in einem schwäbischen Kinderreim bin ich auf das Wort „Schaihǝ“ gestoßen,
das ich nicht verstehe und zu dem ich bisher auch noch nichts Erhellendes finden konnte. - Kontext:
kann da eine Nachbarschaft zum Schachen südlich der Donau bestehen? Relativ häufiger Flurname, der einen Waldrest, Strauchwald vor allem an feuchten Orten in der Nähe von Wasserläufen und Seen bezeichnet?
Ansonsten kenne ich (mitteldeutscher Sprachraum) das Lied so:
Ringel ringel reihe
wir sind der Kinder dreie [oder zweie, je nachdem]
sitzen unter’m Hollerbusch [der Holunderstrauch]
und machen alle husch husch husch.
was deutlich belegt, dass dieses Dorf südlich des Limes in der römischen Besatzungszone liegt: Das ist das lateinische horreum, weshalb ich nicht recht glauben mag, dass der zentrale r-Laut da verschwindet. Das verschluckte r war uns ein zentrales Element, wenn wir niederdeutsch gefärbtes Deutsch karikieren wollten - hören zu höan usw.
Der Holderbusch als Sitz der Frau Holla, die Haus und Hof schützt, der häufig an einem Schairaeck steht (möglicherweise weil diese mit dem vielen trockenen, leicht entflammbaren Inhalt besonders blitzschlaggefährdet ist) täte allerdings schon zur Schaier passen.
Ich hatte als erstes auch ganz kurz an eine Scheuer gedacht, aber da macht für mich die vorliegende Schreibweise überhaupt keinen Sinn.
Der Text entstand in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb im ehemaligen Oberamt Urach, also im mittleren schwäbischen Sprachraum.
Dort sagt man zur Scheuer „Schuiǝr“ oder „Schuir“ — das hat mit dem im Text vorliegenden „Schaihǝ“ überhaupt nichts gemeinsam.
Lautlich eher passen würde da schon eine „Schaech“ / „Scheich“, also eine [Vogel-] Scheuche — aber in die kann man ja nicht „hineingehen“.