Schulunfall Mutter hat sich falsch verhalten

Hallo zusammen,

mich beschäftigt derzeit ein Vorfall, der sich Anfang dieser Woche
bei meinem Sohn zugetragen hat, ich würde mich sehr über eine
neutrale Meinung, euer Feedback dazu freuen.

Anfang der Woche holte ich meinen Sohn, der die 1.te Klasse besucht
um 12:30Uhr von der Schule ab, sofort stellte ich in seinem Gesicht,
von der Augenbraue beginnend bis über den Wangenknochen sehr
auffallende gerötete Stellen fest.
Auf mein Fragen hin erzählte mir mein Sohn, das er von einem
Mitschüler nach Pausenende der ersten Schulhofpause beim Aufstellen
(Zweierreihen) nach der Hand seines Mitschülers griff, was eigentlich
so üblich an der Schule meines Sohnes ist, sich an den Händen zu
nehmen. Dies wollte der Mitschüler scheinbar nicht und statt es
meinem Sohn mitzuteilen, bekam mein Sohn einen Fausthieb von besagtem
Mitschüler ins Gesicht.
Weitere Kinder bestätigten mir diesen Vorfall.

Mein Sohn teilte mir mit, das er Kopfschmerzen hat, so das ich nicht
zögerte und die Ambulanz des Krankenhauses mit ihm aufsuchte.
Verstehen konnte ich nicht, da sich dieser Vorfall in der ersten
Pause ereignet hatte und mein Sohn ihr von Kopfschmerzen berichtete,
das sie mich nicht angerufen hat, so das ich hätte eher mit meinem
Sohn zum Arzt gekonnt.
Die Diagnose dort lautete:„Gesichtsschädelprellung“.

Später fuhr ich zu den Eltern des Mitschülers, um mit ihnen darüber
zu reden, da dies nicht der erste Vorfall mit besagtem Mitschüler
war.
Leider traf ich die Eltern nicht an,sondern nur den wesentlich
älteren Bruder des Mitschülers. Auf mein Fragen nach den Eltern des
Mitschülers, sagte dieser mir, das sie momentan nicht im Haus seien,
ich ihn aber über den Vorfall informieren könne.
Somit teilte ich ihm den Vorfall der Pause und die Diagnose des
Arztes mit. Das Gespräch verlief auf beiden Seiten vernünftig, der
Mitschüler entschuldigte sich bei meinem Sohn und somit war erstmal
gut für uns.

Als mein Sohn am nächsten Tag wieder von der Schule nach Hause kommt,
erzählt er mir, das die Mutter des besagten Mitschülers in der Schule
war.
Mein Sohn sollte nochmal alles erzählen. Bis hierhin kam es mir schon
komisch vor, das mich niemand der Eltern angerufen hatte, für mich
als Mutter wäre dies selbstverständlich gewesen, wenn ich gewusst
hätte, das hier eine Mutter mit ihrem Sohn wegen solch einem Vorfall
vor meiner Tür stand.

Mitte der Woche fragte mich dann die Lehrerin, ob ich in ein paar
Tagen Zeit hätte zwecks Termin, die Direktorin wäre auch anwesend.
Auf mein Nachfragen, worum es denn gehen würde, sagte sie mir, „Wie
man sich bei bestimmten Vorfällen verhält“(?) und das ich Eltern
verrückt gemacht hätte?! Wir hatten nicht aneinander vorbei
gesprochen, es ging um den hier geschilderten Fall.
Jetzt weiß ich nicht, ob ich in einer falschen Welt lebe, kann das
langsam nicht mehr wirklich einschätzen, was das soll.

Ich für meinen Teil kann mir schon vorstellen, das es wohl nicht gerade richtig war mit dem Bruder zu reden. Allgemein kommt mir es so vor, als sollte da einiges unterm Teppich fallen, die Lehrerin wusste von dem Vorfall, mein Sohn klagte über Kopfschmerzen, ich wurde nicht informiert, so das ich mich auf dem Weg zu einem Arzt mit ihm hätte machen können, immerhin hätte es ja auch mehr sein können als eine Gesichtschädelprellung!
Merkwürdiger Weise wurde ich von der Lehrerin erst jetzt, Tage später nach dem Unfall in diesem Fall zum ersten Mal angesprochen und das wegen dem Termin, wie schon geschrieben „Wie man sich in bestimmten Vorfällen verhält“!
Die Mutter wäre total verunsichert gewesen, als sie in der Schule war.
Wir leben im Zeitalter des Telefons, mit einem Anruf hätte ich wie gesagt gerechnet, wäre selbstverständlich gewesen, naja.

Die Mutter sprach lediglich mit der Lehrerin, während ich mich nun vor Lehrerin und Direktorin für mein vermeintlich falsches Verhalten rechtfertigen soll. Bis dato kommen böse Blicke seitens Lehrerin und Direktorin, ich glaube ich lebe im falschen Film, weiß nicht, ob ich hier unter einer Realitätsverkennung leide, aber das waren für mich die normalsten Vorgehensweisen, wie gesagt das mit dem Bruder hätte nicht sein sollen aber ansonsten.

Hallo Sunny,

ich kann dir nur schildern wie es bei mir ankommt und wie ich dein Verhalten erlebe. Natürlich war ich nicht dabei. Es ist nur mein erster Eindruck.

Eine Gesichtsschädelprellung ist lediglich eine Prellung. Der Arzt hat ja nicht sagen könne, " ihr Sohn hat parktisch nichts". Und ob es deswegen gleich nötig war ins Kh zu fahren…vielleicht hätte der Hausarzt auch gereicht?
Ich könnte mir vorstellen er ist einfach auch sehr erschrocken über den Vorfall und war daher etwas verwirrt.
Das du den Bruder informierst finde ich gar nicht gut. Es ist der Bruder und einmal geht ihn das gar nichts an und was soll der dann auch noch dazu sagen?
Wie du hier auftrittst, glaube ich auch nicht, dass du ruhig und sachlich warst. Vielleicht hat der Junge sich auch einfach nicht getraut dir irgendwie zu widersprechen?
Mehr als „ja ich sags der Mama“ kann er ja auch nicht sagen.

Ich finde deine Reaktion völlig übertrieben!
Die Kinder haben sich in die Wolle gekriegt. Das wird dir noch viel öfters passieren. Dumm nur, dass dein Sohn es abbekommen hat. Du fährst voller Sorge ins Kh, bekommt dort die „Diagnose Prellung“ und fährst völlig Kopflos zu den Eltern des Jungen. Hätte es nicht gerreicht dorft anzurufen? Oder vielleicht die Mutter, wenn du sie das nächste Mal triffst, anzusprechen?

Jetzt geh doch einfach mal zu dem Termin, hör dir an was die Lehrerin sagt. Aber sicher wirst du die Lehrerin danach total dumm und unverandwortlich finden…aber dann kannst du ja immer noch die Schule wechseln…Mensch das sind doch nur Kinder…

Gruß Lulea

Hallo,
ich würde nun erst mal Locker bleiben. Dir droht kein Ungemach.
Die Mutter des anderen Sohnes hat natürlich nur ihre Seite der Geschichte erzählt (konnte ja auch deine nicht erzählen).

Eventuelle Vorwürfe wegen angeblicher Verfahrensfehler würde ich nicht akzeptieren. Dass du mit dem älteren Bruder gesprochen hast und nicht ein späteres Treffen mit den Eltern abgewartet hast kann man auf der einen Seite für ungeschickt halten, anderseits wurde durch die Entschuldigung des „Täters“ zeitnah ein Ausgleich geschaffen. Darüber hinaus hätte dies ja wohl von den Eltern als Aufforderung aufgefasst werden können sich mit Dir in verbindung zu sezten.

Eine solche Tätlichkeit kann in ihrer Auswirkung sicher ein Ungeschick gewesen sein, aber trotzdem liegt das wesenstliche Problem hier nicht auf deiner Seite. Was auch immer man dir vorwerfen kann, muss auch in Relation gesetzt werden, zur anderen Seite.

Man könnte den angegebenen „Titel“ des Gespräches auch gut zurückgeben. Wie wäre denn hier das richtige Verhalten der Schule gewesen und dann auch der Eltern des „Täters“?

Im übrigen ist es auch nur sehr bedingt Sache der Schule sich in das Umgehen der Eltern miteinander einzumischen. Dein Auftreten bei der andern Familie müsste diese mit dir selbst klären wenn sie hier ein Problem sieht und nicht die Schule vorschicken.

Aber ich würde wie gesagt erst mal locker bleiben und davon ausgehen, dass es ein Gespräch geben wird in dem nach einer guten Lösung für alle Seiten für die Zukunft geht.

Gruß
Werner

Hallo,

ich arbeite in einem Schulsekretariat einer Grundschule. Das als Vorinformation.

  1. Die Schule hat sich falsch verhalten.
    Bei größeren Unfällen muss die Schule sofort die Eltern informieren und ihnen die Möglichkeit geben , selbst zu entscheiden, ob ein Arztbesuch bzw. eine Unterbrechung des Schulbesuches notwendig ist. (bei ganz schweren Unfällen läuft das natürlich anders, wenn es nötig ist einen Krankenwagen kommen zu lassen).
    Bei Bagatellunfällen ist dies natürlich nicht notwendig.
    Nun ist der beschriebene Fall ein bisschen ein Zwischending und es liegt in der Einschätzung des Lehrers, ob eine sofortige Information an die Eltern notwendig ist.
    Aus deiner Schilderung geht nicht klar hervor, ob ein Lehrer unmittelbar das Geschehen beobachtet hat oder wenigstens sofort zugezogen wurde. Zumindest hätte der Lehrerin nach der Pause das Gesicht deines Sohnes auffallen sollen. Spätestens zu dem Zeitpunkt als dein Sohn über Kopfschmerzen geklagt hat, hätte ein Anruf an die Eltern erfolgen sollen (Frage: hat er wirklich der Lehrerin gesagt, er habe Kopfschmerzen?).
    War ihre Einschätzung so, dass eine sofortige Information der Eltern nicht notwendig ist (das ist Ermessensspielraum und wird in verschiedenen Schulen unterschiedlich gehandhabt), so hätte sie zumindest am Ende des Schultages dich informieren müssen oder (wiederum: Schulgepflogenheiten) dir z.B. eine kurze Notiz im Hausaufgabenheft o.ä. zukommenlassen müssen.

Hier hat die Schule eindeutig falsch gehandelt.

  1. Deine Reaktion war ebenfalls nicht ganz richtig.
    Du schreibst, du hast deinen Sohn abgeholt, als du die Verletzung bemerkt hast. Du warst also in der Schule. Du hättest dich sofort an die Lehrerin (oder einen anderen Lehrer) wenden sollen.

Eine persönliche Kontaktaufnahme mit den Eltern des anderen Kindes ist nicht der richtige Weg (hier wieder: kommt drauf an, wie gut ihr euch kennt - manchmal ist man ja befreundet, aber aus deinem Bericht schließe ich das nicht). Das ganze wird noch dadurch schwieriger, dass du die Eltern selbst nicht angetroffen hast.

Ich kann verstehen, dass die Mutter des anderen Kindes irritiert war und selbst die Schulleitung eingeschaltet hat.

Ab hier wird es nun kompliziert, weil sich durch den Versuch der Schulleitung ein Bild zu machen, sehr viele Dinge überschneiden und nur noch vom Hörensagen die Rede ist.

Fazit:
Ich glaube, du solltest das Gespräch mit Schulleitung als klärendes Gespräch sehen, nicht als Rechtfertigung eines vermeintlichen Fehlverhalten deinerseits.
Versuch dich kurz in die Situation der Rektorin zu versetzen: sie hat eine Beschwerde (?) einer Mutter über eine andere bekommen. Nachforschungen haben ergeben, dass auch das Verhalten der eigenen Lehrerin zumindest angreifbar ist. Ihr wird es darum gehen, den Konflikt aus der Welt zu schaffen und für die Zukunft ähnliche Situationen zu vermeiden.

Schildere die Situation und dass du verständlicherweise aufgeregt warst.
Mache deutlich (bestimmt, aber nicht unhöflich) darauf aufmerksam, dass die Schule dich hätte infomieren müssen und dass diese Unterlassung seitens der Schule ja erst deine Reaktion ausgelöst hat.
Mach deutlich, dass es dir darum geht, wie solche Situationen (der Angriff an sich, die nicht kommende Information) in Zukunft vermieden werden können.
Mach deutlich, dass du dich gern in Zukunft an die richtige Vorgehensweise halten willst, wenn du davon überzeugt bist, dass die Schule sich ebenfalls an die richtigen Vorgehensweisen hält.
Lass dich nicht in die Defensive drängen, aber sei auch offen für Kritik.

Alles Gute!

Gruß
Elke

Danke für die Antwort ersteinmal. Ja, mein Sohn hat sofort zusammen mit einem Freund in der Klasse nach Pausenende die Lehrerin über den Vorfall informiert. Während der Pause soll es laut den Kindern keine Pausenaufsich gegeben haben, deshalb haben sie die Lehrerin später in der Klasse über den Vorfall informiert.

Da gehen die Meinungen auseinander, erstmal blieb uns nur das Krankenhaus übrig, da der Arzt bereits nicht mehr im Haus war und zweitens klagte mein Sohn vier Stunden nach dem Vorfall über tierische Kopfschmerzen.
Ich weiß nicht, was daran nicht normal sein soll, dann die Sache von einem Arzt überprüfen zu lassen, zumal Seitens der Ärztin eine Gehirnerschütterung abgeklärt wurde.
Mit dem Bruder zu reden, war nicht richtig, auch wenn das Gespräch relativ kurz verleif, da die Eltern nicht im Haus waren.
Die Eltern zu verständigen finde ich nicht überzogen. Die Vorgeschichte habe ich hier nicht hineingepackt. Es war nicht der erste Vorfall mit besagtem Mitschüler, Situationen wie mitten im Unterricht aufzustehen und Mitschüler Tritte ins Gesicht zu verpassen, Mitschüler zu würgen etc.
Oft genug haben wir, Eltern ein Gespräch mit der Lehrkraft gesucht und die Situation verbesserte sich nicht. Ich weiß nicht wirklich, ob das alles nur Lapalien sein sollen, meiner Meinung nach sind das keine Raufereien.

HAllo,

Es war nicht
der erste Vorfall mit besagtem Mitschüler, Situationen wie
mitten im Unterricht aufzustehen und Mitschüler Tritte ins
Gesicht zu verpassen, Mitschüler zu würgen etc.
Oft genug haben wir, Eltern ein Gespräch mit der Lehrkraft
gesucht und die Situation verbesserte sich nicht. Ich weiß
nicht wirklich, ob das alles nur Lapalien sein sollen, meiner
Meinung nach sind das keine Raufereien.

Welche Eltern haben das Gespräch gesucht? (nur ihr, oder auch andere?)

Fanden Gespräche denn statt? Was war das Ergebnis solcher Gespräche?

Bitte schildere das in dem Gespräch mit der Rektorin. Bleib sachlich. Aber frage nach, was von seiten der Lehrkraft und der Rektorin in dieser Richtung geschieht. Wenn das Ergebnis nicht befriedigend sein sollte, wende dich erst an die Elternsprecher der Klasse, wenn das nicht hilft an die Schulelternsprecher.
Bleib für Kommunikation offen.

Gruß
Elke

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Andere Eltern hatten die Lehrerin auf diese Vorfälle hin angesprochen, das sie in Sorge sind und sich doch irgendie etwas ändern müsse. Bei zwei Gesprächen war ich selbst dabei, in den Gesprächen wollten wir als Eltern eigentlich ein Termin zwecks Gespräch, es blieb aber bei diesen besagten Gesprächen zwischen Tür und Angel. Die Eltern sollten sofort sagen, worum es sich handelt. Die Raktion der Lehrerin war ein Abwinken und die vertritt die Meinung, das alle die Vorkommnisse relativ zu betrachten seien und das Treten hätte ja auch eine lange Vorgeschichte.
Uns ist schon klar, das kein Kind so etwas aus blauem Dunst tut.

Da die Gespräche für die beteiligten Eltern und für mich unbefriedigend verlaufen sind, hatten besagte Eltern sich bereits an die Klassenpflegschaft gewandt. Das Resultat war, das die Lehrer meinte, die Eltern könnten versichert sein, das die Lehrer ein Auge darauf haben.

Hallo,

Diesen Aussage verstehe ich nicht wirklich.

Eine persönliche Kontaktaufnahme mit den Eltern des anderen
Kindes ist nicht der richtige Weg (hier wieder: kommt drauf
an, wie gut ihr euch kennt - manchmal ist man ja befreundet,
aber aus deinem Bericht schließe ich das nicht).

Was soll daran falsch sein, sich direkt mit den Eltern in Verbindung zu sezten? Hier gibt es keine Regelungshoheit der Schule.
Egal wo mein Kind von einem Anderen angegriffen wird, habe ich als Elternteil unmittelbar das Recht, darauf zu reagieren. Ob und wie das jeweils einer Problemlösung dient, kann man natürlich diskutieren. Dass ich darauf also auch verzichten kann und ggf. zusätzlich der Weg über die Schule gegangen werden sollte, da das vermutliche Fehlverhalten des anderen Kindes ja auch innerhalb der Schule Konsequenzen hat und auch die Frage einer Verletzung der Aufsichtspflicht geprüft werden könnte, stellt m. E. das Recht, mit dem Täter bzw. dessen rechtlichen Vertretern Kontakt aufzunehmen, in keiner Weise in Frage.

Gruß
Werner

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Hallo,

Was soll daran falsch sein, sich direkt mit den Eltern in
Verbindung zu sezten? Hier gibt es keine Regelungshoheit der
Schule.

Nein, gibt es nicht. Aber die Erfahrung zeigt, dass sich solche Situationen sehr schnell verselbstständigen und eskalieren, wenn sich die Eltern nicht wirklich gut kennen. Außerdem treffen da zwei Parteien zusammen, die beide nur vom Hörensagen (und parteiisches Hörensagen, weil es von den eigenen Kindern kommt) von einem Vorfall wissen.

und wie das jeweils einer Problemlösung dient, kann man
natürlich diskutieren.

Ja, so meinte ich das.

Gruß
Elke