Schwäbische Nachnamen

Hallo!

Es gibt ja das Vorurteil, dass wir Schwaben anscheinend an alles eine Verkleinerungssilbe -le anhängen. Dabei habe ich nicht den Eindruck dass das signifikant häufiger ist als in anderen Teilen des deutschen Sprachraums. Im Gegenteil: Schwäbische Eiernudeln heißen auf Hochdeutsch „Spätzle“ und im schwäbischen Dialekt ebenso häufig „Spatza“.

Aber wie der Name schon sagt geht es mir um typische Schwäbische Nachnamen. Zum einen habe ich keine Ahnung, was sie bedeuten könnten. (Irgendwelche Ideen?) Zum anderen habe ich festgestellt, dass es viele Namen sowohl mit „-le“ als auch mit „-lin“ gibt. Ist das „-lin“ gleichbedeutend? Wo kommt es her, denn außer bei den Nachnamen ist es mir im Gegensatz zum „-le“ noch nie begegnet.

Beispiele:

Merkle - Märklin
Gmähle - Gmelin
Batzle - Batzlin
Häberle - Häberlin
Ensle - Enslin, Ensslin, Enzlin
Sütterle - Sütterlin

Michael

Servus,

die kenne ich spontan: Es geht um einen humanistisch zum „Sutor“ latinisierten Schuster, der sich später im Sprachgebrauch wieder von der lateinischen Form weg entwickelt hat.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Es gibt ja das Vorurteil, dass wir Schwaben anscheinend an
alles eine Verkleinerungssilbe -le anhängen. Dabei habe ich
nicht den Eindruck dass das signifikant häufiger ist als in
anderen Teilen des deutschen Sprachraums. Im Gegenteil:
Schwäbische Eiernudeln heißen auf Hochdeutsch „Spätzle“ und im
schwäbischen Dialekt ebenso häufig „Spatza“.:

Gell, dr Schwob sait „le“.
Zu alles und jedem.
Nur das Schwäble selbst wird nicht gern gesehen.

Dieses „le“ ist, wie du schon selbst erkannt hast, eine Verkleinerungsform, ein Diminutiv.

Und dieser wird in ganz Deutschland recht häufig verwendet, ja, in ganz Europa.

So ist das Schmidle das Gleiche wie Schmidtke, Schmittchen, Schmitz, Schmiedl, Schmidkin.

„ke“ herrscht in Norddeutschland vor, während „chen“ in der Mitte Deutschlands auftaucht. Bayern und Österreicher hängen einfach nur das „l“ als Verkleinerung an (Ferstl, Wastl, Gustl).
Im Alemannischen Raum herrscht das „le“ vor.
Und in der Schweiz gibt es dazu noch die Form „li“ (Egli, Wehrli, Oehrli).

Verkleinerungsformen können alle möglichen Ursprünge haben, so Rufnamen (Bertle-Bertlin), Berufe (Schmidtle-Schmidtlin) aber sich auch auf die Wohnstätte beziehen wie zum Beispiel Hölderle-Hölderlin = der kleine Holunderbusch oder Übernamen zu körperlichen Eigenheiten sein (Beuchle-Beuchlin)

Sie können aber auch einfach nur bedeuten, dass es sich um den Sohn des Schmids handelte.
Dann würden die nordischen Sprecher eben ein -sen, -son anhängen.

Entsprechende Verkleinerungsformen in ausländischen Namen klingen uns wohlvertraut:

italienisch: Gian-ello, Gian-elli, Gian-nini, Gian-etto, was alles auf den kleinen Hans (Johann) hindeutet.

englisch: Per-kin(s), hier ist noch der Bezug zum deutschen Kind erkennbar, stammt englisch doch vom angelsächsischen ab.

niederländisch: Rein-ken(s), Rein-tjen(s)
Kinderstar Hein-tje dürfte auch noch ein Begriff sein.

französisch: Pierre-et, Pierr-ot

griechisch: Petr-akis, Petr-idis

slawisch: Jakub-ek, Tom-ek, Janusch-ek

Alles Endungen, die uns sehr geläufig sind, da sie in Massen auftreten.

Aber wie der Name schon sagt geht es mir um typische
Schwäbische Nachnamen. Zum einen habe ich keine Ahnung, was
sie bedeuten könnten. (Irgendwelche Ideen?) Zum anderen habe
ich festgestellt, dass es viele Namen sowohl mit „-le“ als
auch mit „-lin“ gibt. Ist das „-lin“ gleichbedeutend? Wo kommt
es her, denn außer bei den Nachnamen ist es mir im Gegensatz
zum „-le“ noch nie begegnet.

Egal, ob „le“ oder „lin“, die Bedeutung ist immer die Gleiche.
Schmidtle ist deckungsgleich mit Schmidtlin.

Ich gebe nun nur aus der Erinnerung wieder, weil ich die Stelle nicht mehr finde, wo ich dies gelesen habe:

Ursprünglich hießen alle Schmidtlin Schmidtle.
Im Zeitalter des Humanismus empfanden manche Schwaben die Endung „le“ nicht mehr als chic und passten ihren Namen an die damalige Weltsprache französisch an.
So wurde aus Märkle Märklin, aus Enssle Ensslin.

Man kann also sicher sein, dass es zu jeder „lin“-Form eine entsprechende „le“-Form gibt.Umgekehrt funktioniert dies aber nicht unbedingt.

So, nun zur Namendeutung:

Beispiele:

Merkle - Märklin

Koseform zum germanischen Rufnamen Markwarth

Gmähle - Gmelin

Koseform für einen langsamen, gemächlichen Menschen

Batzle - Batzlin

Vermutlich aus einer Koseform von Bartholomäus entstanden

Häberle - Häberlin

Koseform des Haferbauern oder nach einer Wohnstätte am Haferfeld

Ensle - Enslin, Ensslin, Enzlin

Koseformen von Anselm

Sütterle - Sütterlin

hier hat Martin May schon richtig den Schneider erkannt

Gruß
Lawrence(le)

Wow! (Sternle)
… oder sollte ich sagen: Sternlin?

Danke! Keine Fragen offen!

Michael

Griaß Eich,
da kenne ich aus dem Chiemgau noch das >ei

Servus,

… oder sollte ich sagen: Sternlin?

dazu müßtest Du aber noch weit neckarabwärts gehen. Heute so gut wie ausgestorben, wurde diese Form (nur im Plural!) an der Neckarmündung noch vor etwa zehn Jahren benutzt.

Schöne Grüße

MM

Batzei

Servus,

jetzt wennst ma no aufschreibst, wos a Batzei is, na gib i wieda a Ruah :wink:

Gruß
Kai Müller

Isch dann dä…
…Johannes Reuchlin aa ä Reuchle gwä?

Grüßle un *le
Sarah (ohne le :wink:

Hallo,

Reuchlin = Humanist, Philosoph.

Geradezu ein Paradebeispiel für jemanden, dem Reuchle nicht standesgemäß genug erschien.

Es dürfte auffallend sein, dass schwäbische Dichter und Denker gerne ein -lin" am Ende haben, aber ganz selten ein „-le“.
Und das deckt sich nun mal gar nicht mit der tatsächlichen Häufigkeit der Vorkommen.

Und wenn unser Friedrich dasselbe Problem gehabt hätte, so würden wir heute sicherlich die Räuber von Schillerlin lesen.

Ach, übrigens Reuchle/Reuchlin kommt vom Rauch und bezeichnet eine Wohnstätte an einer verrauchten, vielleicht auch übelriechenden Stelle.
Wer einmal in heißesten Hochsommer in der Nähe einer Gerberei war, der wird ungefähr wissen, was damit gemeint ist.

Gruß
Lawrence

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Wir wohlen wissen die Herkunft des solches Worteparzelle -el-

Und dieser wird in ganz Deutschland recht häufig verwendet,
ja, in ganz Europa.

„ke“ herrscht in Norddeutschland vor, während „chen“ in der
Mitte Deutschlands auftaucht. Bayern und Österreicher hängen
einfach nur das „l“ als Verkleinerung an (Ferstl, Wastl,
Gustl).
Im Alemannischen Raum herrscht das „le“ vor.
Und in der Schweiz gibt es dazu noch die Form „li“ (Egli,
Wehrli, Oehrli).

Verkleinerungsformen können alle möglichen Ursprünge haben, so
Rufnamen (Bertle-Bertlin), Berufe (Schmidtle-Schmidtlin) aber
sich auch auf die Wohnstätte beziehen wie zum Beispiel
Hölderle-Hölderlin = der kleine Holunderbusch oder Übernamen
zu körperlichen Eigenheiten sein (Beuchle-Beuchlin)

Für einige Beispielen Sie haben klare ethzmologie nachgewiesen. Aber für unsere
-el- nur italienische Quelle;

Sohn des Schmids handelte.
Dann würden die nordischen Sprecher eben ein -sen, -son
anhängen.

italienisch: Gian-ello, Gian-elli, Gian-nini, Gian-etto, was
alles auf den kleinen Hans (Johann) hindeutet.

Die Italienischen haben keine Einfluß in Deutschland, nur in Switzerland.
So wir müßen sehen zu Romänische Zeit. Welches Volk brauchte dieses Worte
in Süd Deutschland?

Ich wohle sagen das gegenzeitige litauische Sprache liebe solcher -el-:
Kleine Knabe lit. mažas bernas heise wie Adjective lit. mažiukas, mažytis,
aber nur lit. mažėlis wie Substantive, oder Substantiven lit. berniukas, bernytis, bernelis.

Dieses litauische Sprache hat aus krivische Sprache gefahren. lit Krivis, oder
lit. Kreivis ist name für heilige Mann in alte Litau. In finische Sprache
das Wort Kreivi ist getragt wie lateinische Wort graf, in ebene Sinne wie deutschen Graph. Graphen wahre die königische Aufseher in der Land
zur Zeit der Franken.

Ich denke daß krivische Sprache ist sprichte in Königreich der Wisi Guden
(West Gothen) in Aquitania mit Hauptstadt Toulousa (466-507). Die litauische
namen des Königen Thorismunths, Eireiks, Amalareiks, Theudis, Goisvintha, Reikareda, Svinthila befestig diese Meinung.

Aleksandras Račkus 1929, Gudonai lietuvių tautos giminaičiai, Draugas: Čikaga.

Solche Meinung ist geeignet sowie für dem gegenwärtige Studium
der Marija Rosales
über die spanische Sprache.

Dieses Volk von Wisi Guden wahre christliche Arionen. Dieses Glaube wahre in Rügens Arkona bis 1168, also krivische Sprache ist geschpracht in Deutschland
bis 12. Jahrhundert. Das -el- in deutshe Sprache möchte zeigen die Einflu0
des krivisches Spraches.

Warte deß Beachtungen, Gintaras.