Schule Hilfe?

Hallo,

wir haben zur Zeit ein grossses Problem. Wir waren für 2 Jahre in Kanada und unsere Kinder sind dort zur Schule gegangen. Bevor wir jetzt wieder nach Deutschland zurück gekommen sind, ist unser Grosser in die 8. Klasse und unsere Kleine in die 4. Klasse gegangen.
Nun unser Problem. Die Kids sind von der Schule in Bayern so geschockt, dass die nicht mehr hingehen wollen.

Was tun?

Hätte jemand eventuell ein paar Tips, wie man den Kindern helfen kann?

Eventuell gibt es Schulen / (bezahlbare) Privatschulen in der Region Nürnberg oder Düsseldorf die uns jemand empfehlen kann?

Für jede Hilfe sind wir sehr dankbar.

Canadier

Hallo

was heisst geschockt?
Und vor was?

Gruss

Hallo Manou,

unser Grosser ging bevor wir nach Kanada gegangen sind aufs Gymnasium. Da er dann in Kanada eine Klasse höher eingestuft wurde hat er ein Jahr übersprungen. In Kanada wird generell nach Alter eingestuft. Das heisst alle in einem Jahrgang sind gleich alt. Also er ging in Kanada zum Schluss in die Highschool. Da wir der Meinung sind, das er mit seinen Leistungen und den fehlenden Deutschkenntnissen in der Realschule besser zurechtkommen würde, haben wir Ihn in die Realschule gebracht. Dort kommt er nach dem ersten Tag zurück und ist einfach geschockt. Der Unterschied der Schulen ist so extrem. Am meisten geschockt hat Ihn das die Kinder sich so unmöglich benehmen. Da wurden zum Beispiel die Schulbänke mit Haarspray abgefackelt. Dann ist die Schule total unorganisiert. Die Kids musten ewig weit gehen zum Sportuntericht um zu erfahren, dass der ausfällt. Da kann ich meinen Sohn gut verstehen. Wie können wir Ihm vermitteln, das die Schule gut für Ihn ist? Warscheinlich sind noch andere Dinge vorgekommen, aber da schweigt er noch. Ist echt schwierig.

Die Kleine kommt auch nicht zurecht. In Kanada ist den Kindern geholfen worden, damit die die Lerndefizite (Englisch)ausgleichen können. Hier wird ein Test gemacht. Zurückversetzt um eine Klasse. Das wars. Die ist echt traurig und mag auch nicht mehr hingehen.

Was können wir nur tun?

Hoffen noch immer auf Tips. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.

Gruss

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Hallo auch!

Ich habe ja noch nicht ganz verstanden, wo Sie nun wohnen und was genau Sie wohl suchen, denn Raum Nürnberg und Düsseldorf sind ja nicht gerade um die Ecke, oder?

Was ich für den Großen prinzipiell empfehlen könnte, wäre z.B. die Gesamtschule in Köln-Holweide oder womöglich auch jede andere Gesamt-GU-Schule.
Dadurch, dass auch Förderschüler zum gemeinsamen Unterricht mit aufgenommen werden, sind die Klassen i.d.R. viel kleiner und besser betreut. Außerdem ist eine Gesamtschule ja auch etwas „durchlässiger“, was den Wechsel von Realschul- zu Gymnassialniveau angeht. Da findet sich Ihr Sohn nach einer gewissen Gewöhnungszeit sicher gut zurecht.
Ob und wo es so eine Schule in Ihrer Gegend gibt, müssten Sie dann mal in Erfahrung bringen.

Und der/die Kleine? Meinen Sie nicht, nach einer Weile wird sie sich einleben und zurechtfinden? Spricht er/sie denn einigermaßen Deutsch?
Da maße ich mir jetzt sicher kein qualifiziertes Urteil an, aber ich würde es womöglich einfach erstmal mit einem Gespräch mit den Lehrern und dann etwas Geduld versuchen…

Hoffe, das hilft ein wenig?
Herzliche Grüße
JS

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Warum seid Ihr denn zurück gekommen?
Man hört doch so oft das es den Kindern dort in der Schule viel besser gefällt. Hm…?
Meine Freundin ist auch drüben, aber für immer, eben aus den bekannten Gründen.
Es ist doch schön, wenn es den Kindern in der Schule gefällt und ich finde es gut, wenn Eltern soviel für die Zukunft der Kinder tun.

Gruss S.

Danke für die Antwort.

Ich habe ja noch nicht ganz verstanden, wo Sie nun wohnen und
was genau Sie wohl suchen, denn Raum Nürnberg und Düsseldorf
sind ja nicht gerade um die Ecke, oder?

Wir wohnen zur Zeit südlich von Nürnberg, würden aber der Kinder zuliebe auch nach Düsseldorf ziehen, da ich dort arbeite. Im Moment waren wir der Meinung ist es besser, wenn die Kinder in Ihre alte sprich gewohnte Umgebung zurück kommen. Mit dieser Ablehnung der Schule haben wir nicht gerechnet.

Was ich für den Großen prinzipiell empfehlen könnte, wäre z.B.
die Gesamtschule in Köln-Holweide oder womöglich auch jede
andere Gesamt-GU-Schule.

Wir hatten die Gesamtschule in Ratingen (bei Düsseldorf)schon mal ins Auge gefasst, waren uns aber nicht sicher, ob so ein Wechsel für die Kinder gut ist. Ausserdem sind wir noch nicht so richtig im klaren, ob man nicht die sehr guten Englischkenntnisse des Grossen verkümmern lassen soll. Gibt es da nicht eventuell bilinguale Schulen im Raum Düsseldorf?

Dadurch, dass auch Förderschüler zum gemeinsamen Unterricht
mit aufgenommen werden, sind die Klassen i.d.R. viel kleiner
und besser betreut. Außerdem ist eine Gesamtschule ja auch
etwas „durchlässiger“, was den Wechsel von Realschul- zu
Gymnassialniveau angeht. Da findet sich Ihr Sohn nach einer
gewissen Gewöhnungszeit sicher gut zurecht.
Ob und wo es so eine Schule in Ihrer Gegend gibt, müssten Sie
dann mal in Erfahrung bringen.

Ja eventuell ist so ein offenes Schulsystem, was man in Bayern nicht kennt, besser.

Und der/die Kleine? Meinen Sie nicht, nach einer Weile wird
sie sich einleben und zurechtfinden? Spricht er/sie denn
einigermaßen Deutsch?

Wir hoffen natürlich auch, das es besser wird. Aber im Moment stehen beide auf dem Standpunkt, da gehen wir nicht mehr hin.

Nun brauchen wir einfach ein paar Tips, wie wir die Kids zur Schule motivieren können. Sie sprechen beide noch normal deutsch. Nur bei der kleinen ist es mit lesen und schreiben schwierig. Das wird aber sicher hoffentlich bald besser. Haben ja schliesslich Ausländerkinder in Deutschland auch hinbekommen.

Da maße ich mir jetzt sicher kein qualifiziertes Urteil an,
aber ich würde es womöglich einfach erstmal mit einem Gespräch
mit den Lehrern und dann etwas Geduld versuchen…

Das denken wir auch. Aber das Problem sind nicht die Lehrer, sondern die Kids, die einfach nicht hin wollen.

Hoffe, das hilft ein wenig?

Ja. Danke erstmal für die Hilfe.

Wir hoffen natürlich noch auf weitere Anregungen oder Hilfe.

Herzliche Grüße
JS

Gruss zurück.

Warum seid Ihr denn zurück gekommen?

Keine Arbeitserlaubnis mehr.

Man hört doch so oft das es den Kindern dort in der Schule
viel besser gefällt. Hm…?

Genau das ist heute das Problem.

Meine Freundin ist auch drüben, aber für immer, eben aus den
bekannten Gründen.

Würden wir auch gern, hat aber leider nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben.

Es ist doch schön, wenn es den Kindern in der Schule gefällt
und ich finde es gut, wenn Eltern soviel für die Zukunft der
Kinder tun.

Genau deshalb sind wir nach Kanada. Den Kindern hat es super gefallen. Aber nun mussten wir wieder zurück. Auch wenn es nur für die Zeit bis zur eventuellen dauerhaften Wohnerlaubnis in Kanada ist. Das könnten aber eventuell 3 schwere Jahre werden.

Gruss S.

Gruss zurück

Hi,

nun, der Süden Nürnbergs ist nun sozial nicht unbedingt so das Traumgebiet, an einem Gymnasium wäre man da wesentlich besser aufgehoben, vor allem, wenn es beim Sohnemann von den Fähigkeiten her reicht und nur die Deutschkenntnisse ein Problem darstellen. Wenn es dann unbedingt die Realschule bleiben soll, dann aufs Land ziehen - da sind Realschulen mehr als nur präsentabel.

Privatschulen sind keine Lösung. Sie sind inhaltlich anspruchsloser als staatliche Schulen der gleichen Stufe, und die disziplinprobleme sind größer als an staatlichen Schulen im gleichen Gebiet. Ausnahmen sind davon sicher die ganz turen, aber ganz teuer meine ich hier wörtlich - nicht „teuer“ im Vergleich mit der kostenlosen staatlichen Schule, sondern teuer im Sinne von - die teuersten Privaten.

die Franzi

Hallo,

was sind denn fehlende Deutschkenntnisse wenn er auf dem Gymnasium war und jetzt 2 Jahre in Kanada zur Schule gegangen ist? Ist das so gravierend?! Was spricht dagegen ihn dort notfalls ein Jahr wiederholen zu lassen, also auf dem Gymnasium. Generell sind die Gymnasien bzw. Realschulen in Nürnberg wirklich nicht so hochwertig wie in den umliegenden Gemeinden. Zieht doch ein bisschen nach außerhalb, Schwabach, Roth, Erlangen etc.?!

Phips

[MOD] Teilthread abgeschlossen…
… weil dies nicht wirklich was mit der beantwortung der eigentlichen Frage zu tun hat
Gruss
Bats

Franconian International School Erlangen
Hallo,

wenn Ihr es Euch leisten könnt, wäre vielleicht das hier was für Euch:
http://www.the-fis.de/

Alles Gute

Hallo,

kann es denn nicht sein, dass Deine Kinder im Moment eben alles doof finden? Kinder sind nun einmal Gewohnheitstiere. Es soll möglichst alles immer so bleiben wie es ist. Wenns dann bisher auch noch gut war, dann stemmt man eben die Hinterbeine in den Boden und wird ein bisschen bockig. Will ich nicht, kann ich nicht, mach ich nicht.

Vielleicht fehlt einfach ein wenig Zeit, um die Kinder wieder an Deutschland zu gewöhnen. Mag ja sein, dass es in Canada besser war, aber nun seid ihr wieder hier und Kinder gewöhnen sich sehr schnell. Was ist denn in der Schule so fürchterlich ablehnendes passiert, dass die Kids nicht mehr hin wollen? Normalerweise werden „ausländische Kids“ von den anderen immer total gut aufgenommen. Wenn die Kinder in Deutsch zurück liegen, sind sie im englischen dafür Meilen voraus, vom Horizont/Allgemeinbildung ganz zu schweigen. Das sie nun nicht besonders darauf stehen, sich für Deutsch besonders anzustrengen und die fehlenden Dinge nachzuholen, kann ich verstehen. Aber wenn ihr ihnen klar macht, dass das nun einmal notwendig ist und sie unterstützt, dann werden sie schon mitziehen.
Vielleicht hättet Ihr ja bei der Kleinen mehr darauf achten sollen, dass sie sich in ihrer Muttersprache auch weiterentwickelt.

Sich durch etwas durchzukämpfen und einen unbequemen Weg zu bewältigen, kann auf Entwicklung Deiner Kinder eigentlich nur positive Auswirkungen haben.

Gruß Inge2

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Wir hatten die Gesamtschule in Ratingen (bei Düsseldorf)schon
mal ins Auge gefasst, waren uns aber nicht sicher, ob so ein
Wechsel für die Kinder gut ist. Ausserdem sind wir noch nicht
so richtig im klaren, ob man nicht die sehr guten
Englischkenntnisse des Grossen verkümmern lassen soll. Gibt es
da nicht eventuell bilinguale Schulen im Raum Düsseldorf?

Hallo!

Soweit ich informiert bin, gibt es mehrere bilinguale Schulen im Raum Düsseldorf. Ganz klassisch, aber sicher auch nicht billig, ist die International School in Düsseldorf-Kaiserswerth. Aber es gibt auch eine französische und japanische Schule.

Aber auch in der näheren Umgebung gibt es weitere internationale Schulen. Ich meine, schon von einer in Neuss gehört zu haben und in Heiligenhaus wollte man auch so etwas eröffnen.

Da ich selbst keine Kinder habe, habe ich mich nicht intensiv mit dem Thema befasst, aber im Sportverein haben wir zwei Mädchen, die eine englischsprachige internationale Schule besuchen und ganz begeistert sind. Ich weiß aber nicht genau, welche. Jedenfalls berichten sie von gutem Unterricht in kleinen Klassen, aber auch von Kosten, die von den Großeltern mitgetragen werden.

Als Ratingerin habe ich natürlich auch schon von „unserer“ Gesamtschule gehört, aber mir sind dabei nur Themen wie Leistungskurs Sport im Gedächtnis geblieben. Das muss nicht viel heißen (wie gesagt, ich habe keine Kinder), aber eigentlich hätte mir ein besonderer Schwerpunkt für Englisch als aufmerksame Zeitungleserin im Lauf der Jahre auffallen können. Wenn es ihn gäbe.

Zu meiner Schulzeit hatte ich auch eine Kanada-Rückkehrerin in der Klasse und auch sie war vom deutschen Schulsystem sehr enttäuscht und hatte Anpassungsschwierigkeiten. Besonders im Bereich Sport und Englisch. Deshalb kann ich deinen Wunsch nach einer anderen Schule gut nachvollziehen.

Als Alternative käme vielleicht auch diese Schule infrage: http://www.cecilien-gymnasium.de/index.html Immerhin gibt es eine Partnerschaft zur internationalen Schule.

Viele Grüße

Anne

Moin,

ein paar mögliche Gründe für den Schulschock Eurer Kinder:

  1. wahrscheinlich habt Ihr mit den Kindern in Kanada Deutsch gesprochen. Sie kennen daher den altersgemäßen familiären Sprachgebrauch, aber der schulspezifische Sprachgebrauch ist ihnen fremd. Daher verstehen sie manches nicht und können auch manches nicht so ausdrücken, wie es in der Schule von ihnen erwartet wird.

Aus meinem Leben gegriffen:
An meine Schule kam ein etwa 15-jähriger Junge (Vater Algerier, Mutter Deutsche), der in Algerien aufgewachsen war und dort eine französische Schule besucht hatte. Alltagsdeutsch hatte er mit seiner Mutter gelernt, aber Schuldeutsch (das in diesem Alter auch von Fach zu Fach unterschiedlich ist) konnte er nicht.
Es kam hinzu, dass die Inhalte des Unterrichts im frz. und im deutschen Schulsystem teilweise unterschiedlich sind. Er musste nach einigen Wochen „Probezeit“ in der altersgemäßen Klassenstufe in eine Stufe tiefer versetzt werden, und dann in eine weitere.

Nach nur zwei Jahren Auslandsaufenthalt dürften bei Euren Kindern die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sprachebenen nicht so groß sein wie bei dem Jungen, der seine ganze Kindheit und frühe Jugend im Ausland verbracht hatte.

  1. Französische Freunde haben mit ihren 3 Kindern 5 Jahre in den USA gelebt. Die Kinder haben dort eine frz. Schule besucht, wurden also nach dem zentral vorgegebenen frz. Lehrplan unterrichtet.
    Dennoch hatten die drei Schwierigkeiten nach der Rückkehr nach Frankreich. Das lag nicht an den Sprach- oder Fachkenntnissen, sondern am unterschiedlichen menschlichen Miteinander von Schülern und Lehrern. Die Lehrer an der frz. Auslandsschule hatten einige Erkenntnisse über ein angenehmes Lehrer-Schüler-Verhältnis, ein gutes Lernklima von ihren amerikanischen Kollegen übernommen.
    In F ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis überwiegend ätzend, kurz gesagt.

  2. Nach allem, was ich über Schule in Bayern gehört und gelesen habe, zählt dort der Mensch weniger als seine in Noten beurteilte Leistung, das betrifft sowohl Schüler als auch Lehrer. Wer bei dieser dubiosen Leistungsmessung nicht den bayrischen Ansprüchen genügt, hat das Nachsehen.

Konkreter Einzelfall: an meine Schule kam ein Kollege, der sein 1. Staatsexamen in Niedersachsen gemacht hatte. Er hatte sich in mehreren Bundesländern für ein Referendariat beworben und in Bayern eine Stelle bekommen.
Er musste allerdings eine längere Wartezeit in Kauf nehmen als Bewerber, die mit derselben Durchschnittsnote ihr Examen in Bayern gemacht hatten: seine Note wurde um ein paar Zehntel abgestuft, weil das Examen in Nds angeblich nicht so anspruchsvoll ist wie das bayrische.
Nach dem Referendariat bekam er eine Stelle in einem bayrischen Gymnasium.
Wegen der unmenschlichen Arbeitsatmosphäre ergriff er die Flucht aus Bayern, sobald sich ihm die Gelegenheit dazu bot.

Tipps:
Die Lücken der Kenntnisse in Schuldeutsch könntet Ihr evtl. füllen, indem Ihr euch Schulbücher der beiden zurückliegenden Jahre besorgt und sie mit den Kindern in einem schwerpunktmäßigen Schnelldurchgang bearbeitet.

Zum Beheben oder zumindest Abmildern atmosphärischer Störungen könntet Ihr das Gespräch mit den Lehrern suchen, vielleicht auch mit der Schulleitung. Vielleicht findet Ihr Verständnis wenn Ihr berichtet, wie Eure Kinder das schulische Miteinander in Kanada erlebt haben.
Ich habe leider keine Vorschläge, wie Ihr die Kinder selbst psychologisch stützen könntet.

Als weitere Möglichkeit sehe ich ebenfalls die bereits vorgeschlagene Flucht aus Bayern und der Besuch einer Gesamtschule, und zwar möglichst einer Integrierten Gesamtschule (IGS).

Das Folgende gilt für Niedersachsen:
An einer IGS werden die Kinder zunächst in allen Fächern gemeinsam unterrichtet; ab einer bestimmten Klassenstufe werden sie in bestimmten Fächern in leistungsdifferenzierte Kurse eingeteilt.
Ein Schüler besucht dann z.B. in Mathe den anspruchsvolleren A-Kurs, in Deutsch den einfacheren B-Kurs. Ein Kurswechsel ist zu jedem Halbjahr möglich, in Sonderfällen sogar während eines Halbjahrs; über einen Wechsel entscheidet die Klassenkonferenz. Die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Niveaus ist also ständig gewährleistet.
An einer IGS gibt es außerdem meist mehr Zeit für Fördermaßnahmen als an anderen Schulen, wenn die Schule personell gut ausgestattet ist. Die üblen Sparmaßnahmen im Bildungsbereich haben die Situation in den letzten Jahren allerdings verschlechtert.

Grüße
Pit

Hallo,

Nach allem, was ich über Schule in Bayern gehört und gelesen habe, zählt dort der Mensch weniger als seine in Noten beurteilte Leistung, das betrifft sowohl Schüler als auch Lehrer. Wer bei dieser dubiosen Leistungsmessung nicht den bayrischen Ansprüchen genügt, hat das Nachsehen.

Jo. Wir nummerieren unsere Schüler grundsätzlich, um uns nicht die Mühe machen zu müssen, ihre Namen zu lernen und setzen bei schlechten Leistungen Elektroschocks ein :smile:

Bevor die UP nun keinen anderen Ausweg mehr weiß, als anderswo Asyl zu suchen: Bayerns Schulen sind nicht schrecklicher als die anderer Bundesländer. Dort unterrichten die gleichen Menschen wie auch anderswo und es gibt unter ihnen - wie überall - Blindgänger und begnadete Pädagogen. Und die oben verbreiteten Aussagen finde ich - gelinde gesagt - einfach nur ignorant.

Ich sehe das Problem der beiden Kinder tatsächlich in einem Kulturschock. Die beiden haben ja nicht nur mal eben die Schule gewechselt - was an sich schon eine gravierende Veränderung bedeutet - sondern auch ihr gesamtes Lebensumfeld. Alles Vertraute, Schule, Freunde, Lebensstile und Umgebung, ist schlagartig weg. Stattdessen sind sie nun neu und fremd. Mich wundert nicht, dass sie das zunächst grässlich finden.

Aber: Ich persönlich würde nicht meinen Kindern die Entscheidung überlassen, ob sie nun zur Schule gehen wollen oder nicht. Das bedeutet nicht, dass ich nicht mit ihnen nach einem Weg suchen würde. Akzeptieren, dass sie einfach den Schulbesuch verweigern, würde ich nicht.

Es mag durchaus sein, dass ein anderer Schultyp in einem anderen Bundesland für sie die bessere Alternative wäre. Bis diese greift, würde es aber für meine Kinder heißen, dass sie bis dahin in die jetzt aktuelle Schule gehen.

Was ist, wenn ihnen die andere Schule/ Umgebung ebenfalls nicht gefällt? Der nächste Umzug? Sie werden nirgendwo in Deutschland ihr altes Leben wiederfinden. Und mit diesem Verlust werden sie umgehen müssen. Verweigern sollte nach meiner Überzeugung kein Verhalten sein, das Eltern unterstützen sollten.

Deshalb wäre mein Tipp, den aktuellen Stand als gegeben zu nehmen und sich gleichzeitig über Alternativen informieren. MIT den Kindern, denn natürlich ist ihr Wohlbefinden wichtig. Wenn dann eine gemeinsame Entscheidung getroffen wurde, kann man sie als Familie umsetzen. Mit der Konsequenz, dass diese dann auch bindend ist.

Schöne Grüße,
Jule

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Vielen Dank für Eure Hilfe. Können in Ermangelung der Zeit nicht auf jeden Eingehen. Die Kids gehen im Moment vor. Werden bei Gelegenheit berichten wie wir uns entschieden haben und wie es ausgegangen ist.

Nochmal vielen Dank und Gruss

Canadier