Schulwechsel oder nicht?

Moin,

spielt sie ein Instrument?

Wenn du Michaels Postings gelesen hättest, dann wüsstest du, dass die Schlagzeug spielt.

Macht ja nix.
Gruß,
Marion

Hallo Michael!

Bei Deinem Post frage ich mich, ob es wirklich mal getestet worden ist, ob Deine Tochter wirklich hochbegabt ist. Von dem Zeugnis der Grundschule her kann man jedenfalls mit 1en, 2en und einer 3 in Mathe nicht unbedingt darauf schließen.
Bei der Schulempfehlung kommt es sehr wohl auch auf das Kind selbst an, nicht nur auf seine Noten. Es gibt auch bei uns Kinder mit einem vergleichbaren Zeugnis, die eine Realschulempfehlung bekommen, weil sie einfach nicht „tough“ genug für das Gymnasium sind.
Ich fürchte fast, wenn Deine Tochter sich so leicht ablenken lässt und in jedem Fach im schriftlichen patzt und Angst hat, ist das Gymnasium nichts für sie. Vielleicht hat die Grundschullehrerin recht und sie ist tatsächlich auf der Realschule besser aufgehoben. Abitur kann sie auch später noch machen - aber jetzt wäre sie sicherlich ein glücklicheres Kind.

Wenn Deine Tochter (gut) Schlagzeug spielen kann, bedeutet dies nicht, dass sie hochbegabt ist. Meine Tochter spielt ziemlich gut Handball, welches ein sehr schnelles Taktik- und absolutes Kopfspiel ist, welches Konzentration erfordert. Es hilft ihr zwar als Ausgleich und fördert ohne Zweifel außer dem Körper auch den Geist, bedeutet aber nicht, dass sie hochbegabt ist.

Noch etwas:
Meine älteste Tochter hatte ein etwas besseres Zeugnis als Deine Tochter (alles Einser und Zweier). Die Lehrerin hatte etwas Bedenken. dass sie wegen Ihres Characters (schüchtern, bescheiden, sehr ruhig, artig) untergehen könnte, gab ihr aber dennoch die Gymnaialempfehlung.
Meine jüngste Tochter hatte ein schlechteres Zeugnis als Deine Tochter (und auch meine Große), bekam aber ohne zu zögern sofort die Gymnasialempfehlung („die schafft das, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen“ - Originalton Lehrerin)
Nun darfst Du raten, wer besser auf dem Gym zurecht kommt, die mit dem „guten“ oder die mit dem „schlechten“ Grundschulzeugnis?

Die Große schlängelt sich gerade mit Mühe durchs Abi, die Kleine schreibt die guten Noten!

Gruß Inge2

Hallo,

also, ich kann verstehen, dass du die Hochbegabung deiner Tochter nicht in den Vordergrund stellen möchtest, aber meiner Meinung nach liegt genau da das Hauptproblem.
Ich denke, sie auf einer Realschule anzumelden wäre das Schlimmste, weil sie dort unterfordert wäre.
Albert Einstein sagte einmal: „Ich bin nicht hochbegabt, ich bin nur leidenschaftlich neugierig!“ Ich denke, dass trifft auf (fast) alle Hochbegabten zu. Sie sind neugierig und streben nach Wissen. Das Gehirn solcher Menschen arbeitet allerdings (manchmal) viel komplexer, was andere nicht unbedingt immer verstehen. Hochbegabte stellen sich oft tausende Fragen zu einem Thema, die alle auf einmal auftauchen und erst mal geordnet werden müssen.
Das Problem ist, dass in der Schule nie präzise auf diese Fragen (sprich die ganzen Hintergründe dieses Themas) eingegangen wird, sondern nur kurz angesprochen, auswendig gelernt und akzeptiert werden soll.
Für besonders wissbegierige Menschen ist so etwas nicht genug und auch nicht gerade interessant. Sie beginnen sich zu langweilen und schalten ab. Dementsprechend kriegen sie nichts vom Stoff mit und schreiben schlechte Arbeiten. Außerdem stimmt es, dass sich Hochbegabte leicht von Geräuschen ablenken lassen, weil sie sich einfach stark für die Geschehnisse ihres Umfeldes interessieren und dadurch werden sie immer sofort darauf aufmerksam und verlieren oft den Faden.
Trotzdem kann sie im mündlichen Bereich wesentlich besser sein, weil sie sich möglicherweise zu Hause mit viel Wissenswertem beschäftigt, das sie interessiert, was sie widerrum in den Unterricht einbauen kann… Ich weiß natürlich nicht genau, ob das stimmt und das heißt auch nicht, dass es bei jedem Hochbegabten so abläuft, und ich möchte sie jetzt auch nicht in eine Schublade mit „allen Hochbegabten“ stecken, aber ich vermute, dass deine Tochter zu diesem Typus gehört.
Sie müsste meiner Meinung nach mehr gefordert werden, in der Realschule würde sie daher als Hochbegabte komplett untergehen.

Grüße von einer ebenfalls Schülerin und Schlagzeugerin :wink:

Hi RocknRollQueen,

danke für Deine Zeilen! Du hast sehr viel Empathie in Deinen Zeilen und es tut gut…
Das wir kämpfen werden, dass sie auf dem Gymnasium bleiben kann, ist mehr als Ehrensache. Wir wissen sehr wohl was passieren würde, wenn wir sie in dioe Realschule gehen lassen würden - eben genau Dein beschriebenes Szenario.

Danke nochmal
Gruß
Michael

Kein Problem :wink:
Dann wünsch ich dir und deiner Tochter noch viel Glück :smile:

Lg

Hallo Michael!

Wie ist das Gespräch mit der Lateinlehrerin und dem Direktor denn ausgegangen? Wie ist die Meinung der Lehrer zu dem Thema?

Leider hast Du auf meine Frage nicht geantwortet, ob Deine Tochter auf Hochbegabung offiziell getestet wurde oder nicht. Ich meine, wenn es einen entsprechenden Test gibt, kann man den bei einem Gespräch mit den Lehrern schon mi einbringen, da es für eine Entscheidung ja wichtig ist.

Leider hast Du nur auf die Beiträge geantwortet, die Deine Meinung, Deine Tochter sei auf dem Gymnasium richtig, stützen. Dabei wollte ich nur auch einmal die andere Seite beleuchten und meinte es weder abwertend noch böse.
Was möchte denn Deine Tochter??? Es ist doch ganz entscheidend, dass sie sich wohlfühlt. Gibt es bei Euch eine Gesamtschule? Dort könnte sie ohne Druck leistungsgemäß in entsprechenden Kursen unterrichtet werden.

Gruß Inge2

Gutes Elterngespräch
Hallo Inge,

tja, erstens kommt es dann doch anders und zweitens als man(n) denkt!
Wir hatten ein gutes Elterngespräch. Der Rektor hat uns vermittelt, dass ihm viel daran liegt, dass die Kidner ihre Chance im Rahmen der Orientierungsstufe haben sollen. Wenn das Halbjahreszeugnis der 6. Klasse dann immer noch schlecht sein sollte, müssten wir etwas unternehmen, da wir sonst dem Kind schaden würden. Ok, das ist mir klar.
Die Lateinlehrerin, die ja um das Gespräch bat, regte unbedingt eine Nachhilfe in Latein an, da meine Tochter Schwierigkeiten hat. Sie hat eine Oberstufenschülerin angeboten, die sie auch unterrichtet. So könnte sie mit ihr absprechen, welche Themenbereiche die Nachhilfe umfassen würde und hätte sozusagen auch immer ein Feedback. Das finde ich wirklich gut.
Sie haben uns beide wirklich vermittelt, dass es ihr helfen wird und das sie nicht fallen gelassen wird.
Insofern war das Gespräch überraschend gut…

Um auf die restlichen Fragen zu antworten: Ja, mein Mädel ist auf HB getestet und es gibt natürlich offizielle Werte. Wir möchten aber nicht unbedingt mit den Werten kokettieren gehen und somit halten wir es zunächst noch zurück. Sie sollte die Chance „ohne Druck“ haben. Als HBler wirst Du oft angesprochen mit: „DU müsstest das ja wissen!“ Viele Lehrer wissen mit einer HB gar nicht umzugehen… ist halt eine Gradwanderung. Wenn ich natürlich merke, dass der Test ihr dann doch helfen kann, dann werde ich wieder überlegen…
Was meine Tochter will? Sie will unbedingt auf der Schule bleiben und hatte Angst, eben von der Schule gehen zu müssen. Und ich möchte sie natürlich dabei unterstützen, dass sie dort bleibt… ich bin da guter Dinge…

Danke und Gruß
Michael

Hallo Michael!

Ich habe mich sehr über das Ergebnis eures Gespräches mit den Lehrern gefreut. Ich bin sicher, sie können am besten beurteilen, wo die Probleme Deiner Tochter liegen. Es gibt nur so viele Eltern, die nur zu gern ihr Kind auf dem Gym haben wollen, aber vergessen dabei das Wichtigste: dass das Kind fröhlich und glücklich seine Kindheit erleben soll.
Ich bin froh, dass Ihr das Wohl Eurer Tochter offensichtlich ebenfalls im Vordergrund stellt!

Vielleicht solltet Ihr aber doch der Klassenlehrerin von der Hochbegabung berichten. So kann sie sich sicherlich ein besseres Bild von eurer Tochter machen.

Euch alles Gute, bleibt entspannt
Inge2