Schulverweis wegen unüberlegter SMS

Hallo… meine Tochter hat leider einen Bock geschossen und nun hat sie Angst das sie von der Schule fliegt.
Sie hatte Streit und Ärger mit einer Mitschülerin. Nun hat sie den Fehler gemacht, und eine unbedachte fatale SMS an die besagte geschrieben…sie hat sie verflucht und dann kam der Satz…wenn du das weiter sagst, überlebst du den nächsten Tag nicht… Keine Frage! so was darf weder gesagt noch geschrieben werden ! Meine Tochter hat den Fehler auch eingesehen. Nur jetzt sagt der stellvertretende Rektor… da sie 14 ist, ist das eine Morddrohung und sollte eigentlich strafrechtlich verfolgt werden… Der Lehrer sagt, seit dem neuen Schuljahr hat er bemerkt, das meine Tochter bedrückt und immer stiller wurde… -was er nicht wusste ist, das meine Tochter darunter gelitten hat,das sie von der anderen gemobbt wurde. als weitere Anmerkung, sie besucht das Gymnasium, hat Zensuren, das überlegt wurde, das sie eine Klasse überspringen könnt…bisher eine unauffällige Schülerin… ist da ein Schulverweis gerecht?

Was ist schon gerecht?
Hi!
Was ich machen würde: Mit dem Rektor sprechen - am besten auch die Tochter mitnehmen und eine Art der Wiedergutmachung anbieten.

Eine Art Schlichtungsgespräch mit der Mitschülerin wäre wohl auch angebracht.

Tätige Reue wird meist sehr positiv angenommen! Schöne Worte kann sich jeder abringen.

Der Lehrer sagt, seit dem
neuen Schuljahr hat er bemerkt, das meine Tochter bedrückt und
immer stiller wurde… -was er nicht wusste ist, das meine
Tochter darunter gelitten hat,das sie von der anderen gemobbt
wurde.

Das wäre das nächste Thema. Wird sie wegen der SMS gemobbt oder schon vorher? Das kann man klären. Dazu muss man aber offen mit den Lehrkräften sprechen.

als weitere Anmerkung, sie besucht das Gymnasium, hat
Zensuren, das überlegt wurde, das sie eine Klasse überspringen
könnt…

Gute Zensuren schützen nicht vor schlechtem Benehmen. Da ist Deine Tochter nicht die Erste.

Grüße
kernig

Wenn es das erste Mal ist, dass sie in ein derartiges Fettnäpfchen tritt, sollte es eigentlich halb so wild sein.

Sie ist 14, pubertierende Kinder denken eben selten nach bevor sie etwas tun und sagen, also sind derartige Äußerungen eigentlich nichts großartig besonderes. Es wird halt immernoch ins unermessliche gepusht, weil alle Bedenken wegen irgendwelchen Amokläufen haben.

Ich würde mit dem Rektor reden, zur Not ein psychologisches Gutachten einholen. Alleine schon, um zu schauen, ob deine Tochter nicht eventuell unterfordert ist. Unterforderung in der Schule unterstützt derartiges verhalten wirklich extrem stark, ich spreche da aus Erfahrung.

Wenn die Eltern nicht gerade Schusswaffen oder Schwerter haben und das Kind nicht sowieso schon sadistisch veranlagt ist, ist ein sofortiger Schulverweis maßlos überzogen. Und überhaupt bringt der nicht viel, denn dadurch wird das vermeintliche Problem (= deine Tochter) nicht gelöst, sondern bloß an die nächste Schule weitergegeben.

Ihr solltet das definitiv nicht einfach so stehen lassen. Er müsste in seinem Alter ja selber wissen, dass man im Laufe seines Lebens allerlei Drohungen und dumme Sachen sagt, aber wie viel davon wird auch tatsächlich in die Tat umgesetzt?

Ich selbst bin ein soziopathischer, psychopathischer, ein kleines bisschen sadistischer, hochbegabter und chronisch depressiver Einzelgänger, der den Großteil seiner Freizeit brutale Killerspiele spielt und es die meiste Zeit sehr schwer hatte mit anderen Kindern in der Schule klarzukommen. Ein Amokläufer und Mörder wie er im Buche steht also.
Davon gibt’s so viele und doch baut in Wirklichkeit nur ein minimaler Bruchteil gewaltigen Mist… So viel also dazu :wink:

Hallo

… ist da ein Schulverweis gerecht?

Hat denn irgendjemand etwas von Schulverweis gesagt?
Du schreibst nur etwas von einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung. Das wird aber nur eine leere Drohung sein, um mehr Eindruck zu machen, und damit sie wirklich in sich geht ob dieser SMS.

Wenn man jemandem sagt: Wenn du dies und das machst, dann bringe ich dich um, das gilt im allgemeinen nicht als Morddrohung. Sowas in der Richtung wird so häufig gesagt. Es müsste schon so sein, dass der andere wirklich glaubt, evtl. umgebracht zu werden.

Es scheint mir aber so, als habe sie eher gedroht, dass die andere per Zauberkraft aufgrund des Fluches sterben werde, sofern sie etwas weitersagt? Hat die das denn geglaubt?

Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich darauf dringen, dass über diese Sache richtig gesprochen wird, dann ich verstehe dich so, dass diese Drohung die Reaktion auf eine lange Zeit des Mobbens war. Bestärke deine Tochter doch darin, den Vertrauenslehrer zu kontaktieren, falls es einen solchen gibt und der tatsächlich vertrauenswürdig ist.

Viele Grüße

Hallo,

bei strafrechtlich relevanten Vorkommnissen sind Verfahren, die Erziehungs- und Ordnungmaßnahmen zur Folge haben können, je nach Bundesland vorgeschrieben.

Erziehungsmaßnahmen sind (sinngemäß) der „erhobene Zeigefinger“, die jeder Lehrer jederzeit, auch ohne besonderes Verfahren, verhängen kann.

Ordnungsmaßnahmen haben als „Höchststrafe“ den Verweis von einer Schule oder den Verweis von allen Schulen einer Schulform. Dieses „letzte Mittel“ wird je nach Bundesland, je nach „Vergehen“ angewendet, wobei eine gewisse Einhaltung der Reihenfolge der möglichen Mittel eingehalten werden kann/sollte (je nach „Vergehen“ - ist die erste „Auffälligkeit“ - um etwas völlig anders als Beispiel (anstatt einer Morddrohung) anzuführen - eine massive sexuelle Belästigung, so wäre es dem Opfer nicht zuzumuten, weiter mit dem/n Täter/n die selbe Schule zu besuchen).

Hallo,

meine Tochter hat leider einen Bock geschossen

„leider einen Bock geschossen“ - ist doch etwas verharmlosend für das, was Du unten beschreibst.

und
nun hat sie Angst das sie von der Schule fliegt.

Gab es eine konkrete Ankündigung dieser Art?

Sie hatte Streit und Ärger mit einer Mitschülerin. Nun hat sie
den Fehler gemacht, und eine unbedachte fatale SMS an die
besagte geschrieben…sie hat sie verflucht und dann kam der
Satz…wenn du das weiter sagst, überlebst du den nächsten Tag
nicht…

Möglicherweise ist da mehr im Busch - evtl. Mobbing? Bei einem
ersten Streit oder auch mehreren kann ich mir kaum vorstellen, daß es zu so massiven Äußerungen kommt.

Keine Frage! so was darf weder gesagt noch
geschrieben werden !

Wie kommt sie denn dazu so etwas zu sagen oder schreiben im Rahmen eines „Streites“?

Meine Tochter hat den Fehler auch
eingesehen. Nur jetzt sagt der stellvertretende Rektor… da
sie 14 ist, ist das eine Morddrohung und sollte eigentlich
strafrechtlich verfolgt werden…

Selbst wenn er formal recht hat, was wäre damit gewonnen?
Gibt es andere Hilfsangebote?

Der Lehrer sagt, seit dem
neuen Schuljahr hat er bemerkt, das meine Tochter bedrückt und
immer stiller wurde…

was hast Du beobachtet?

-was er nicht wusste ist, das meine
Tochter darunter gelitten hat,das sie von der anderen gemobbt
wurde.

Wurde darüber gesprochen und was wurde unternommen?

als weitere Anmerkung, sie besucht das Gymnasium, hat
Zensuren, das überlegt wurde, das sie eine Klasse überspringen
könnt…bisher eine unauffällige Schülerin… ist da ein
Schulverweis gerecht?

Selbst wenn, wem würde das helfen. Welche Interventionen gingen
dem Schulverweis oder der Androhung des Schulverweises voraus?

Viele Grüße

Iris

Danke für Eure Antworten
Erst einmal Danke für eure Antworten.
Natürlich folgt ein Gespräch mit dem Rektor.
Warum ich im Vorfeld hier die Frage stelle, als am Sonntag der stellvertretende Rektor vor mir stand knallte er mir die Worte um die Ohren DAS IST EINE MORDDROHUNG . DAS IST STRAFRECHTLICH !! ich schreibe das extra so, weil er das sehr laut und sehr betont gesagt hat.
Er sagte noch, sie hätte zum Vertrauenslehrer gehen MÜSSEN ! Ich sagte…wenn sie zu dem aber kein Vertrauen hat… er wieder, es liegt nicht in der Verantwortung der Schule wenn die Eltern versagen.
Beim weiteren überlegen, sie hat nicht gesagt, ich bringe dich um. Oder anders gesagt, wer hat den noch nie gesagt…ich könnte dich umbringen… ??
Nun zu den Antworten. Mein Hinweis darauf, dass meine Tochter gute Zensuren hat, sollte eigentlich ausdrücken, bislang tadelloses Verhalten. Für das Führen vom Klassenbuch bekam sie +++
In ihrer Freizeit macht sie Sport und ist Kinder Co Trainerin. Jeder im Sportverein würde bestätigen, dass sie ein ruhiges, unauffälliges, in sich gekehrtes Mädchen ist. Jeder vertraut ihr ohne Bedenken sein Kind an.
Ja, es wurde zum Schuljahres Ende angemerkt, dass sie ein Jahr überspringen könnte.

Sie hat von sich aus gesagt, dass sie das selber nicht gut findet was sie getan hat und sich entschuldigen will.

Ja, es gab was im Vorfeld. Die Mitschülerin hat meine Tochter im Vorbeigehen ständig massiv angerempelt. OHNE, dass meine Tochter in diesem Moment einen Anlass gegeben hat, oder doch, sie stand der anderen im Weg, uns sie hat sich dann nicht gewehrt. Nicht mit Worten, nicht mit Taten.

Ja, mir ist aufgefallen, das sie durch etwas bedrückt war. Ich habe sie ständig darauf angesprochen. Sie sagte nichts. Erst jetzt… sie hat sich geschämt, wollte nichts sagen, weil sie angerempelt und ansonsten vollkommen ignoriert wurde…

Und durch einen Aussetzer soll sie eine potenzielle Gefahr sein? Eine kriminelle die strafrechtlich verfolgt werden muss ( so der stellv. Rektor)
Dazu…mein Sohn muss sich von seinen Mitschüler als überflüssiger Kanake ( Vater ist Spanier) bezeichnen lassen… trotz meines Protestes… es folgt nicht einmal das die Lehrer die jeweiligen Schüler zum Gespräch holen.

Ist es wirklich als potenzielle Gefahr zu sehen, wenn eine sonst ruhige pubertierende Schülerin emotional überreagiert?
Ich habe deshalb Bedenken, Angst, dass ein Schulverweis kommt, wegen der hefigen , zum Teil herablassenden Äußerung des stellv. Rektors, der ja auch sagte…man kann nicht in die Köpfe sehen…es gibt genug Amokläufe von unauffälligen Schülern…

wie schon erwähnt, ich möchte das Fehlverhalten meiner Tochter nicht tolerieren oder banlisieren. Aber ist es wirklich angebracht, das solche Geschütze aufgefahren werden?

Hallo

dieser stellvertretende Direktor scheint mir ziemlich ungeeignet als Lehrer zu sein … der scheint zu viel RTL zu gucken und Bildzeitung zu lesen …
Ist der Direktor genauso?
Ich hoffe, es gibt auch bessere Lehrer an der Schule.
Wenn es zu schlimm wird, könnt ihr euch auch an die vorgesetzte Behörde (Schulamt oder Bezirksregierung o.ä.) wenden. Je nachdem kann das sehr viel helfen, aber das kommt dann natürlich auf diese Behörde an.

Dazu…mein Sohn muss sich von seinen Mitschüler als überflüssiger Kanake ( Vater ist Spanier) bezeichnen lassen… trotz meines Protestes… es folgt nicht einmal das die Lehrer die jeweiligen Schüler zum Gespräch holen.

Weißt du das genau? Das erfährt man ja nicht unbedingt, wenn die Lehrer einen anderen Schüler zum Gespräch holen.
Nur mal so: Welches Bundesland ist das denn?

Wenn die Lehrer aber tatsächlich einen Schulverweis verhängen wollten, ich denke, das wüsstet ihr dann schon. Und wenn sie tatsächlich irgendeine Maßnahme verhängen, dann gibt es auch Möglichkeiten, dagegen anzugehen. Dann würde ich versuchen, den Spieß umzudrehen.

Viele Grüße

Kurz nachgefragt (OT)
Hallo,

wie schon erwähnt, ich möchte das Fehlverhalten meiner Tochter nicht tolerieren oder banlisieren.

Machst du dir auch Sorgen, ob und in welcher Intensität deine Tochter unter Druck gesetzt wurde, und zukünftig darunter leiden wird, welche Auswirkungen es für sie vielleicht bereits hatte (dich sorgt ihre "Eskalation, ich würde mehr Interesse auf ihre Motivation lässig (cool, lässig, bewusst oder aus Verzweiflung und Hilflosigkeit heraus?) und haben wird, und wie du sie eventuell schützen kannst?

Gruß
nasziv

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Jeder im Sportverein würde bestätigen, dass sie ein ruhiges,
unauffälliges, in sich gekehrtes Mädchen ist. Jeder vertraut
ihr ohne Bedenken sein Kind an.

Genau diese ruhigen und in sich gekehrten Kinder sind laut den selbsternannten Experten die ganz besonders gefährlichen! „Du bettelst nicht um Aufmerksamkeit? Du verhälst dich unauffällig? Du führst mit absoluter Sicherheit etwas im Schilde!“. Liest/Hört man in den Medien leider immer wieder.

Dazu…mein Sohn muss sich von seinen Mitschüler als
überflüssiger Kanake ( Vater ist Spanier) bezeichnen lassen…
trotz meines Protestes… es folgt nicht einmal das die Lehrer
die jeweiligen Schüler zum Gespräch holen.

Das ist typisch. Die meisten Lehrer interessiert’s sowieso nicht und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass den meisten Kindern sowieso nicht zu helfen. Die Schule hat Erziehungstechnisch einfach nicht genug zu bieten, wenn da das Elternhaus die Kinder verzieht, bringen Sanktionen in der Schule leider die meiste Zeit rein gar nichts.
Was eventuell etwas bringen könnte, wäre ein persönliches Gespräch mit den Eltern der Kinder, aber das kann auch nach hinten losgehen und deine Tochter wird erstrecht zur Zielscheibe.
Die beste „Lösung“ wäre wohl, wenn deine Tochter lernt, richtig damit umzugehen, denn wenn sie sich nicht mehr ärgern lässt, wird es extrem schnell langweilig. Das kann aber ziemlich schwierig sein, weil man sich immer im Griff haben muss.

Was du definitiv tun solltest: Den Lehrern/dem Rektor ordentlich Druck machen, damit die nicht ihre Augen verschließen, sondern auch was gegen Mobbing und Rassismus tun. Momentan ignorieren sie es einfach nur, weil das weniger Arbeit bedeutet, wenn du aber genug „nervst“, wird das ignorieren mehr Arbeit kosten als Lösungsversuche.

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Hallo,

unter sich mobbenden pubertierenden Schülern ist es oft nicht einfach zu vermitteln - um nicht zu sagen ist es eine sehr undankbare Aufgabe. Man sollte aber gerade da sehr wichtige Dinge nicht durchgehen lassen. Das bedeutet, dass die Empfängerin der SMS es vermutlich weiss, dass die Drohung nicht ernst zu nehmen ist, aber es an die große Glocke hängt, um ihrer „Feindin“ richtig eins reinzudrücken. So eine aggressive SMS schreibt man ja nicht unbedingt wenn vorher nichts vorgefallen ist. Dies sollte man ihr allerdings nicht unter die Nase reiben, sondern die Tochter sollte sich in aller Form entschuldigen.

Ich würde als Mutter mehrere Dinge in dieser Situation tun:

  1. mit der Tochter viele intensive Gespräche führen - darüber wie sie sich fühlt und wo sie ihren zukünftigen Weg sieht.
  2. einen Termin beim Kinderarzt machen und ggf. eine Überweisung zum Psychologen geben lassen.
  3. Nach Ergebnis der Diagnostik ein Gespräch bei der Klassenleitung suchen. Was kann man machen? Ist das Überspringen einer Klasse sinnvoll?

Die SMS sollte man sicher nicht so überbewerten, aber ich würde es nicht unter den Teppich kehren, dass sie gemobbt wird, in sich gekehrt ist, Aggressionen in sich trägt und sich unverstanden und unterfordert fühlt. Da muss man reagieren. Vielleicht war dazu diese Eskalation nützlich.

Viele Grüße

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Ihre Tochter hat ihren Emotionen freien Lauf gelassen ich denke das war ganz gut um den Frust abzubauen … strafbar ist doch eigentlich nur wenn man das gesagte in die Tat umsetzt ich denke kaum das sie das tun wird… und einen Schulverweis ist sowas schon garnicht wert … schon garnicht wenn sie sonst immer unauffällig ist !

Guten Morgen,

Ihre Tochter hat ihren Emotionen freien Lauf gelassen ich
denke das war ganz gut um den Frust abzubauen …

Dann bau ich bei Gelegenheit mal auch auf diese Art meinen Frust ab, wenn du sagst, ich darf das.

strafbar ist
doch eigentlich nur wenn man das gesagte in die Tat umsetzt

Ja, wenn du das sagst. Komisch nur, dass das vom Gesetzgeber durchaus anders verstanden wird.

und einen Schulverweis
ist sowas schon garnicht wert …

Auch das wird von Schulleitungen heute etwas anders gesehen. Aber das wurde unten ja schon besprochen, falls du das nicht gelesen haben sollest.

MfG
GWS