Schulische Pflichtveranstaltung kostet Geld

An meiner Schule soll für meine gesamte Stufe(12.) ein sogenanntes Test-Training der Firma „Human Factor Services“ durchgeführt werden, dieses soll knappe 10€ kosten.
Das Problem ist nun, dass die Teilnahme Pflicht ist und als Ersatz zum regulären Unterricht stattfindet.

Unabhängig davon ob dieses „Training“ sinnvoll ist oder nicht, darf ich als Schüler (bzw. meine Eltern) einfach so ohne eine weiteres dazu verpflichtet werden teilzunehmen und zu zahlen?

Hallo,

Also wie das rechtlich genau ist weiß ich nicht. Ich weiß, dass Fördervereine Kosten für Kinder übernehmen, wo beispielsweise die Eltern die Kosten für eine Klassenfahrt nicht zahlen KÖNNEN.
Nun ist es aber doch so, dass ich finde, dass man knappe 10 Euro wohl schon noch berappen könnte… Also für einen ganzen Tag etwas besonderes als Alternative zum normalen Schulunterricht… Ich meine, Schulmaterial musst du doch auch anschaffen, zum Beispiel Hefte zum Schreiben, Stifte, Bücher, Material für den Kunstunterricht. Oder fragst du da auch, ob du dazu verpflichtet werden kannst?

Und da beschweren sich ständig so viele Leute, die Lehrer würden nie etwas zusätzliches tun als das, was sie tun müssen… Dann kommt eine Schule daher und stellt _einen Tag_ ein besonderes Programm auf die Beine, wo wohl sogar die Schüler was von haben und über sich herausfinden (klingt jedenfalls in der Bezeichnung des Tages so, ich weiß ja nicht, was genau da stattfinden wird, aber vielleicht magst du dazu was näheres schreiben?).
Die Lehrer dieser Schule scheinen sich über das normale Maß hinaus zu engagieren um einen Tag eine Alternative zum alltäglichen anzubieten und dann kommen Schüler daher und beschweren sich, dass sie einmal knapp 10 Euro zahlen müssen (was ja nun nicht gerade eine horrende Summe Geld ist), wahrscheinlich die Schüler, die sich im nächsten Atemzug über die unfähigen, desinteressierten Lehrer beschweren, die sich nur stupide an ihren Lehrplan halten und nie Alternativangebote realisieren…

Denk doch mal drüber nach, ob du nicht vielleicht einfach die 10 Euro zahlen möchtest und an diesem Tag teilnehmen möchtest, anstatt einen Kleinkrieg mit der Schule vom Zaun zu brechen…
Ein Nebenjob wird die Zahlung der 10 Euro sicherlich ermöglichen.

Ein bisschen mehr Eigeninitiative und Interesse wäre vielleicht gar nicht schlecht. Und ich finde es schlicht frustrierend, wie immer auf die Lehrer und die Schulen losgegangen wird, da ist es ja nur zu verständlich, wenn diese irgendwann nichts mehr machen, was über das normale Maß hinaus geht.
Sehr schade finde ich das, denn sowas verbaut zum Teil dann auch anderen Schülern die Möglichkeit, diesen Tag zu nutzen, wenn sich einzelne quer stellen und es deswegen nciht stattfindet. Denn die Schule kann freilich nicht einzelne Schüler an dem fraglichen Tag einfach heim schicken. Das bedeutet sie müssten eine Alternative anbieten, bis alle zufrieden sind. Und dann sind es ganz schnell nicht mehr nur 10, sondern gleich 30 Euro.

Also hm… bitte denk doch einfach nochmal drüber nach, ob du nicht doch diesen Tag so gut es geht nutzen möchtest, oder ob du Energie verschwenden und dich aufregen möchtest über etwas, worüber man sich eigentlich nciht aufregen müsste…

traurige Grüße,
Maya (nein, ich bin keine Lehrerin)

Entschuldigung,

aber deine Antwort ist etwas selbstherrlich

  1. Können sich Hartz IV Empfänger deren Kinder nur als 70% Erwachsene (obwohl sie zig mal so teuer sind) gelten nicht mal eben das Essen für eine Woche aus den Rippen schneiden UND das Kind füttern

  2. Ich habe solche Trainings in der Schule auch gehabt und UNSERE waren umsonst, genau wie an den Nachbarschulen und in anderen Städten.
    Es gibt keinen Grund dafür den Schülern Geld abzutreiben nur weil man ne Firma mit nem tollen, englischen Namen genommen hat.

lg
Kate

1 Like

An meiner Schule soll für meine gesamte Stufe(12.) ein
sogenanntes Test-Training der Firma „Human Factor Services“
durchgeführt werden, dieses soll knappe 10€ kosten.
Das Problem ist nun, dass die Teilnahme Pflicht ist und als
Ersatz zum regulären Unterricht stattfindet.

Hübsch. Soweit ich informiert bin, ist der Schulunterricht in Deutschland kostenlos.

Und damit ist es wohl Sache der Schule, diese Firma zu bezahlen, vor allem, da es als regulärer Unterricht gelten soll.

Sicherlich verdient die Firma daran und hat ein gewisses Interesse.

Aber wir brauchen das nicht weiter zu vertiefen: Eine kleine Anfrage an das zuständige Kultusministerium dürfte genügen, um dem Spuk ein Ende zu setzen (und wahrscheinslich dem Schuldirektor ein paar schlaflose Nächte zu bereiten).

Gebetsmühle
Hallo,

Wenn du eine seriöse Antwort möchtest, dann nenne uns das Bundesland. Jedes Land hat (afaik) eine eigene Bagatellgrenze.

Gruß

Hallo Priamos1, (Gruß, wird hier aus Gründen der Höflichkeit gern gesehen)

Hübsch. Soweit ich informiert bin, ist der Schulunterricht in
Deutschland kostenlos.

Der Untericht ja, aber einige Sachen müssen die Eltern selbst tragen - z,B. Schulhefte, Lehrbücher (in Ländern, in denen keine Lernmittelfreiheit herrscht), Zug- oder Busfahrten etc. bei Wandertagen, Kosten von Klassen- oder Kursfahrten usw. Für bedürftige Familien gibt es meistens einen Förderverein an der Schule, der die Kosten oder Teile davon übernimmt, wenn nicht das Sozialamt einspringt (was z.B. bei Harz-IV-Empfängern der Fall ist).

Und damit ist es wohl Sache der Schule, diese Firma zu
bezahlen, vor allem, da es als regulärer Unterricht gelten
soll.

Ich habe im UP nicht gelesen, dass der Test als Unterricht gilt, sondern dass er verpflichtend ist (Unterricht findet also trotzdem statt, was z.B. bedeuten könnte, dass der Test z.T. außerhalb der Unterrichtszeit stattfindet )
Zumindest in meinem Bundesland (RLP) darf die Schule das, wenn die Kosten im Rahmen bleiben, was bei

6 Like

Man sollte sich noch viel mehr aufregen
Hallo Maja!

Ich meine, Schulmaterial musst du doch auch

anschaffen, zum Beispiel Hefte zum Schreiben, Stifte, Bücher,
Material für den Kunstunterricht. Oder fragst du da auch, ob
du dazu verpflichtet werden kannst?

Schulmaterial ist doch eine ganz andere Kategorie, oder nicht? Dass man Stifte und Hefte braucht, wird kaum jemand anzweifeln.

Und da beschweren sich ständig so viele Leute, die Lehrer
würden nie etwas zusätzliches tun als das, was sie tun
müssen… Dann kommt eine Schule daher und stellt _einen Tag_
ein besonderes Programm auf die Beine, wo wohl sogar die
Schüler was von haben und über sich herausfinden

Man kann das auch ganz anders sehen: Werden nicht die Lehrkräfte dafür bezahlt, um genau das zu tun, was an diesem Tag passieren soll?

Die Lehrer dieser Schule scheinen sich über das normale Maß
hinaus zu engagieren um einen Tag eine Alternative zum
alltäglichen anzubieten und dann kommen Schüler daher und
beschweren sich, dass sie einmal knapp 10 Euro zahlen müssen

Der Lehrer organisiert, dass jemand kommt und seine Arbeit macht, die die Schüler bzw. deren Eltern zusätzlich bezahlen sollen.

(was ja nun nicht gerade eine horrende Summe Geld ist),

Das liegt im Auge des Betrachters. Übers Jahr gesehen, summieren sich solche Beträge zu einer ordentlichen Summe. Vor allem, wenn man mehrere Kinder hat, geht das ganz schön ins Geld.

wahrscheinlich die Schüler, die sich im nächsten Atemzug über
die unfähigen, desinteressierten Lehrer beschweren, die sich
nur stupide an ihren Lehrplan halten und nie
Alternativangebote realisieren…

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Ein bisschen mehr Eigeninitiative und Interesse wäre
vielleicht gar nicht schlecht.

? Das verstehe ich nicht. Ich finde, es zeugt von Interesse und Initiative, sich zu informieren und wenn in seinen Augen Unrecht geschieht, dagegen vorzugehen. Würden mehr so denken, wie der Fragesteller, würde unsere Gesellschaft besser funktionieren. Wir sind doch keine Schafherde, die sich mit allen Gegebenheiten abzufinden hat. Wenn mich etwas stört, dann sollte ich dagegen vorgehen. Ob ich damit durchkomme, ob ich Mitstreiter finde oder nicht, das wird man dann ja sehen.

Und ich finde es schlicht
frustrierend, wie immer auf die Lehrer und die Schulen
losgegangen wird, da ist es ja nur zu verständlich, wenn diese
irgendwann nichts mehr machen, was über das normale Maß hinaus
geht.

Das ist hier in meinen Augen nicht der Fall.

Also hm… bitte denk doch einfach nochmal drüber nach, ob du
nicht doch diesen Tag so gut es geht nutzen möchtest, oder ob
du Energie verschwenden und dich aufregen möchtest über etwas,
worüber man sich eigentlich nciht aufregen müsste…

Da ich selber ein Schulkind habe, weiß ich, dass in letzter Zeit derartige „Angebote“ vermehrt auftauchen. Schon im Kindergarten sollten wir z.B. Geld dafür bezahlen, dass jemand in den KiGa kommt und mit den Kindern bastelt! Und natürlich gibt es Leute, die sagen: „Es kommt doch den Kindern zugute, regt Euch nicht auf.“.

Aber die Frage muss doch erlaubt sein: Wozu sind Erzieher und Lehrpersonal da, wenn ihre fundamentalen Aufgaben extern erbracht und bezahlt werden sollen?

Grüße
kernig

3 Like

Hallo,

Man kann das auch ganz anders sehen: Werden nicht die
Lehrkräfte dafür bezahlt, um genau das zu tun, was an diesem
Tag passieren soll?

Nein - nicht für berufsorientierende Test, das kann kein Lehrer. Zwar gibt es dafür zweifellos Berufsberater beim Arbeitsamt, aber wenn du dort einen solchen Test durchführen möchtest musst du auch dafür bezahlen - wenn du Glück hast kann der dann auch in der Schule stattfinden.

Der Lehrer organisiert, dass jemand kommt und seine Arbeit
macht, die die Schüler bzw. deren Eltern zusätzlich bezahlen
sollen.

Nein. Der Lehrer - oder wohl eher der Oberstufenleiter - organisiert, dass ein Profi den Schülern hilft herauszufinden, für welche Berfufe sie sich eignen. Das selbst zu tun ist kein Lehrer in der Lage, das ist genauso wenig sein Metier wie Arzt oder Architekt.

Das liegt im Auge des Betrachters. Übers Jahr gesehen,
summieren sich solche Beträge zu einer ordentlichen Summe. Vor
allem, wenn man mehrere Kinder hat, geht das ganz schön ins
Geld.

Es wird ja nur in der 12.Jahrgangsstufe dieser Test durchgeführt und nicht für die ganze Schule. Wehrst du dich auch dagegen, wenn der Deutsch-LK ins Theater geht? Oder der Kunst-LK ins Museum? Das wird nämlich auch manchmal verpflichtend durchgeführt…
Gruß Orchidee

5 Like

das Bundesland in dem ich zur Schule geh ist NRW

Mit „Ersatz zum regulären Unterricht“ meinte ich, dass kein regulärer Unterricht, wie er im Stundenplan steht, für unsere Stufe stattfindet.

Ich weiß, dass an meiner alten Schule ein vergleichbares Training angeboten wurde, welches ca. 30€ gekostet hat aber dafür freiwillig war. Unterricht fand trotzdem statt, auch wenn in manchen kursen nur sehr wenige Leute übrig waren.

Dass Schulbücher, Hefte, Lektüre, Ausflüge, KLassen-und Kursfahrten usw. Geld kosten finde ich persönlich sehr schade, allerdings wär das ja wieder eine ganz andere Diskussion.
Ich finde es nur absolut inakzeptabel, wenn SchülerInnen und Eltern nicht ein mal gefragt werden, ob an einer solchen Veranstaltung überhaupt Interesse besteht, sondern einfach diktiert wird. Es wurde einem ja nicht mal die Wahl gelassen, es wird einfach nur gesagt, dass wir teilnehmen müssen und das kostet eben.
Was ist denn eigentlich mit den LehrerInnen die haben dann einfach inoffiziell Freizeit oder wie?

Wie das „Test-Training“ genau aussehen soll kann ich leider nicht sagen, ich weiß nur, dass es von 7:55-14:30 stattfindet.
Ob es bei Nichtteilnahme zu unentschuldigten Fehlstunden kommt weiß ich nicht, es sieht nicht so aus als ob es groß alternativen für nicht teilnehmende gibt.

10€ können eine menge geld sein auch wenn der ein oder andere hier sich das vielleicht nicht vorstellen mag oder kann.
vorallem summieren sich über ein ganzes schuljahr wirklich die einzelnen beträge zu einer beträchtlichen summe, gerade in der oberstufe.

Hi

Ich habe im UP nicht gelesen, dass der Test als Unterricht
gilt, sondern dass er verpflichtend ist (Unterricht findet
also trotzdem statt, was z.B. bedeuten könnte, dass der Test
z.T. außerhalb der Unterrichtszeit stattfindet )

Das enttäuscht mich, denn dann kannst du offenbar nicht lesen :wink: (Aber es ist Rosenmontag, es sei dir verziehen)

im UP steht laut und deutlich, dass die ganze Aktion „als Ersatz“ zum regulären Unterricht stattfindet.

Der reguläre Unterricht findet also nicht statt, sondern wird ersetzt.

lg
Kate

Hallo Priamos1, (Gruß, wird hier aus Gründen der Höflichkeit
gern gesehen)

Danke für den Hinweis. Aber einen alten Hund wie mich werden Sie nicht mehr ändern.
Wenn ich eine Frage stelle, grüße ich, in den anderen Fällen nicht. Und ich bevorzuge das „Sie“, weil ich nicht einsehen kann, daß man pseudointim wird, nur weil man es mit einem elektronischen Medium zu tun hat.

Hübsch. Soweit ich informiert bin, ist der Schulunterricht in
Deutschland kostenlos.

Der Untericht ja, aber einige Sachen müssen die Eltern selbst
tragen - z,B. Schulhefte, Lehrbücher (in Ländern, in denen
keine Lernmittelfreiheit herrscht), Zug- oder Busfahrten etc.
bei Wandertagen, Kosten von Klassen- oder Kursfahrten usw. Für
bedürftige Familien gibt es meistens einen Förderverein an der
Schule, der die Kosten oder Teile davon übernimmt, wenn nicht
das Sozialamt einspringt (was z.B. bei Harz-IV-Empfängern der
Fall ist).

Richtig. Ich weiß aber nicht, ob die genannte Veranstaltung im Lehrplan steht.

Und damit ist es wohl Sache der Schule, diese Firma zu
bezahlen, vor allem, da es als regulärer Unterricht gelten
soll.

Ich habe im UP nicht gelesen, dass der Test als Unterricht
gilt, sondern dass er verpflichtend ist (Unterricht findet
also trotzdem statt, was z.B. bedeuten könnte, dass der Test
z.T. außerhalb der Unterrichtszeit stattfindet )

Das hat mein Vorredner bereits kommentiert, auch meine Empfehlung lautet, das UP noch einmal zu lesen.

Zumindest in meinem Bundesland (RLP) darf die Schule das, wenn
die Kosten im Rahmen bleiben, was bei

Hallo

Danke für den Hinweis. Aber einen alten Hund wie mich werden
Sie nicht mehr ändern.

Ich bin auch eine alte Hündin :=) und es liegt mir fern, Sie oder sonstwen zu ändern.

Richtig. Ich weiß aber nicht, ob die genannte Veranstaltung im
Lehrplan steht.

Ich kenne nicht den Lehrplan in NRW - in RLP steht berufskundlicher Unterricht in der 12 drin und wird vom Arbeitsamt durchgeführt (von Ihren und meinen Steuergeldern :=) ), ein ähnlicher Test wird für ca. 30 Euro angeboten. Freiwillig.

Empfehlung lautet, das UP noch einmal zu lesen.

Zugegeben.

Ich stelle es mir gerade vor, iwe da ein Hartz-IV-ler zum
Sozialamt geht und um die 10€ bittet. Bis die bewilligt
werden, hat das Kind sein Studium abgeschlossen.

Ach damit haben wir ganz andere Erfahrungen und da gibt es auch Verhaltensrichtlinien für das Sozialamt. Kosten für Klassenfahrten werden in aller Regel z.B. problemlos übernommen, darüber gibt es auch Rechtsprechung.

Ich glaube, man kann das nur von der Höhe eines gesicherten
Einkommens im Rahmen des Beamtentums so sehen. Für Leute mit
mehreren Kindern ohne unkündbare Stellung sieht das aber ganz
anders aus!

Wie gesagt - für bedürftige Familien gibt es Fördervereine, die - zumindest nach meinen Erfahrungen - sehr unbürokratisch helfen.

Unhöflich gesagt: Man soll auch Lehrern nicht alles glauben.

Stimmt. Man soll niemandem alles glauben. Weder Lehrer noch Ärzten oder gar Pfarrern…

Und das Ministerium wird sich damit beschäftigen. Eventuell
genügt ein kleiner Hinweis auf die behördliche
Auskunftspflicht.

Grins. Das Ministerium wird auf den entsprechenden Paragraphen des Schulgesetzes verweisen, vorausgesetzt man erreicht dort jemanden, der fähig und bereit ist, sich mit einem zu befassen, bevor das Kind sein Studium abgeschlossen hat - falls es so weit kommt. Das Kind.
Trotzdem Gruß Orchidee

1 Like

Hallo,

Ich weiß aber nicht, ob die genannte Veranstaltung im
Lehrplan steht.

Viele Dinge stehen nicht explizit im Lehrplan. Dort finden sich eher allgemeine Formulierungen, wie etwa „Berufsorientierung“. DIe allgemeineren Formulierungen sollen helfen, auf aktuelle Entwicklungen und Angebote zurückgreifen zu können. Ist doch nicht schlecht, wenn Unterricht nicht so „verstaubt“ ist. (Oder?)

Ich stelle es mir gerade vor, iwe da ein Hartz-IV-ler zum
Sozialamt geht und um die 10€ bittet. Bis die bewilligt
werden, hat das Kind sein Studium abgeschlossen.

Ich glaube, man kann das nur von der Höhe eines gesicherten
Einkommens im Rahmen des Beamtentums so sehen. Für Leute mit
mehreren Kindern ohne unkündbare Stellung sieht das aber ganz
anders aus!

Klar, Beamte schlüpfen ausgewachsen aus dem Ei, haben vor dem Beamtentum kein anderes Leben gehabt und haben auch keine eigenen Kinder. Außerdem halten sie sich nur in ihrem Biotop auf und kennen die Welt „da draußen“ nicht einmal aus Erzählungen.

Man sollte sich vielleicht nicht nur auf das „Sozialamt“ verlassen. Es gibt da ja noch andere Möglichkeiten. Fördervereine der Schulen wurden bereits benannt. Dann gibt es da ja noch die verschiedenen Wohlfahrtsverbände:
o DRK,
o Arbeiterwohlfahrt (AWO),
o Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DER PARITÄTISCHE),
o Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW der EKD),
o Deutscher Caritasverband (DCV)

Die stehen alle für besondere Situationen zur Verfügung (den örtlichen Kreisverband ansprechen - es reicht für eine erste Auskunft oft ein Telefonanruf).
In den verschiedenen Bundesländern gibt es noch den einen oder anderen „Sozialfonds“. Aber um diese Dinge muss man sich kümmern. Einfach nur jammern reicht nicht.

3 Like

Berufsvorbereitung - wessen Aufgabe?
Hallo!
Hm, da mag ich ja ein falsches Bild haben von den Aufgaben der Schule: Berufsvorbereitung gehört für mich auf jeden Fall dazu. Es ist in keinem Fall ein Super-Tolles-über die Standardanforderungen hinausgehendes Extra, die Schüler bei der Berufswahl zu unterstützen.

Nein. Der Lehrer - oder wohl eher der Oberstufenleiter -
organisiert, dass ein Profi den Schülern hilft herauszufinden,
für welche Berfufe sie sich eignen. Das selbst zu tun ist kein
Lehrer in der Lage, das ist genauso wenig sein Metier wie Arzt
oder Architekt.

Wie habe ich das nur ohne 10Euro zu löhnen herausgefunden? Und all die anderen auch.
Soweit ich mich erinnere, hatten wir eine Studien- und Berufsberatung seitens des Arbeitsamtes. Völlig kostenlos. Und nur weil sie kostenlos war, war sie nicht umsonst.

Es wird ja nur in der 12.Jahrgangsstufe dieser Test
durchgeführt und nicht für die ganze Schule. Wehrst du dich
auch dagegen, wenn der Deutsch-LK ins Theater geht? Oder der
Kunst-LK ins Museum?

Nein, das gehört für mich dazu und das kann der Lehrer schlecht selber leisten. Wobei ich schon Wert darauf lege, dass z.B. extra Schülervorstellungen mit günstigeren Preisen besucht werden. Ich wehre mich z.B. aber gegen sogenannte Theateraufführungen in der Grundschule, in der die Schüler auf dem Fussboden der Turnhalle sitzen müssen, die Hälfte nichts sieht und dafür über 5 Euro bezahlen mussten. Wenn ich zusammenrechne, was die Truppe damit verdient, überlege ich ganz schnell, eine Schultheatergruppe zu gründen.

Auch wundere ich mich, wenn eine Lehrerin ein relativ neu angeschafftes Schulbuch für unbrauchbar erklärt und erstmal 20 Euro für Arbeitsblätter und Arbeitshefte einsammelt.

Ein Punkt, der mich an dem vorliegenden Fall besonders stört ist, dass ein Unternehmen hier mit Beratungsleistung Geld verdient. Wer entscheidet denn, welches Unternehmen das ist? Oder wird einfach das mit den besten Connections zum Rektor genommen?

Was mich so auf die Palme bringt: Ich sehe, dass die Lehrmittelfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt wird. PISA und andere Studien zeigen immer wieder, dass Bildung vom Einkommen der Eltern abhängt. Durch solche Aktionen wie der vorliegenden wird das ganz sicher nicht besser.

Grüße
kernig

Hallo,

Hm, da mag ich ja ein falsches Bild haben von den Aufgaben der
Schule: Berufsvorbereitung gehört für mich auf jeden Fall
dazu. Es ist in keinem Fall ein Super-Tolles-über die
Standardanforderungen hinausgehendes Extra, die Schüler bei
der Berufswahl zu unterstützen.

Naja. Also ich habe Mathematik und Sport studiert und fühle mich absolut nicht in der Lage, einem Schüler Rat zu geben, ob er Architektur oder lieber Ozeanographie studieren soll oder doch lieber eine Banklehre anfangen…Wo lernt man das? Jedenfalls nicht im Studium und nicht im Referendariat.

Wie habe ich das nur ohne 10Euro zu löhnen herausgefunden? Und
all die anderen auch.

Viele finden es ja auch nicht heraus - wir haben Studienabbrecherquoten zwischen 25 und 30%.

Soweit ich mich erinnere, hatten wir eine Studien- und
Berufsberatung seitens des Arbeitsamtes. Völlig kostenlos. Und
nur weil sie kostenlos war, war sie nicht umsonst.

Haben wir auch. Aber die Berufsberaterin kann pro Kurs eine Doppelstunde kommen und für einzelne Schüler nach Voranmeldung nochmal 20 Minuten. Das finde ich eigentlich schon einen ganz guten Service.

Wehrst du dich auch dagegen, wenn der Deutsch-LK ins Theater geht? Oder der Kunst-LK ins Museum?

Nein, das gehört für mich dazu und das kann der Lehrer
schlecht selber leisten.

Och, wir haben früher Faust mit verteilten Rollen gelesen und Bilder als Dia angeguckt…

Wobei ich schon Wert darauf lege,dass z.B. extra Schülervorstellungen mit günstigeren Preisen
besucht werden.

Ja, wenn die nicht vom Theater wegen ständigen Störens durch die Schüler mittlerweile eingestellt wurden.

Ich wehre mich z.B. aber gegen sogenannte Theateraufführungen in der Grundschule, in der die Schüler auf
dem Fussboden der Turnhalle sitzen müssen, die Hälfte nichts
sieht und dafür über 5 Euro bezahlen mussten. Wenn ich
zusammenrechne, was die Truppe damit verdient, überlege ich
ganz schnell, eine Schultheatergruppe zu gründen.

Warum machst du es nicht? Vielleicht würdest du ja reich?

Auch wundere ich mich, wenn eine Lehrerin ein relativ neu
angeschafftes Schulbuch für unbrauchbar erklärt und erstmal 20
Euro für Arbeitsblätter und Arbeitshefte einsammelt.

Das finde ich allerdings auch einen Skandal. Auch bei Lernmittelfreiheit.

Ein Punkt, der mich an dem vorliegenden Fall besonders stört
ist, dass ein Unternehmen hier mit Beratungsleistung Geld
verdient. Wer entscheidet denn, welches Unternehmen das ist?
Oder wird einfach das mit den besten Connections zum Rektor
genommen?

Oder zur Landesregierung? Jedenfalls arbeitet o.g. Unternehmen viel für Universitäten…

Was mich so auf die Palme bringt: Ich sehe, dass die
Lehrmittelfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt wird. PISA und
andere Studien zeigen immer wieder, dass Bildung vom Einkommen
der Eltern abhängt. Durch solche Aktionen wie der vorliegenden
wird das ganz sicher nicht besser.

Ach weißt du, manchmal kriegt man dann als Schulleiter einfach Lust, solche ganzen Aktivitäten bleiben zu lassen, keine Studienfahrten, Exkursionen, Theater- oder sonstige Aufführungen zu genehmigen, sondern einfach nur Unterricht zu machen. Dann hätte man es sicher ein gutes Stück leichter. Wieso meinen immer alle, die Schule besteht aus Lehrern und Schulleitern, die nichts anderes im Kopf haben als zu faulenzen und die Eltern und Schüler übers Ohr zu hauen?
Grüße Orchidee

3 Like

Hallo nochmal!

Wie habe ich das nur ohne 10Euro zu löhnen herausgefunden? Und
all die anderen auch.

Viele finden es ja auch nicht heraus - wir haben
Studienabbrecherquoten zwischen 25 und 30%.

Ich glaube nicht, dass die angebotene Veranstaltung diese Quote verringert. Zugegeben: Spekulation.

Haben wir auch. Aber die Berufsberaterin kann pro Kurs eine
Doppelstunde kommen und für einzelne Schüler nach Voranmeldung
nochmal 20 Minuten. Das finde ich eigentlich schon einen ganz
guten Service.

Zumal man sich ja auch im Internet über die versch. Berufe informieren kann, über Studiengänge etc, teilweise mit Filmen. Außerdem bieten die Universitäten dann auch nochmal STudienberatungen für ihre Studiengänge an.

Was mich so auf die Palme bringt: Ich sehe, dass die
Lehrmittelfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt wird. PISA und
andere Studien zeigen immer wieder, dass Bildung vom Einkommen
der Eltern abhängt. Durch solche Aktionen wie der vorliegenden
wird das ganz sicher nicht besser.

Ach weißt du, manchmal kriegt man dann als Schulleiter einfach
Lust, solche ganzen Aktivitäten bleiben zu lassen, keine
Studienfahrten, Exkursionen, Theater- oder sonstige
Aufführungen zu genehmigen, sondern einfach nur Unterricht zu
machen.

Wenn der Unterricht gut ist, fände ich das auch völlig in Ordnung. Schule muss kein Unterhaltungsprogramm für gelangweilte Teenager bieten, finde ich.

Wieso meinen immer alle, die Schule besteht aus Lehrern und
Schulleitern, die nichts anderes im Kopf haben als zu
faulenzen und die Eltern und Schüler übers Ohr zu hauen?

Meine ich nicht, habe ich auch nirgends geschrieben. Ich kenne auch genügend völlig beknackte Eltern, total verzogen Gören und ähnliches. Aber eben auch Lehrer und Rektoren auf die Deine Formulierung ziemlich exakt zutrifft.

Ich denke, man kann da unterschiedlicher Meinung sein, auch bei differenzierter Betrachtung. Da wir mal zu den überversorgten Beziehern von Hartz IV gehörten, kenne ich die Löcher, die solche „Bagatellbeträge“ in die Haushaltskasse reissen können. Und die Fälle, die ich schilderte (ich kenne noch einige mehr) zum Thema Lehrmittelfreiheit bestätigen meine Befürchtungen.

Grüße
kernig

Hallo,

Hm, da mag ich ja ein falsches Bild haben von den Aufgaben der
Schule: Berufsvorbereitung gehört für mich auf jeden Fall
dazu.

Das wird auch gemacht. Aber es gibt Bereiche, in denen Sachbearbeiter vom Arbeitsamt (speziell für Schularbeit ausgebildet) bessere Informationen bieten können als Lehrer.

Es ist in keinem Fall ein Super-Tolles-über die
Standardanforderungen hinausgehendes Extra, die Schüler bei
der Berufswahl zu unterstützen.

Supertoll vielleicht nicht, aber besser, da näher am Arbeitsmarkt als das Angebot der Lehrer.

Wie habe ich das nur ohne 10Euro zu löhnen herausgefunden? Und
all die anderen auch.

Die Situation ist heute eine andere.
Und ich zahle lieber 10€ für eine gute Leistung als nichts für eine schlechte. Wie jemand schon schrieb: auch Theaterbesuche der Schulklassen kosten, Klassenausflüge/fahrten ebenfalls, etc. Auch das sind Pflichtveranstaltungen.

Nein, das gehört für mich dazu und das kann der Lehrer
schlecht selber leisten.

Die Angebote dieser Test aber auch nicht unbedingt. Wobei ich hier nur allgemein spreche, den speziellen Kurs kenne ich nicht.

Wobei ich schon Wert darauf lege,
dass z.B. extra Schülervorstellungen mit günstigeren Preisen
besucht werden.

10€ für wieviel Stunden mit Auswertung?
Klingt nach Sonderpreis für mich.

Ich wehre mich z.B. aber gegen sogenannte
Theateraufführungen in der Grundschule, in der die Schüler auf
dem Fussboden der Turnhalle sitzen müssen, die Hälfte nichts
sieht und dafür über 5 Euro bezahlen mussten. Wenn ich
zusammenrechne, was die Truppe damit verdient, überlege ich
ganz schnell, eine Schultheatergruppe zu gründen.

Meinst du das ernst? Dann hast du keine Ahnung, wie knapp Theatergruppen kalkulieren. Und darfst dir gern überlegen, warum Theater so hoch bezuschusst wird /werden muss.

Auch wundere ich mich, wenn eine Lehrerin ein relativ neu
angeschafftes Schulbuch für unbrauchbar erklärt und erstmal 20
Euro für Arbeitsblätter und Arbeitshefte einsammelt.

Ich kann mir Situationen vorstellen, wo das gerechtfertigt ist. Abgesehen davon, dass viele Lehrerkopien der Schulbücher Arbeitsteile mit Kopievorlagen haben, also die Lehrer genau das machen ,was im Buch verlangt wird.

Ein Punkt, der mich an dem vorliegenden Fall besonders stört
ist, dass ein Unternehmen hier mit Beratungsleistung Geld
verdient.

Wieviel Kalkulationen machst du für Fortbildung (Vorbereitung, Nachbereitung, Anfahrtsweg (die werden an einem Tag nur in einer Schule sein), Material – ich halte 10€ nachwievor für günstig.

Wer entscheidet denn, welches Unternehmen das ist?

Die Schulleitung. Nach Diskussionen, Gesprächen mit den Lehrern / Schulkonferenz und meist unter Einbeziehung der Elternvertretung, nach Absprachen mit anderen Schulleitungen und dem zuständigen Schulamt.

Oder wird einfach das mit den besten Connections zum Rektor
genommen?

Das bezweifle ich.

Was mich so auf die Palme bringt: Ich sehe, dass die
Lehrmittelfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt wird.

Das ist richtig. Aber dafür kann die Schulleitung nichts, die mit knappen Mitteln ein Angebot bringen muss.

PISA und
andere Studien zeigen immer wieder, dass Bildung vom Einkommen
der Eltern abhängt. Durch solche Aktionen wie der vorliegenden
wird das ganz sicher nicht besser.

Meiner Meinung nach versucht hier eine Schulleitung ein Angebot zu bringen, dass sie mit den personellen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen nicht leisten kann. Also eine Verbesserung des Angebots. Es ist schade, dass dafür nicht mehr Mittel zur Verfügung stehen. Aber die Angriffstelle ist die große Politik: mehr Geld für Bildung, mehr Geld für Schulen (Lehrkörper und Lehrmittel), nicht dass man einer Schulleitung, die nach machbaren Alternativen sucht, vorwirft Vetternwirtschaft zu treiben.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo,

Ach weißt du, manchmal kriegt man dann als Schulleiter einfach
Lust, solche ganzen Aktivitäten bleiben zu lassen, keine
Studienfahrten, Exkursionen, Theater- oder sonstige
Aufführungen zu genehmigen, sondern einfach nur Unterricht zu
machen.

Wenn der Unterricht gut ist, fände ich das auch völlig in
Ordnung. Schule muss kein Unterhaltungsprogramm für
gelangweilte Teenager bieten, finde ich.

Du sprichst also einem Theaterbesuch jegliches pädagogisches Potential ab?

Gruß
Elke

1 Like

Guten Abend.

Wo lernt man das? Jedenfalls nicht im Studium und nicht im Referendariat.

Das ist richtig. Das Lehreramtsstudium ist inadäquat in jeder Hinsicht.

Aber. Das große Aber.

Lehrer wollen Akademiker sein. Akademiker soll(t)en im Studium die Fähigkeit und bestimmte Fertigkeiten entwickeln, sich selbständig Wissen aneignen zu können.

Erst kürzlich beklagten die Professoren im Fakultätsrat, daß im ingenieurwissenschaftlichen Diplom-Grundstudium/ Bachelor-Studium mehr und mehr Studenten auf abstruse Weise rausfliegen. Die Evaluationsbögen zeigten schnell, daß ausgerechnet Abiturienten der Stoßrichtung Mathematik-LK/ Physik-LK signifikant betroffen waren.

Die Schulen scheinen also irgendeinen Blödsinn zu erzählen.

Und ich weiß von meinen Schülergesprächen an den Tagen der offenen Tür, daß die Schulen in der Tat Blödsinn erzählen, und zwar nicht zu knapp. Ich scheue mich bestimmt nicht, gegen das gegliederte Schulsystem zu schreiben, aber was die Schüler teilweise für Vorstellungen haben, „veraltet“ ist da das beste.

Zur Einführung in das Kurswahlsystem eine Folie auf den Polylux zu knallen und unmotivert Sprüche zu bringen wie „Für diese Fächer braucht man Deutsch-LK.“, ist ungenügend.

Ist es so unter der Würde des Lehrers, hin und wieder eine Studienordnung, eine Prüfungsordnung zu lesen? Ist es zuviel verlangt, seine hoffentlich früher erworbene Allgemeinbildung über Berufsbilder kontinuierlich zu vervollkommnen?

Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, daß die Lehrer über möglichst viele Berufe und Berufsgruppen solide Kenntnisse besitzen, oder nicht? Das ist doch eine der wichtigsten Voraussetzungen des Lehrerberufes! Wie will man ein ernstzunehmender, guter Lehrer sein, wenn man den Kindern nicht erklären kann, wo der Weg hingeht? Oder wo der Lehrstoff warum gebraucht wird?

Der intrinsisch motivierte Schüler ist wie der intrinsisch motivierte Student. Er soll existieren, gesichtet wurde er in der Realität nie, nur oft beschrieben in bescheuerten verstaubten Theoriewälzern.

Wie will man Lehrstoff zielführend vermitteln aus dem verbeamteten, unkündbaren Elfenbeinturm?

Lebenslanges Lernen als Postulat - außer für die Lehrer, oder wie?

Wenn man Berufsberatung nicht im Studium oder im Referendariat lernt, sollte man sich selbständig weiterbilden. Nichts Geringeres mutet man schon den Schülern zu, den Studenten ohnehin und auch den Werktätigen.

Außerdem siehe oben: Ich unterstelle, daß Lehrer als Akademiker um Größenordnungen schneller bei der Berufsinformation vorankommen als Schüler und die Kenntnisse ohne Schwierigkeinten in den Unterricht einbauen können.

Sarkastisch könnte ich fauchen:

Wer das vor Idiotie zum Himmel schreiende Kurswahlsystem und das Notenpunktesystem auf Elternabenden vorbeten kann, der sollte erst recht grundlegende Kenntnisse zu einer Zahl von Berufen vortragen können. Niemand muß losstürzen und Lexika auswendiglernen, doch auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. :smile:

Eine weitere Möglichkeit: Privatleute. Eltern. Fragen, ob einer vorbeikommen könnte, um über Studium, Lehre und Beruf zu sprechen. Mehr als ein Nein kann nicht kommen.

Was ist mit staatlichen Weiterbildungen? Zu meiner Schulzeit mußten sich Lehrer jährlich umfangreich weiterbilden, und das wurde kontrolliert…

Das Schlimme bei den 10 Euro ist, daß Bildung in Deutschland mehr und mehr Geld kostet, viel Geld, ungeheuerlich viel Geld. Die scheinbar so kleinen Beträge läppern sich pro Kind zu unerhörten Summen. Und der nächste „Das kostet nur…“-Lehrer kommt bestimmt.

sondern einfach nur Unterricht zu machen

Daß ich nicht lache. Wenn zumindest der Unterricht funktionieren würde. Stundenausfall, Arbeitsblattwirtschaft, ungenügende Hausaufgabenkoordination etc. Der Baustellen gäbe es viele. Es ist wahrhaft einen ernsten Gedanken wert, Schule eine Weile auf reines Unterrichten zu konzentrieren, denn bereits da strauchelt der Großteil der deutschen Schulen. :-/

Das steht aber auf einem anderen Blatt und hat keine Bedeutung für die Aufgabe des Lehrers, der unter anderem Berufsberater sein muß.

Wer denn bitte sonst?

Viele Grüße

reinerlein

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

.

1 Like

Hallo

Das ist richtig. Das Lehreramtsstudium ist inadäquat in jeder
Hinsicht.

Och das ändert sich doch fortwährend - jedenfalls haben wir in der Schule in der übernächsten Woche Praktikanten des Orientiernden Praktikums 1, des Orientiernden Praktikums 3, welche nach der alten Studienordnung…

Lehrer wollen Akademiker sein.

Sind sie doch oder? Ich jedenfalls habe an einer ordentlichen Universität bzw. TH studiert.

Akademiker soll(t)en im Studium
die Fähigkeit und bestimmte Fertigkeiten entwickeln, sich
selbständig Wissen aneignen zu können.

Als ob wir das nicht täten. Angefangen mit fachspezifischem Wissen (ich habe in meinem Studium z.B. nie Stochastik gehört, weil das damals an keinem Gymnasium unterrichtet wurde, kann dir aber mittlerweile durchaus einen Vortrag über die Näherungsformel von Moivre- Laplace halten. Aber das habt ihr ja vor der Wende alles schon in der 8.Klasse gehabt oder?)

Erst kürzlich beklagten die Professoren im Fakultätsrat, daß
im ingenieurwissenschaftlichen Diplom-Grundstudium/
Bachelor-Studium mehr und mehr Studenten auf abstruse Weise
rausfliegen. Die Evaluationsbögen zeigten schnell, daß
ausgerechnet Abiturienten der Stoßrichtung Mathematik-LK/
Physik-LK signifikant betroffen waren.

Die Schulen scheinen also irgendeinen Blödsinn zu erzählen.

Oder die Universitäten sind sich nicht im Klaren über die deutschen Lehrpläne in Mathe und Physik. Im Übrigen weiß ich von vielen ehemaligen Schülern, die bei mir im Mathe-LK Abitur gemacht haben, dass Studenten anderer Bundesländer durchaus größere Schwierigkeiten haben. Verfluchter Föderalismus.

Und ich weiß von meinen Schülergesprächen an den Tagen der
offenen Tür, daß die Schulen in der Tat Blödsinn erzählen, und
zwar nicht zu knapp.

Ach ja? Blödsinn welcher Art?

Ich scheue mich bestimmt nicht, gegen das
gegliederte Schulsystem zu schreiben, aber was die Schüler
teilweise für Vorstellungen haben, „veraltet“ ist da das
beste.

Was hat das mit dem gegliederten Schulwesen zu tun? Abiturienten von IGSsen wissen da also mehr?

Zur Einführung in das Kurswahlsystem eine Folie auf den
Polylux zu knallen und unmotivert Sprüche zu bringen wie „Für
diese Fächer braucht man Deutsch-LK.“, ist ungenügend.

Hihi, hab ich noch nie gehört, war aber jahrelang Oberstufenleiterin. Und wofür man Deutsch-LK braucht ändert sich auch von Uni zu Uni und von Jahr zu Jahr. Gestern erst habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Unis, die ein eigenes Auswahlverfahren für die Vergabe eines Teils ihrer Medizin- und Pharmaziestudienplätze durchführen, Wert auf Deutsch legen…

Ist es so unter der Würde des Lehrers, hin und wieder eine
Studienordnung, eine Prüfungsordnung zu lesen? Ist es zuviel
verlangt, seine hoffentlich früher erworbene Allgemeinbildung
über Berufsbilder kontinuierlich zu vervollkommnen?

Ja, das ist es allerdings, denn dafür gibt es Profis bei den Arbeitsämtern. Eine gewisse Allgemeinbildung über Berufsbilder zu haben ist die Pflicht eines jeden gebildeten Menschen. Aber beurteilen zu können, ob ein Abiturient eher für ein Studium der BWL oder eher für Technomathematk geeignet ist würde ich lieber den Fachleuten überlassen.

Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, daß die Lehrer
über möglichst viele Berufe und Berufsgruppen solide
Kenntnisse besitzen, oder nicht? Das ist doch eine der
wichtigsten Voraussetzungen des Lehrerberufes! Wie will man
ein ernstzunehmender, guter Lehrer sein, wenn man den Kindern
nicht erklären kann, wo der Weg hingeht? Oder wo der Lehrstoff
warum gebraucht wird?

Der Lehrer als omnikognitives Wesen, dass von jedem Fach weiß, wann es im Leben wo gebraucht wird? Aber ihr an der Uni wisst nicht mal, was die Abiturienten, die bei euch ankommen, sicher haben lernen müssen und was nur vielleicht? Uns sagt man, man müsse den Schüler da abholen wo er ist. Aber ihr wisst nicht mal, wo ihr wollt, dass er wäre!

Der intrinsisch motivierte Schüler ist wie der intrinsisch
motivierte Student. Er soll existieren, gesichtet wurde er in
der Realität nie, nur oft beschrieben in
bescheuerten verstaubten Theoriewälzern.

Was den Schüler betrifft, so magst du bis zur Mittleren Reife Recht haben. Von einem Oberstufenschüler, der freiwillig aufs Gymnasium geht, erwarte ich durchaus einen gewissen Teil an intrinsischer Motivation, wenn auch nicht in allen Fächern (ich habe in Geschichte und Reli immer Käsekästchen mit meiner Nachbarin gespielt - ist aber trotzdem was aus mir geworden.)

Wie will man Lehrstoff zielführend vermitteln aus dem
verbeamteten, unkündbaren Elfenbeinturm?

Ich bin zwar alles andere als eine Verfechterin der Verbeamtung der Lehrer - aber wenn man kündbar ist, vermittelt man den Lehrstoff zielführender oder was? Warum sind dann an meiner Schule manche Kollegen nicht verbeamtet und machen trotzdem mäßige Arbeit?

Lebenslanges Lernen als Postulat - außer für die Lehrer, oder
wie?

Quatsch. S.o.

Wenn man Berufsberatung nicht im Studium oder im Referendariat
lernt, sollte man sich selbständig weiterbilden. Nichts
Geringeres mutet man schon den Schülern zu, den Studenten
ohnehin und auch den Werktätigen.

Ebenfalls Quatsch - s.o. Man muss nicht alles selbst versuchen, wofür es Fachleute gibt.

Außerdem siehe oben: Ich unterstelle, daß Lehrer als
Akademiker um Größenordnungen schneller bei der
Berufsinformation vorankommen als Schüler und die Kenntnisse
ohne Schwierigkeinten in den Unterricht einbauen können.

Tun sie ja auch. im Rahmen ihrer - begrenzten Möglichkeiten.

Sarkastisch könnte ich fauchen:

Wer das vor Idiotie zum Himmel schreiende Kurswahlsystem und
das Notenpunktesystem auf Elternabenden vorbeten kann, der
sollte erst recht grundlegende Kenntnisse zu einer Zahl von
Berufen vortragen können. Niemand muß losstürzen und Lexika
auswendiglernen, doch auch die längste Reise beginnt mit dem
ersten Schritt. :smile:

Grins. Die Details des Kurssystems kann an den meisten Schulen nur der Oberstufenleiter „vorbeten“ und die Schüler sind oft nicht mal dazu motiviert, die - durchaus schülergerecht abgefasste- Broschüre über das Oberstufensystem wirklich durchzulesen. Mit derselben Motivation betrachten sie übrigens oft auch den berufsorientierenden Unterricht. Auch nicht intrinsisch. Nicht mal ein Jahr vor dem Abitur, da zählen auch nur die nächste Kursarbeit und die nächsten Ferien. Zumindest bei vielen.

Eine weitere Möglichkeit: Privatleute. Eltern. Fragen, ob
einer vorbeikommen könnte, um über Studium, Lehre und Beruf zu
sprechen. Mehr als ein Nein kann nicht kommen.

Findet alles seit Jahren längst statt - zumindest an meiner Schule. Die Veranstaltung ist zwangsläufig an einem Freitagabend (wir sind ja darauf angewisen, dass berufstätige Leute auch Zeit haben, und das ist unter der Woche in der Regel schwierig) und die Teilnahmequote der Oberstufenschüler liegt bei ca. 30 bis 40%. Die Referenten sind alles andere als aus deinem „Elfenbeinturm“, sondern größtenteils Ehemalige unseres Gymnasiums, die mittlerweile im Berufsleben stehen und Studium oder Ausbildung abgeschlossen haben.

Was ist mit staatlichen Weiterbildungen? Zu meiner Schulzeit
mußten sich Lehrer jährlich umfangreich weiterbilden, und das
wurde kontrolliert…

Findet ebenfalls statt. Aber Weiterbildungen als Berufsberater werden für Lehrer nicht angeboten. Als Beratungslehrer ja, aber das geht mehr in die psychologische Richtung.

Das Schlimme bei den 10 Euro ist, daß Bildung in Deutschland
mehr und mehr Geld kostet, viel Geld, ungeheuerlich viel Geld.:

Richtig. Und wenn keine unserer Landesregierungen (die ja leider dafür zuständig sind, Geld für Bildung locker zu machen) endlich begreift, dass mehr Geld in die Schulen und meinetwegen weniger in den Straßenbau investiert werden muss, wird sich das nicht ändern.

sondern einfach nur Unterricht zu machen

Daß ich nicht lache. Wenn zumindest der Unterricht
funktionieren würde. Stundenausfall, Arbeitsblattwirtschaft,
ungenügende Hausaufgabenkoordination etc. Der Baustellen gäbe
es viele. Es ist wahrhaft einen ernsten Gedanken wert, Schule
eine Weile auf reines Unterrichten zu konzentrieren, denn
bereits da strauchelt der Großteil der deutschen Schulen. :-/

Unterrichtsausfall - und zwar strukturieller Unterrichtsausfall, nicht durch Krankheit, berufsbedingte Abwesenheit etc. - beträgt derzeit in RLP an Gymnasien ca. 3%. Das bedeutet z.B. dass an meinem Gymnasium mehr als eine Lehrerstelle von vorneherein gestrichen wird und der Unterricht ausfallen muss. Ja, muss, der darf auch nicht vertreten werden.
Arbeitsblätter gelten derzeit als pädagogisch modern, was uns von den Grundschulen vorgemacht wird. Mir geht das auch auf die Nerven.
Was meinst du mit „Hausaufgabenkoordination“? Dass wir darauf sehen, wieviel ein Schüler in seinen Fächern als Hausaufgabe zu erledigen ha? Tun wir, steht täglich im Klassenbuch. Und wenn mal eine Klasse kommt und mir sagt, dass sie für morgen schon soooo viel aufhaben (und das der Überprüfung standhält) kann man ja mal ein wenig zurückrudern.

Das steht aber auf einem anderen Blatt und hat keine Bedeutung
für die Aufgabe des Lehrers, der unter anderem Berufsberater
sein muß.

Wer denn bitte sonst?

Na der Berufsberater. Oder soll der arbeitslos werden?
Gruß orchidee

http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg

(Aber dass du deine Meinung von einem Komiker dritter Klasse vertreten lässt desavouiert dich, mein Lieber.)