Hallo Helmut,
ich freue mich zunächst mal, dass Du Dich um Deine Daten kümmerst - das ist heute leider nicht mehr so üblich. Du hast auch schon eine gute Grundausstattung an Sicherheitssoftware. Ich denke es kommt nun darauf an, wie weit du gehen möchtest - sprich wie viel Aufwand bist Du bereit in Kauf zu nehmen um ein Maximum an Sicherheit zu bekommen? Die Sicherste, aber auch umständlichste Variante ist: kein Online-Banking nutzen. Das klingt banal, ist aber immer noch der beste Schutz. Denn eigentlich ist kein bestehendes System per se sicher. Die Masse der Benutzer gewährt zwar eine Art Schutz, dennoch gibt es viele Möglichkeiten, seine Daten zu „verlieren“.
Ich selber nutze aber auch Online-Banking, denn man kann da einiges machen, um die eigenen Daten zu schützen, ohne auf den Komfort eines 24-Stunden Zugangs zur Bank zu verzichten: Ich habe z.B. meine Systeme getrennt: ich nutze mein PC täglich für Mails und zum Surfen - mein Netbook, was ich mir günstig gekauft habe, nutze ich ausschließlich für Banking und Geldgeschäfte. Dieses zweite System kann auch eine virtuelles System sein (ein VirtualPC, eine VM-Maschine oder ähnliches), also ein eigentständiges System im System. Heutige Virtualiserungstechniken erlauben es, zwei und mehr Systeme auf einem physischen PC laufen zu lassen, aber diese Lösung ist schon etwas umfangreicher.
Ich weiss nicht ob G Data auch ein Modul zum Identitäten Schutz hat, AVG hat jedenfalls einen solchen Schutz. Dieses Modul erlaubt es, persönliche Daten zu erkennen, wenn diese übermittelt werden sollen, und den Transfer zu unterbinden. Sophos geht noch einen Schritt weiter und läßt einen frei definieren, wann eine Übertragung eines Datensatzes, einer Zahlenfolge oder einer Datei unterbunden werden soll (z.B. meine Kontonummer), bzw. zu welchen Servern das erlaubt sein soll.
Eine weitere Stufe könnte sein, dass man kein permanentes System benutzt, also z.B. Windows auf meinem Netbook, sondern eine Linux LiveCD. Das hat den Charm, dass das System spätestens nach dem Neustart garantiert wieder im Ursprungszustand ist. Bei Linux ist auch oft schon alles für einen Ausflug ins Internet drin (Browser der neusten Generation etc.).
Ich benutze übrigens KeePass als Passwort-Kontainer. Da Du bereits eine ähnliche Software nutzt, ist hier wohl kein Handlungsbedarf - im Gegenteil, Du tust mehr als der Großteil der Leute es macht.
Ansonsten bleibt nur der obligatorische Scan nach Viren/Trojaner etc. und ein routinemäßiger Wechsel der Passworte.
Vermeide Dienste und Anmeldeseiten die eine einfache HTTP-Seite nutzen (hier einfach in die Adresszeile des Browser gucken, ob man auf einer HTTPS-Seite ist beim anmelden oder nicht). Gegebenenfalls sollte man nach einer sicheren HTTPS-Seite Fragen. Viele Anbieter setzen diese Technik ein, es gibt aber auch immer wieder noch Firmen, die das nicht standardmäßig anbieten. HTTPS bietet einen entscheidenen Vorteil: Deine Anmeldedaten werden verschlüsselt übertragen und können so nur schwer abgefangen und gelesen werden.
Wenn eine Seite mehrfach Deine Eingabe haben will, bzw. Dich auf einmal auf eine dritte Seite verbindet, kann das auch ein Anzeichen sein, dass man versucht, Deine Daten zu „Phishen“ - ein waches Auge und ein gesundes Mistrauen helfen hier auch. Allerdings werden die nachgemachten Seiten und Anmeldebereiche immer besser und sind auch für Profis immer schwerer zu erkennen.
Ich selber habe bei meinen OnlineBanking-Aktivitäten daher als letzten Nothalt ein Limit pro Monat eingebaut. D.h. ich kann im Monat nur einen gewissen Maximalbetrag online abheben/überweisen, und auch pro Überweisung nur einen gewissen Betrag. Was da Deine Bank anbietet, hängt natürlich von der Bank ab.
Ich hoffe ich konnte Dir noch die eine oder andere Anregung geben und wünsche eine sichere Zukunft, auch mit OnlineBanking.
Gruß
Crius