Hi.
Woher kommt diese Redewendung?
☼ Markuss ☼
Hi.
Woher kommt diese Redewendung?
☼ Markuss ☼
Hi.
Woher kommt diese Redewendung?
☼ Markuss ☼
Moin, moin Markuss,
dazu fällt mir folgende Geschichte ein:
Einem Pfarrer wurde immer das Brennholz geklaut (offenbar war seine Gemeinde der Meinung, Geben sei seliger denn Nehmen, selbst wenn der Geber nichts davon waußte), und um endlich festzustellen, wer der Übeltäter war, hate er einige Holzstücke augehöhlt und mit Schwarzpulver gefüllt.
Der, dem der Ofen um die Ohren flog, war der Dieb.
Irgendwie nicht ganz christlich, abr verständlich, erheiternd und effizient.
Gruß - Rolf
Also lieber Rolf,
das hört sich lustig an, würde dann aber „Schuss aus dem Ofen heißen“.
Dat kann so nicht stimmen.
MfG.Rüdiger Bergner.
Nette Geschichte, Rolf,
aber zur Erklärung vermutlich …
Also hier mein Versuch.
Der Schuss in den (kalten) Ofen
Diese Redewendung gehört meines Erachtens zu den gelungenen Kompilationen unter den Redewendungen, wie etwa die ironische Bildung: Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.
Ohne es wirklich beweisen zu können, vermute ich, dass bei dieser Kombination folgende Redewendungen verbunden wurden.
_ Einen Schuß in den Himmel tun : etwas Unnützes und Unsinniges tun besteht bei dieser Redensart ein Zusammenhang mit dem noch heute in einigen Gegenden üblichen Wetterschießen, das das Unwetter vertreiben soll. Fremde, die diesen Brauch nicht kennen, verurteilen ihn und machen ihn als wertlos verächtlich. Ähnlich: Es ist ein Schuß in die Luft: es ist ein ziel- und planloses Vorgehen, es bleibt wirkungslos. Vergleiche französisch ‚C’est un coup tiré en l’air‘.
Der Schuß geht daneben : etwas schlägt fehl. Ein Schlager der Gegenwart nutzt die Wendung im Refrain mehrfach als bloße Feststellung und schließlich als Spott:
Im Leben, im Leben
geht mancher Schuß daneben.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Schuß, S. 4. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 5724 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 4, S. 1419) © Verlag Herder]_
Und dazu kommen noch diese.
_ In einen kalten Ofen blasen : unnützes Zeug treiben, etwas an der falschen Stelle versuchen, sich erfolglos bemühen, auch: Kinder mit einer frigiden, unfruchtbaren Frau zeugen wollen.
Das ist ein kalter Backofen : das ist eine unnütze Sache._
Und vielleicht auch noch diese.
Gegen den Backofen gähnen (jappen): gegen einen Überlegenen, gegen etwas Unmögliches ankämpfen; aussichtslosen Widerstand leisten. Die nur niederdeutsch verbreitete Redensart vergleicht die Öffnung des Backofens mit einem Mund: So weit ein Mensch auch seinen Mund aufsperrt, das Loch des Backofens ist auf jeden Fall größer. Der drastische Vergleich ist auch wiederholt in der Malerei bildlich dargestellt worden und auch literarisch schon früh bezeugt. Bei Freidank (um 1230) steht der Spruch (126, 19):
Es dunket mich ein tumber sîn,
swer went den oven übergîn
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Backofen, S. 1. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 473 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 1, S. 129) © Verlag Herder]
Leuchtet das eventuell ein?
Gruß Fritz
Dir, bester Markuss, täte der Röhrich im Schrank sicher auch gut!
Denn die Axt im Wald erspart den Weihnachtsbaum!
Will sagen:
Denn der Röhrich im Haus erspart …
Schieß mal Brot in den kalten Ofen ein…
das ist ein Schuß in den (kalten) Ofen.
LG, Karin
Hi Fritz,
Diese Redewendung gehört meines Erachtens zu den gelungenen
Kompilationen unter den Redewendungen, wie etwa die ironische
Bildung: Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.
Oh, ich liebe diese Kompilationen! Eine, von der nur noch wenige Leute wissen, dass es sich um eine solche handelt, und die auch im Duden ihren Platz gefunden hat, ist „nichtsdestotrotz“, eine Mischung aus „nichtsdestoweniger“ und „trotzdem“.
Als Versprecher kommen so Dinger ja immer wieder in die Umlaufbahn. Neulich sagte der Sohn eines Freundes: „Das geht ja hier zu wie in einem Bienenschlag!“ *g*
Liebe Grüße
Burkhard
Also lieber Rolf,
das hört sich lustig an, würde dann aber „Schuss aus dem Ofen
heißen“.
Dat kann so nicht stimmen.
MfG.Rüdiger Bergner.
Das hab ich ja auch nie behauptet, lieber Rüdiger ich habe nur geschrieben, daß mir dazu eine Geschichte einfällt.
Macht aber nix - denn morgen werde ich Zwiebelkuchen im vorgeheizten Backofen backen! Gruß - Rolf
Hi.
Woher kommt diese Redewendung?
☼ Markuss ☼
Stell dir die Sache einfach mal bildlich vor:
Ein alter Backofen, holzgeheizt. Dazu eine alte Büchse, mit Bleirundkugel.
Wenn du mit einer solchen Büchse in den Ofen schiesst, wird viel Asche hochfliegen, es werden Funken fliegen und es wird rauchen.
Kurz danach sind die Funken verglüht, die Asche hat sich gesetzt, der Rauch hat sich verzogen.
Das Feuer im Ofen brennt ruhig weiter, der Ofen ist nicht beschädigt, da das Mauerwerk stärker ist als die Bleikugel.
Also, alles in allem, viel Lärm, Aufregung, Brimborium um nichts.
Anschaulich genug um die Herkunft zu erklären?
Gruß
Volker
Auch dazu fällt mir eine Geschichte ein; sie hat zwar nichts mit der Fragestellung zun tun, aber eingefallen ist sie mir trotzdem:
In Dorothy Sayers’ Buch „Lord Peters Hochzeitsfahrt“ wird erwähnt, daß man einen Schornstein, der nicht mehr richtig zieht, dadurch reinigen kann, daß man eine Schrotladung dort hinein feuert. Leider hing bei Lord Peter aber ein Toter im Kamin, insofern hätte die Maßnahme - die man klugerweise unterlassen hat - nichts gebracht.
Nichts für ungut und Euch allen eine gute Nacht - Rolf
das ist ein Schuß in den (kalten) Ofen.
Gut, Karin, dass du auch noch auf die verschiedenen Gebrauchsmöglichkeiten von „schießen, einschießen“ hinweist.
Nicht nur die Bäcker, auch die Drucker und die Weber haben das getan und selbst bei Wöchnerinnen gibt es das - habe ich mir sagen lassen.
Gruß Fritz
Hi Fritzi.
Dir, bester Markuss, täte der Röhrich im Schrank sicher auch
gut!
Denn die Axt im Wald erspart den Weihnachtsbaum!
Will sagen:
Denn der Röhrich im Haus erspart …
Das Kuriose ist, dass ich den Röhrich besitze, ihn aber zur Zeit ausgeliehen habe. Vielleicht sollte ich mir zu Weihnachten wünschen, dass er wieder bei mir im Regal steht…
Danke für die Erklärungen!
☼ Markuss ☼
Rückfall
Sagt mal, Volker und Rolf,
findet ihr nicht auch, dass ihr mit dieser wörtlichen Interpretation der Redewendung und der - Ist sie wirklich nett? - Geschichte dazu weit hinter den bereits erreichten Stand der Erörterung dieser Redewenung zurückgefallen seid?
Fritz
Sagt mal, Volker und Rolf,
findet ihr nicht auch, dass ihr mit dieser wörtlichen
Interpretation der Redewendung und der - Ist sie wirklich
nett? - Geschichte dazu weit hinter den bereits erreichten
Stand der Erörterung dieser Redewenung zurückgefallen seid?
Hallo Fritz
Also „Stand der Erörterung“ ist hier nun wirklich ein Euphemismus.
Was bitte haben Drucker, Weber, Wöchnerinnen und pulvergefülltes Brennholz mit einem „Schuss“ zu tun?
Beim „einschießen“ der Bäcker sehe ich ja noch einen Zusammenhang.
Jedoch ist das eine Handlung mit sinnvollem/erwünschten Ergebnis, während der „Schuss in den Ofen“ eine sinnlose oder ergebnislose Handlung bezeichnet.
Gruß
Volker
Genauer lesen!
Also „Stand der Erörterung“ ist hier nun wirklich ein Euphemismus.
Was soll deiner Meinung nach hier schöngeredet werden? Die Herkunft der Redensart ist geklärt!
Was bitte haben Drucker, Weber, Wöchnerinnen
Bitte genauer lesen!
Ich habe dies nicht im Kontext „Schuss“, sondern im Zusammenhang mit „einschießen“ erwähnt.
Karin machte darauf aufmerksam, dass es Spezialbedeutungen von „schießen“ und „einschießen“ gibt und ich habe andere Beispiele genannt!
Deine Frage wird durch einen Blick in den Artikel „einschießen“ beantwortet.
Bitte genau lesen!
pulvergefülltes Brennholz mit einem „Schuss“ zu tun?
Das weiß ich nun auch nicht, aber das ist auch nicht von mir erwähnt worden. Auch hier noch einmal genau nachlesen.
Beim „einschießen“ der Bäcker sehe ich ja noch einen Zusammenhang.
Jedoch ist das eine Handlung mit sinnvollem/erwünschten
Ergebnis, während der „Schuss in den Ofen“ eine sinnlose oder
ergebnislose Handlung bezeichnet.
Nochmals: Bitte genau lesen!
„Ein Brot in einen kalten Ofen einzuschiesen“ (konkret), ist ein „Schuss in den Ofen“ (metaphorisch!)!
Gruß
Fritz
Guten Morgen lieber Fritz,
hab ich jemals behauptet, ich wollte in dieser Frage der Erörterung oder Erklärung dienliche Beiträge leisten? Es sind mir lediglich Geschichten eingefallen - das geschieht mir übrigens andauernd. Ich weiß, die Welt wäre ohne diese Geschichten nicht ärmer; darum behalte ich sie ja auch für mich. Nimm das alles also bitte als Wortmeldung zum Punkt „Unsachliches“.
Mit freundlichem Lächeln - Rolf
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