schwäbisch geschrieben

Hallo,

Wer kann mir den Folgenden Text mal korrekturlesesn? Hab mein Schwäbisch um Tübingen und Kirchheim gelernt, wohne nun bei Balingen.
Sollte halt halbwegs „sortenrein“ sein.

Schelle id an sellrer Schell, selle Schell schelled id ewwel.

Schelle doch an sellrer Schell, selle Schell schellet ewwel.

Muss meine Türglocken beschriften, da die elektrische nicht mehr immer tut und die manuelle meist übersehen wird.

Danke
Gruss
M.

Hallo,

Wer kann mir den Folgenden Text mal korrekturlesesn? Hab mein
Schwäbisch um Tübingen und Kirchheim gelernt, wohne nun bei
Balingen.

Schelle id an sellrer Schell, selle Schell schelled id ewwel.

Schelle doch an sellrer Schell, selle Schell schellet ewwel.

ich würde „i t“ statt „id“ schreiben, der Konsonant ist nicht stimmhaft.
Ob „ewwel“ für „immer“ in der Gegend gebräuchlich ist, kann ich nicht sagen.

„Schelle/schella“ heißt „schellen“ (Infinitiv) - dann müsste man ein „Se“ (Anrede „Sie“) dazusetzen: Schelle Se it … - je nach Region sagt man auch Schellet/Schellat Se it …

Wenn geduzt werden soll: Schell it oder im Plural Schellat/Schellet it.

Im Zweifelsfall frag lieber noch einen „Eingeborenen“ aus der Nachbarschaft, welche Formen in Eurer Umgebung gebräuchlich und verständlich sind - das ist manchmal ja schon von Ort zu Ort unterschiedlich.

Gruß
Kreszenz

selle/sälle Schell
Hallo,

außer dem, was Kreszenz schon geschrieben hat, ist mir noch aufgefallen:

Sollte halt halbwegs „sortenrein“ sein.

Schelle id an sellrer Schell, selle Schell schelled id ewwel.
Schelle doch an sellrer Schell, selle Schell schellet ewwel.

Es müßte beidesmal im zweiten Teil „schelle t“ bzw. „schellt“ (ohne e) heißen.

Das „ewwel“ am Ende dieser beiden Sätze ist eigentlich ungebräuchlich, aber wenn es dahingehören sollte, dann kommt das Wort von allweil und schreibt sich am Anfang mit „ä“, wobei ich mir aber nicht vorstellen kann, daß die Balinger die mittleren „l“ einfach so verschlucken.
Ich würde daher ällweil schreiben.

Das „sellrer“ (= dieser, jener) bzw. „selle“ (= diese, jene) schreibt man in manchen Gegenden mit einem „ä“ und wenn das mittlere „e“ wegbleibt, dann muß natürlich ein Apostroph hin:
—> sell’rer bzw. sellerer oder —> säll’rer bzw. sällerer

Wenn der Spruch an der Haustür hängt, dann auf jeden Fall „Siezen“, man weiß ja nie, wer das liest! :wink:

Jetzt nochmal ins Sortenreine:

Schellet Se it an sell’rer Schell, selle Schell schell[e]t it ällweil.
Schellet Se doch an sell’rer Schell, selle Schell schell[e]t ällweil.

oder

Schellet Se it an säll’rer Schell, sälle Schell schell[e]t it ällweil.
Schellet Se doch an säll’rer Schell, sälle Schell schell[e]t ällweil.

Gruß G.

und auf Friesisch?
Hallo Gudrun

Danke, das übernehm ich jetzt einfach mal so.

Dass ich eine neigschmeckte bin wissen sie hier eh, das muss nicht superperfekt sein.

Wäre noch lustig wenn es etwas vergleichbares auf Nordfriesisch (ok, welches friesisch ist eigentlich recht egal) gäbe, weil mein Freund -auch opisch erkennbar - vom Deich wech kommt.

Grüsse
M.