Schulform wechseln und dann sitzenbleiben?

Unser 12-jähriger Sohn war auf dem Gymnasium einfach überfordert. Kurz vor Ende des Halbjahres empfahl uns
seine Lehrerin dringend, ihn auf einer Realschule
anzumelden.

Wir sind der Empfehlung gefolgt und hier tut sich unser Sohn nicht ganz so schwer. Das inzwischen
nachgelieferte Halbjahres-Zeugnis vom Gymnasium
bestätigte die Richtigkeit der Massnahme: Fast
nur Fünfer und einige wenige Vieren!

Nun die Frage: Es wird unserem Sohn kaum gelingen,
sich in all den mangelhaften Fächern zu verbessern.
Kürzlich kam auch ein Brief von der Schule:
Die Versetzung ist gefährdet.

Kann er nach der Rückstufung nun auch noch sitzen bleiben? Das wäre doch gedoppelmoppelt, oder?

Danke für die Antworten und

viele Grüsse
Bossix

Hallo,

Wenn du von der aktuellen Schule einen Hinweis auf eine gefährdete Versetzung erhalten hast, muss das nicht bedeuten, dass dein Sohn tatsächlich ein Schuljahr wiederholen muss. Oft müssen solche Benachrichtigungn auch aus rechtlichen Gründen verschickt werden, sobald die theoretische Möglichkeit des „Sitzenbleibens“ besteht.

In der Regel gibt es kurz darauf Elternsprechtage, an denen du das Gespräch mit den Lehrern der prekären Fächer suchen solltest, um einen Einblick in die tatsächlichen Verhältnisse zu gewinnen und man ggf. gemeinsam noch eine Strategie aus dieser Falle entwickeln kann.

LG
sine

Hallo,

auch mein Sohn hat im Halbjahr der 6. Klasse vom Gymnasium auf die Realschule gewechselt. Das Problem an der Realschule war, dass dort völlig anderer Unterrichtsstoff behandelt wurde, so dass er in manchen Fächern völlig bei Null anfangen musste, während er in anderen Fächern das Glück hatte, dass er dort Neues schon kannte.

Dementsprechend waren seine ersten Noten zwar besser als am Gym, aber trotzdem noch nicht wirklich berauschend. Ich habe dann das Gespräch mit dem Klassenlehrer gesucht, der mich beruhigen konnte. Gerade weil er erst zum zweiten Halbjahr kam, sind die Lehrer oft bereit, beim ersten Zeugnis ein oder auch zwei Augen zuzudrücken und ihn „durchzulassen“. Aber es stand auch klipp und klar die Ansage, dass das eben nur dieses Mal geht, im nächsten (oder wie bei uns in diesem) Schuljahr muss es dann funktionieren!

Und: Was wäre so schlimm daran, wenn er mal sitzenbleibt? Dann hat er die Chance, es beim nächsten Mal von Anfang an richtig zu machen und bekommt auch die Grundlagen richtig vermittelt.

Ich persönlich bin diesbezüglich nach vielen schlechten Erfahrungen viel gelassener geworden. Wenn mein Junior sitzenbleiben sollte, bricht auch nicht gleich meine Welt zusammen. Ich weiß, dass er unheimlich clever ist, aber eben auch stinkfaul. (Kleines Beispiel: Es wurden Anfang des Schuljahres Vergleichsarbeiten in Mathe und Deutsch geschrieben. Er war in Mathe an der ganzen Schule der Jahrgangsbeste, weit über Durchschnitt. Da sollte man doch meinen, das Kind hat in Mathe Spitzennoten… weit gefehlt, er steht auf einer 3 bis 4. Was soll man dazu noch sagen?)

Und wenn er die Erfahrung machen muss, um zu begreifen, dass er selbst dafür verantwortlich ist, dann soll es eben so sein :wink:

LG, Conny

Hallo Bossix,

beim Wechsel Gymnasium auf Realschule zum Halbjahr, sind meist nur die Noten des zweiten Halbjahres (Realschule) für die Versetzung relevant. Frage diesbezüglich einfach den Schulleiter der Realschule.
Habe im vergangenen Jahr zwei Mädchen, die zum Halbjahr vom Gymnasium in die 8.KLasse Realschule wechselten, in meiner Klasse aufgenommen. Meine Endjahresnoten wurden ausschließlich auf der Grundlage ihrer Leistung auf der Realschule ermittelt und berechnet. Die gymnasial Noten fielen GANZ weg. (Grund: Auf der Realschule werden andere Fächer und Fächerverbünde unterrichtet, was keinen Vergleich zulässt)
Frag einfach den Schulleiter, dieser kann dir sicher sagen, inwiefern die Noten des 1.Halbjahres zählen.

LG
E.