Hallo Laika,
Ich habe einen selbst gebauten Stereoverstärker,
Metallgehäuse, Anschluss über Schuko-Stecker, Gehäuse
natürlich am Schutzkontakt. Und: Es brummt mächtig! Ziehe ich
die Antenne (Breitband-Kabel) des Empfängers (Digitalbox)
raus, ist’s ruhig. Ebenso, wenn ich den Schutzleiter abklemme.
Alles klar, riesige Masse-/Erdschleife.
Mantelfilter an der Antenne?
Ein Mantelstromfilter ist sicher die einfachste und beste Möglichkeit, den Brumm los zu werden.
Bei deinem selbstgebauten Verstärker sollte man noch die Masseführung ansehen (Sternmasse). Möglicherweise bekommt man so den Brumm nicht ganz weg, aber man kann vielleicht noch einiges herausholen.
Wenn Netzfilter asymmetrisch aufgebaut sind, kann es helfen den SchuKo-Stecker um 180° zu drehen. Da muss man aber die Kombinationen aller Geräte durchprobieren.
Die Geräte an einer anderen Steckdose anschliessen, kann auch eine Lösung sein, wenn bei dieser eine kleinere Potentialdifferenz zum Antennenkabel anliegt.
Helfen kann es auch, wenn man die beteiligten Geräte zusätzlich mit einem zusätzlichen Massekabel mit grossem Querschnitt verbindet.
Schutzleiter nicht anklemmen?
Wie schon geschrieben wurde: Auf keinen Fall!
Wie schon geschrieben wurde, könntest du den Verstärker im Prinzip auf Schutzisoliert umbauen. Aber dazu fehlt dir als Hobby-Elektroniker das ganze Wissen und auch die nötigen Prüfgeräte.
Letzteres wird kritisch gesehen. Aber: Mein anderer Verstärker
(Grundig V 7200), ebenfalls Metallgehäuse, hat gar keine
Schutzleiteranschluss, nur den Euro-Flachstecker. Die
Verdrahtung innen drin ist genauso - Netzkabel an eine kleine
Platine mit dem Netzschalter gelötet.
Was also ist richtig?
Beides, das Problem ist, dass der Unterschied nicht so offensichtlich ist, Es gelten bei der Schutzisolation andere Vorschriften. Unter anderem muss auch sichergestellt werden, dass im Fehlerfall keine berührbaren Teile unter Spannung stehen.
Das einfachste ist natürlich ein Kunststoffgehäuse, welches auch keine berührbaren Schrauben hat, welche unter Spannung gesetzt werden können
Wenn die Schraube tief genug in einer Bohrung versenkt ist, darf sie unter Spannung stehen, da sie mit dem Finger nicht berührt werden kann.
Ich beziehe mich mal auf Schutzisolation im Metallgehäuse.
- Wichtig sind die Luft- und Kriechstrecken zwischen Gehäuse und mit dem Netz verbundenen Teile. u.U. Muss man dazu noch zusätzliche Isolation anbringen.
- Mit dem Netz verbundene Drähte müssen doppelt isoliert sein. z.B. kommen dazu die Drähte noch in einen Isolierschlauch.
- Beim Netztrafo darf auch keine elektrische Verbindung zwischen Primär- und Sekundärwicklung entstehen, wenn dieser verschmort. Die einfachste Methode ist es die Wicklungen nicht übereinander anzubringen, sondern Primär und Sekundär-Wicklungen nebeneinander in getrennten Wickelkammern. Dies ist dann sichtbar. Man kann aber auch die Wicklungen übereinander anbringen und muss dann eine Verstärkte Isolation anbringen. Von aussen sieht man dies dem Trafo nur am Prüfzeichen an.
- Kondensatoren zwischen Netzpotential und restlichem Potential müssen zwingend Y-Kondensatoren sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator
Dies ist jetzt nur ein Teil des Unterschieds.
Schaltungstechnisch muss es also keinen Unterschied geben, aber bei der Bauteilwahl und dem Aufbau wird es dann grundsätzlich anders.
MfG Peter(TOO)