmels willen nicht dasselbe!?

„in Sack und Asche“ ist ein symbolisches Ritual der Verzweiflung. Der wörtliche Ausdruck „Asche aufs Haupt“ ist nicht alttestamentlich. weiß ad hoc nicht, wo der herkommt. Aber wenn, dann „Asche aufs Haupt“ und nicht etwa „Schuld aufs Haupt“. Das wäre Unsinn.

Aber der Ausdruck „Schuld anhäufen“ ist eine gebräuchliche Redewendung.

Im Alten Testament findet sich das Beispiel im „Buch Daniel“ 9.3:
„Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche.“

Daniel hatte sich schuldig gemacht, indem er sich vom Gott abwandte. Es ging also um Schuld und nicht um Trauer.

Ich habe irgendwo (im Mittelalter in Europa oder sogar in Deutschland?) noch gelesen, dass die Sträflinge in eine Ziegenhaut reingestopft wurden und die Dorfbewohner sie vor sich trieben. Es war eine Strafe, wenn man die Ernte als der Letzte reinbrachte. Anscheinend haben „Schuld“ und „Haupt bzw, Kopf“ irgendwie miteinander zu tun. Es müsste irgendwie eine Verbindung geben. „Haupt“ als der Sitz von „Schuld“ und „Trauer“.

Das ist ja gut. Danke

Auch → hier werden Erklärungen zu „Asche aufs Haupt“ mit „Quellen fehlen“ markiert.

Es ist aber bekannt, daß das römisch-katholische Aschermittwoch-Ritual, wo der Priester den Leuten ein Aschenkreuz (symbolisch nur) auf die Stirn zeichnet, auf ein Ritual mittelalterlicher Mönche zurückgeht. Eine Quelle kann ich auch nicht zitieren. Aber es ist Asche und nicht Schuld, die aufs Haupt kommt :slight_smile:

Gut jetzt? :wink:

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Es fällt mir etwas anderes ein: Was meinst du mit „Schuld“ in „Schuld anhäufen“?Meinst du pecuniäre Schuld?
Nein. mit „Schuld“ meine ich nicht die finanzielle Schuld, sondern „Gewissensschuld“

Wie? Nein! Die Asche hat doch irgendwie mit Schuld zu tun. Wenn die Asche aufs Haupt darf, darf auch Schuld ans Haupt. Das Haupt kann sowohl für die Asche als auch für die Schuld ein geeigneter Sitz sein, oder? :upside_down_face:

Warum machst du sowas?? Trotz eindeutiger Erklärungen:

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Sorry! Sorry! Neulich habe ich mich sehr oft mit der KI beschäftigt und das kommt wahrscheinlich davon. :pray:

Habe doch eine wörtliche Quelle aus dem AT gefunden für den Ausdruck

2 Samuel 13. 19:
ותקח תמר אפר על־ראשה וכתנת הפסים אשר עליה קרעה ותשם ידה על־ראשה ותלך הלוך וזעקה׃

„Und Tamar streute Asche auf ihren Kopf ('ephär al-ro’schah) und auf das vielfarbige Kleid, das sie trug, und legte ihre Hand auf ihren Kopf und ging weinend weg.“

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Bei wiki (unter Beispiele) liest sich das ein bißchen anders:

„… da warf Thamar Asche auf ihr Haupt und zerriß den bunten Rock, den sie anhatte, und legte ihre Hand auf das Haupt und ging daher und schrie. (Luther Bibel 1545, 2. Buch Samuel 13,19)“

Vor einer halben Stunde dort gelesen. :wink:
Nur zur Kenntnis!

Gruß

Nett gesagt :stuck_out_tongue_winking_eye: Danke für den Hinweis!
Yep, ich hab vergessen קרעה mitzuübersetzen. Es heißt natürlich
„… und zerriss das vielfarbige Kleid, das sie trug …

Und וזעקה kann man „weinend“, aber auch „schreiend“ übersetzen.

Auch David zerreißt später seine Kleider - aus Trauer um seinen Sohn, nicht aus Trauer um seine von diesem vergewaltigte Tochter :upside_down_face:

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Hallo Nadja

Wenn du zuviel Schuld auf dich geladen hast, kann dir die Schuld über den Kopf wachsen.

Vielleicht geistert dir diese Redewendung durch den Kopf.

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Hallo Nadja,

außerhalb des biblischen Zusammenhangs und mit ganz weltlichen Schulden (in Geld) gibt es eine Kopf-Metaper in der Wendung „Jemand ist bis über beide Ohren verschuldet“.

Schöne Grüße

MM

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