Hallo miteinander,
ich berichte euch nun über meinen Neffen der in seinen 8 Jahren schon so viel durch machen musste. Maurizio war ein echtes Schreibaby und auch als Kleinkind alles andere als leicht. Mit 4 Jahren wurde er dann von einer Kinderärztin spezialisiert auf ADHS auf ADHS geprüft, die damilige Diagnose war kein ADHS und soll weiter in einen normalen Kindergarten gehen. Da Maurizio enorme Sprach und Entwicklungstörungen hatte (und ja auch bedingt durch Fehler der Eltern) musst er dann schlussendlich doch in einen Kindergarten für Spezielle Förderung. Von diesem Kindergarten kam er dann in eine normale Schule und dort begann der ganze Mist. Er wurde immer auffälliger, hat andere Kinder geärgert, den Unterricht gestört, die Lehrerin beleidigt, anderen das Pausenbrot weg genommen, die Lehrerin ausgelacht, abgehauen zum Traktor fahren und erst nach Stunden wieder gekommen etc. Ein Schulverweis nach dem anderen folgte bis er schlussendlich so sauer auf die Lehrerin war, dass er sie in den Arm gebissen hat. Ab diesem Tag war er aus der Schule geflogen und darf auch nicht wieder kommen bis er in einer Tagesklinik war und auf seine Symptome behandelt wird. Das Problem ist, das er nun schon seit 5 Monaten zu Hause ist und die Tagesklinik auf Grund der großen Nachfrage eine Wartezeit bis ca. Mai hat. Nun macht das Jugendamt stress da er ja wohl kaum bis Mai zu Hause bleiben könne immerhin habe er Schulpflicht etc. Nun wollen Sie ihn in eine Art Schule für ADHS Kinder stecken, die geht von Sonntag Abend bis Freitag Mittag. Der kleine hat Angst vor so einer Schule, will wenigstens Abends nach Hause kommen, will seine Eltern sehen etc. Er ist halt ein Kind und braucht seine gewohnte Umgebung und ich kann auch seine Angst verstehen. Er spielt zwar nach aussen immer den starken Jungen aber in wirklichkeit ist er sehr sensibel, mittlerweile sehr kontaktscheu mit anderen Kindern weil sie ihn immer hänseln und auch manchmal schlagen aber vorallem auslachen und sich eine Freude machen auf ihm herumzuhacken. Er fragt neuerdings ob er behindert ist, fragt oft warum er nicht in die Schule darf etc. Lachen tut er kaum noch, er ist ein richtig trauriges Kind das Angst davor hat weg zu müssen und mittlerweile weiß die ganze Familie nicht mehr was wir tun sollen. Wir haben so ziemlich überall angerufen und Briefe an abgeordnete geschrieben etc. aber alles erfolglos, wie kann es sein das diese Kinder so verloren in unsere Gesellschaft sind und das sich niemand darum kümmert? Warum gibt es nur 10 Plätze in solchen Kliniken und warum sind die Tages Kliniken nur für bestimmte Landkreise zuständig und können ablehnen?
Weiss irgendwer Rat was man noch tun könnte das der kleine nicht die ganze Woche weg muss und trotzdem bald wieder in eine Schule darf?
Ich bin wirklich Ratlos, ich weiß gar nicht wie man ihm helfen kann und ich glaube nicht das dieses Internat gut für ihn wäre, zu viel hat er schon mit gemacht und zu viel hat die kleine Kinderseele schon mitmachen müssen…