Liebe/-r Experte/-in,
Hallo!
Wir haben ein Problem mit Mathematik-Schularbeiten. (Österreich, 3 Klasse Hauptschule) Diese Lehrerin schreibt nirgendwo die zu erreichenden Punkte hin (weder Gesamtpunkte noch die Punkte, die bei den einzelnen Aufgaben zu erreichen gewesen wären). Es ist also absolut undurchsichtig wie diese Lehrerin auf die Punkte kommt. Kennen Sie sich damit aus ob das okay oder üblich ist? Sie kann sich das ja dann schön zusammensuchen, wem sie wieviele Punkte gibt.
Diese Lehrerin hat heute zu den Schülern allen Ernstes gesagt: Eigentlich wäre die Note bei den beiden Schülern mit 20 Punkten noch ein „genügend“, aber da es für alle besser ist, eine Wiederholungsschularbeit zu machen, hat sie den beiden auch ein „Nicht Genügend“ gegeben.
Ich könnte platzen, aber ich möchte gerne Meinungen dazu haben.
Bitte um Hilfe
Danke!!
Lg
Hallo!
Ich kenne mich leider nur mit dem deutschen Schulrecht aus, aber auf diesem Hintergrund kann ich Ihnen gerne meine Meinung sagen. Ich denke, dass sich das weitgehend auf ÖSterreich übertragen lässt:
Hier ist es so, dass der Grundsatz ist, dass eine Benotung durchsichtig sein muss, das heißt, der Schüler und auch die Eltern müssen erkennen, nach welchen Kriterien benotet wurde. Außerdem muss die Notenverteilung linear sein.
In diesem Sinne müssten die Punkte angegeben werden. Ich kenne aber auch Kollegen, die darauf zunächst bewusst verzichten, dass sie, wenn sie merken, dass Schüler mit einer Aufgabe nicht klar kommen, diese weniger bepunkten können. Dies kann also durchaus zum Wohle der Schüler sein.
Auch die Aussage mit der Wiederholungsarbeit kann ich nicht beurteilen. Auch ein „genügend“ ist ja nun wahrscheinlich keine so gute Note. Es könnte also sein, dass die Lehrerin einfach tatsächlich denkt, dass auch diesen beiden Schülern eine Wiederholungsarbeit besser tut. Ich weiß nicht, ob sie diese tatsächlich nur machen darf, wenn alle ein „Nicht genügend“ haben.
Generell scheint mir die LEhrerin, wie sie den Fall schildern, nicht unbedingt gegen die Schüler zu arbeiten. ich würde Ihnen daher raten, ein ruhiges Gespräch mit ihr zu suchen, Ihre Bedenken vorzutragen und sich die Beweggründe der LEhrkraft anzuhören. Wenn Sie dann immer noch der Meinung sind, die Lehrerin würde die Benotung zu Ungunsten der Schüler so undurchsichtig machen, können Sie sich immer noch an die Schulleitung wenden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Gedanken helfen.
Mit freundlichen Grüßen
N. Schmid
Hallo Kerzal,
ich kenne die Österreichischen Gepflogenheiten und Regularien nicht. Aber eines scheint mir sicher: auch österreichische Kinder und eltern haben Aspruch auf Transparenz und Fairnes. Ich denke es ist unabdingbar, dass die Punktzahl die bestimmten Aufgaben zugeordnet sind vorab bekannt und den Kindern auch bei Anfertigung der Arbeit bekannt sind. sie sind eine notwendige Hilfe für die Schülerinnen und Schüler zu sehen, welche Aufgaben wichtiger und weniger wichtig sind. Unterstellt, dass die Äußerung der Lehrerin so gefallen ist, wäre sie mehr als fragwürdig und problematisch.
Hier würde ich als Eltern ein klärendes Gespräch mit der Lehrerin suchen. Evt. im Beisein des Klassenlehrers. Schließlich gibt es auch in Österreich eine Schulleitung die nicht nur die Aufgabe hat die Lehrer zu schützen, sondern auch die Interessen der ihr anvertrauten Kinder wahrnehmen muss.
Ich hoffe geholfen zu haben
TWU
Noten und Transparenz
Lieber Kerzal, ich habe Verständnis, dass du am liebsten vor Wut platzen würdest. Auch Lehrer müssen sich an bestimmte Regeln halten, denn sonst hätten sie ihr Gehalt nicht verdient.
Eine dieser Regeln heisst „Transparenzerlass“. dies bedeutet, dass Lehrer ihr Tun transparent, also durchsichtig machen müssen. Dies bedeutet bei Klassenarbeiten, dass es nachvollziehbar sein muss, wieviele Punkte es für die einzelne Aufgabe und für die gesamte Arbeit gibt. Da muss dein Lehrer offensichtlich noch dazulernen!
Damit kommen wir zu deiner zweiten Frage. Auch das Raster, nachdem aus den Punkten Noten werden, muss für alle Schüler gleich sein und in einem verständlichen Verhältnis zueinander sein. Also er kann nicht aus dem Bauch heraus eine andere Note geben, nicht besser und nicht schlechter.
Ich hoffe, dass dein Lehrer noch lernfähig ist und er für euch Verständnis hat, wenn du ihm meine Antwort zeigst. Gerne kann er sich an mich wenden. Auch du kannst mit mir Kontakt aufnehmen, wenn es notwendig wäre.
Liebe Grüße
Hallo,
mit dem österreichischen Schulrecht bin ich nicht vertraut.
Im Grunde muss die Benotung Bewertung einer Klassenarbeit nachvollziehbar sein.
Wenn die Lehrerin daraus ein Geheimnis macht und daran nichts ändert, würde ich mit dieser Abeite (oder mehreren) beim Schulamt , das es sicher dort auch gibt anfragen.
Vor diesem Schritt sollte man aber den Rektor fragen, in wie weit man diese Benotung als Elternteil /Schüler diesen nachvollziehen kann, wenn man weder die zu vergebenden Punkte, noch die reale Punktvergabe kennt.
Ist er nicht gewillt, Abhilfe dieser merkwürdigen Notenpraxis zu schaffen muss man etwas weiter gehen.
In Deutschland wäre dies kein Thema und unzulässig!
Die schriflichen Arbeiten haben so benotet zu werden, das man die Punkte nachvollziehen kann.
Im Grunde benotet die Lehrerin nach Gutdünken und das ist so nicht in Ordnung.
Gerade weil sie ja offenbar die Noten von Schülern nach unter gesetzt hat, obwohl diese nach Leistung besser abschnitten ist unzulässig.
Dann kann man Klassenarbeiten auch gleich sein lassen und die Noten mit dem Würfelbecher ausknobeln.
Somit:
-
das Gespräch mit der Lehrerin suchen- wenn erfolglos
-
mit dem Rektor sprechen - auch erfolglos:
3 das Schulamt aufsuchen und ggf. eine Aufsichtsbeschwerde einreichen, wenn die Frau absolut uneinsichtig ist.
Viele Grüße und Erfolg
tina
Hallo
Wir haben ein Problem mit Mathematik-Schularbeiten.
(Österreich, 3 Klasse Hauptschule) Diese Lehrerin schreibt
In Österreich kenne ich mich nicht aus.
nirgendwo die zu erreichenden Punkte hin (weder Gesamtpunkte
noch die Punkte, die bei den einzelnen Aufgaben zu erreichen
gewesen wären). Es ist also absolut undurchsichtig wie diese
Lehrerin auf die Punkte kommt. Kennen Sie sich damit aus ob
das okay oder üblich ist? Sie kann sich das ja dann schön
zusammensuchen, wem sie wieviele Punkte gibt.
Diese Lehrerin hat heute zu den Schülern allen Ernstes gesagt:
Eigentlich wäre die Note bei den beiden Schülern mit 20
Punkten noch ein „genügend“, aber da es für alle besser ist,
eine Wiederholungsschularbeit zu machen, hat sie den beiden
auch ein „Nicht Genügend“ gegeben.
Ich könnte platzen, aber ich möchte gerne Meinungen dazu
haben.
Es gibt sogenannte holistische Korrekturverfahren, d.h. man gibt im ganzen eine Note. Allerdings sollte - meiner Meinung nach - diese Verfahren auch erklärt werden bzw. eine gewisse Transparenz gegeben sein.
hth
MklMs