Hallo Ihr lieben,
in Deutschland gibt es ja die Schulpflicht.Das heißt,wenn ich meine Kinder nicht zur Schule schicke,gibt´s Ärger mit den Behörden.Demnach müsste aber doch auch der Staat verpflichtet sein,einen Schulunterricht zur Verfügung zu stellen oder sehe ich das falsch?Bei meiner Tochter fallen jede Woche 10 Stunden aus,da Lehrer erkrankt sind,Klassenreisen stattfinden,Konferenzen
stattfinden etc.
Das sind ja immerhin 2 Stunden am Tag.Und das schon in der dritten Klasse.Teilweise gehen die Kinder zwar für 3 Stunden zur Schule,sind davon aber eine Stunde allein in der Klasse,die anderen beiden Stunden ist Basteln mit Eltern angesagt,die sich zur Verfügung stellen.Mal abgesehen davon,das berufstätige Eltern da ernsthafte Schwierigkeiten bekommen,die Kinder in die Schule zu bringen und wieder abzuholen bei den „Unterrichtszeiten“.Da wäre es wohl einfacher,gleich die Schule ausfallen zu lassen,anstatt die Kinder nur 3 Stunden mit irgendetwas zu beschäftigen.Noch dazu sind 3 Lehrer „nebenbei“ damit beschäftigt,die Schule zu leiten,da der Schulleiter seit einem halben Jahr in Pension ist und es keinen Ersatz gibt bzw.
nach den kuriosen Gesetzen noch kein Schulleiter eingestellt wurde.Meine Frage ist daher,gibt es einen Anspruch auf Schulunterricht oder ist diese „Schulpflicht“ nur einseitig zu verstehen?
Ich bedanke mich im voraus für Antworten.
Gruß Sebastian
Hallo
Meines Wissens ist die Schulpflicht nicht einseitig zu verstehen, sie bedingt eine optimale Unterrichtsversorgung. Aber: In Deutschland herrscht - entgegen der weitläufigen Meinung einiger Kultusminister - ein akuter, ja fast chronischer Lehermangel und es ist momentan nicht abzusehen, wie die Herren und Frauen KMs das in den Griff bekommen wollen… dadurch, dass eben Lehrermangel herrscht fallen auch dementsprechend Schulstunden. Bedenklich in Ihrem Zusammenhang finde ich es allerdings, dass es schon in der 3.Klasse vorkommt… aber das ist leider Realität in der bundesdeutschen Bildungspolitik… gespart wird am falschen Ende. Für Sie hätte ich einige Vorschläge. Einmal könnten Sie sich mit einigen Eltern zusammen tun und eine AG gründen, die zum Ziel hat, Beschwerde beim zuständigen Staatlichen Schulamt einzureichen und auf eine optimale Unterrichtsversorgung zu bestehen… Zum anderen können Sie ja auch sich bei Privatschulen, deren Träger meist die Kirche sind, umhören und Ihr Kind eventuell dort hin schicken… Sie können aber auch das Ganze bei der GEW (http://www.gew.de/) - Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft - publik machen… je mehr solche „Fälle“ an die Öffentlichkeit geraten, desto besser…
Liebe Grüsse
Matthias Kühn
Hallo und vielen Dank erstmal,
ich habe mich jetzt erstmal per e-mail an die GEW gewendet.
Notfalls werde ich diesen Misstand der Öffentlichkeit zutragen.
M.E. haben unsere Kinder ein Recht auf Bildung.Der Staat kann sich hierbei nicht einfach aus der Verantwortung stehlen.
Grüße in die schöne Schweiz
Sebastian
Hallo und vielen Dank erstmal,
ich habe mich jetzt erstmal per e-mail an die GEW gewendet.
Hi Sebastian!
das mit der GEW ist ja ganz gut… aber da triffst Du nur diejenigen, die die gleichen INterssen haben, wie Du!
Bitte wende Dich an die zuständige Behörde, in Deinem Fall wohl die Schulbehörde der STadt oder Gemeinde (Kreis) - bei weiterführenden Schulen ist es die Bezirksregierung!
Dort solltest Du den unterrichtsausfall schildern!!!
ausserdem sind die Sitzungen der Ausschüsse meist öffentlich!!!
Im Grundschulbereich werden die Entscheidungen auf kommunaler Basis gefällt (mindestens in NRW)… und Kommunalpolitiker wachsen über sich hinaus, wenn sie feststellen, dass es interessierte Bürgerinnen gibt!!!
Ayla, ziemlich sicher, dass Ausfall von Unterricht eine Organisationsfrage ist!
Hallo,
Dein Problem kenne ich zur Genüge allerdings ist es nicht ganz einfach dagegen anzugehen! Ich spreche da auch eigener Erfahrung! Wir hatten an unserer Schule ebenfalls mit Lehrermangel zu kämpfen, dazu kam noch das die Lehrer an der Schule im Durschnitt 50 Jahre waren. Es war leider kein Ende in Sicht was die Fehlzeiten anging und so mußten wir ziemlich massiv vorgehen, denn ein Brief mit Unterschriften der Eltern an das Schulministerium reichte leider nicht aus. Dieser Brief wird bereits in den Vorzimmern abgefangen. Wir haben danach an alle Politiker, die dieses Problem betreffen könnte geschrieben, dazu die Öffentlichkeit mit einbezogen, wir haben mit Medien zusammen die Verantwortlichen an der Spitze eingeladen zu einem Diskussionsabend und wir haben alle Ausfälle sämtlicher Klassen Datumsgenau vorgelegt und siehe da, auf einmal wurden 3 neue und vorallem junge Lehrer eingestellt und zwei Lehrer als „Springer“. Doch wie gesagt, es war nicht einfach und alleine schafft man das nicht. Wir hatten aus der Schulpfegschaft heraus eine Elterngemeinde gegründet die dies anleierte und dann mit der Schule zusammen und anderen Schule aus der Gemeine, die ja das gleiche Problem hatten, dafür gesorgt, das endlich etwas getan wurde.
Aara