Schulung im Betrieb. Angst davor. Was soll ich tun?

Hallo. 

Ich mache eine Ausbildung in einem Büro, befinde mich im 2. Ausbildungsjahr und komme bis auf einige Ausnahmen gut mit meinen Arbeitskollegen aus. 
Kommende Woche findet im Betrieb eine verpflichtende Schulung statt, an der Teilnahmepflicht besteht. 

Diese Schulung hat schon einmal stattgefunden und Arbeitskollegen haben mir erzählt, um was es da geht. Es geht darum, wie ich mich als Arbeitnehmer richtig zu verhalten habe. Dass ich keine Geschenke annehmen darf, Bestechung usw. 

Ich möchte aber auf jeden Fall verhindern, dass ich an dieser Schulung teil nehmen muss. Es wird einen theoretischen Teil geben und einen praktischen. Im praktischen Teil wird man in Gruppen Arbeiten müssen und gestellte Aufgaben lösen. Genau das ist das Problem. Ich hasse Gruppenarbeiten, habe eine Sozialphobie und bekomme Herzrasen, wenn ich mit so vielen Leuten in einem Raum sitzen muss. Ich habe auch die Befürchtung, dass ich etwas nicht verstehe und mich vor den Anwesenden blamiere. Mein Ausbilder ist ja auch dabei. 

Ich habe mir schon gedacht, dass ich mich krank melden könnte. In unserer Firma ist es so, dass man erst nach einer Krankheitsdauer von 3 Tagen ein Attest braucht und ansonsten nicht. Aber soweit ich informiert bin, kann der Arbeitgeber trotzdem ein Attest verlangen. 

Was soll ich tun, um nicht zu dieser Schulung gehen zu müssen? Kommt mir bitte nicht mit der Antwort „Geh einfach hin und ziehe es durch.“ Das werde ich nicht tun und hilft mir auch nicht weiter.

Wie schon erwähnt. Bei uns ist es so geregelt, dass man erst nach dem 3. Tag Krankheit ein Attest vom Arzt braucht. 

Darf der Arbeitgeber mich am Telefon trotzdem darauf hinweisen, dass er ein Attest haben will, oder muss er das den Mitarbeitern vorher mitteilen?

Ich habe auch schon mit meiner Nachhilfelehrerin gesprochen und die meinte, dass sie an meiner Stelle nicht hin gehen würde. Sie sagt, dass man sich im Leben eh zu so vielen Dingen zwingt, auf die man keine Lust hat. Sie kann mich total verstehen und wenn mich das jetzt schon gedanklich belastet, ist es ihrer Meinung nach das Beste, wenn ich nicht zur Schulung gehe.

Hallo!

Lass Dich doch in den Aktenkeller versetzen, da hast Du deine Ruhe und keinen Sozialkontakt.
Oder gar Kundenkontakt, ihh - wie grässlich, geht ja gar nicht !

Verpflichtende Ausbildungseinheiten ?  Wo kämen wir denn da hin, wenn man das anordnen könnte und auf Teilnahme besteht.

Wer hat sich denn diesen Ausbildungsberuf ausgesucht ? Möchtest Du den eigentlich erfolgreich abschließen und anschließen dort oder in anderen Büros arbeiten ?
Nein, oder ?

Mit Kopfschütteln
duck313

Bitte um sinnvolle Antworten. Belehrungen kannst du dir sparen.

moin moin,

rede mit deinem Ausbilder Klartext…

oder geh zum Doc und lass dich auf deine Phobie krankschreiben…aber um ein klärendes Gespräch kommst du nicht herum(!)

Gruß Angus

Kommt mir bitte nicht mit der Antwort „Geh einfach hin und
ziehe es durch.“

Nun, du weißt also, was du eigentlich tun solltest. Wenn du das wirklich nicht kannst, solltest du dich wegen der Phobie behandeln lassen. Deinen Beruf wirst du mit dieser soweiso nicht ausüben können - denn jedes mal, wenn du deinen Ängsten nachgibst, wird die Phobie schlimmer. Und je länger du wartest, umso mehr verfestigt sich das Problem.

Also: durchbeißen oder ab zur Arzt.
sagt Bixie

Inwiefern soll ich mit meinem Arbeitgeber Klartext reden? Ihm einfach sagen, dass ich nicht zur Schulung gehe?

Ich werde nur am Tag der Schulung krank sein, also brauche ich auch kein Attest, weil man das erst nach 3 Tagen Krankheit braucht.

Außer der Arbeitgeber verlangt ein Attest am ersten Tag, wenn ich mich krank melde.

Du sollst mit deinem AUSBILDER darüber reden und ihm den Sachverhalt erklären.

Das wird auch nichts daran ändern, dass ich an der Schulung teilnehmen muss.

mensch mädel…

Das wird auch nichts daran ändern, dass ich an der Schulung
teilnehmen muss.

Du musst dich „outen“…ansonsten wird es eine elende Quälerei.
Du musst dich deinem Ausbilder mitteilen und ihm/ihr deine Situation darlegen!
Du wirst darauf hin nicht an dieser Maßnahme teilnehmen müssen…sofern dein Ausbilder/Ausbilderin ein Fünkchen Kompetenz besitzt…versprochen!

Gruß Angus

Hallo,

außer einer kleinen Entgleisung eines Federviehs hast Du hier ganz gute Antworten bekommen. Nach Deinen Rückmeldungen scheint es aber so zu sein, dass Du nur eine Antwort wünschst: behalte Dein Problem für Dich und bleib an dem Tag zu Hause und nein, Du brauchst keine Krankschreibung.

Ist auch ein Lösung und für Dich vermutlich auch erstmal die bequemste.

Langfristig wäre es für Dich aber besser, wenn Du Dich Deinen Ängsten stellst und etwas dagegen unternimmst.

Du hast eine Sozialphobie und machst einen Bürojob - mit Kollegen und Kundenkontakt. Das nenne ich mal Konfrontationstherapie! Ich kenne auch einen mit Asperger, der im Außendienst mit viel Kontakt tätig ist. Sogar recht erfolgreich. Sein Chef ist aber informiert und auch die meisten Kunden wissen es - es gibt kein Händeschütteln, Küsschen auf die Wange und kein Small Talk, was viele sogar als angenehm empfinden.
Aber das funktioniert nur, wenn man die Karten auf den Tisch legt, sonst gilt man schnell als Sonderling und die Leute haben ein Talent die Gründe dafür selber zu interpretieren.

Viele Grüße

Hallo,

Das wird er zweifellos tun, wenn Du Deine Probleme mehrmals auf diese Art „löst“. Ich habe solche Fälle schon erlebt.

Gruß
Jörg Zabel

Wie soll das weitergehen?
Hi!
Du hast Angst vor der Veranstaltung. Aus Deiner Sicht absolut verständlich.
Aber in deiner Angst denkst du zu kurzfristig.
Es wird immer wieder solche Situationen geben, dein Berufsleben ist noch lang.
Wäre es da nicht sinnvoll, das Problem auszuräumen, anststatt an den Symptomen zumzudoktern? Mit jedem Ausweichen werden Phobien schlimmer, das ist absolut kontraproduktiv!
Für diesmal mag das alles zu kurzfristig sein, aber ich rate dringend: ziehe den Ausbilder ins Vertrauen, geh zum Arzt und arbeitet alle gemeinsam an dem Problem. Du kannst dabei nur gewinnen, das ist eine Investition in Deine Zukunft!

Grüße
kernig

Moin,

Ich habe auch schon mit meiner Nachhilfelehrerin gesprochen
und die meinte, dass sie an meiner Stelle nicht hin gehen
würde.

ein sehr zweifelhafter ‚Rat‘.
Der Dame sollte man kräftig in den Allerwertesten treten!

Sie sagt, dass man sich im Leben eh zu so vielen Dingen
zwingt, auf die man keine Lust hat. Sie kann mich total
verstehen und wenn mich das jetzt schon gedanklich belastet,
ist es ihrer Meinung nach das Beste, wenn ich nicht zur
Schulung gehe.

*Kopfschüttel*

Genau das ist das Problem. Ich hasse Gruppenarbeiten, habe eine Sozialphobie und bekomme Herzrasen, wenn ich mit so vielen Leuten in einem Raum sitzen muss. Ich habe auch die Befürchtung, dass ich etwas nicht verstehe und mich vor den Anwesenden blamiere.

Bist Du Dir sicher, daß Du dann überhaupt den richtigen Beruf gewählt hast?
Was machst Du, wenn Du demnächst in einem Großraumbüro sitzen musst und die Kollegen Kundengespräche etc. mitkriegen?!

Was Du hier schreibst sind Vermeidungsstrategien und Selbstbelügungen.
Entweder Du nimmst an dieser Pflichtveranstalltung teil, oder überlegst Dir gut, ob Du für diesen Beruf geeignet bist.
Eine begleitende Therapie solltest Du dringend in Erwägung ziehen!

Gandalf

Hallo Angsthase,

Kommende Woche findet im Betrieb eine verpflichtende Schulung
statt, an der Teilnahmepflicht besteht. 

Diese Schulung hat schon einmal stattgefunden

Das heißt, sie wird auch in der Zukunft wieder stattfinden. Damit neue Mitarbeiter daran teilnehmen können und solche, die bei dem letzten Termin krankheitsbedingt gefehlt haben.

VIelleicht müssen alle Mitarbeiter das auch nach ein paar Jahren generell wiederholen.

Ich möchte aber auf jeden Fall verhindern, dass ich an dieser
Schulung teil nehmen muss.

Das wird sich nicht vermeiden lassen. Das klappt einmal, vielleicht zweimal, aber wenn du beim dritten Termin schon wieder einen Tag krankheitsbedingt fehlst, wird sich mit SIcherheit jemand ernsthaft mit die unterhalten wollen.

So ist es jedenfalls in meiner FIrma bei verpflichtenden Schulungen.

viele Grüße
Felix

Hallo,
Du bist doch sicherlich einige Jahre schon zur Schule gegangen und musst jetzt regelmäßig zur Berufsschule.
Da bist du doch auch mit vielen Menschen in einem Raum und musst bestimmt auch Gruppenarbeiten mitmachen. Wie hast du denn bisher geschafft, das zu umgehen?

Ich habe eher das Gefühl, dass du einfach gerade an diesem Seminar nicht teilnehmen möchtest, aus welchen vorgeschobenen Gründen auch immer.

Wenn du wirklich an einer Sozialphobie leiden würdest, dann dürfte so ein einzelner Tag im Gegensatz zu deiner bisherigen, schulischen Laufbahn doch machbar sein. Wenn man es denn will…

H.