Hallo Aprilfisch;
Hmmmm, das überzeugt mich nicht wirklich, denn so dünn finde ich Friedrichs Waden gar nicht.
Ich habe noch einmal ganz tief im World Wide Web gegraben und dabei Folgendes zutage gefördert:
in dem Märchen „Der Brautspiegel“ des deutschen Dichters Victor Blüthgen (1844-1920) kommt ein Gedicht vor, welches so lautet:
" Hückelchen, Pückelchen, Leisegang, / Hat einen Zopf drei Ellen lang, / Hat zwei Strümpf und keine Waden, / Hat zwei Beine wie ein Faden. "
Blüthgens Buch „Hesperiden. Märchen für Jung und Alt.“ erschien erstmals 1878 bei Alphons Dürr in Leipzig und erfreute sich offenbar großer Beliebtheit, denn es wurde in den nachfolgenden Jahrzehnten noch mehrfach aufgelegt. (Dies zeigt eine entsprechende Suche in der Antiquariatsseite www.eurobuch.com.)
Ich vermute, dass dieses Kindergedicht Ende des 19. Jhdts. sehr populär war und dann einfach spaßeshalber auf Friedrich I. „umgemünzt“ wurde.
In Anbetracht eines empfundenen Missverhältnisses zwischen Leibesumfang und Wadenumfang als Ursprung, wie Du das andeutest, hätte das Gedicht wohl eher so (oder so ähnlich) gelautet:
„Friedrich von Gottes Gnad / fast vier Zentner und doch koi Wad.“
Es grüßt
Renardo