Hallo Gudrun,
dieselbe Idee hatte ich, wie Du nachträglich bemerkt hast, auch schon.
Der Verfasser hat eine akkurate und regelmäßige Handschrift, die Unterlängen des „f“ sind deutlich ausgeprägt, ebenso die Schleife am oberen Ende:
Das gilt nicht nur für das „f“ innerhalb eines Wortes, auch am Wortende weist das „f“ eine Unterlänge auf, die es vom „t“ deutlich unterscheidet:
Dass Du unabhängig von mir genau die gleiche Idee hattest, gab den Anstoß, die Akkuratesse des Schreibers nun doch kritisch zu hinterfragen:
Ich habe die gesamte Handschrift nach "f"s am Wortende durchsucht.
Schließlich habe ich tatsächlich noch ein weiteres „f“ gefunden, das wie ein „t“ aussieht, da a) die Unterlänge weitgehend fehlt und b) die typische Schleife oben kaum zu erkennen ist:
(Was sich hier wie „Schat“ liest, soll „Schaf“ heißen. Das ist in diesem Fall vom Kontext - im Gs. zu „Gschneit / Gschneif“ - eindeutig!)
Wenn ich jetzt das rätselhafte Wort „Gschneit“ / „Gschneif“ vor diesem Hintergrund nochmals betrachte, hätte mich die Schleife am oberen Ende des vermeintlichen „t“ doch schon eher irritieren sollen …!
Kurzum, die Lösung des Rätsels lautet:
Gschneif = Schnupfen
„G(e)schnäuf(e) -ei n.: […] der Schnupfen.“
[Fischer, Hermann u. Taigel, Hermann (Bearb.): Schwäbisches Handwörterbuch, H. Laupp’sche Buchhandlung; Tübingen 2012 4. S. 198]
Gudrun, i dank’ Dir schee fir’s A’schugge!
Beste Grüße!
Renardo