Schulzensuren wieviel Prozent entspr. welcher Note

Die Grundschule meiner Tochter benotet (denk ich) sehr streng. d.h. 1>=98% , 2>= 84%, 3>= 68% usw. Gibt es hier eigentlich offizielle Vorgaben nach denen sich Lehrer richten sollten, oder kann das wirklich jeder Lehrer selbst bestimmen?

Hallo,
ich gehe aufs Gymnasium und bei uns ist es etwas gelassener: 1= 95% 2= 80% 3= 60% …
Allerdings kann das bei mir (Sachsen) jeder Lehrer um 5% ändern. Eine bekannte Grundschullehrerin von mir sagt dass sie die Arbeiten leichter machen dafür aber ein strengeren Bewertungsmaßstab haben. Also das mit den 98% und den 84% dürfte hinhauen. Danach bin ich mir aber auch nicht mehr sicher.
Ich hoffe es hilft dir!

MfG
WWWaldo

Hallo
Offizielle, amtliche Vorlagen kann es nicht geben, da jede Note eine individuelle Würdigung einer Leistung darstellt.
Es gibt aber sicherlich Konferenzbeschlüsse, die innerhalb einer Jahrgangsstufe die Notengewichtung in etwa festlegen. Es gibt zwar auch Notentabellen zur Berechnung, diese sind aber nicht mathematisch annwendbar, weil die Note auch eine pädagogische Entscheidung sein darf.
Grundsatz muss aber die gerechte Beurteilung sein, nicht eine arithmetische Verteilung.
Ich würde bei der Lehrkraft in der Sprechstd. nach den Notengrundlagen fragen oder sich beim Elternabend alles erklären lassen. Auch die Schulleitung könnte hier befragt werden.
Grüße
J. Eichhorn

Vorgaben gibt es in NRW nicht. In anderen Bundesländern kenne ich mich nicht aus.
Hier muss die Leistungsbewertung transparent sein, vereinbart an der Schule und Eltern werden mit einbezogen!
Man sollte sich klar machen, das nicht nur die Prozentzahl ausschlaggebend ist, sondern die Punkteverteilung und die Schwierigkeit der Aufgaben.
Beispiel 1: Handelt es sich bei den gestellten Aufgaben durchgehend um Aufgaben die nur reproduzierendes Arbeiten verlangen - ohne viel eigenes Denken - ist eine strenge Bewertung sicher ok. Sind die Aufgaben sehr anspruchsvoll, sollte großzügiger bewertet werden.
Beispiel 2: Es wird nur richtig und falsch unterschieden, richtige Teillösungen werden nicht belohnt. Auch hier sollte großzügig benotet werden.
Beispiel 3: Für die schwierigsten Aufgaben gibt es die meisten Punkte. Schwächere Kinder sind doppelt gestraft. Sie können die schwierige Aufgabe nicht und können mit „leichten Aufgaben“ aber kaum Punkte sammeln.
Beispiel 4: Der behandelte Stoff wird in einer Klasse nur kurz, in einer anderen Klasse sehr intensiv behandelt, aber es wird die gleiche Arbeit geschrieben.

Kurz: Leistungsbewertung ist kompliziert, hat viele Faktoren.
Ich würde mit den Lehrern sprechen und mir die Leistungsbewertung erklären lassen, nicht nur in Bezug auf eine Arbeit, sondern das Gesamtwerk. Ich würde auch nach Vereinbarungen innerhalb der Schule fragen.

Noch ein Tipp: Wenn du Leistungsbewerung für ein Bundesland googlest, findest du recht schnell brauchbare rechtliche Hinweise!

Das kann jeder Lehrer machen, wie er will. Auf dem Gymnasium gibt es für Klausuren Vorgaben, aber für Arbeiten und Test keine. Viele halten sich an Richtwerte der Oberstufe auch in der Mittelstufe, weichen aber je nach Bedarf davon ab.

Wäre ja auch ziemlich doof, wenn man nicht die Möglichkeit hätte, das Ergebnis zu richten… Zum Beispiel wenn man einen Formulierungsfehler gemacht hat und die Schüler verstehen eine Aufgabe völlig falsch. Dann kann man die Bewertung herabsetzen. Andersherum, wenn man viel abfragen muss (1x1 zB.) und die Schüler jeweils nur wenige Fehler machen dürfen, dann setzt man den Anspruch herauf. (Beim 1x1, das sind 100 Aufgaben, ist man mit 5 Fehlern schon richtig schlecht)

Ich hoffe, ich konnte dir die Frage ausreichend beantworten und erläutern
LG

hallo, da bin ich nicht wirklich Experte, weil ich als (Waldorf-)Lehrer mit solchen unsinnigen Sachen gottseidank nichts zu tun hatte. (Wir benoten nicht eine Leistung, sondern charakterisieren die Fähigkeiten und auch den Unterstützungsbedarf eines Schülers nach seinen individuellen Möglichkeiten und nicht an einem Raster, das objektiv sein soll und deshalb den Menschen mit seinen einzigartigen Fähigkeiten nicht achtet.)
Ich kann dir aber aus meiner Zeit als Schüler (das ist lange her!) und aus den letzten Erfahrungen meines jüngsten Sohnes, der jetzt in die 7.Klasse geht - aus Not übergangsweise in eine Realschule, sagen: die Objektivität, die durch dieses normierte Raster-System der Benotungen und der prozentualen Berechnung von Leistung vorgegeben wird, ist nach wie vor nicht gegeben: Lehrer haben immer noch einen relativ großen Spielraum, eine Klassenarbeit oder eine Jahresnote danach auszurichten, wie sympatisch ihnen der Schüler ist oder wie sehr sie sich um sein Wohlergehen bemühen (auch das gibt es!). Bei Fächern wie Mathematik ist der Spielraum natürlich sehr eingeschränkt, und bei Abschlussarbeiten und -Zensuren müssen die Lehrer höllisch aufpassen, dass Eltern oder Schüler nicht gerichtlich gegen eine (echte oder vermeintliche) Ungerechtigkeit vorgehen.
Ich würde dir raten, dein Kind positiv zu unterstützen, ihm keine schlechte Note übel zu nehmen (denn dafür ist immer (!!!) der Lehrer verantwortlich, weil er nicht in der Lage ist, dem Schüler die Sachen richtig beizubringen, und eben selten die Möglichkeit hat, die tatsächlichen Fähigkeiten des Kindes zu erkennen, geschweige denn zu fördern und zu honorieren.)
Eltern sind selten gute Nachhilfe-Lehrer. Da nimm am besten, wenn es nötig sein sollte, eine ältere Schülerin.
Bau deinem Kind das Nest zu Hause, was es in der Schule nicht findet. Lass es sich am Nachmittag austoben und spielen, tanzen, Musik machen.
Solange es von der Schule keine Bauchschmerzen kriegt und gerne hingeht, Mitschüler und Lehrer nett sind, sind auch mäßige Noten gut zu verkraften.
Wenn es aber schon in der Grundschule anfängt, sich gegen die Schule zu sträuben, solltet ihr euch nach einer anderen Schule umschauen.  Für den Besuch der Grundschule würde ich eher auswandern als mein Kind auf eine staatliche Schule in Deutschland zu geben. Aber auch da gibt es Ausnahmen, genauso, wie nicht jede Privatschule gut ist. Und ist die Schule gut, kann es trotzdem an einem einzelnen Lehrer hapern. Entscheidender als die Noten ist meist die Beziehung zu den Lehrern, besonders zur Klassenlehrerin/zum Klassenlehrer.
Das Kultusministerium gibt enge Vorgaben für die Benotung. Du findest das wahrscheinich auch in deinem Bundesland auf deren Homepage im Bildungsserver.
Einfacher und auch effektiver ist aber, erst einmal ein Gespräch mit den betreffenden Lehrern zu suchen. ( und dabei nicht rechthaberisch auftreten - die Lehrer sind heute nicht in einer beneidenswerten Lage - sondern immer die Sorgen äußern und um Hilfe bitten)
Und wie gesagt: alle Kinder brauchen heute ein Nest zu Hause, weil Schule für sie immer anstrengend und aufregend ist, selbst wenn sie überwiegend gerne hingehen.
Und noch zum Schluss: Auch ich komme immer wieder in die Gefahr, meine Maßstäbe und meine Erfahrungen an der Schule mit der Situation meiner Kinder in ihrer Schule zu verknüpfen.
Das ist manchmal garnicht gut. Als Vater durchschaue ich nie, was tatsächlich in der Schule vor sich geht. Und wenn mein Kind über einen Lehrer meckert oder über die Mitschüler oder die Schule überhaupt, so kann es damit auch einfach nur bezwecken wollen, dass ich ihm zuhöre und es Zuwendung von mir bekommt.
Vielleicht habe ich dich jetzt ein wenig verwirrt. Aber Schulprobleme, Kinder- und Elternsorgen, Erziehung und Selbsterziehung sind nicht mit Prozentzahlen und nicht mit dem Schraubenschlüssel zu „reparieren“.
Einen lieben Adventsgruß  -apropos: heute schon eine schöne Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen? damit dein Kind sich in der Nacht wieder gut erholen kann…                      Wolfgang

HAllo
Es gibt zumindest in Baden-Württemberg keine Vorgaben, wie die Noten entstehen, z.B. bei Mathematik-Arbeiten. Es gibt schulinterne Absprachen bei Diktaten. Ich würde diese strenge Benotung mit der zuständigen Lehrkraft besprechen. Je nach Schwierigkeit der Aufgaben ist es möglich, diese Prozentzahlen zu variieren.

hallo,
die Schulsysteme und damit auch die bewertungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. In bayern ist in der Grundschule die Benotung vollkommen den Lehrern überlassen. Im übrigen bin ich persönlich der Meinung, dass es sich hierbei um keine außergewöhnlich strege Benotung handelt. Von Bekannten weiß ich, dass es schon bei 8%-igem Fehleranteil eine 3 gibt. Jedoch gibt es eine nichtbindende (wesshalb sich auch kein Lehrer daran hält) Regel, die besagt, dass man mit 45% Fehleranteil gerade noch eine 4 bekommen sollte.
MfG

hallo,
die Schulsysteme und damit auch die bewertungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. In bayern ist in der Grundschule die Benotung vollkommen den Lehrern überlassen. Im übrigen bin ich persönlich der Meinung, dass es sich hierbei um keine außergewöhnlich strege Benotung handelt. Von Bekannten weiß ich, dass es schon bei 8%-igem Fehleranteil eine 3 gibt. Jedoch gibt es eine nichtbindende (wesshalb sich auch kein Lehrer daran hält) Regel, die besagt, dass man mit 45% Fehleranteil gerade noch eine 4 bekommen sollte.
MfG.

Um es gleich vorweg zu sagen: Nein, es gibt keine offiziellen Vorgaben, nach denen sich Lehrer richten müssen. Dieses wichtige Grundrecht nennt sich „pädagogische Freiheit“. Sie erlaubt es dem Lehrer, seine Leistungsmaßstäbe selbst zu setzen. Das führt natürlich dazu, dass der eine Lehrer als „streng“ gilt, weil er hohe Maßstäbe ansetzt und streng benotet, der andere aber seine Noten- überspitzt ausgedrückt - „verschenkt“. Was letztendlich besser für den Schüler ist, weiß man dann als Erwachsener.
Es gibt jedoch vom Philologenverband Empfehlungen, nach denen man sich richten soll oder kann, aber die sind natürlich nicht bindend. Ob diese Richtlinien auch für die Grundschule gelten, weiß ich nicht genau, weil ich Gymnasiallehrer war.
Ich selbst habe die letzte 4 bei 50% angesetzt, aber nur als ersten Anhaltspunkt, um dann runter oder rauf zu gehen.
Wichtiger als die Einzelnote eines Schülers ist aber der Notenspiegel, der besagt, ob z.B. eine 3 eine relativ gute Note war (weil es nur 2 davon gab), oder eine rel. schlechte, weil es nur eine 4 und keine 5 und 6 gegeben hat. Und schließlich kann man hieraus auch den Notendurchschnitt berechnen. Aber leider dürfen die GS-Lehrer in meinem Bundesland (RLP) keinen Notenspiegel in der Klasse angeben.
An meiner Schule war einmal ein Lehrer damit beauftragt, die Notendurchschnitte der Lehrer „anzugleichen“. Er hat sich damit sehr unbeliebt gemacht und hat es schließlich aufgegeben.

Hallo,

in Hessen gibt es keinen Zwang, an den sich Lehrer halten müssen. Wie das in anderen Bundesländern ist, weiß ich nicht.

Hallo nautilus261,
da ich mir nicht sicher bin, dass ich Dir die exakte Antwort geben kann, habe ich unter „Benotungsschlüssel“ bei Google nachgeschlagen. Bitte tue das auch. Dazu möchte ich noch sagen, dass es immer Ermessensspielraum gab, um eine Leistung zu benoten, das ist wie beim Eiskunstlauf, nur eben anders, entscheidend ist immer die Leistung, aber auch Engagement, Lernwilligkeit, Rechenweg, Gedankenfolge …, die es einem Lehrer oder Dozenten ermöglichen können, Leistungen entsprechend und GERECHT zu benoten. Ich habe immer unterscheiden zwischen Lernunwilligkeit und evt. mangelndem Verständnis oder mangelnder Auffassungsgabe, die ein Nacharbeiten (auch mit Hilfe des Lehrers) erforderlich macht. Ebenso gibt es Dinge, die man wirklich auswendig lernen muß, im Gegensatz dazu Dinge, die man herleiten und verstehen muß.
Ich persönlöich halte ein Grundwissen für unbedingt erforderlich und bin ein strikter Gegner auswendig gelernten Wissens für das Kurzzeitgedächtnis, das muß aber in der heutigen Zeit nicht unbedingt populär sein (Sehe ich bei meiner Enkeltochter).
Herzliche Grüße und
VIEL ERFOLG

Lieber nautilus261,
Soweit ich weiß darf ein Lehrer die Noten tatsächlich nach eigenem Ermessen ansetzen, das heißt an die begründete Erwartung anpassen. Allerdings muss diese dann natürlich auch vertretbar sein. So kommt es auf den Schnitt im Endeffekt, den Schwierigkeitsgrad und die Art der Aufgabenstellungen an.
Für Genaueres solltest Du / sollten Sie sich aber an beispielsweise das Direktorat wenden, schließlich können auch Lehrer übertreiben oder Fehler machen.
Ich hoffe ich konnte helfen,
MFG

Normalerweise sollte jede Schule für jedes Fach ein Leistungskonzept erstellt haben, in denen die von den Fachkonferenzen vereinbarten Prozentangaben festgehalten sind. Das kann von Fach zu Fach etwas variieren. Ihre Angaben liegen meiner Meinung nach im üblichen Bereich.

Die Grundschule meiner Tochter benotet (denk ich) sehr streng.
d.h. 1>=98% , 2>= 84%, 3>= 68% usw. Gibt es hier eigentlich
offizielle Vorgaben nach denen sich Lehrer richten sollten,
oder kann das wirklich jeder Lehrer selbst bestimmen?