Guten Tag!
Wie entstand der schwäbische (oder hohenlohische) Fluch Heida Stuagard noch amol?
Guten Tag!
Wie entstand der schwäbische (oder hohenlohische) Fluch Heida Stuagard noch amol?
Schwäbische Blasphemien
Servus,
alle schwäbischen Kraftausdrücke und Flüche, die mit „Hei…“ anfangen, sind Umgehungen der Blasphemie „Heiland-Sakrament“, etwa vergleichbar mit den bekannten französischen „Sacre bleu“ und „Cela pour Lotte“, die zwei von vielen Umgehungen der Blasphemie „sacré nom de Dieu“ sind.
Das Interessante ist, dass das gut evangelische Altwürttemberg nicht weniger von diesen „Ersatzflüchen“ kennt als das erzkatholische Oberschwaben.
Eine kleine Auswahl, beliebig gegriffen, ohne Unterscheidung zwischen Neckar- und Risstal:
Heiligs Blechle
Heilandzack
Heillandsackzement
Heimatzack
Heimatsocka
Herdignei (dieses eventuell auch von „Da fahre der Hergott hinein!“)
Herdigsocka
Herdigsechser
Heidenei (dieses eventuell auch von „Da fahre der Heiland hinein!“)
Heidaschduagert
PW: Ein frisch zugezogener Altphilologe ergeht sich lustwandelnd in den Tübinger Wingerten (man sieht hier, dass die Geschichte schon älter ist) grade in den Wochen vor der Lese, wenn diese gesperrt sind. Der Bammert erwischt ihn, und weithin schallt es: „Maachsch Du dass Du dohanna nauskommschd odr i schlaa dr d’Fiaß aa dass D uff de Schdompa hoimkrattla kaaschd!“
In diesem Sinne
MM
Grüß Dich, lieber MM,
Altphilologen fluchen auch nicht „Heiligsblechle“, sondern „Sancta laminulla!“
Gruß - Rolf
Salü,
St im Anlaut wird auch im Standdarddeutschen mit [ʃ] ausgesprochen. Bloß das t ist im Schwäbischen weicher.
Schöne Grüße
MM
Danke!
Ja, Schwaben sagen natürlich Sch duagert.