Schulische Pflichtveranstaltung kostet Geld

Wer ist schuld?
Hallo!

Das wird auch gemacht. Aber es gibt Bereiche, in denen
Sachbearbeiter vom Arbeitsamt (speziell für Schularbeit
ausgebildet) bessere Informationen bieten können als Lehrer.

Ja, da stimme ich zu. Aber auch der Sacharbeiter vom Arbeitsamt wird ja aus anderer Stelle für genau diese seine Arbeit bezahlt. Da haben wir schon zwei Stellen, die für die Berufsvorbereitung schon (von uns via Steuergeldern) bezahlt werden und trotzdem wird die Leistung extern eingekauft.

Meinst du das ernst? Dann hast du keine Ahnung, wie knapp
Theatergruppen kalkulieren. Und darfst dir gern überlegen,
warum Theater so hoch bezuschusst wird /werden muss.

Nunja, wenn wir beim speziellen Fall bleiben, dann wäre es besser, die Truppe würde dichtmachen… Allgemein magst Du recht haben. Und ich bin sicher die letzte, die nicht dazu bereit wäre für eine gute Aufführung Geld zu bezahlen. Wobei in dem Fall hier eine Fahrt in ein „richtiges“ Theater auch kaum teurer gewesen wäre.

Was mich so auf die Palme bringt: Ich sehe, dass die
Lehrmittelfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt wird.

Das ist richtig. Aber dafür kann die Schulleitung nichts, die
mit knappen Mitteln ein Angebot bringen muss.

Ich habe die Schuld für die Knappen Kassen der Schulen nie bei der Schulleitung gesehen. Auch nicht in jedem Fall bei der Lehrkraft. Was sich ändern muss ist so einiges in unserem Bildungssystem. Und man kann doch nur dort anfangen, wo konkret ein Ärgernis auftritt. Es kann ja auch nicht sein, dass die Eltern und die Kinder das ausbaden, was an anderer Stelle vermurkst wurde.

nicht dass man einer
Schulleitung, die nach machbaren Alternativen sucht, vorwirft
Vetternwirtschaft zu treiben.

Wir gehen wohl von einer unterschiedlichen Sicht der Dinge aus. Hier auf unserer Landschule ist das wirklich so. Da darf die eine Musikschule Werbezettel verteilen, eine andere nicht. Ein Buchladen darf Bücher auslegen und sie während der Unterrichtszeit bewerben, andere eben nicht. Hier schaltet und waltet der Rektor (nein, ich bin nicht gut auf ihn zu sprechen, er hat mein Kind als Klassenleiter in der Mangel, ich schrieb dazu an anderer Stelle) wie früher ein König allmächtig über seine Schule. Das mag zwar nicht die Regel sein, ein absoluter Einzelfall ist es aber auch nicht, wie ich von Bekannten aus anderen Regionen weiß. Da bin ich natürlich in solchen Fällen kritischer.

Grüße
kernig

Nu ist aber gut
Hi!
Verdreh mir nicht das Wort im Munde. Sonst vergeht mir die Lust an einer Diskussion mit Dir.

Grüße
kernig

Hallo,

Das ist richtig. Das Lehreramtsstudium ist inadäquat in jeder
Hinsicht.

Nicht in jeder, aber in vielen.

Lehrer wollen Akademiker sein. Akademiker soll(t)en im Studium
die Fähigkeit und bestimmte Fertigkeiten entwickeln, sich
selbständig Wissen aneignen zu können.

Tun sie tagtäglich. Sicher nicht alle, aber viele. Ich unterrichte u.a. Sozialkunde, da gilt es in manchen Bereichen jährlich die Materialien zu überarbeiten und anlesen, wie der aktuelle Stand ist.

Gleiches gilt für meiner „alten“ Unterrichtsfächer Pathologie, Geriatrie, Gerontopsychiatrie usw.

Erst kürzlich beklagten die Professoren im Fakultätsrat, daß
im ingenieurwissenschaftlichen Diplom-Grundstudium/
Bachelor-Studium mehr und mehr Studenten auf abstruse Weise
rausfliegen. Die Evaluationsbögen zeigten schnell, daß
ausgerechnet Abiturienten der Stoßrichtung Mathematik-LK/
Physik-LK signifikant betroffen waren.

Die Schulen scheinen also irgendeinen Blödsinn zu erzählen.

Da fängt also irgendjemand das spekulieren an und stellt einfach mal so Behauptungen auf. Möglich, dass für den Rausflug die Fakultäten verantwortlich sind …?!

Und ich weiß von meinen Schülergesprächen an den Tagen der
offenen Tür, daß die Schulen in der Tat Blödsinn erzählen, und
zwar nicht zu knapp.

Dafür gibt es ja dann die Koryphäen an den Unis um das wieder gerade zu rücken.

Ist es so unter der Würde des Lehrers, hin und wieder eine
Studienordnung, eine Prüfungsordnung zu lesen? Ist es zuviel
verlangt, seine hoffentlich früher erworbene Allgemeinbildung
über Berufsbilder kontinuierlich zu vervollkommnen?

Wie Orchidee schrieb hat das doch nichts mit Würde zu tun.
Es gibt lediglich ca. 14.000 Studiengänge in der BRD, die sich von Bundesland zu Bundesland und von Uni zu Uni unterscheiden.

Dafür gibt es Profis iSv Berufs- und Studienberatern.
Natürlich hast du alles im Kopf, das ist schon klar

Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, daß die Lehrer
über möglichst viele Berufe und Berufsgruppen solide
Kenntnisse besitzen, oder nicht?

Bei sich ständig wandelnden Berufsbildern, Berufsbezeichnungen, Ausbildungsinhalten … ja klar. Mach mal selbst … aber ich weiß, du kannst das ja alles.

Das ist doch eine der
wichtigsten Voraussetzungen des Lehrerberufes!

Na jetzt träumst du aber. Das mag in deiner Realität der Fall sein. Mir fallen auf Anhieb 100 Dinge ein, die wichtiger sind.

Wie will man
ein ernstzunehmender, guter Lehrer sein, wenn man den Kindern
nicht erklären kann, wo der Weg hingeht? Oder wo der Lehrstoff
warum gebraucht wird?

Dazu muss ich alle Studiengänge und alle Berufe kennen? Sorry neeee.

Wie will man Lehrstoff zielführend vermitteln aus dem
verbeamteten, unkündbaren Elfenbeinturm?

Was ist denn das für ein Gefasel?

Lebenslanges Lernen als Postulat - außer für die Lehrer, oder
wie?

Schwachsinn.

Wenn man Berufsberatung nicht im Studium oder im Referendariat
lernt, sollte man sich selbständig weiterbilden.

Ein Stück weit ja, da geb ich dir Recht, aber nicht in dem von dir geforderten Umfang!

Nichts
Geringeres mutet man schon den Schülern zu, den Studenten
ohnehin und auch den Werktätigen.

Außerdem siehe oben: Ich unterstelle, daß Lehrer als
Akademiker um Größenordnungen schneller bei der
Berufsinformation vorankommen als Schüler und die Kenntnisse
ohne Schwierigkeinten in den Unterricht einbauen können.

Na klar, und wann komm ich dann zum eigentlichen Unterrichtsstoff, wenn jede Stunde ein anderer Beruf eingebaut werden soll…

Eine weitere Möglichkeit: Privatleute. Eltern. Fragen, ob
einer vorbeikommen könnte, um über Studium, Lehre und Beruf zu
sprechen. Mehr als ein Nein kann nicht kommen.

Das ist in der Tat richtig und wird wohl zT bereits umgesetzt.

Was ist mit staatlichen Weiterbildungen? Zu meiner Schulzeit
mußten sich Lehrer jährlich umfangreich weiterbilden, und das
wurde kontrolliert…

Gibt es und muss auch gemacht werden.

Das Schlimme bei den 10 Euro ist, daß Bildung in Deutschland
mehr und mehr Geld kostet, viel Geld, ungeheuerlich viel Geld.
Die scheinbar so kleinen Beträge läppern sich pro Kind zu
unerhörten Summen. Und der nächste „Das kostet nur…“-Lehrer
kommt bestimmt.

Da gebe ich dir unumwunden Recht! Das Problem stellt sich bei uns Jahr für Jahr wieder,

sondern einfach nur Unterricht zu machen

Daß ich nicht lache. Wenn zumindest der Unterricht
funktionieren würde. Stundenausfall, Arbeitsblattwirtschaft,
ungenügende Hausaufgabenkoordination etc.

Da weiß es eine ja ganz genau …

Der Baustellen gäbe
es viele. Es ist wahrhaft einen ernsten Gedanken wert, Schule
eine Weile auf reines Unterrichten zu konzentrieren, denn
bereits da strauchelt der Großteil der deutschen Schulen. :-/

Und woran liegts? Weil diverse Besserwisser den Schulen immer wieder Aufgaben aufdrücken wollen, die nicht zu ihrem klassischen Repertoire gehören, ja in vollem Umfang gar nicht gehören können … merkst was?

Das steht aber auf einem anderen Blatt und hat keine Bedeutung
für die Aufgabe des Lehrers, der unter anderem Berufsberater
sein muß.

Blödsinn s.o.

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

Naja, da hab ich schon besseres gehört.

Gruß
Wawi

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Hallo,

Verdreh mir nicht das Wort im Munde. Sonst vergeht mir die
Lust an einer Diskussion mit Dir.

Wie bitte soll man diese Worte sonst deuten:

Schule muss kein Unterhaltungsprogramm für
gelangweilte Teenager bieten, finde ich.

wenn du sie im Zusammenhang mit externen Veranstaltungen bringst?

Gruß
Elke

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Hallöle. :smile:

das ändert sich doch fortwährend

Trotzdem gehört mehr zum Lehrerberuf als Fachwissen. Da helfen auch ein, zwei eingeschobene Praktika nichts.

Sind sie doch oder? Ich jedenfalls habe an einer ordentlichen Universität bzw. TH studiert.

Ja, also dürfte doch das selbständige Erarbeiten von Wissen kein Problem sein. Berufsberatung ist eine der wesentlichen Aufgaben des Lehrers und müßte aus beschriebenen Gründen wie z.B. Praxisbezug im Eigeninteresse des Lehrers liegen.

ich habe in meinem Studium z.B. nie Stochastik gehört, weil das
damals an keinem Gymnasium unterrichtet wurde, kann dir aber
mittlerweile durchaus einen Vortrag über die Näherungsformel von
Moivre- Laplace halten.

Ich hatte in meinem vorigen Kommentar einen Absatz drin, wo ich am Beispiel meines Berufslebens die stetige Weiterbildung verdeutlichte. Den Absatz habe ich absichtlich gestrichen, um die Diskussion an dieser Klippe „Was ich mich als Lehrer schon weitergebildet habe!“ herumzuführen.

Aber das habt ihr ja vor der Wende alles schon in der 8. Klasse gehabt oder?

Nein, Stochastik wurde mit Absicht nicht gelehrt (von ein wenig Kombinatorik abgesehen). Analysis hatte größten Vorrang.

Oder die Universitäten sind sich nicht im Klaren über die deutschen
Lehrpläne in Mathe und Physik.

Das ist teilweise richtig.

Ein Professor würde Dir aber widersprechen, z.B.:

  • die Universität gewährt berufsqualifizierende Abschlüsse, die bestimmte Inhalte erfordern

  • die Lehrpläne im Fach XY entsprechen nicht den Anforderungen des Studiums, wenn die Studenten das und das und das nicht können

  • die Universität folgt gewiß nicht der Schule

  • das Niveau der Studenten fällt kontinuierlich

Die Schulen können maulen, daß die Universität starrsinnig ist. Das ist auf der einen Seite richtig, auf der anderen Seite weigern sich Hochschulen einfach, die Anforderungen immer weiter zu verringern. Besonders in Ostdeutschland ist das Geklage groß, weil das Gymnasium zum Mißfallen der Professoren keine erweitere Oberschule ist.

Erstrebenswert wäre ein Bildungssystem aus einem Guß, doch das wird die BRD niemals erleben. Wie gesagt, ich bin im Zweifel immer auf der Seite der Lehrer, aber meiner Meinung nach kehren die Lehrer nicht gut genug vor der eigenen Türe. Man

Was hat das mit dem gegliederten Schulwesen zu tun?

Die Trennung der Schüler in verschiedene Schulen löst den Bildungsprozeß auf. Gute Bildung ist immer praktische Bildung und theoretische Bildung, doch fehlen dem Gymnasium z.B. weitläufig die praktischen Inhalte. Und das ausgerechnet in der Schulform, die Praxisbezug dringend bräuchte, um den Schülern eine vernünftige Studienvorbereitung zu ermöglichen.

Durch den falschen Leitsatz von den vermeintlich handwerkenden Hauptschülern, den kaufmännischen Realschülern und den gelehrten Gymnasiasten werden große Gebiete schulischer Bildung, beruflicher Bildung und Spezialbildung schlicht und ergreifend ausgeblendet.

Das ist bestenfalls Unfug und reißt systematisch die Chancen der Kinder ein. Eine optimale Entscheidung, z.B. die Berufs- oder Studienentscheidung, ist nur mit optimalen Voraussetzungen zu treffen. Das heißt, allseitige Allgemeinbildung. Wenn ich den Kindern wichtige Inhalte vorenthalte, können sich mögliche Talente nicht entwickeln, die deswegen nicht erkannt werden können, die deswegen nicht gefördert werden können.

Und die Kinder drehen sich weiter im Kreis, und die Auslese in der 4. Klasse verschließt viele Bildungswege definitiv.

Es sollte deshalb niemanden wundern, daß u.a. die Abbruchquoten hoch sind. Die Kinder werden systematisch unzureichend vorbereitet.

Und wofür man Deutsch-LK braucht ändert sich auch von Uni zu Uni
und von Jahr zu Jahr.

Das ist nicht wahr. Die Umstellung wegen Bologna mag Staub aufwirbeln. Zzuvor waren die Studienprogramme stabil und auch damals lag die Abbrecherquote ebenfalls jenseits von Gut und Böse.

Die Schulen sind keinesfalls unschuldig und hier könnten die Lehrer viel mehr tun.

Optimal ist sicherlich die völlige Abschaffung des Kurswahlsystems, doch diesbezüglich zeigt höchstens Sachsen Flagge.

Aber beurteilen zu können, ob ein Abiturient eher für ein Studium
der BWL oder eher für Technomathematk geeignet ist würde ich lieber
den Fachleuten überlassen.

Der Leher ist Fachmann.
Er hat mit den Kindern tagtäglich zu tun, er kennt Stärken und Schwächen.

Um zu beurteilen, ob der Abiturient BWL oder Technomathematik studieren sollte, müßte der Herr Lehrer aber wissen, was sich hinter den Studiengängen verbirgt. :smile:

Ein guter Lehrer würde sagen: „Mache bloß nicht BWL, Modestudiengang, Partystudiengang, taugt nichts.“ :wink:

Ernsthaft, Berufsberatung vom Arbeitsamt ist nicht verkehrt. Sowas gab es bei uns auch, und zwar ständig. Doch wie oft kommt denn das Arbeitsamt heutzutage? Wie gut können die Schüler diese Besuche ausschöpfen? Vor allem dann, wenn sich kein Lehrer im Vorfeld mit den Kindern hinsetzt und Berufe bespricht.

Berufsberatung ist kein punktuelles Ereignis. Es funktioniert nicht in einer Doppelstunde mit „So, hier habt ihr’s.“, sondern Berufsberatung ist ein Prozeß.

Was tun denn die Unternehmen, die Berufswahltest bieten? Sie führen in dem formalisierten Test eingebettet einen Intelligenztest (!) durch und lassen die Schüler einige arbeits- und verhaltenspsychologische Situationen bewerten und getarnte psychologische Fragen beantworten. Das wird vermengt und in Diagramme übertragen. Ich kenne diese Tests, z.B. vom GEVA Institut München. Die können richtig liegen, die können total falsch liegen.

Für die Studienwahl ist viel wichtiger, daß die Abiturienten erfahren, was sich hinter Studienfächern verbirgt, worauf man sich einstellen muß, wie ein Studium abläuft, wie man möglichst gut Mitschriften konstruiert, wie man sich auf Prüfungen vorbereitet.

Das müssen Lehrer kontinuierlich thematisieren und das können Lehrer thematisieren.

bis zur Mittleren Reife Recht

Keine Vorurteile von der hohen Kanzel des Gymnasiums bitte.
Der „intrinsisch motivierte Schüler“ zielte auf das selbstgefällige Gehabe der deutschen Bildungseinrichtungen, pädagogische Mängel mit dem Fingerzeig auf die Selbständigkeit vom Tisch zu wischen.

Unterricht sollte in allen Schulen zumindest hin und wieder für intrinsische Motivation sorgen.

Daß sich Schüler freiwillig auf dem Gymnasium befindet, ist des weiteren stark in Zweifel zu ziehen, Stichwort Frühauslese und Trennung der Schüler, Bedingungen in den Schulen.

Warum sind dann an meiner Schule […]

Verbeamtung ist ein fundamentales Strukturproblem des Bildungssystems.
Die Verbeamtung aufzuheben, bedeutet nicht automatisch, daß angestellte Lehrer zu Höchstleistungen auflaufen, doch der undurchdringliche Schutzschild der Verbeamtung verschwände und würde auf die Dauer zu einer grundlegenden Motivation der Lehrkräfte führen.

Was glaubst Du, wie unsere Volkswirtschaft aussähe, wenn die Arbeiter unkündbar wären? Schüler würden sagen: „Das kenne ich doch aus der Schule vom Lernen! Möglichst nichts machen und damit das meiste rausholen!“.

Mit derselben Motivation betrachten sie übrigens oft auch den
berufsorientierenden Unterricht. Auch nicht intrinsisch.

ein Jahr vor dem Abitur

Tja, selbstgemachter Ärger. Der Fehler liegt im System und wird konsequent aufgebaut, beginnend mit dem Kindergartenalter. Oder glaubst Du, flächendeckende Mangelerscheinungen kurz vor der Angst ausmerzen zu können? Als Lehrer mit dem stumpfen Schwert?

Deswegen: Berufe müssen spätestens ab der 5. Klasse fortlaufend thematisiert werden.

Und wenn keine unserer Landesregierungen endlich begreift, dass mehr
Geld in die Schulen investiert werden muss, wird sich das nicht ändern.

Das ist nur die halbe Wahrheit.

Warum muß Unterricht als Papierkrieg geführt werden?
Stichwort Zettelwirtschaft, Arbeitsblätter und Kopien.

Das könnte rigoros minimiert oder sogar abgeschafft werden:

Früher gab es in unseren Klassenzimmern ein Ding, das hieß Tafel.
Und auf der Tafel konnte der Lehrer mit einem Ding schreiben, das hieß Kreide.
Und die Schüler hatten Dinge, die hießen Hefte.
Und in die Hefte schrieben die Schüler das Tafelbild.

Später, als ich die Schule beendet hatte, gab es ein Ding, das hieß Polylux.
Und auf den Polylux konnten Lehrer und Hochschullehrer Folien legen.
Und die Schüler und Studenten machten Mitschriften davon.

Oder wozu braucht man teure vorgedruckte Hefte, die niemals vollgeschrieben werden und ein Heidengeld kosten???

Die Schulen könnten aus eigener Kraft sehr, sehr viel Geld sparen, wenn sie es wollten. Guter Unterricht zeichnet sich durch die Abwesenheit überflüssiger Spielereien aus. Die Schulen sollten lernen, daß man nicht auf jeder Huxt tanzen muß!

der Berufsberater. Oder soll der arbeitslos werden?

Mensch. :smile:
Der Berufsberater sieht doch die Kinder nur selten, während der Lehrer mehrere Stunden täglich mit den Kindern verbringt und sogar deren Leistung und zwischenmenschliches Verhalten kennt.

Der Erfolg des Berufsberaters ist geknüpft an die Unterstützung, die die Lehrer zeigen.

Aber dass du deine Meinung von einem Komiker dritter Klasse
vertreten lässt desavouiert dich, mein Lieber.

Er ist kein Komiker, sondern er gilt als der beste politische Kabarettist Deutschlands. Ich konnte ihn selber bereits live erleben und Pispers ist wirklich genial. Soweit ich weiß, hat er früher selber Lehramt studiert und „Lehrer“ ist die Zugabe am Ende des Bühnenprogramms. :smile:

Er vertritt auch nicht unbedingt meine Meinung, erzählt allerdings viel Wahres. Im Publikum scheinen viele Lehrer zu sitzen, nämlich die, die sichtlich nicht klatschen. :smile:

Viele Grüße :smile:
reinerlein

Grüße.

Da fängt also irgendjemand das spekulieren
stellt einfach Behauptungen auf.

Möglich, dass für den Rausflug die Fakultäten verantwortlich sind

Wenn Schüler blauäugig in die Uni stolpern und ausgerechnet in ihren schulischen Hauptfächern scheitern, ist das gewiß nicht die Schuld der Uni.

Es gibt lediglich ca. 14.000 Studiengänge in der BRD, die sich von
Bundesland zu Bundesland und von Uni zu Uni unterscheiden.

Wer behauptet, Akademiker zu sein, muß das Systematisieren beherrschen.

Selbstverständlich scheitert man bei dem Versuch, einzelne Studiengänge ins Detail aufzuschlüsseln. Doch Berufsberatung beginnt damit, den Kindern Berufsgruppen vorzustellen und später das Raster auf Berufsbilder zu verkleinern.

Ein Maschinenbauingenieur ist kein Elektrotechnikingenieur ist kein Chemieingenieur ist kein Textilingenieur. Doch alle sind sie Ingenieure. Und das ist der Ausgangspunkt.

Es ist doch lächerlich, von den Schüler ständig zu fordern, selbständig Informationen zusammenzutragen und sich gefälligst selber zu kümmern, während die feinen Herren Lehrer nichtmal das gleiche tun wollen – obschon sie studiert haben und studierte Leute sein wollen, die zügigere und effizientere Arbeitstechniken beherrschen.

Wie ich bereits ausführte: Die Lehrer stellen sich einfach auf die Hinterbeine und reagieren mit Totalverweigerung selbst auf die einfachsten Weiterbildungsaufgaben, die den Kindern jedoch zur Abwechslung richtig viel brächten.

Bei sich ständig wandelnden Berufsbildern, Berufsbezeichnungen,
Ausbildungsinhalten …
Mach mal selbst … aber ich weiß, du kannst das ja alles.

Erzähl doch nicht solchen Unfug.

Die Ausbildungsberufe unterliegen einer Ausdifferenzierung bzw. Überdifferenzierung. Trotzdem läßt sich das herunterbrechen, was auch in der Berufsausbildung getan wird. Denn andernfalls hätten wir tausend unterschiedliche Berufsschulen, Berufsschullehrer etc.

Ich weiß z.B. über mathematisch-physikalisch-technische Studiengänge und verwandte Berufsausbildungen sehr gut Bescheid. Und es spielt keine Rolle, wie die genau heißen, was genau in der einzelnen Vorlesung oder im einzelnen Fach gelehrt wird, oder wie das Berufsbild früher gewesen ist. Durch logisches Denken, gesunden Menschenverstand und ein wenig Erfahrung sind ziemlich gute Aussagen möglich, wenn man die notwendigen Rohinformationen akquiriert.

Ich aktiviere mein verschüttetes und verkrüppeltes Latein sehr ungern, doch hieß es nicht Nolle in causa est, non posse praetenditur.??

Dazu muss ich alle Studiengänge und alle Berufe kennen?

Das ist doch Unfug und das habe ich nicht behauptet.
Trotzdem muß ein Lehrer Einsicht in eine Reihe von Fachgebieten haben, um den Kindern zu vermitteln, wo der Schulstoff hinführt.

Ein Stück weit ja, da geb ich dir Recht, aber nicht in dem von dir
geforderten Umfang!

Was ist denn das für eine Arroganz?

Mindestens die Hälfte der Sachen, die ich im Laufe meines Berufslebens brauchte, mußte ich mir selbständig erarbeiten.

Wie kommst Du darauf, daß Du gerade als Lehrer in einem bedämpften Schonraum lebst?

Wie paßt das schlüssig zum Wehklagen, daß das Studium schlecht ist?

Oder ist das wieder der Rückfall in vorkambrische Zeit, daß Schule eine reine Bildungseinrichtung und der Lehrer ein reiner Wissensvermittler ist? :-/

und wann komm ich dann zum eigentlichen Unterrichtsstoff, wenn jede
Stunde ein anderer Beruf eingebaut werden soll

Es gibt für ausgedehnte Probleme immer subtile Mittel. Und Berufsbilder latent in den Unterricht einzubinden und den Kindern damit durch die Blume Sachen zu zeigen, ist nicht unmöglich; bei uns ging das auch. Nachmittagsbetreuung und Tagesschule ist eine weitere vielerorts brachliegende Option. :frowning:

Und woran liegt’s? Weil diverse Besserwisser den Schulen immer
wieder Aufgaben aufdrücken wollen, die nicht zu ihrem klassischen
Repertoire gehören, ja in vollem Umfang gar nicht gehören können…

Und was ist das klassische Repertoire von Schule? :smile:

Meine Meinung dazu wird sich diametral zu Deiner unterscheiden.

Tschüß :smile:

Du hast keine Ahnung!
Hallo,

klar, du bist auch mal zur Schule gegangen und kennst einen Ausschnitt des Bildungssystems, aber wenn du so etwas schreibst:

der Berufsberater. Oder soll der arbeitslos werden?

Mensch. :smile:
Der Berufsberater sieht doch die Kinder nur selten, während
der Lehrer mehrere Stunden täglich mit den Kindern verbringt
und sogar deren Leistung und zwischenmenschliches Verhalten
kennt.

merkt man, dass du keine Ahnung hast.

Deine Bemerkung kann eventuell noch für die Grundschule gelten, aber danach garantiert nicht mehr. Da es um Berufsberatung geht, nehmen wir an, dass du vielleicht von einer 10. Klasse sprichst. Dort werden „Hauptfächer“ mit drei Schulstunden pro Woche unterrichtet. D.h., der Lehrer sieht die Klasse NICHT mehrere Stunden täglich.
Man könnte es auch „runterrechnen“: In der Klasse sitzen 30 Schüler, die Stunde hat 45 Minuten, pro Schüler sind das also 1,5 Minuten, pro Woche 4,5 Minuten. (Gäbe es keinen Frontalunterricht etc., wär das ein bisschen wenig.)
Nach den 45 Minuten Unterricht packt unser Beispiellehrer seine Sachen und nutzt die übliche 5-Minuten-Pause, um in den nächsten Klassenraum zu gelangen. Beobachtung von Sozialverhalten (außerhalb des Unterrichts) ist nicht möglich.

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Guten Abend.

Deine Bemerkung kann eventuell noch für die Grundschule gelten,
aber danach garantiert nicht mehr. Da es um Berufsberatung geht,
nehmen wir an, dass du vielleicht von einer 10. Klasse sprichst.
Dort werden „Hauptfächer“ mit drei Schulstunden pro Woche
unterrichtet.

Bei euch vielleicht.

In den Bundesländern, wo ich gute Einblicke habe (Thüringen, Sachsen) sind die Stundenzahlen anders, und die Lehrer werden anders verteilt.

Und nachmittags wären noch die Arbeitsgemeinschaften bzw. die Neigungskurse.

Außerdem sprach ich davon, Berufe bereits in der Grundschule und selbstverständlich auch später fortlaufend zum latenten Unterrichtsgegenstand zu machen. Und sei es in den Beispielaufgaben und Problemstellungen, wo man das Thema aufzieht.

Aber ich sehe ja schon seit Beginn des Themenstranges, daß die Lehrer sich in ihre Feste zurückziehen und partout ihren Stellungskrieg gegen Kritik und Politik führen möchten, ohne einzusehen, daß die Lehrer selber nicht unerheblich zu den explodierenden Kosten und zu den ungenügend vorbereiteten Kindern beisteuern.

Viele Grüße

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Hi

Ja, also dürfte doch das selbständige Erarbeiten von Wissen
kein Problem sein.

Nein, ist es auch nicht - aber ein Zeitproblem. Das wirst du aber wieder nicht hören wollen.

Oder die Universitäten sind sich nicht im Klaren über die deutschen
Lehrpläne in Mathe und Physik.

Das ist teilweise richtig.

Ein Professor würde Dir aber widersprechen, z.B.:

  • die Universität gewährt berufsqualifizierende Abschlüsse,
    die bestimmte Inhalte erfordern

Ja, aber die sollt ihr doch vermitteln, nicht voraussetzen!

  • die Lehrpläne im Fach XY entsprechen nicht den Anforderungen
    des Studiums, wenn die Studenten das und das und das nicht
    können

Dann arbeitet nicht in eurem wissenschaftlichen Elfenbeinturm sondern mit den Ministerien zusammen, von denen werdet schließlich auch ihr bezahlt.

  • die Universität folgt gewiß nicht der Schule

Aber die Lehrpläne den Bedürfnissen der Universitäten, wenn die sich denn mal einigen könnten.

  • das Niveau der Studenten fällt kontinuierlich

Das der Schüler auch. Das Lamento kennt man übrigens seit über 150 Jahren.

Die Schulen können maulen, daß die Universität starrsinnig
ist. Das ist auf der einen Seite richtig, auf der anderen
Seite weigern sich Hochschulen einfach, die Anforderungen
immer weiter zu verringern.

Würen sich die Schulen auch gern weigern, aber leider gibt es noch immer kein bundesweites Zentralabitur was die wahren Stärken und Schwächen der einzelnen Länder offenlegen würe. Verfluchter Föderalismus :=)
Besonders in Ostdeutschland ist

das Geklage groß, weil das Gymnasium zum Mißfallen der
Professoren keine erweitere Oberschule ist.

Naja, man kann natürlich auch noch die nächsten 20 Jahre über den Zerfall des DDR-Schulsystems lamentieren. Oder sich eben mit den fachdifdaktischen Kommissionen mal über Anforderungen einigen.

Und wofür man Deutsch-LK braucht ändert sich auch von Uni zu Uni
und von Jahr zu Jahr.

Das ist nicht wahr. Die Umstellung wegen Bologna mag Staub
aufwirbeln. Zzuvor waren die Studienprogramme stabil und auch
damals lag die Abbrecherquote ebenfalls jenseits von Gut und
Böse.

Wann? Vor 20 Jahren und hinter dem Stacheldraht? Das mag sein - aber hier waren sie schon immer im zweistelligen Bereich. Ein volkswirtschftlicher Wahnsinn.

Optimal ist sicherlich die völlige Abschaffung des
Kurswahlsystems, doch diesbezüglich zeigt höchstens Sachsen
Flagge.

Und Bawü. Und RLP in 2 Jahren. Mal über den sächsischen Tellerrand gucken!

Der Leher ist Fachmann.
Er hat mit den Kindern tagtäglich zu tun, er kennt Stärken und
Schwächen.

Ich habe meine Mittelstufenschüler in Mathe 4 Stundenin der Woche, meine Oberstufler 4 oder 3 Stunden. Ich kenne nicht alle ihre Stärken und Schwächen, weil ich pro Klasse ca. 30 habe und pro Kurs ca. 20. Ein bisschen Mathe muss ich denen schon auch beibringen.

Um zu beurteilen, ob der Abiturient BWL oder Technomathematik
studieren sollte, müßte der Herr Lehrer aber wissen, was sich
hinter den Studiengängen verbirgt. :smile:

Weiß er. Zumindest im Grundsatz.

Ein guter Lehrer würde sagen: „Mache bloß nicht BWL,
Modestudiengang, Partystudiengang, taugt nichts.“ :wink:

Hmm - das war mal vor 15 Jahren so - ich lebe in der Nähe von Mannheim, wo die BWL-Fakultät einen ausgezeichenten Ruf genießt und die Absolventen recht gefragt sind…

Was tun denn die Unternehmen, die Berufswahltest bieten? Sie
führen in dem formalisierten Test eingebettet einen
Intelligenztest (!) durch und lassen die Schüler einige
arbeits- und verhaltenspsychologische Situationen bewerten und
getarnte psychologische Fragen beantworten. Das wird vermengt
und in Diagramme übertragen. Ich kenne diese Tests, z.B. vom
GEVA Institut München. Die können richtig liegen, die können
total falsch liegen.

Im Gegensatz zu dir - du würdest natürlich jeden perfekt beraten. Aber du bist ja leider nicht Lehrer.

Für die Studienwahl ist viel wichtiger, daß die Abiturienten
erfahren, was sich hinter Studienfächern verbirgt, worauf man
sich einstellen muß, wie ein Studium abläuft, wie man
möglichst gut Mitschriften konstruiert, wie man sich auf
Prüfungen vorbereitet.

Das müssen Lehrer kontinuierlich thematisieren und das können
Lehrer thematisieren.

Tun sie ja auch - hat doch nie einer bestitten.

Daß sich Schüler freiwillig auf dem Gymnasium befindet, ist
des weiteren stark in Zweifel zu ziehen, Stichwort Frühauslese
und Trennung der Schüler, Bedingungen in den Schulen.

Na ich weiß von keinem, der von Amts wegen dorthin gezwungen wurde, Von den Eltern schon eher. Deren Verantwortung bleibt bei deinen Thesen interessanterweise immer außen vor!

Warum muß Unterricht als Papierkrieg geführt werden?

Weil man in der Schule halt nun mal lernt, Dinge schriftlich abzufassen.

Stichwort Zettelwirtschaft, Arbeitsblätter und Kopien.

Was für Zettel? In meinem Unterricht gibts keine Zettel. Kopien bei Klassenarbeiten - oder habt ihr früher die Aufgaben nachts an die Tafel geschrieben? Arbeitsblätte nur, wenn im Lehrbuch zu wenig Übungsaufgaben sind. Was also willst du?

Das könnte rigoros minimiert oder sogar abgeschafft werden:

Früher gab es in unseren Klassenzimmern ein Ding, das hieß
Tafel.

Ach was. Stell dir vor - das Ding gibts immer noch. Im jedem Saal.

Und auf der Tafel konnte der Lehrer mit einem Ding schreiben,
das hieß Kreide.

Ja, weiß und in vielen Farben. Gibts auch immer noch.

Und die Schüler hatten Dinge, die hießen Hefte.
Und in die Hefte schrieben die Schüler das Tafelbild.

Nicht nur das - auch ihre selbst verfassten Lösungen. Und die Hausaufgaben.

Später, als ich die Schule beendet hatte, gab es ein Ding, das
hieß Polylux.

Klasse, das war siche so ne DDR - Marke. Jetzt heißt das OH-Projektor. Gibts auch immer noch.

Und auf den Polylux konnten Lehrer und Hochschullehrer Folien
legen.

Ja, und manchmal auch Schüler.

Und die Schüler und Studenten machten Mitschriften davon.

Sag bloß. Ich allerdings bin kein Freund von vorgefertigten Folien, die plötzlich wie Phönix aus der Asche an der Wand sind - ich entwickle lieber mein Tafelbild im Unterricht, das fördert das Verständnis (und die intrinsische Motivation :=) )

Oder wozu braucht man teure vorgedruckte Hefte, die niemals
vollgeschrieben werden und ein Heidengeld kosten???

Was denn für vorgedruckte Hefte? Haben wir nicht.

Die Schulen könnten aus eigener Kraft sehr, sehr viel Geld
sparen, wenn sie es wollten. Guter Unterricht zeichnet sich
durch die Abwesenheit überflüssiger Spielereien aus. Die
Schulen sollten lernen, daß man nicht auf jeder Huxt tanzen
muß!

Was ist bitte ne Huxt?
Aber eins sage ich dir, liebes Reinerlein: wenn ihr von den Unis nicht endlich mal von eurem Sockel runterkommt und mal konkret sagt, dass es nicht der mathematischen Grundbildung dient (und nur die vermittelt ja wohl die Schule, für den Rest seid ihr zuständig!), wenn der Abiturient zwar mit seinem programmierbaren Taschenrechner spielen kann und der ihm die tollsten Stammfunktionen liefert, der Gute aber nicht mal die Kettenregel wirklich beherrscht und an der einfachsten logarithmischen Integration oder Substitutionsregel scheitert, dann wird nichts besser. Wir kriegen ständig Prügel, wenn wir nicht mindestens einmal pro Woche die Kids am PC rummachen lassen mit dynamischer Geometriesoftware, Internetkram, Excel und allem anderen, weil wir offenbar dann nicht genug intrinsische Motivation erzeugen. Und das wirkliche Verständnis für die mathematisch-analytische Denkweise geht über die Wupper.

Aber dass du deine Meinung von einem Komiker dritter Klasse
vertreten lässt desavouiert dich, mein Lieber.

Er ist kein Komiker, sondern er gilt als der beste politische
Kabarettist Deutschlands. Ich konnte ihn selber bereits live
erleben und Pispers ist wirklich genial. Soweit ich weiß, hat
er früher selber Lehramt studiert und „Lehrer“ ist die Zugabe
am Ende des Bühnenprogramms. :smile:

Hmm - naja, manche finden ja auch Thomas Gottschalk witzig - ich seth nicht so auf Comedy, die hab ich jeden Tag in der Schule live.

Für mich ist jetzt Ende der debatte, erfahrungsgemäß kommt dabei eh nix Neues.
Gruß Orchidee

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Hallo,

Bei euch vielleicht.

In den Bundesländern, wo ich gute Einblicke habe (Thüringen,
Sachsen) sind die Stundenzahlen anders, und die Lehrer werden
anders verteilt.

Merkwürdig. Das, was ich in Thüringen so kenne, sieht nicht viel anders aus.

Und nachmittags wären noch die Arbeitsgemeinschaften bzw. die
Neigungskurse.

Arbeitsgemeinschaften werden aber nicht vom selben Lehrer gegeben. Die macht irgendwer, der sonst in der Klasse vielleicht gar nichts zu tun hat.

Außerdem sprach ich davon, Berufe bereits in der Grundschule
und selbstverständlich auch später fortlaufend zum latenten
Unterrichtsgegenstand zu machen. Und sei es in den
Beispielaufgaben und Problemstellungen, wo man das Thema
aufzieht.

Das hat aber nichts mit dem von dir zitierten/ verglichenen Berufsberater zu tun. Oder denkst du, dass der schon in der Grundschule tätig ist?
Und willst du ernsthaft bereits für Grundschüler Berufsberatung anbieten? Sonst beschweren sich doch alle, wenn Grundschüler zu früh auf die Schulformen verteilt werden.

Aber ich sehe ja schon seit Beginn des Themenstranges, daß die
Lehrer sich in ihre Feste zurückziehen und partout ihren
Stellungskrieg gegen Kritik und Politik führen möchten, ohne
einzusehen, daß die Lehrer selber nicht unerheblich zu den
explodierenden Kosten und zu den ungenügend vorbereiteten
Kindern beisteuern.

Nein, dem ist nicht so. Es geht in diesem Strang um Qualifikation oder nicht. Man muss ehrlich genug sein können, um zuzugeben, dass man nicht alles gleich gut kann und ab und zu auch mal einen Experten hinzuziehen sollte.

Eigentlich hatte ich mir das sparen wollen, aber hier mal ein Einblick in das, was ich in den letzten Jahren über meine fachliche / unterrichtliche Qualifikation hinaus gemacht habe:

  • Berufsberatung (andere erlernen diesen Beruf in drei Jahren)
  • Drogenberatung (passendes Studium / Sozialarbeit kann ich nicht vorweisen)
  • LRS-Therapie (erfordert eigentlich eine mehrjährige Zusatzausbildung)
  • Unterricht in Deutsch als Fremdsprache (eigener Studiengang, den ich nicht belegt habe)
  • „Reiseagentur“ (Klassenfahrten will ich hier nicht mitzählen, Austauschfahrten sind da aber etwas komplizierter, und für das „Gesamtpaket“ wird kein Reisebüro engagiert)
  • psychologische Beratung (für „schlitzende“ Schüler, bei sexuellem Missbrauch, …) (Psychologie-Studium: 5 Jahre - warum? kann doch jeder…)
  • Liste ließe sich fortsetzen

Dadurch, dass ich diese Dinge machte, für die ich nicht qualifiziert bin, wurde natürlich nicht wirklich Geld eingespart. Vielmehr sind vorher die entsprechenden Stellen gestrichen worden, Gelder werden nicht bewilligt.
Warum „doktor“ ich an verschiedensten Baustellen herum, denn richtig kann ich das kaum machen, wenn ich das oben zusammenzähle, fehlen mir 15 Jahre Ausbildung. Klar kann ich mir manches im Selbststudium aneignen. Es ist aber nicht zu vergleichen mit deinem Hinweis, dass du dir das eine oder andere Gebiet der Mathematik selbständig beigebracht hast (es ist nämlich nur die Erweiterung deines Fachgebiets). Der Lehrerberuf ist einfach sehr viel vielseitiger. Und ein gesundes „Halbwissen“ kann eher schaden als nützen. Deshalb sollte man, wenn möglich, Experten hinzuziehen.

2 Like

Guten Abend.

Nein, ist es auch nicht - aber ein Zeitproblem.

Ja, ja. Lustig ist doch, daß ich eigentlich auf der Seite der Lehrer stehe, diese sich aber in dieser typischen Diskussion mit ihrem lamoryanten Getue jedwede Sympathie verspielen.

Andere Menschen in anderen Berufen haben auch viel zu tun und sich weit kompliziertere Dinge selbständig zu erarbeiten.

Ja, aber die sollt ihr doch vermitteln, nicht voraussetzen!

Die Universität muß überhaupt nicht die Grundlagen vermitteln, mit denen Oberschüler das Studium beginnen sollten.

Dann arbeitet nicht in eurem wissenschaftlichen Elfenbeinturm
sondern mit den Ministerien zusammen

Einem Niveauverfall entgegenzuwirken ist kein wissenschaftlicher Elfenbeinturm; die Universität wird einen Teufel tun, ihre akademische Freiheit zu opfern und sich wie die allgemeinbildenden Grundschulen zugrunde richten lassen.

Außerdem haben die Universitäten ihre eigenhändig eingebrockte Bolognasuppe auszulöffeln.

Würen sich die Schulen auch gern weigern, aber leider gibt es
noch immer kein bundesweites Zentralabitur

Das ist in der BRD nicht zu erreichen.

Wann? Vor 20 Jahren und hinter dem Stacheldraht?

Immer wenn Dir nichts einfällt, versuchst Du, diese Karte zu spielen.

Ich bin zwar nur einige Semester in der Universität angestellt, aber die alten Studienordnungen liegen in diversen Kisten. Im Vergleich zu dem Chaos, was ungefähr seit 2005 herrscht, waren die 90er Jahre stabil.

aber hier waren sie schon immer im zweistelligen Bereich.
Ein volkswirtschftlicher Wahnsinn.

Und warum habt „ihr“ euch das Jahrzehnte tatenlos angeschaut?

Und Bawü.

Bestimmt nicht. Sachsen ist das eine Bundesland in Deutschland, in dem die Schüler defacto alle Fächer besuchen müssen. Völlig abgeschafft ist das Kurssystem in Sachsen aber auch nicht. Die Hohenzollern machen 5 Fächer mit 4 Wochenstunden, von denen 2 wahlfrei sind und die sonstigen Fächer mit 2 Wochenstunden, von denen viele wahlfrei sind.

Ich habe meine Mittelstufenschüler in Mathe 4 Stunden in der
Woche, meine Oberstufler 4 oder 3 Stunden.

Machst Du nur Mathe? Was ist mit dem 2. Fach, was Du studiert hast?

Außerdem: Erstaunlich wie sich Lehrer festbeißen können. Es ist wohl offensichtlich, daß eine kontinuierliche Berufsvorbereitung von sämtlichen Lehrern eingestreut werden muß.
Trotzdem: Ich unterstelle, daß heutige Lehrer nicht unfähiger sind als unsere Lehrer damals oder die Lehrer unserer Kinder. Fragwürdiges Lehramtsstudium heutzutage hin oder her. Ihr solltet es denen gleichtun können. Praxisbezug und Berufsvorbereitung ist ein wesentlicher Teil hoher Bildung.

Weiß er. Zumindest im Grundsatz.

Warum stolpern die Abiturienten unwissend in die Uni, wenn die Lehrer das wissen?

wo die BWL-Fakultät einen ausgezeichenten Ruf
genießt und die Absolventen recht gefragt sind…

Die BWL-Scharlatanerie ist ungebrochen und verschlimmert sich sogar.

Bitte nicht sowas empfehlen. :smile:
Der Markt ist völlig übersättigt mit diesen Menschen, die Arbeitslosenquote ist hoch.

Im Gegensatz zu dir

Typisch Lehrer. Diejenigen, die euch konstruktiv kritisieren, werden plattgemacht mit dem gleichen rhetorischen Stumpfsinn, der gegenüber anderen ausgekippt wird.

hat doch nie einer bestitten.

Tun sie nicht, sonst wüßten die Abiturienten Bescheid.

der von Amts wegen dorthin gezwungen wurde

Selektion und Separation ist gewiß keine Freiwilligkeit.
Es ist doch logisch, daß der Sturm auf die Gymnasien einsetzt, wenn das die Schulen sind, die zumindest halbwegs gepflegt werden.

Warum muß Unterricht als Papierkrieg geführt werden?

Weil man in der Schule lernt, Dinge schriftlich abzufassen.

Der größte Stumpfsinn, der mir in den letzten Wochen untergekommen ist.

Dinge schriftlich abzufassen heißt nicht, eine vermaledeite Zettelwirtschaft zu betreiben.

Was für Zettel? In meinem Unterricht gibts keine Zettel.

Du bist der Vorzeigelehrer, natürlich.
Wenn Du versuchst, die von vielen Menschen beobachteten methodischen Probleme des deutschen Schulunterrichts vom Tisch zu fegen, solltest Du Dir originellere Ausreden einfallen lassen als „Ich tue das nicht.“.

Das paßt des weiteren ins wehleidige Bild - es sind die anderen.
Das ist das, was ich meine. Die Lehrer sollten lieber vor ihrer eigenen Türe kehren und nicht immer mit dem Finger auf die Politik und die Eltern zeigen. Wie gesagt, das ist ja schön und gut und richtig, ändert jedoch die Problemstellung nicht, daß Lehrer besser handeln könnten.

Was denn für vorgedruckte Hefte? Haben wir nicht.

Ach, selbstverständlich nicht. Die Verlage machen Millionen mit diesem Schund, insbesondere in Sprachfächern.

Was ist bitte eine Huxt?

Eine Hochzeit.

Aber eins sage ich dir, liebes Reinerlein: wenn ihr von den
Unis nicht endlich von eurem Sockel runterkommt und konkret sagt,
dass es nicht der mathematischen Grundbildung dient, wenn der
Abiturient zwar mit seinem programmierbaren Taschenrechner spielen
kann und der ihm die tollsten Stammfunktionen liefert,
der Gute aber nicht mal die Kettenregel wirklich beherrscht und
an der einfachsten logarithmischen Integration oder Substitutionsregel scheitert

Wie bitte?

Die Universitäten teilen das mit. Beispielsweise schreiben unsere Maschinenbauer und Elektrotechniker die Klausuren in höherer Mathematik völlig ohne Hilfsmittel. Kein Taschenrechner, kein Tafelwerk.

Das Thema tauchte sogar jüngst in einem Strang zu CAS-Taschenrechnern auf.

In den Hochschulen und bei mir rennst Du bezüglich des Taschenrechnereinsatzes offene Türen ein. Was ihr in der Schule mit den Dingern tut, ist völlig neben der Spur.

Wir kriegen ständig Prügel, wenn wir nicht mindestens einmal pro
Woche die Kids am PC […]

Von wem denn? Von den Hochschulen bestimmt nicht.

dynamischer Geometriesoftware

Aha. Mit einer dynamischen Geometriesoftware scheine ich noch nie gearbeitet zu haben, denn mir fehlt jede Erinnerung dazu. Ich wüßte auch nicht, wofür man das brauchen würde.

Ich unterscheide mich in der Arbeitsweise von jüngeren Kollegen höchstens dadurch, daß ich hin und wieder einen Rechenschieber und als einfachen Taschenrechner einen alten SR-1 benutze, weil ich partout kein Geld ausgeben wollte.
Der Arbeitsablauf ist jedoch der gleiche: Denken -> Handrechnung -> Computermodell in speziellen Programmpaketen, z.B. ANSYS.

Für mich ist jetzt Ende der debatte, erfahrungsgemäß kommt
dabei eh nix Neues.

Wie auch, wenn Lehrer augenblicklich mauern, wenn sie kritisiert werden?

Ich finde es schlecht, Akademiker sein zu wollen, und bei ziemlich überschaubaren Themen in den Modus der Weiterbildungsverweigerung zu gehen. Ich hatte betont, daß niemand Wunder verlangt und der Lehrer Bücher auswendig lernt. Doch wenn in einer Tour behauptet wird, die Problematik sei unübersichtlich, zeitraubend, keine Aufgabe von Schule usw., verliert man echt die Geduld mit den Lehrern. Wie hieß der Spruch: „„Bringe ich nicht!“ gibt’s nicht.“.

Ich hatte kaum mehr gesagt, als daß dem Gymnasium jeder Praxisbezug fehlt, und daß die Kinder zuwenig mit der Berufswelt konfrontiert werden. Deswegen kommen viele Abiturienten in Schleuern oder machen irgendetwas. Und ich äußerte die Ansicht, daß die Lehrer einerseits die Situation mit intelligenten Kniffen, für die sie ausgebildet wurden, verbessern und andererseits durch Weiterbildung den Schülern mehr Unterstützung, Förderung und Lenkung bieten könnten.

Das sind Sachen, die auf Arbeitstechniken beruhen, die ein Akademiker beherrschen müßte und die handwerklich eher leicht von der Hand gehen.

Aber die Widerrede zeigt, daß die Lehrer lieber stur bleiben und von ihrer hohen Kanzel anderen „keine Ahnung“ unterstellen. Prima.

Gute Nacht

Guten Abend.

Das, was ich in Thüringen so kenne, sieht nicht viel anders aus.

Aha.

Arbeitsgemeinschaften werden aber nicht vom selben Lehrer gegeben.

Das ist abhängig von der Arbeitsgemeinschaft.

Oder denkst du, dass der schon in der Grundschule tätig ist?

Ich weiß selbst, daß das Arbeitsamt in Deutschland mangelhaften Kontakt mit den Schulen sucht. Das rückt die Verantwortung des Lehrers noch mehr in den Vordergrund, damit sich zumindest irgendjemand mit den Kindern beschäftigt.

Ein Berufsberater ist eigentlich einer, der detaillierte Informationen zu den einzelnen Berufen hat und vielerlei Zahlen kennt, Absolventenquoten, Gehälter usw.

Wie soll der kurze Besuch des Berufsberaters effektiv sein, wenn die Schule keine Berufsvorbereitung betreibt? Das artet nämlich aus wie allgemeine Studienberatung: Es wird allgemeines, relativ unbrauchbares Zeug erzählt, ohne Erkenntnisgewinn für die Kinder.

Es geht in diesem Strang um Qualifikation oder nicht

Der Lehrer ist prinzipiell qualifiziert, abgeleitet aus seinem Berufsethos. Ist das Studium unzureichend, gilt für Lehrer das gleiche wie für Physiker, Mathematiker, Chemiker – eigenverantwortliche Weiterbildung, um die Aufgaben zu bewältigen, mit denen man in der Gegenwart zu tun hat.

aber hier mal ein Einblick in das […]

Deine Liste ist schön und gut.
Bestimmte Sachen sind sicherlich richtig dargestellt. Das ändert nichts daran, daß die Geschichte zwei Seiten hat. Und Berufsberatung ist qualitativ nicht zu vergleichen mit z.B. Drogentherapie. (Was auch immer Du unter Drogentherapie verstehst.)

Darüber hinaus läßt sich streiten, ob die von Dir aufgeführten Ausbildungswege einfach addiert werden können und in jeder Situation notwendig sind.

Naturlich hast Du recht, daß es echte Fachleute für diese Dinge gibt, die sind jedoch eigentlich für die harten Fälle zuständig; gesunder Menschenverstand und logisches Denken existieren weiterhin und dürfen genutzt werden. Falls Du keine Kinder hast: Willst Du später bei sämtlichen Kleinigkeiten Deine Kinder zum Fachmann prügeln?

Es ist eine Gratwanderung, weil ich weiß, wie schlecht der Lehrerberuf politisch und gesellschaftlich gestellt ist, und nichts liegt mir ferner, als ausgerechnet die Lehrer niederzumachen, die sich tagtäglich mit inkompetentem Elternpack und verzogenen, großkotzigen Kindern abkämpfen müssen; dennoch sehe ich bei den Punkten Berufsvorbereitung und Unterrichtsführung (Kosten) Luft nach oben. Die Lehrer tun nämlich so, als träfe sie überhaupt keine Schuld, als könnte der Unterricht nicht von den „Trends“ losgelöst werden. Und spätestens das betrifft meinen Lebenslauf, weil ich in einer Zeit in die Schule ging, wo es keinen Kopierer, keinen Polylux und keinen Computer mit toller Software und Laserdrucker gab.

Entweder hatten wir Glück, den furchtbaren, schrecklichen, barbarischen Unterricht zu überleben, der keine modernen Spielereien kannte :smile:, oder die Qualität von Unterricht steigt nich mit der Zahl kostenpflichtiger Unterrichtsangebote und teurer Lehrmittel. Und den Lehrstoff lernten wir gewiß nicht schlechter als heutzutage…

Es ist aber nicht zu vergleichen mit deinem Hinweis, dass du dir das
eine oder andere Gebiet der Mathematik selbständig beigebracht hast
(es ist nämlich nur die Erweiterung deines Fachgebiets).

Ich bin kein Mathematiker, selbst wenn ich extrem viel Mathematik im Studium hatte. (6 von 9 Semester)
Und es war nicht nur Mathematik.

Der Lehrerberuf ist einfach sehr viel vielseitiger.

Das würde ich streng bezweifeln. Der Lehrerberuf ist vielseitig, aber nicht „sehr viel vielseitiger“ als MNT-Berufe.

Wichtig ist, daß der Lehrerberuf eine herausgehobene Stellung in der Gesellschaft und im Bildungssystem hat. Mathematiker, Physiker, Ingenieure sind wichtig, insbesondere für die Wertschöpfung der Volkswirtschaft und die Forschung und Entwicklung, doch Lehrer ist ein pädagogischer Beruf und beeinflußt Kinder. Das ist der Knackpunkt, warum Lehrer besondere Menschen sind. Und wenn sich die MNT-Menschen immerfort weiterbilden müssen, oftmals nicht nur „das eine oder andere Gebiet“, dann gilt das erst recht für die Lehrer, die überall Vorbilder für Kinder und Eltern sein sollen.

Gute Nacht :smile:

Hallo!

Wie bitte soll man diese Worte sonst deuten:

Frag doch nach anstatt zu provozieren.

Schule muss kein Unterhaltungsprogramm für
gelangweilte Teenager bieten, finde ich.

wenn du sie im Zusammenhang mit externen Veranstaltungen
bringst?

Ich finde, zuerst muss das Wesentliche in der Schule funktionieren. Und das ist der Unterricht, das wäre die Grundversorgung. Wenn der Unterricht regelmäßig stattfindet (was ja nicht immer und überall behauptet werden kann), noch dazu von guter Qualität ist (was beileibe auch nicht immer der Fall ist), könnte ich überwiegend auf Extras gern verzichten.

Ich schreibe überwiegend und meine so Aktionen wie die in der ursprünglichen Fragestellung und schlechte Aufführungen, wie die von mir beschriebene. Die außerdem im Unterricht nicht weiter behandelt wurde. Gemeint sind auch so Schwachsinnsaktionen wie das sogenannte „gesunde Frühstück“ - Bei uns in der Schule gab es da so Dinge wie Actimel und Nutellabrötchen, „das mögen die Kinder nämlich“, nicht dass noch eines ein neues Gemüse entdecken muss oder in ein Vollkornbrötchen beißen muss…
Verschenkte Unterrichtszeit in meinen Augen. Alibi „wir sind eine engagierte Schule“ Veranstaltungen, die der Unterhaltung der Schüler dienen aber nicht den Unterrichtsziel.

Nicht gemeint ist die eine oder andere, im Unterricht vor- oder nachbereitete Theateraufführung, der Museumsbesuch zu einem Lehrplanthema. Besuche in der Bücherei (die noch dazu nichts kosten). Wandertage, ohne ausufernd teure Ausflugsziele. Klassenfahrten in den höheren Klassen.

Noch ein Beispiel hätte ich aus dem eigenen Erfahrungsschatz. 2. Klasse. Thema Hecken. Eine Dorfgrundschule, quasi umgeben von Hecken in 5min Fusswegentfernung. Freiwillige Förster, Gärtner, die sich bereit erklärten, die Klasse zu begleiten. Was wird gemacht? 10km Busfahrt zu einer Art altem Bauernhof, einer Art „Ökozentrum“, dort eine Einheit zum Thema Hecken von externen Lehrbeauftragten. Kosten: 3 Euro pro Schüler.
Ist das nötig? In meinen Augen nicht.

Wir werden uns, denke ich, nicht einig werden:smile: Aber ich hoffe, ich konnte mich wenigstens verständlich machen.

Grüße
kernig

1 Like

Hallo,

Frag doch nach anstatt zu provozieren.

Ich habe doch gar nicht provoziert, ich habe nachgefragt. Lies doch mal.

Schule muss kein Unterhaltungsprogramm für
gelangweilte Teenager bieten, finde ich.

wenn du sie im Zusammenhang mit externen Veranstaltungen
bringst?

Weil du den Zusammenhang hergestellt hast.

Ich finde, zuerst muss das Wesentliche in der Schule
funktionieren. Und das ist der Unterricht, das wäre die
Grundversorgung. Wenn der Unterricht regelmäßig stattfindet
(was ja nicht immer und überall behauptet werden kann), noch
dazu von guter Qualität ist (was beileibe auch nicht immer der
Fall ist), könnte ich überwiegend auf Extras gern verzichten.

Das ist eine ganz andere Aussage.

Noch ein Beispiel hätte ich aus dem eigenen Erfahrungsschatz.
2. Klasse. Thema Hecken. Eine Dorfgrundschule, quasi umgeben
von Hecken in 5min Fusswegentfernung. Freiwillige Förster,
Gärtner, die sich bereit erklärten, die Klasse zu begleiten.
Was wird gemacht? 10km Busfahrt zu einer Art altem Bauernhof,
einer Art „Ökozentrum“, dort eine Einheit zum Thema Hecken von
externen Lehrbeauftragten. Kosten: 3 Euro pro Schüler.
Ist das nötig? In meinen Augen nicht.

Es gibt übrigens Vorgaben, wieviel Klassenausflüge/externe Projekte (im Lehrplan). Und manches bietet sich an.
Deine Grundsatzdiskussion hier hängt sich aber an Einzelbeispielen auf, es tut mir leid, dass bei euch so vieles nicht rund zu laufen scheint. Meine Schulerfahrungen sind andere.

Wir werden uns, denke ich, nicht einig werden:smile:

Du siehst einen Konflikt, wo nie einer war.

Gruß
Elke

Zwei Seiten der Sache
Hallo Elke!

Um mal persönlich zu werden:smile: Du lässt Dich ungern in die Schublade stecken, die mit „faule, inkometente, nicht weiterbildungsbereite Lehrkräfte“ zu beschreiben ist. Ich schätze Deine Äußerungen hier sehr (gerade weil Du Einblicke aus Lehrerseite liefern kannst) und möchte Dir nochmal grundsätzlich sagen, dass ich Dich nicht in diese Schublade sortiere und auch gut verstehe, wenn Du Dich dagegen wehrst.

Andererseits fällt mir oft auf, dass von Lehrerseite (auch von Dir ab und an) es Schubladen gibt für gewisse Sorten von Eltern. Die, die über alles meckern, wenn man den Kindern etwas Gutes tut. Die, die ihre Kinder immer in Schutz nehmen. In eine der solchen lasse ich mich wiederum nicht gerne einsortieren, auch nur andeutungsweise. Oft genug bin ich mit ebensolchen schon zusammengerasselt.

Ich finde, zuerst muss das Wesentliche in der Schule
funktionieren. Und das ist der Unterricht, das wäre die
Grundversorgung. Wenn der Unterricht regelmäßig stattfindet
(was ja nicht immer und überall behauptet werden kann), noch
dazu von guter Qualität ist (was beileibe auch nicht immer der
Fall ist), könnte ich überwiegend auf Extras gern verzichten.

Das ist eine ganz andere Aussage.

Gut, dann war die Erklärung erfolgreich. So war es von Anfang an gemeint.

Deine Grundsatzdiskussion hier hängt sich aber an
Einzelbeispielen auf, es tut mir leid, dass bei euch so vieles
nicht rund zu laufen scheint. Meine Schulerfahrungen sind
andere.

Wobei ich ja schon eine ganze Reihe Einzelbeispiele aufgeführt habe. Auch in anderen Schulen, auch in anderen Bundesländern (mein Bekannten- und Verwandtenkreis ist sehr weit verstreut :smile: ) sind mir solche Fälle bekannt. Für mich ergibt sich daraus eben ein Bild, das wohl nicht dem Deinen entspricht.

Wir werden uns, denke ich, nicht einig werden:smile:

Du siehst einen Konflikt, wo nie einer war.

In der Ausgangsfrage wohl schon. Mich würde ja mal interessieren, wie der Fragesteller sich nun weiter verhalten hat.

Schöne Grüße
kernig

Hallo,

Um mal persönlich zu werden:smile: Du lässt Dich ungern in die
Schublade stecken, die mit „faule, inkometente, nicht
weiterbildungsbereite Lehrkräfte“ zu beschreiben ist.

Erster Fehler: ich bin keine Lehrerin.

Andererseits fällt mir oft auf, dass von Lehrerseite (auch von
Dir ab und an) es Schubladen gibt für gewisse Sorten von
Eltern. Die, die über alles meckern, wenn man den Kindern
etwas Gutes tut.

Das verstehe ich nicht.

Die, die ihre Kinder immer in Schutz nehmen.

Das ist keine Schublade, das ist meine Erfahrung als Mutter, meine Kinder beschwerten sich nämlich immer, dass ich in ihren Augen zu „neutral“ sei.

In eine der solchen lasse ich mich wiederum nicht gerne
einsortieren, auch nur andeutungsweise. Oft genug bin ich mit
ebensolchen schon zusammengerasselt.

Ich habe dich nirgends einsortiert. Du liest Dinge aus meinen Postings, die da nicht stehen.::smiley:eine Grundsatzdiskussion hier hängt sich aber an

Einzelbeispielen auf, es tut mir leid, dass bei euch so vieles
nicht rund zu laufen scheint. Meine Schulerfahrungen sind
andere.

Wobei ich ja schon eine ganze Reihe Einzelbeispiele aufgeführt
habe. Auch in anderen Schulen, auch in anderen Bundesländern
(mein Bekannten- und Verwandtenkreis ist sehr weit verstreut

-) ) sind mir solche Fälle bekannt. Für mich ergibt sich

daraus eben ein Bild, das wohl nicht dem Deinen entspricht.

Aber du kennst doch selektive Wahrnehmung.
Ich erlebe - nicht nur an der Schule - dass Erfahrungen sehr prägend sind und wenn man mal Erfahrungen in eine Richtung gemacht hat, man viele Erlebnisse nur noch in die alten Erfahrungen einsortiert.

Gruß
Elke

Hallo,

warum fragst du nicht einfach in der Schule nach.
Ich könnte mir vorstellen (nur als Bsp.), dass das früher freiwillig und parallel zum Unterricht angeboten wurde. Vielleicht sind dann keine oder nur ganz wenige Schüler in den regulären Unterricht gegangen und die Schule dachte, es sei die bessere Lösung den reg. Unterricht gleich ausfallen zu lassen.
Die Lehrer haben in dieser Zeit nur theoretisch frei. In der Praxis bereiten sie die nächsten Stunden vor und verrechnen es mit ihren Überstunden.

Gruß
Elke

ok, das wundert mich aber jetzt
Hallo!

Erster Fehler: ich bin keine Lehrerin.

ok, das verwundert mich jetzt aber sehr. Und ich bekenne mich der Äußerung von Vermutungen für schuldig.

Andererseits fällt mir oft auf, dass von Lehrerseite (auch von
Dir ab und an) es Schubladen gibt für gewisse Sorten von
Eltern. Die, die über alles meckern, wenn man den Kindern
etwas Gutes tut.

Das verstehe ich nicht.

Du hast Dich ein paar mal in der Richtung geäußert. Dass als Lehrer keine Lust mehr hätte, etwas auf die Beine zu stellen, weil immer nur gemeckert würde etc. Nunja, nicht wirklich wichtig.

Die, die ihre Kinder immer in Schutz nehmen.

Das ist keine Schublade, das ist meine Erfahrung als
Mutter, meine Kinder beschwerten sich nämlich immer,
dass ich in ihren Augen zu „neutral“ sei.

Da muss ich jetzt mal sagen: Das verstehe ich. Ich halte mich schon für einigermaßen objektiv. Aber als Elternteil total neutral zu sein, ich weiß nicht, ob das so gut ist. Immerhin hat man eine Lobby zu unterstützen, im Hinblick auf Meinungsbildung und Politik. Nicht hirnlos natürlich.

Aber du kennst doch selektive Wahrnehmung.

Du auch? :wink: Das gilt natürlich auch für Deine Sicht der Dinge, oder nicht?

Grüße
kernig

Hallo,

ok, das verwundert mich jetzt aber sehr.

Ich arbeite an einer Schule. In der Schulverwaltung. Das steht in manchen Artikeln von mir (muss man nicht kennen) und stand auch lange in meiner Vika bis es mal jemand ziemlich schofelig gegen mich verwendet hat, da hab ich es rausgenommen.

Andererseits fällt mir oft auf, dass von Lehrerseite (auch von
Dir ab und an) es Schubladen gibt für gewisse Sorten von
Eltern. Die, die über alles meckern, wenn man den Kindern
etwas Gutes tut.

Das verstehe ich nicht.

Du hast Dich ein paar mal in der Richtung geäußert. Dass als
Lehrer keine Lust mehr hätte, etwas auf die Beine zu stellen,
weil immer nur gemeckert würde etc. Nunja, nicht wirklich
wichtig.

Kann ich mich jetzt nicht direkt erinnern, aber ich könnte mir vorstellen es so gemeint zu haben, dass auch Lehrer Schmerzgrenzen haben. Ist wirklich nicht wichtig, also Schwamm drüber.

Da muss ich jetzt mal sagen: Das verstehe ich. Ich halte mich
schon für einigermaßen objektiv. Aber als Elternteil total
neutral zu sein, ich weiß nicht, ob das so gut ist.

Ich dachte nicht, dass ich das war. Ich habe nur geschrieben: meine Kinder haben es so gesehen. Wobei die „Gegenparteien“ eben auch kulturell vielleicht eher zu den „mein Kind macht nie was falsch“-Eltern gehörten (ich spreche von arabischen Eltern in Saudi Arabien).

Aber du kennst doch selektive Wahrnehmung.

Du auch? :wink: Das gilt natürlich auch für Deine Sicht der
Dinge, oder nicht?

Im Prinzip ja. Aber ich habe nie geschrieben, alles, was in allen Schulen läuft ist gut. Ich habe manches Mal bei einer solchen Sicht gegengehalten, weil es sich viele zu leicht machen und nur das Negative sehen. Ich habe auch nicht immer dagegen geschrieben - manchmal stimmt man auch „stillschweigend“ zu. Was ich versuche, ist gelegentlich die Schulseite aufzuzeigen, die Sachzwänge, in der Schulleitungen sitzen. In meinem Job sitze ich als Schulsekretärin an einer Schaltstelle: ich bin oft die erste Anlaufstelle, wenn Eltern sich beschweren, ich bekomme die Beschwerden der Lehrer ab, wenn Dinge fehlen, ich sehe die Regeln und Verordnungen, die vom Schulamt und vom Kultusministerium kommen, die haushaltlichen Schranken, die der Schulträger hat und weitergibt. Wir haben seit dem Sommer eine neue Schulleiterin, die vorher normale Lehrerin (Klassenlehrerin in einer Grundschule) war. Als Lehrerin war sie einige derjenigen, die sich oft über Regeln und Beschränkungen beschwert hat, seit sie Schulleiterin ist, lernt sie die Sachzwänge kennen und sieht, dass ihre Möglichkeiten in vielen Bereichen wesentlich beschränkter sind, als sie das als Lehrerin dachte.

Gruß
Elke

Danke Dir und weiter so (owT)
Grüße
kernig