Schwäbisch (Schdroa)

Hallo Schwobakenner,

mein Bruder und ich waren in der Jugend ziemliche Spitzbuben.

Unsere Großmutter, bei der wir aufwuchsen hatte uns deshalb öfters
mal Schläge angedroht,die wir natürlich nie bekamen da sie eine sehr
gutmütige Frau war.
Wörtlich hörte es sich so an:
Ihr grieged glei schdroa.
Ältere Menschen in der Region verwenden heute noch den Ausdruck
„schdroa“(schlagen)
der im Bereich Tuttlingen/Schwäbische Alb angewendet wird.

Woher kommt der Ausdruck schdroa?

Gruß
Markus

Servus Markus,

es handelt sich hierbei um die auch im Standarddeutschen existierenden Streiche in schwäbischer Intonierun, das Wort hat zwei Bedeutungen.

Hier nicht die Streiche, die Ihr jemandem gespielt hat, sondern diejenigen, die man Euch übers Fiedla gezogen respektive bei geringeren Delikten links ond rächts an d Backa naa verabreicht hat.

– Ich weine sonst jedem verschwindenden Wort heiße Tränen nach, aber dem hier ausnahmsweise nicht.

Schöne Grüße

MM

Woher kommt der Ausdruck schdroa?

Hallo, Markus,

das sind „Streiche“!

Der Dialekt hat bisweilen wunderliche Auswirkungen auf Wörter! :wink:

Es gibt

Rutenstreiche, Backenstreiche, Sieben auf einen Streich. Die von Max und Moritz …

Am bekanntesten sind die Schwabenstreiche , von den Uhland ( Als König Rotbart lobesam …) besungen.

Verwandt: strike => Streik

Gruß Fritz

_Streich, der; -[e]s, -e [mhd. streich, zu streichen in dessen veralteter Bed. »schlagen«]: 1. (geh.) Schlag, Hieb: ein leichter S.; einen S. gegen jmdn. führen; Spr von einem/vom ersten -e fällt keine Eiche (jedes Ding braucht seine Zeit); *auf einen S. (veraltend; gleichzeitig, auf einmal); [mit etw.] zu S. kommen (veraltend, noch landsch.; mit etw. zurechtkommen, Erfolg haben; zu Streich in der alten Bed. »Schlag«, hier im Sinne von »Zuschlag« bei einer Versteigerung). 2. meist aus Übermut, Mutwillen, Spaß ausgeführte Handlung, mit der andere geneckt, getäuscht, hereingelegt werden: ein übermütiger, lustiger, dummer S.; tolle -e ausführen, verüben, vollführen; einen S. aushecken; zu albernen, verrückten -en aufgelegt sein; *jmdm. einen S. spielen (1. jmdn. mit einem Streich necken, hereinlegen: die Kinder haben dem Lehrer einen S. gespielt. 2. jmdm. übel mitspielen, ihn täuschen, narren, im Stich lassen: mein Gedächtnis, das Schicksal hat mir einen S. gespielt).

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

Hallo Fritz und Martin,

Danke Euch für die Mühe und Hilfe.

Schdroa(ch) - Streich, die Verbindung kann man gut erkennen.

Leider gehen diese Ausdrücke mit den Alten immer mehr verloren.
Selbst meinen Jahrgängern sind viele dieser alten Ausdrücke Unbekannt.
Aber wie gesagt,durch meine Kindheit bei den Großeltern habe ich doch noch viele dieser Ausdrücke die oft auch sehr Regional sind mitbekommen.

Gruß
Markus